Daraus hätte man mehr machen können
Eiskalter AtemDer Anfang ist wirklich stark. Man wird gleich in eine Welt geworfen, die im Großen und Ganzen wie "unser" viktorianisches London ist, doch gleichzeitig extrem von Magie durchzogen ist. Wir lernen Moira ...
Der Anfang ist wirklich stark. Man wird gleich in eine Welt geworfen, die im Großen und Ganzen wie "unser" viktorianisches London ist, doch gleichzeitig extrem von Magie durchzogen ist. Wir lernen Moira kennen, die bei einer Toten einbricht und dabei von einer Art Seelentier (erinnert sich jemand an den Goldenen Kompass? Ein bisschen so!) begleitet wird. Diese Moira ist ein starker Charakter, die auf den Dächern lebt und ständig auf der Hut vor einer Art Magiepolizei sein muss. Leider ist nach dem Prolog der Handlungsstrang mit Moira zu Ende und man trifft eine ziemlich lange Zeit nicht mehr auf sie, denn man lernt Emma und ihre Cousinen Gretchen und Penelope kennen, die sich als Debütantinnen in der höheren Gesellschaft ziemlich langweilen, denn alles, was Spaß macht, ist natürlich für junge Damen verboten.
Die drei stolpern über eine gewaltige Verschwörung, die sich zum Teil direkt mit Emmas Familiengeschichte deckt und sie müssen versuchen, nicht nur mit ihren erwachenden magischen Fähigkeiten fertig zu werden, sondern auch den gesellschaftlichen Normen entsprechen und die Gefahr abzuwenden, die ganz London betrifft. (Dabei treffen sie übrigens auch wieder auf Moira.)
Eigentlich ist alles vorhanden, um eine spannende Geschichte zu erzählen. Die Verbindung aus Viktorianischer Epoche, Magie und eine Art Kriminalfall sollte doch ziehen, zumal auch die Mädels nicht unsympathisch sind. Trotzdem fehlt da was, ein Spannungsbogen, der durchweg gehalten wird, ein roter Faden, der die Geschichte besser verbindet. Es wurde zwischendurch recht verwirrend. Einerseits wurde so getan, als würde Magie etwas Schlechtes sein, andererseits scheint so gut wie jeder magisch begabt zu sein. Auch die Auflösung fand ich etwas unbefriedigend (wobei ich das nicht bewerte, immerhin sollen Gretchen und Penelope ja auch noch ihre Story kriegen). Extrem störend fand ich, dass sich viele Rechtschreibfehler in dem Buch fanden - es muss doch so was wie ein Lektorat geben, oder?
Bin mir noch nicht sicher, ob ich irgendwann die Nachfolger lesen werde, empfehlen kann ich dieses Buch aber Leuten, die mit komplexen Entwürfen was anfangen können und nicht gleich überfordert sind, wenn mehr als drei oder vier Namen in einer Geschichte auftauchen.