Tod und Leben – Schwarz und Weiß
›Zwischen Tod & Leben‹ ist der erste Band der Dark-Fantasy-Reihe von Emma Marten. Die Reihe ist bereits abgeschlossen und umfasst drei Bände. Ich habe das Buch im Rahmen eines Book-Blind-Dates gekauft, ...
›Zwischen Tod & Leben‹ ist der erste Band der Dark-Fantasy-Reihe von Emma Marten. Die Reihe ist bereits abgeschlossen und umfasst drei Bände. Ich habe das Buch im Rahmen eines Book-Blind-Dates gekauft, wo es als ›magisch, düster und romantisch‹ beschrieben wurde. Ersterem stimme ich absolut zu, doch Romantik konnte ich hier weniger verspüren…
Handlung
Aber zunächst zum Inhalt des Buches. Was wäre, wenn der Tod eine Person wäre? Wenn er einer der Unsterblichen wäre, der dich als Seelendiebin braucht, um die ganze Welt zu retten und so das Bestehen der Welten Schwarz und Weiß zu sichern. So in der Art erlebt nämlich die Protagonistin Selena ihr Leben. Sie ist in Schwarz großgeworden – ihrer Heimat. Dennoch fürchtet sie die Dunkelheit und ihre Gabe als Seelendiebin ist ihr zuwider. Sie möchte den sterbenden Menschen nicht ihre Seelen stehlen und somit den Tod um seine ihm rechtmäßig zustehenden Seelen betrügen. Als ihr eigener Vater gegen das oberste Gesetz von Tod verstößt, gelingt Selena die Flucht. An der Seite von Readan beginnt nun Selenas wirkliches Abenteuer, denn er hat sie aus einem bestimmten Grund auserwählt: Sie soll für ihn eine Seele stehlen. Wird Selena sich dagegen wehren, auch wenn sie weiß, dass das Leben aller auf dem Spiel steht?
Schreibstil
Der Schreibstil ist mein größter Kritikpunkt, auch wenn ich nicht genau greifen kann, was mich daran so gestört hat. Die Sätze sind meinem Empfinden nach sehr monoton und einfach gehalten, kurze Sätze, die wenig Emotionen transportieren. Es kam bei mir über das Lesen hinweg zwar ein Lesefluss zustande, jedoch war der Schreibstil immer recht langweilig und nicht mitreißend. Die Kapitel sind sehr kurz und mal aus Selenas Sicht, mal aus Readans. Das fand ich erfrischend und hat es etwas abwechslungsreicher gemacht.
Ich brauchte aber auch einen Moment, um in die Geschichte hineinzufinden. Ich habe am Anfang gar nicht richtig verstanden, dass es sich bei dem Tod um eine personifizierte Form handelt und musste auch die Gesetzmäßigkeiten der Welten erst einmal begreifen.
Charaktere
Die Charaktere fand ich sehr gut ausgearbeitet. Selena als Hauptprotagonistin durchläuft eine so große Entwicklung im Verlauf des Buches. Sie fühlt sich fremd in ihrer Heimat Schwarz und in ihrer Familie, leidet unter ihrer Begabung, fühlt sich schwach und falsch. Doch auserwählt von Raeden muss sie gravierende Entscheidungen treffen, bei denen ihr nicht nur ihr großes Mitgefühl, sondern auch ihre innere Stärke helfen. Sie ist wagemutig, empathisch, ein klitzekleines bisschen naiv und dennoch unfassbar stark! Ich konnte mich mit ihr am besten identifizieren.
Ganz toll geschrieben ist auch Raedan – der personifizierte Tod. Er ist menschlicher als so manche Menschen und lernt noch seine menschliche Seite kennen und auch, seine Gefühle zuzulassen. Er agiert immer zum Wohle der Welten, aber vor allem zum Wohle derer, die er liebt. Ich fand ihn ganz beeindruckend und ein wenig schweigsam, mysteriös und dadurch auch irgendwie sexy.
Meine Meinung
Ich weiß noch nicht, ob ich den zweiten Teil lesen möchte. Die Figuren haben mir ganz gut gefallen und auch die Storyidee finde ich an sich spannend, jedoch wurde mir diese einfach nicht emotionsgeladen präsentiert oder spannend erzählt… Somit kann ich wohl eher keine Kaufempfehlung aussprechen. Vielleicht hat das Buch einfach nicht meinen Geschmack getroffen!