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Veröffentlicht am 14.01.2021

Saukomisch - Mehr Comedy als Krimi

Der Tod lässt kein Schwein kalt
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Ein verschneites Dorf. Eine tiefgefrorene Leiche. Ein Wollschwein als Hauptzeuge.
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„Der Tod lässt kein Schwein kalt“ besticht mit ganz viel Comedy. Vor allem die skurrilen Charaktere haben es in sich. ...

Ein verschneites Dorf. Eine tiefgefrorene Leiche. Ein Wollschwein als Hauptzeuge.
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„Der Tod lässt kein Schwein kalt“ besticht mit ganz viel Comedy. Vor allem die skurrilen Charaktere haben es in sich. Odette ist eine alternde Schauspielerin, die in ihrer Karriere auf die Darstellung von über 250 Tatort-Leichen zurückblicken kann und jetzt gnadenlos ausgemustert wird. Die Diva zieht aufs platte Schweizer Land. Ihr Nachbar dort ist der grimmige und wortkarge Bauer Anton der am liebsten mit einem schlichten „Hmpfgr“ reagiert. Mit Frauen hat er eher nix am Hut. Dafür umsorgt er seine weiblichen Hoftiere umso intensiver. Dazu gehört besonders Wollschwein Persephone, die durch besondere Vorkommnisse schwerst traumatisiert wird.
Im Buch reiht sich eine aberwitzige Szene an die andere. Humor ist so eine Sache. Mal kommt er an, mal nicht. In diesem Buch hat er genau meinen Geschmack getroffen. Ich habe teilweise Tränen gelacht.
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Bei der Bewertung macht es mir das Buch etwas schwer. Der Verlag hat es als „Kriminalroman“ gelabelt. Das trifft es meiner Meinung nach aber nicht. „Krimi-Komödie“ wäre treffender. Noch eher ist es sogar eine Komödie mit einem Kriminalfall am Rande. Mit dieser Einordnung würde ich dem Buch fast Höchstpunktzahl geben, weil es wirklich sehr lustig ist. Als Krimi fällt es dagegen eher durch. Kriminalistischen Elemente spielen nur eine untergeordnete Rolle. Es gibt viel Kuriosität aber wenig Spannungsmomente.
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Fazit: „Der Tod lässt kein Schwein kalt“ ist saukomisch. Wer sich herzhaft über kauzige Personen und aberwitzige Situationen amüsieren möchte, kommt hier voll und ganz auf seine Kosten. Krimifans, die knallharte Ermittlungen und Spannung erwarten werden hingegen enttäuscht. Das Buch ist definitiv launig, unterhaltsam und gut lesbar. Das Cover macht auch schon deutlich, dass man hier eher mit Humor rangehen muss. Wer einen echten Krimi erwartet, wird dagegen enttäuscht.

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Veröffentlicht am 16.12.2020

Könnte besser sein...

Frostgrab
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Autorin Allie Reynolds war professionelle Snowboarderin. Passend dazu dreht sich in ihrem 1. Thriller "Frostgrab" alles um eine Snowboard-Clique. Milla, Curtis, Brent, Heather und Dale treffen sich nach ...

Autorin Allie Reynolds war professionelle Snowboarderin. Passend dazu dreht sich in ihrem 1. Thriller "Frostgrab" alles um eine Snowboard-Clique. Milla, Curtis, Brent, Heather und Dale treffen sich nach 10 Jahren in einer einsamen Lodge in den Alpen wieder. Das Ganze wird zum Psychospiel…
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Die Kapitel erzählen im zeitlichen Wechsel. "Heute" und "Zehn Jahre zuvor". Rivalität, Neid, Eifersucht, ein tragischer Unfall, ein mysteriöses Verschwinden… Jemand will nach all den Jahren die Wahrheit über die Vergangenheit ans Licht bringen.
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Hier wird wieder mal das Motiv einer Gruppe in der Abgeschiedenheit bemüht. Die Charaktere sind etwas stereotyp und haben mich an typische Teenie- und Twen-Serien wie "Beverly Hills 90210" und "Melrose Place" erinnert. Das Biest, die Brave, das Pärchen, der Frauenschwarm sowie der ewige beste Freund - sie sind in der Snowboard-Clique alle vertreten. Die Entwicklung der Story ist insgesamt wenig überraschend. Der Spannungsaufbau funktioniert zu Beginn. Im Mittelteil wird es etwas langatmig. Das Finale hat es für mich aber wieder rausgerissen. Trotzdem hätte ich mir das Buch insgesamt etwas actionreicher und thrilliger gewünscht.
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Fazit: "Frostgrab" ist ein Thriller-Erstling mit Potenzial … aber auch noch Luft nach oben. Ich bin flüssig durch das Buch gekommen und habe es auch gerne gelesen. Irgendwie hat mir aber der gewisse Kick gefehlt.

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Veröffentlicht am 16.12.2020

Spannender Plot mit Abstrichen

Verdorbene Brut
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Die Autorin Lena Hader entdeckt ein mit Messerstichen übersätes Mädchen auf einem Feld. Marie überlebt so gerade eben. Es werden Leichen weiterer Jugendlicher gefunden. Und "der Prophet" ist mit seinem ...

Die Autorin Lena Hader entdeckt ein mit Messerstichen übersätes Mädchen auf einem Feld. Marie überlebt so gerade eben. Es werden Leichen weiterer Jugendlicher gefunden. Und "der Prophet" ist mit seinem Werk noch lange nicht am Ende.
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Ausgerechnet die Protagonistin war mir vom Fleck weg unsympathisch. Trotzdem habe ich weitergelesen, denn die Story hat mich wirklich fasziniert. Auf verschiedenen Zeitebenen spielen sich grausame Kinderschicksale ab. Verschwundene Kinder, tote Kinder, gequälte und traumatisierte Kinder.... Diese Story ist schon sehr, sehr spannend. Ich hatte einige Male eine Gänsehaut beim Lesen und wollte natürlich unbedingt wissen, was dahintersteckt.
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So langsam bekommt man im Verlauf heraus, von wem das Übel ausgeht. Die Zusammenhänge werden Stück für Stück klarer. Und dann war plötzlich nur noch Wahn ... leider. Ich mag zwar generell gequälte und monströse Seelen in Thrillern - hier war es mir letztendlich aber irgendwie too much. Es wurde irgendwie nervig. Das ganze unglaubliche Ausmaß. Im Finale muss sogar noch ein (Überraschungs-)Gestörter aus dem Hut gezaubert werden. Spätestens da ist es mir zu sehr ausgeufert ... und das hat meinen Leseeindruck insgesamt etwas geschmälert. Schade eigentlich, denn der Plot ist ja ansich toll und gut durchkonstruiert.

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Veröffentlicht am 11.07.2024

Konnte mich nicht wirklich begeistern

Wenn sie lügt
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Mit dem neuen Thriller von Linus Geschke war es so ein Hin und Her. Lese ich ihn? Lese ich ihn nicht? Jedenfalls stand “Wenn sie lügt” nicht ganz oben auf meiner Leseliste, nachdem mich Geschkes zuvor ...

Mit dem neuen Thriller von Linus Geschke war es so ein Hin und Her. Lese ich ihn? Lese ich ihn nicht? Jedenfalls stand “Wenn sie lügt” nicht ganz oben auf meiner Leseliste, nachdem mich Geschkes zuvor erschienener Thriller “Die Verborgenen” nicht so richtig hatte begeistern können. Ich war also skeptisch. Dann habe ich hier etliche gute Bewertungen gesehen - und so ist das Buch schließlich doch bei mir gelandet. Optimistisch bin ich in die Geschichte gestartet…
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Darum geht’s: Norahs Freund David tötet auf einem Parkplatz ein Liebespärchen. Er selbst stirbt auf der Flucht. Die Freundesclique zerbricht. 20 Jahre später bekommt Norah Drohbriefe, die klingen, als hätte der tote David sie geschrieben. Als Goran, Norahs ehemals bester Freund, nach Waldresroda zurückkehrt, versuchen sie zusammen herauszufinden, wer und was dahintersteckt…
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Der Plot liefert eine interessante Grundkonstellation. Ich bin auch richtig gut in die Geschichte reingekommen. Die Handlung hat sich düster, geheimnisvoll, atmosphärisch und auch spannend angelassen. Der Wechsel zwischen den Perspektiven und Zeitebenen hat mir richtig gut gefallen. Die Seiten sind zunächst nur so dahin geflogen. Dieser Schwung ist dann aber streckenweise verloren gegangen. Plötzlich hat sich eine gewisse Langatmigkeit eingeschlichen. Bei einigen Szenen hatte ich das Gefühl, dass sie einfach nur Füllmaterial sind und die Handlung strecken sollen. Teilweise könnte man Seiten oder sogar Kapitel lediglich überfliegen, ohne etwas Nennenswertes zu verpassen. Im Gegensatz dazu wirkt das Ende auf mich irgendwie übers Knie gebrochen. So als hätte ausgerechnet da dann eine zündende Idee gefehlt. Die Protagonisten waren für mich nicht gerade Sympathieträger. Außerdem habe ich die Ausdrucksweise im Buch zuweilen als etwas derb empfunden, was mir nicht so besonders gefallen hat.
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Ich habe länger überlegt, wie ich den Thriller bewerten soll. Er hat stark begonnen, dann aber auch stark nachgelassen. Ehrlicherweise muss ich sagen, dass mir das Buch insgesamt dann leider doch weniger gut gefallen hat.

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Veröffentlicht am 23.06.2024

Enttäuschend

Flammenschwestern
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“Flammenschwestern” ist das erste Buch, das ich von Lina Bengtsdotter gelesen habe. Zuvor ist mir bereits ihre Reihe um die Ermittlerin Charlie Lager aufgefallen. Ihr neuer Stand Alone kam mir jetzt gerade ...

“Flammenschwestern” ist das erste Buch, das ich von Lina Bengtsdotter gelesen habe. Zuvor ist mir bereits ihre Reihe um die Ermittlerin Charlie Lager aufgefallen. Ihr neuer Stand Alone kam mir jetzt gerade recht, um die Autorin endlich kennenzulernen. Leider könnte es das für mich aber schon gewesen sein.
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Darum geht’s: Katja und Vega waren als Kinder beste Freundinnen. Später trennen sich ihre Wege. Aber ein düsteres Geheimnis verbindet sie auf ewig. Als Katja sich aus heiterem Himmel wieder meldet und danach verschwindet, begibt sich Vega auf die Suche.
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Bengtsdotters Schreibstil hat mir durchaus gefallen. Auch die Ausgangssituation der Geschichte ist eigentlich ganz gut. Nur leider entwickelt sich daraus einfach kein spannender Thriller. Das Label auf dem Buch ist in diesem Fall mal wieder die reinste Mogelpackung. Ich habe die Story eher als eine dramatische Erzählung empfunden, die so vor sich hin plätschert. Spannung ist bei mir nur punktuell aufgekommen. Überwiegend habe ich mich beim Lesen gelangweilt. Die Geschichte kommt für meinen Geschmack nicht in die Pötte. Sie dreht sich im Kreis oder tritt auf der Stelle. Die Rückblicke in die Vergangenheit habe ich als zäh empfunden. Die Nachforschungen in der Gegenwart sind auch eher lahm. Streckenweise hatte ich das Gefühl, dass einfach nichts passiert. Immer mal wieder kommen zwar wichtige Infos, die mich kurz aufhorchen lassen. Jetzt geht's endlich los, dachte ich dann. Danach ist die Handlung aber wieder in Lethargie verfallen. Atmosphäre und schwedisches Flair hätten die Story eventuell noch etwas aufwerten können. Beides habe ich hier aber nicht wirklich bekommen.
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Das war nix. Zumindest für mich nicht. Es gibt bestimmt Leser*innen, die das anders sehen. Aber von mir gibt es hier keine Empfehlung.

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