Unglaublich spannender Auftakt
Silver Crown - Forbidden RoyalsDer Einstieg in die Geschichte gelingt schnell, denn die Autorin wirft uns mitten rein in das Geschehen. Von Seite zu Seite wird es immer spannender, bis es ungefähr in der Mitte für mich zum großen Höhepunkt ...
Der Einstieg in die Geschichte gelingt schnell, denn die Autorin wirft uns mitten rein in das Geschehen. Von Seite zu Seite wird es immer spannender, bis es ungefähr in der Mitte für mich zum großen Höhepunkt kam. Wie kann ein Mensch nur so berechnend sein?
Emilia war mir von Anfang an sympathisch. Sie führt ein ganz normales Leben, aus dem sie plötzlich heraus gerissen wird. Nicht einfach, mit dieser Situation umzugehen, aber sie meistert es aus meiner Sicht ziemlich gut. Nicht gut fand ich ihren Umgang mit Owen. Die Autorin versucht dem Leser zu suggerieren, dass Emilia handelt, wie sie es tut, um Owen zu schützen. Ich weiß nicht… bei mir kam das irgendwie nicht so richtig an. Auf mich wirkte es eher, als würde sie andere Motive haben. Letzten Endes muss man da aber der Autorin vertrauen. Sie wird schon wissen, wie ihre Figuren ticken.
Die Geschichte zwischen Carter und Emilia fand ich von Anfang an problematisch. Er behandelt sie wirklich herablassend und trotzdem fühlt sie sich zu ihm hingezogen. Gerade ihren Anfang im Auto konnte ich überhaupt nicht nachvollziehen. Woher kamen Emilias plötzliche Gefühle für diesen fremden Mann, der betrunken und unmöglich ist? Verstehe das, wer will… ich nicht… Nichts desto trotz habe ich das Verhältnis der beiden Protagonisten mit großem Interesse verfolgt. Carter ist zunächst ein großer Unsympath in dieser Geschichte. Nach und nach hat man als Leser das Gefühl, dass hinter seiner teils schon aggressiv wirkenden Haltung, ein anderer, vielleicht sogar verletzlicher Mensch steckt. Ob das so ist? Wir werden es hoffentlich in den nächsten Bänden herausfinden.
Carters Schwester Chloe fand ich zuerst sehr sympathisch. Irgendwann fing sie an, mir ein bisschen auf die Nerven zu gehen mit ihrer ständigen Konsum von Drogen. Gerade von Emilia, als angehende Psychotherapeutin hätte ich mir gewünscht, dass das Thema mal auf den Tisch kommt und angesprochen wird. Es wird für meinen Geschmack als viel zu selbstverständlich hingenommen. Dennoch ist Chloe eine Figur, die für Emilia wenigstens ein bisschen Normalität in den Palastalltag bringt und sie unterstützt. Damit habe ich zu Beginn ehrlich gesagt nicht gerechnet. Chloe wirkte nicht, als würde ihr irgendjemand etwas bedeuten.
Neben Linus ist die große Antagonistin Octavia, die Frau von Linus. Zwischendurch war ich immer mal wieder unsicher, wer eigentlich das Zepter in der Hand hält. Auch am Ende von Band 1 bleibt es spannend. Octavia tut auf jeden Fall alles, um sich beim Leser unbeliebt zu machen. Egal, ob es um Emilia oder ihre eigenen Kinder geht. Octavia ist bereit, für ihre Macht über Leichen zu gehen. Ist sie es vielleicht auch, die das Feuer im Palast gelegt hat? Hinweise dafür gibt es keine, aber ich würde es ihr zutrauen.
Der Schreibstil von Julie Johnson zieht den Leser förmlich durch die Geschichte. Sie schreibt interessant und haucht ihren Figuren genug Leben ein, um sie förmlich vor sich zu sehen. Die Geschichte insgesamt ist sehr seicht und hat keine wirklichen Tiefen (siehe auch die Nicht-Auseinandersetzung mit Chlors Drogenkonsum), aber sie ist halt total schön für ein paar vergnügliche Stunden. Wenn man von “Silver Crown” einfach nur schöne Unterhaltung erwartet, dann ist man hier richtig.
Von mir gibt es 4 Sterne. Ich bin gespannt, wie die Fortbilden Royals Serie weiter geht. Der Cliffhanger am Ende von Band 1 ist mörderisch.