Das Potenzial wurde leider nicht ausgeschöpft
BlutgesangIn der Stadt Midea leben nicht nur Mideaner sondern auch Zatarsi. Die Zatarsi werden aber nur geduldet, da sie wundervolle Musik nach Midea bringen. Zwischen diesen beiden Völkern herrscht jedoch seit ...
In der Stadt Midea leben nicht nur Mideaner sondern auch Zatarsi. Die Zatarsi werden aber nur geduldet, da sie wundervolle Musik nach Midea bringen. Zwischen diesen beiden Völkern herrscht jedoch seit Urzeiten eine tiefe Abneigung.
Eines Tages gerät die unschuldige Zatarsi Elezei in Verdacht, einen Mideaner mit ihrem Messer angegriffen zu haben. Statt das klärende Gespräch zu suchen, flieht sie. Sie soll bis zur Klärung des Sachverhaltes ihrem Stamm fernbleiben. In dieser Zeit erlebt sie viel Lebensveränderndes und trifft auch auf den Mideaner Valerian Morena, der seine ganz eigene Geschichte hat. Wird es ihnen gelingen, diese tiefe Abneigung ihrer Völker zu überwinden, und werden sie den wahren Drahtzieher aufspüren, bevor alles verloren ist?
Dies ist mein erstes Buch der Autorin. Ich habe es durch Zufall entdeckt und war dank des Klappentextes sofort interessiert in diese episch anmutende high Fantasy Geschichte. Ich liebe Drachen und Musik von daher konnte ich gar nicht anders, als es mir zu kaufen.
Mit seinen 381 Seiten hat es eine angenehme Dicke, wobei man sagen muss, dass der Knaur Verlag die Seiten enger bedruckt hat, was das Lesevergnügen leider etwas gedämpft hat.
Das Cover ist wirklich schön gestaltet. Die goldene Harfe sowie die skizzenhaften Gebäude mit den dunklen Nebelschwaden passen toll zur Geschichte. Wirklich schön!
Leider tat ich mich mit dem Schreibstil sehr schwer, da es in der dritten Person geschrieben wurde und ich deshalb nicht warm mit den Charakteren und der Geschichte wurde. Des Weiteren wurde man einfach in die Geschichte geschmissen und mit Charakteren bombardiert. Es gibt ein Glossar, was aber meiner Meinung nach nur unzureichend ist. Ich habe zu Beginn ein extra Blatt gebraucht, damit ich eine gute Übersicht habe, wer mit wem wie in Verbindung steht.
Die Geschichte an sich hatte Potenzial. Die Drachen, die Musikverbundenheit, aber vor allem diese grundverschiedenen Völker waren wirklich interessant zu beobachten. Jedoch blieb es mir zu oberflächlich. Gerade bei den beiden Völkern hätte ich mir mehr Tiefgang gewünscht.
Außerdem war für mich auch die Auflösung nicht gut durchdacht und eher enttäuschend. Erschwerend hinzu kommt, dass ich nicht nur mit den Charakteren nicht warm wurde, sondern sie mich auch genervt haben v. a. Elezei. Einerseits war ihre Stärke und Anmut wirklich faszinierend, aber andererseits haben ihren wirklich naiven Entscheidungen überhaupt nicht zu einer Kriegerin ihres Kalibers gepasst. Aber auch Valerian und Adorata (die anderen beiden Perspektiven) waren mir nicht sonderlich sympathisch. Einzig Valerians Entwicklung fand ich sehr interessant.
Alles in allem war dies eine Geschichte, die episch hätte werden können, jedoch kaum Emotionen in mir hervorgerufen hat und bei der ich mich teilweise zwingen musste, weiter zu lesen, da ich dank der eng bedruckten Seiten das Gefühl hatte, kaum voranzukommen. Leider war meiner Meinung nach auch der Spannungsbogen nicht gut gelungen und die Auflösung eher enttäuschend.
Insgesamt fehlte es mir an Tiefe sowohl in der Handlung als auch in den Charakteren.
Schade!