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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.01.2021

Ein bisschen Krimi, ein bisschen Liebesgeschichte und sehr informativ zur Lage Südamerikas

Ein unvergänglicher Sommer
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Isabel Allende wird auch hier im Klappentext als beliebteste und meistgelesene Schriftstellerin weltweit angepriesen. Daher wollte auch ich endlich einmal eines ihrer Werke lesen. Leider kann ich nach ...

Isabel Allende wird auch hier im Klappentext als beliebteste und meistgelesene Schriftstellerin weltweit angepriesen. Daher wollte auch ich endlich einmal eines ihrer Werke lesen. Leider kann ich nach der Lektüre dieses Romans den Ruhm der Autorin nicht so recht nachvollziehen. Für mich handelt es sich um eine recht banale Geschichte. Deren Liebesgeschichtenanteil war von Anfang an sehr vorhersehbar; ihr kriminalistischer Einschlag nahm bizarre Züge an. Am ehesten sind die Schilderungen über die politische und gesellschaftliche Lage in den Ländern Südamerikas in den vergangenen Jahrzehnten und die Lage der von dort in die USA Geflüchteten auf mein Interesse gestoßen, die wirklich informativ waren. Mal schauen, ob mich jetzt noch Allendes Weltbestseller „Das Geisterhaus“ locken kann.

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Veröffentlicht am 10.01.2021

Fliehen oder wo ankommen?

Das perfekte Grau
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Vielleicht weil die Protagonisten dieses Romans Randfiguren der Gesellschaft sind und spezielle Probleme aus der Vergangenheit mit sich schleppen, die mir in meiner eher sorglosen Welt fern sind, habe ...

Vielleicht weil die Protagonisten dieses Romans Randfiguren der Gesellschaft sind und spezielle Probleme aus der Vergangenheit mit sich schleppen, die mir in meiner eher sorglosen Welt fern sind, habe ich keinen rechten Zugang zu ihm gefunden und bleibt er mir wohl nicht in bleibender Erinnerung.
Vier Erwachsene unterschiedlichen Alters treffen in einem Hotel eines deutschen Küstenortes aufeinander, weil sie dort arbeiten. Jeder von ihnen ist irgendwie auf der Flucht. Der Erzähler Dante hat vor Jahren wegen einer Liebesgeschichte einen Sprung vom Hochhaus doch nicht unternommen und stattdessen sein bisheriges Leben hinter sich gelassen. Der Schwarze Rofu ist unter traumatischen Bedingungen aus Afrika über das Mittelmeer nach Deutschland geflohen. Die Engländerin Mimi hat ihren Ehemann vergiftet. Die junge Novelle wurde von ihrem Vater missbraucht und hört Stimmen. Als Mimi meint, Polizisten seien ihr auf der Spur, fliehen sie gemeinsam aus dem Hotel. Zu ihrem Ziel bestimmen sie Innsbruck, wo sich Mimi einen falschen Pass besorgen will. Wir begleiten sie auf den einzelnen Etappen, die sie als Freunde zusammenschweißen. Zu guter Letzt kommt alles anders.
Dem Roman wohnt ein melancholischer Grundton inne, was angesichts der tragischen Vergangenheiten der vier Protagonisten nicht verwundert. Grundtenor ist die Frage, ob man sich nicht besser seinen Dämonen stellen soll, um nicht auf ewig ein Fliehender zu bleiben und endlich irgendwo anzukommen. Diese Frage regt sehr zum Nachdenken an, was das Buch lesenswert macht. Darüber hinaus erhält man einige schöne Impressionen des Roadtrips. Eindeutig kritisiere ich aber, dass die vier auf ihrer Reise verschiedene kriminelle Taten begehen.

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Veröffentlicht am 08.11.2020

Wie lässt sich das Glück finden?

Aufgetaut
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Nach „Mieses Karma“ und „Die Ballade von Max und Amelie“ ist dies nun das dritte Buch von David Safier, das ich gelesen habe. Ein Kennzeichen ist es offensichtlich, Geschichten rund um sprechende Tiere ...


Nach „Mieses Karma“ und „Die Ballade von Max und Amelie“ ist dies nun das dritte Buch von David Safier, das ich gelesen habe. Ein Kennzeichen ist es offensichtlich, Geschichten rund um sprechende Tiere oder wie hier eine aus der Steinzeit stammende Frau zu weben. Man muss also bereit sein, sich auf irreale Umstände einzulassen, die sich hier wie folgt darstellen:
Die Steinzeitfrau Urga hat mit einem Mini-Mammut mehr als 33000 Jahre in einem Eisblock zugebracht und wird lebendig, aber unglücklich aufgetaut. An ihr haben diverse Personen aus unterschiedlichen Motiven ein Interesse: Der erfolglose Felix will sie glücklich machen, um die Erkenntnisse für die Entwicklung einer Glücks-App zu verwenden, seine Jugendfreundin Amanda verfolgt wissenschaftliche Ziele, der einsame Kapitän Lovskar hat sich in Urga verliebt. Nur Felix Tochter hat altruistische Ziele – sie will eine bessere Welt schaffen. Die gesamte Gruppe begibt sich auf eine Reise in mehrere Orte in der ganzen Welt.
Obwohl die Geschichte eigentlich einfach gestrickt ist, empfand ich sie als zäh zu lesen. Es häufen sich schlichtweg zu viele Binsenwahrheiten zum Glück und es scheint, dass humorige Stellen auf Teufel komm raus eingearbeitet werden sollten. Leider kann ich mich nicht erinnern, überhaupt auch nur geschmunzelt zu haben, denn verkrampft wirkende Wortschöpfungen, verdrehtes Deutsch und unkenntlich gemachte Flüche aus der Fäkalsprache waren alles, was hierzu aufgeboten wurde.
Alles in allem nur ein Buch für zwischendurch ohne Tiefgang.

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Veröffentlicht am 20.09.2020

Heftig

Alle Hunde sterben
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Man müsste schon sehr abgeklärt sein, wenn dieses Buch bei einem keine Spuren der Betroffenheit hinterlassen soll. Mich hat es geschockt und sprachlos zurückgelassen und im Nachhinein wünschte ich mir, ...

Man müsste schon sehr abgeklärt sein, wenn dieses Buch bei einem keine Spuren der Betroffenheit hinterlassen soll. Mich hat es geschockt und sprachlos zurückgelassen und im Nachhinein wünschte ich mir, es besser nicht gelesen zu haben. Folter, Bespitzelung, Verrat, Terror, Erniedrigung – das sind im Wesentlichen die Themen, um die es geht, begangen zum Nachteil der neun traumatisierten Romanfiguren und ihrer Familien, die alle im Exil in einem Hochhaus im Westen (wohl der Türkei?) leben und in verschieden langen Episoden von Macht und Willkür des Militärs und der Polizei erzählen.
Für Leser, die sich für den kurdisch-türkischen Konflikt interessieren. Mir persönlich war das Buch zu brutal.

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Veröffentlicht am 04.09.2020

Skurril

Regenbeins Farben
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Drei Witwen und ein Witwer treffen sich regelmäßig zufällig auf einem Friedhof in der Einflugschneise eines Flughafens bei der Pflege der Gräber ihrer verstorbenen Ehepartner. Alle sind miteinander über ...

Drei Witwen und ein Witwer treffen sich regelmäßig zufällig auf einem Friedhof in der Einflugschneise eines Flughafens bei der Pflege der Gräber ihrer verstorbenen Ehepartner. Alle sind miteinander über die Kunst verbunden – eine war mit einem Kunstsammler verheiratet, eine ist emeritierte Kunstprofessorin, eine ist bescheidene Malerin, der Herr ist bekannter Galerist und wird zum Objekt der Begierde der konkurrierenden Frauen.
Wir erfahren sehr interessante Lebensläufe mit deutsch-deutschem Hintergrund. Der Schreibstil ist sehr kunstvoll und bildhaft, wirkt auf mich fast bunt. Allerdings kann ich nicht finden, dass die Situationen herrlich komisch sind, wie es in der Buchbeschreibung heißt. Irgendwann artete die Geschichte für mich ins Verrückte aus. Das Ende mit der chaotischen Vernissage hat mir nicht gefallen. Nur schwer verstehen konnte ich das wichtige letzte Bild der Malerin, die mit Poseidon und den Nereiden Figuren aus der griechischen Mythologie auf die Leinwand bringt.
Der Leser sollte für dieses Buch ein wenig Kunstinteresse mitbringen.

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