Starker zweiter Band der Finde mich-Reihe
Halte mich. HierZelda und Malik könnten unterschiedlicher nicht sein. Sie kommt aus einem wohlhabenden Haus mit Eltern, die mehr an der Außenwirkung der Familie als an der bunten Persönlichkeit ihrer Tochter interessiert ...
Zelda und Malik könnten unterschiedlicher nicht sein. Sie kommt aus einem wohlhabenden Haus mit Eltern, die mehr an der Außenwirkung der Familie als an der bunten Persönlichkeit ihrer Tochter interessiert sind. Er kommt aus einer armen Gegend, war im Jugendgefängnis und beginnt eine Ausbildung zum Koch. Seine Familie geht ihm über alles und er möchte sie auf keinen Fall noch mal enttäuschen. Als die beiden mit ihren Freunden Tamsin und Rhys einen Wochenendausflug machen, kommen sie sich näher. Doch sind ihre Gefühle stark genug, um gegen alle Probleme zu bestehen?
In Teil 1 der Reihe sind Zelda und Malik als beste Freunde bereits Teil der Handlung, sodass der Leser beide schon ein wenig kennt. Da die Geschichte abwechselnd aus der Perspektive von Zelda und Malik geschrieben ist, bekommt man am Anfang von »Halte mich. Hier« einen guten Einblick in ihr jeweiliges Leben. Als die beiden aufeinandertreffen, merkt man schnell, dass sie gut zusammenpassen.
Zelda war mir mit ihrer fröhlichen Persönlichkeit, ihren ungewöhnlichen Gedanken und ihrem je nach Stimmung wechselnden Nagellack total sympathisch. Man könnte sagen, sie lebt das, was andere meinen, wenn sie sagen, man solle 'out of the box' denken. Zumindest wenn sie in Pearley mit ihren Freunden zusammen ist.
Malik passt gut zu Zelda, denn er nimmt sie und ihre Art ernst, ist humorvoll und sehr liebevoll mit ihr (und seinen Geschwistern). Während ihm seine Familie sehr nahe steht und er zukünftig ein gutes Vorbild für seine Geschwister (die übrigens sehr süß sind) sein möchte, ist Zeldas Familie einfach nur schrecklich. Ihre Eltern sind so sehr auf den Schein bedacht, dass es ihnen völlig egal ist, was Zelda möchte oder wie sie sich fühlt. Zwischen Zelda und ihren Brüdern besteht größtenteils auch keine Verbindung, da ist sich jeder der Nächste, wie Zelda einmal sagt.
Die Handlung ist auf knapp 400 Seiten stimmig, spannend (ich habe bis 2 Uhr nachts durchgelesen) und durch und durch gut geschrieben. Ich habe die Geschichte sehr gern gelesen, aber trotzdem hatte ich am Ende das Gefühl, das Buch war zu kurz. Ich hätte gern mehr darüber gelesen, dass Zelda die Handlungen ihrer Eltern hinterfragt oder kritisiert. Denn einiges, was sie äußern und tun, ist wirklich völlig daneben. Zudem hätte ich es schön gefunden, wenn es zum Schluss noch einen kleinen Blick in die nähere Zukunft gegeben hätte, wie Zelda und Malik mit der neuen Situation umgehen. Es wird zwar angesprochen, wie es weitergeht, aber da hätten mich ein paar Seiten mehr nicht gestört.
Fazit:
Insgesamt hat mir Band 2 der Finde mich-Reihe »Halte mich. Hier« fast besser gefallen als der Reihenauftakt, denn ich mochte Zelda und Malik als Charaktere total gern. Ihre Geschichte konnte mich absolut überzeugen und war spannnend und humorvoll. Die Seiten flogen nur so an mir vorbei, wodurch (vor allem am Ende) das Gefühl entstand, dass das Buch ein bisschen zu kurz war und einzelne Aspekte detaillierter hätten behandelt werden können. Ich vergebe 4,5 Sterne.