Eine nette, wenn auch unnötige Ergänzung zu „The Light in Us“
You are my LightAm Ende von „The Light in Us“ touren Charlotte und Noah zusammen durch Europa. Was in der Geschichte fehlte, war Noahs Perspektive, während Charlotte von Land zu Land gereist ist, um zu spielen. Dieser ...
Am Ende von „The Light in Us“ touren Charlotte und Noah zusammen durch Europa. Was in der Geschichte fehlte, war Noahs Perspektive, während Charlotte von Land zu Land gereist ist, um zu spielen. Dieser Teil wird in diesem kurzen Buch nachgereicht. Noah nimmt sich der Herausforderung an, alleine, mit wenig Hilfe, durch Europa hinter Charlotte herzureisen und jede ihrer Vorstellungen zu hören. Er will sich und allen anderen beweisen, dass er alleine klarkommt und dass er sich mit seinem neuen Leben anfreunden und damit umgehen kann. Er will genug für Charlotte sein.
Noahs Migräneanfälle sind mehr und schlimmer geworden und wir befinden uns zu Beginn des Buches im Krankenhaus. Wir müssen darum bangen, was diese Kopfschmerzen zu bedeuten haben und hoffen, dass Noah wieder gesund wird.
Charlotte beschließt, die Kapitel seines Buches zu lesen, die er über seine Zeit in Europa verfasst hat. Dort erfährt sie seine ganze Geschichte.
Noah hat sich Hals über Kopf in diese Aufgabe gestürzt, alleine durch Europa zu reisen. Er ist völlig planlos und hat sich wenig Gedanken darüber gemacht, wie das so ist, mit einer Sehbehinderung durch fremde Städte zu spazieren. Seinen Vorsatz, keine fremde Hilfe anzunehmen, verwirft er glücklicher Weise sehr schnell wieder :D
Sehr wertschätzend schafft es Emma Scott, die Schwierigkeiten und Barrieren für erblindete Menschen, aufzuzeigen, zeigt aber auch, dass es nicht bedeutet hilflos zu sein. Es bedeutet, stärker sein zu müssen als andere. Neu und mehr lernen zu müssen, aber alles schaffen zu können. Es wird auch deutlich, wie übergriffig manchmal gut gemeinte Hilfe von Fremden sein kann, die blinde Menschen einfach am Arm packen oder irgendwo hinzerren. Auch, wenn sie es nicht böse meinen, man selbst hat ja auch eigene Grenzen, von denen man nicht will, dass sie überschritten werden. Menschen mit Sehbehinderung haben dieselben Grenzen, die respektiert werden wollen. Vorher mal zu fragen, wie man helfen kann oder ob man jemanden am Arm irgendwohin führen darf, anstatt einfach draufloszu“helfen“.
Auch diese Geschichte wurde wieder sehr einfühlsam erzählt. Emma Scott schreibt wirklich schön. Ich fand sie nur nicht sehr interessant. Diese kleine Erzählung hätte ins erste Buch innerhalb eines Kapitels kurz eingeschoben werden können. Sie wurde sogar noch schnulziger und triefte in den letzten Seiten so sehr vor Kitsch, dass ich es unerträglich fand :D Es war ein rundes Ende, wenn auch zu gut, um wahr zu sein…
Alles in allem eine nette Ergänzung, die aber problemlos in Form von wenigen Seiten in den Vorgänger hätte eingeflochten werden können. Sie füllt eine große Lücke der Geschichte, weswegen ich das Buch für Fans des ersten Teils gerne weiterempfehle.