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Veröffentlicht am 04.03.2017

Spannungsgeladen

Gewitterstille
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Während ihres Mutterschaftsurlaubes erfährt Staatsanwältin Anna Lorentz vom Tod ihrer Nachbarin, einer alten Dame. Dem ersten Anschein nach ist sie ein Opfer der sommerlichen Hitze, die über der Hansestadt ...

Während ihres Mutterschaftsurlaubes erfährt Staatsanwältin Anna Lorentz vom Tod ihrer Nachbarin, einer alten Dame. Dem ersten Anschein nach ist sie ein Opfer der sommerlichen Hitze, die über der Hansestadt Lübeck hereingebrochen ist. Doch als die Tochter der Toten bemerkt, daß wertvolle Gegenstände verschwunden sind, ist für Anna klar, daß es sich wohl um Mord handelt und beginnt zu ermitteln. Zunächst fällt der Verdacht auf den Altenpfleger, der die alte Dame betreut hat, doch dieser ist nicht zu finden. Als auch noch Sophie, Annas Untermieterin verschwindet und Anna das Gefühl hat, daß sie den Altenpfleger näher kennt, als sie zugibt, muß Anna das Schlimmste vermuten.

"Gewitterstille" ist nach "Eiswind" das zweite Buch rund um Anna Lorentz, doch man kann es durchaus auch ohne Vorkenntnisse lesen. Die Andeutungen auf den ersten Band sind zwar da, jedoch ist dies nicht störend und man bekommt nicht das Gefühl, mitten in einer Story gelandet zu sein. "Gewitterstille" ist kein Krimi, der durch blutige Szenen, die dem Leser durch Mark und Bein fahren, auffällt. Hier wird durch eine wohlgefeilte Handlung, eine ruhige Art und eine fesselnde Art und Weise des Spannungsaufbaus gepunktet. Schön zu beobachten ist die Entwicklung von Annas Privatleben, der Leser lebt förmlich mit ihr. Ebenso wie Anna, sind die anderen Charaktere auch sehr gut erzählt. Man fühlt, leidet und bangt mit ihnen.

Ein Krimi für alle, die nicht auf bluttriefende Massaker stehen!

Veröffentlicht am 04.03.2017

Projekt gelungen

Todesmelodie
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Julia Durant ist wieder zurück im Dienst, als in einer Wohngemeinschaft die Studentin Jennifer Mason tot aufgefunden wird. Sie wurde brutalst misshandelt und anschließend getötet. Am Tatort läuft das Lied ...

Julia Durant ist wieder zurück im Dienst, als in einer Wohngemeinschaft die Studentin Jennifer Mason tot aufgefunden wird. Sie wurde brutalst misshandelt und anschließend getötet. Am Tatort läuft das Lied "Starway to Heaven" in Dauerschleife. Die Täter werden schnell gefunden und verurteilt. Doch 2 Jahre später wird erneut ein Student tot aufgefunden und auch hier läuft "Starway to Heaven" als Dauerberieselung im Hintergrund. Julia Durant und ihr Team erinnern sich an den Fall Jennifer Mason und gelangen bei ihren Ermittlungen in die tiefsten Abgründe der Gesellschaft: Snuff-Videos und Pornographie.

Dieser Krimi hat einen sehr traurigen Hintergrund. Der Autor und Erfinder der Julia-Durant-Serie starb plötzlich und hinterließ dies unfertige Manuskript. Daniel Holbe, selbst Fan dieser Serie wurde nun vom Verlag gebeten, das schwere Erbe anzutreten. Ich muß sagen: obwohl ich sehr skeptisch war, ist es Daniel Holbe extrem gut gelungen! Man merkt den schreibtechnischen Unterschied in keinster Weise. Er schreibt, als wenn er Andreas Franz wäre. Weder die Handlung, noch die Charaktere werden irgendwie verändert, man merkt als Leser den Schnitt überhaupt nicht. Der Spannungsbogen wird unverändert gehalten, der Leser ist von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und in der Story "aufgesogen".

Daniel Holbe hat hier ein sehr schwieriges Projekt erfolgreich weitergeführt!

Veröffentlicht am 04.03.2017

Spannung pur

Neckarteufel
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Rottweil während einer sommerlichen Hitzeperiode. Am Neckarufer wird die stark verweste Leiche einer Frau gefunden. Sie wurde vergiftet, erwürgt und im Neckar ertränkt. Und es gab bereits in der Vergangenheit ...

Rottweil während einer sommerlichen Hitzeperiode. Am Neckarufer wird die stark verweste Leiche einer Frau gefunden. Sie wurde vergiftet, erwürgt und im Neckar ertränkt. Und es gab bereits in der Vergangenheit 2 Frauenleichen, die auf die gleiche Art und Weise starben. Als die Sekretärin des Kommissariats, Anita Schober, in ihrer Postkartensammlung 3 Postkarten mit historischen Bildern des alten Rottweil entdeckt, die auf der Rückseite mit der "Neckargeistsage" der Gebrüder Grimm beschrieben sind, werden Kommissar Wolfgang Treidler und seine Kollegin Carina Melchior stutzig und beginnen nach einem Serienmörder zu suchen. Alles deutet darauf hin, daß das letzte Opfer in der Johannisnacht entführt werden soll. Als Melchior sich als Köder zur Verfügung stellt und sie zusammen mit Treidler einen Alleingang startet, wird die Lage sehr gefährlich für sie.

Auch der dritte Band der Serie um Treidler und Melchior ist wieder Spannung pur. Es beginnt mit einem Prolog, der so spannend zu lesen ist, daß man das Buch schon nicht mehr aus der Hand legen kann. Bei aller Spannung kommt hier auch der Alltagshumor nicht zu kurz. Wenn Treidler von seinem 21 Jahre alten Mercedes fast Abschied nehmen muß und sich von einem alten Handy auf ein Smartphone umstellen muß, da kommen doch die Lachtränen. Und diese liebenswerte Art von ihm macht ihn halt so unverwechselbar. Er ist geradlinig, sympathisch und ein Typ, dem man auch im realen Leben begegnen kann. Aber auch Melchior ist eine sympathische Frau, sehr gut zu Treidler paßt. Interessant ist es, im Laufe der Serie zu verfolgen wie die beiden, die sich zuerst ja nicht ganz so sympathisch waren, doch nun stark zusammengeschweißt sind. Ihre gemeinsamen Querelen mit den unliebsamen Kollegen sind einfach herrlich. Der Schreibstil ist auch hier wie gewohnt locker und flockig und nimmt den Leser mit auf eine spannende Ermittlungstour.

Ich freue mich jetzt schon auf eine hoffentlich folgende Fortsetzung!

Veröffentlicht am 04.03.2017

Toller Lokalkolorit

Mord mit Schnucke
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Oberkommissarin Hanna Peters wird von Hamburg in ein kleines Dorf in der Lüneburger Heide versetzt. Dort stößt sie zunächst auf Ablehnung, denn sie ist der Ersatz für den kürzlich verstorbenen, allseits ...

Oberkommissarin Hanna Peters wird von Hamburg in ein kleines Dorf in der Lüneburger Heide versetzt. Dort stößt sie zunächst auf Ablehnung, denn sie ist der Ersatz für den kürzlich verstorbenen, allseits beliebten Dorfpolizisten. Einzig ihre Vermieterin Luise hält zunächst zu ihr und es werden einige Flaschen selbstgebranner Wacholderschnaps geköpft. Kaum im Dienst, wird im Wald eine Leiche gefunden. Getötet durch einen Kopfschuß. Hanna glaubt nicht an den vermeintlichen Jagdunfall und beginnt mit ihrem Kollegen Fritz Westermann die Ermittlungen.

Brigitte Kanitz schreibt hier in ihrer unnachahmlichen Art und Weise einen humorvollen und trotzdem spannenden Regionalkrimi. Die Handlung entwickelt sich von Anfang an zu einem immer fesselnderen Krimi, den man nicht mehr aus der Hand legen mag. Die Charaktere sind einwandfrei lebensnah beschrieben, sie zeichnen das typische Wesen der Dorfbevölkerung nach. Zunächst Mißtrauen, doch wenn man sie einmal auf seiner Seite hat, hat man Freunde fürs Leben. Der Humor ist hier sehr angenehm. Vor allem die Situationskomik ist hier absolut gelungen. Weder albern noch übertrieben, ist es einfach herrlich über die Fettnäpfchen von Hanna zu lachen.

Ein Regionalkrimi, wie er sein muß!

Veröffentlicht am 04.03.2017

Unbedingt lesen

Die Heilerin und der Feuertod
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Braunschweig, Ende des 14. Jahrhunderts. Aleke, die uneheliche Tochter des Kaufmanns Accem van dem Broke, lebt bei den Beginen. Ihr größter Wunsch ist es, endlich von ihrem Vater anerkannt und akzeptiert ...

Braunschweig, Ende des 14. Jahrhunderts. Aleke, die uneheliche Tochter des Kaufmanns Accem van dem Broke, lebt bei den Beginen. Ihr größter Wunsch ist es, endlich von ihrem Vater anerkannt und akzeptiert zu werden. Doch dann bittet er sie um ihre Hilfe. Sein Sohn Kersten soll seine Ehefrau in der Hochzeitsnacht umgebracht haben. Nun sitzt er im Kerker, kann sich an nichts erinnern. Aleke sieht ihre Chance, endlich von ihrem Vater akzeptiert zu werden und beginnt zu ermitteln. Dabei stößt sie auf alte Familiengeheimnisse und begegnet immer wieder dem Kaufmann Righert aus Magdeburg, der in der Kindheit seine Familie beim Brand des Elternhauses verloren hat. Nun ist er auf der Suche nach dem Brandstifter. Die Spur führt zur Familie van dem Broke.....

"Die Heilerin und der Feuertod" ist ein gelungener Auftakt zu einer neuen historischen Serie von Christiane Lind. Die Charaktere sind wunderbar gestaltet und liebevoll beschrieben, so daß der Leser sich sehr gut in sie hineinversetzen kann. Man lebt und fühlt mit ihnen. Die Spannung wird hier von Anfang bis Ende gehalten, man kann es nicht erwarten, bis endlich die Lösung da ist. Der Schreibstil ist sehr schön flüssig, man kann der Handlung ohne Probleme folgen und liest dadurch das Buch so fast in einem Rutsch weg. Eine Empfehlung für alle Freunde historischer Krimis!