Nicht schlecht, aber...
Das Haus der Fugger
Meinung:
Der Einstieg in die Geschichte fiel mir hier sehr leicht, da man gleich zu Anfang das Ehepaar Eva und Joss in einer beinahe ausweglosen Situation kennenlernt und Eva eine schwerwiegende Entscheidung ...
Meinung:
Der Einstieg in die Geschichte fiel mir hier sehr leicht, da man gleich zu Anfang das Ehepaar Eva und Joss in einer beinahe ausweglosen Situation kennenlernt und Eva eine schwerwiegende Entscheidung fällt.
Mir hat besonders gut gefallen, wie das Leben zur damaligen Zeit beschrieben wurde und wie die Anfänge in der Fuggerei gewesen sein könnten. Das wirkte auf mich sehr lebensnah und durch die detaillierten Beschreibungen konnte man die Fuggerei problemlos vor seinem inneren Auge auferstehen lassen.
Die Protagonisten Eva und Joss waren hervorragend ausgearbeitet worden. Eva mit ihrer teils aufbrausenden, teils übereifrigen Art. hat das Talent aus einer schlimmen Situation, eine noch schlimmere zu machen und Joss ist eher von stoischer Natur und stärkt Eva, auch wenn er mir ihr nicht immer bei allem zustimmt, den Rücken.
Beide Charaktere wirken sehr lebendig und damit auch authentisch.
Die zahlreichen Nebencharaktere haben alle ihre kleinen Geheimnisse, auch wenn sie sich nach außen hin sehr christlich geben, hält sie das nicht davon ab mit dem Finger auf Joss, Eva und deren Kinder zu zeigen und sie zu verachten. Auch das empfand ich als sehr glaubwürdig und ärgerte mich mit den beiden Protagonisten über manch üblen Kommentar.
Auch die Handlung um den Guajak-Trank und seine Wirksamkeit empfand ich als gelungen.
Der hasserfüllte Marx und seine Machenschaften, wurden mir manchmal etwas zu viel. Ich fand es ein wenig unglaubwürdig dass er so lange unbemerkt agieren konnte und nicht mal Eva auf die einfachsten Zusammenhänge kam. Dabei war Eva ja der überaus neugierige, recht clevere Charakter in dieser Geschichte.
Die Auf- und vor allem Erklärung der Giftvorfälle im Siechenhaus waren allerdings mehr als an den Haaren herbeigezogen und von dieser Person, für mich nicht wirklich nachvollziehbar. Das Ende hat mir ein wenig den Spaß an dem Geschichte genommen.
Fazit:
An manchen Stellen war mir der Roman etwas zu langatmig und zum Ende hin etwas unglaubwürdig, aber im Großen und Ganzen hat mir die Geschichte sehr gut gefallen. Ein toll recherchierter und sehr interessanter Roman über die Fuggerei und seine Bewohner und garantiert nicht mein letzter Roman von Peter Dempf.
Empfehlung:
Für alle Leser von Historischen Romanen, die mehr über die Fuggerei und über das Leben dort erfahren möchten, lesenswert.
Von mir gibt’s:
4 von 5 Sterne