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Buchmeinung zu Yann Sola – Gefährliche Ernte
„Gefährliche Ernte“ ist ein Kriminalroman von Yann Sola, der 2017 bei KiWi-Taschenbuch erschienen ist. Dies ist der zweite Fall für den Hobbyermittler Perez.
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Buchmeinung zu Yann Sola – Gefährliche Ernte
„Gefährliche Ernte“ ist ein Kriminalroman von Yann Sola, der 2017 bei KiWi-Taschenbuch erschienen ist. Dies ist der zweite Fall für den Hobbyermittler Perez.
Zum Autor:
Yann Sola lebt und arbeitet in Deutschland und an der Côte Vermeille in Frankreich.
Klappentext:
Eine Hochzeit, ein Geheimnis und ein Todesfall – Hobbyermittler Perez steckt in Schwierigkeiten
An den Berghängen der malerischen Côte Vermeille, am südwestlichsten Zipfel Frankreichs, reifen die Weintrauben unter der glühend heißen Augustsonne heran. Es sind Sommerferien, die schlimmste Zeit des Jahres, wenn es nach Delikatessenschmuggler und Lebemann Perez geht. Die Touristen haben sich in Banyuls-sur-Mer breitgemacht, er hängt mit seinen Lieferungen hinterher und dann will seine heißgeliebte Tochter auch noch einen Mann heiraten, den man gemeinhin nur »die Bohnenstange« nennt. Als ein Toter in den Weinbergen seines Vaters gefunden wird, ist es endgültig vorbei mit der Ruhe. Die Ermittler schnüffeln auf dem Weingut und in Perez’ Angelegenheiten herum. Ausgerechnet der sagenumwobene Creus, ein Wein, der das Rückgrat seines bescheidenen Wohlstands bildet, soll etwas mit dem Tod des Mannes zu tun haben. Hobbyermittler Perez sieht sich gezwungen, die Sache selbst in die Hand zu nehmen, und muss bald erkennen, dass das beschauliche Küstenörtchen die Kulisse finsterer Machenschaften und familiärer Tragödien ist, die weit in die große Politik hineinreichen.
Meine Meinung:
Dieser Roman lebt von seiner Hauptfigur Perez, die wunderbar mit Ecken und Kanten gezeichnet ist. Er lebt in Banyuls-sur-Mer, besitzt ein Lokal und betreibt einen Delikatessenhandel, den er mit Schmuggelware einträglicher gestaltet. Er mag seine Heimatregion und die dort lebenden Menschen. Aus seiner Sicht braucht es keinen Wandel. So wie es ist, ist es gut. Er ist in der Region angesehen, hat überschaubare private Probleme und ist eigentlich mit seinem Leben zufrieden. Dann bricht es aber über ihn herein. Auf dem Weinberg seines Vaters wird eine Leiche gefunden, seine Tochter will die Bohnenstange heiraten und dann taucht auch noch Rauschgift auf. Da muss Perez handeln und bindet seine Bekannten voll ein. Haziem, der Perez Lokal führt, und Marianne, Perez Lebensgefährtin, haben die nötigen Kontakte und sind auch um einiges sympathischer als Perez. Aber Perez hält die Fäden in der Hand und auf wundersame Weise gelingt es ihm, auch offizielle Stellen für seine Zwecke einzubinden. Seine Ziele sind mit denen der Behörden nicht identisch und Perez ist voll gefordet, es aber nicht offensichtlich werden zu lassen. Bis hierhin war ich total begeistert, aber dann kam der große Bruch. Die Geschichte wird aus der Perspektive von Perez erzählt und der Leser teilt sein Wissen und seine Emotionen. Und dann beginnt Perez, Geheimnisse vor dem Leser zu haben. In einem Film mag das angehen, aber für einen Roman, der aus der Perspektive der Hauptfigur geschrieben ist, ist es ein Unding.
Fazit:
Der Roman hat mich anfänglich überzeugt mit seiner atmosphärisch dichten Erzählweise, der gelungenen Figurenzeichnung und einer interessanten Krimihandlung. Auch die private Seite des Ermittlers wird gelungen eingebunden, ebenso werden gesellschaftliche Entwicklungen gekonnt aufgezeigt. Ich war ein echter Perez-Fan. Aber dann verschweigt die Hauptfigur dem Leser wesentliche Punkte seiner Absichten. Das ist für mich ein Unding und führt zu einer deutlichen Abwertung. So gebe ich nur noch drei Sterne (60 von 100 Punkte).