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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.01.2021

Spannend und etwas verworren

Sechs mal zwei
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Arne Dahl strickt wieder einen spannenden und leicht verworrenen Fall für Berger & Blom. Sie sind noch kein so richtiges Team, wie man es von den anderen Ermittlerduos kennt, sondern sie arbeiten zusammen, ...

Arne Dahl strickt wieder einen spannenden und leicht verworrenen Fall für Berger & Blom. Sie sind noch kein so richtiges Team, wie man es von den anderen Ermittlerduos kennt, sondern sie arbeiten zusammen, weil sie kaum eine andere Wahl haben. Jedoch ist das Vertrauen zueinander noch nicht ausreichend vorhanden, so dass Misstrauen und Zweifel dazu führen, dass sie immer wieder ins Stocken geraten.

Der Fall ist nicht so einfach zu durchschauen und die vielen kleinen Wendungen, die Arne Dahl mit Vorliebe einbaut, verhindern, dass man den Fall vor den Ermittlern löst. Auch die Rolle von Desiree Rosenqvist ist, aus meiner Sicht, nicht so eindeutig. Man spürt, dass auch sie nicht mit offenen Karten spielt und mehr weiß und ahnt, als sie preisgeben möchte.

Manche Szenen sind etwas überzogen, aber der Autor kommt immer wieder zurück, so dass man das Interesse beibehält und wissen möchte, wie es weitergeht. Man hat zwar den zweiten Fall gelöst, aber das Ende ist offen. Das gibt Raum für Spekulationen bzw. für einen dritten Fall, den ich gerade höre.

Veröffentlicht am 06.12.2020

Hörfreude nicht nur für Kinder

Kuschelflosse und seine Freunde
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Ich bin ganz klar Team Kuschelflosse. Jetzt ist es raus. Ich stehe dazu, denn diese kleine Truppe bringt mich zum Schmunzeln und Schwärmen und die Jüngsten zum Lachen und Staunen.

Die Geschichten sind ...

Ich bin ganz klar Team Kuschelflosse. Jetzt ist es raus. Ich stehe dazu, denn diese kleine Truppe bringt mich zum Schmunzeln und Schwärmen und die Jüngsten zum Lachen und Staunen.

Die Geschichten sind herrlich skurril und doch nachvollziehbar und kindgerecht. Sie sind voller Abenteuer, Mut und Freundschaft und vor allem zeigen sie eins: Zusammen ist man am stärksten.

Ralf Schmitz gibt den vier Freunden Kuschelflosse, Seebrillchen Sebi, Herrn Kofferfisch und Schwimmerdbeere Emmi unverwechselbare Stimmen und formt sie zu liebenswerten Charakteren mit wunderbaren Schwächen und Macken. Für jeden Minimalisten ist Herr Kofferfisch ein Graus, denn er sammelt alles in seinem Koffer, weil er nämlich aufräumen doof findet und wenn er dann etwas sucht, staunt man, was er alles bei sich trägt. Seebrillchen Sebi ist ein großer Bücherfan und durch sein angelesenes Wissen schafft er es immer wieder seine Freunde auf den richtigen Weg zu bringen. Emmi ist das einzige Mädchen in der Truppe, aber genauso tapfer wie die Jungen, nur kichert sie ganz oft und macht ständig Purzelbäume. Und dann gibt es noch Kuschelflosse, der ganz weich ist und ein Haustier hat. Er isst gern Pfannkuchen und liebt Musik.

Die Charaktere sind so verschieden wie die Kinder selbst, so dass fast jedes Kind sich in einem Charakter wiederfindet und mit seinem Liebling mitfiebern kann. Und weil Kuschelflosse Musik so mag, wird diese auch immer wieder mit eingebaut. Auch gibt es viele Hintergrundgeräusche, knarren und blubbern, schmatzen und zischen, rauschen und trommeln.

Die Geschichten gehen im Durchschnitt 90 Minuten und sind in viele kleinere Tracks aufgeteilt, so dass man die Geschichte gut über den Tag aufteilen kann. Sie sind sehr unterhaltsam, witzig und stets mit einer kleinen versteckten Botschaft. Es macht einfach Spaß Ralf Schmitz zuzuhören und in die große Unterwasserwelt abzutauchen.

Liebe Nina Müller, bitte noch mehr von diesen tollen Geschichten. Bis jetzt gibt es sechs Bände und alle machen einfach nur Spaß.

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Veröffentlicht am 28.11.2020

Bewegende Familiengeschichte

Das Geburtstagsfest
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Ein Buch, welches mich wirklich überrascht hat. Es war fesselnd, traurig und aufwühlend zu gleich. Die Autorin hat einen so guten Schreibstil, dass man sehr schnell in die Geschichte hineingezogen wurde. ...

Ein Buch, welches mich wirklich überrascht hat. Es war fesselnd, traurig und aufwühlend zu gleich. Die Autorin hat einen so guten Schreibstil, dass man sehr schnell in die Geschichte hineingezogen wurde. Die Zeit- und Ortssprünge wurden erleichtert durch die Überschriften, was ich gut fand. Die Geschichte spielt in Österreich im Jahr 2016 und in Kambodscha in den 70er bis 90er Jahre. Erzählt wird die Geschichte von Tevi und Kim, zwei kambodschanischen Kindern, die beide die dunkle Zeit der Roten Khmer überlebt haben.

Kim Mey wird 50 und seine eigenen Kinder haben ihn zum Geburtstag ein Wiedersehen mit Tevi Gardiner geschenkt. Doch statt purer Freude über dieses Wiedersehen erleben sie Angst, Wut und Trauer. Sie erfahren Dinge von ihrem Vater, die sie überraschen und ihn in einem anderen Licht erscheinen lassen. Die Autorin lässt ihre Hauptcharaktere gedanklich wieder in ihre Kindheit zurückgehen. Dabei erleben sie noch einmal die einzelnen Stationen ihres Lebens und decken dabei so manche Lüge auf. Dieses langsame Entblättern lässt den Leser immer mehr in das Leben der beiden Charaktere eintauchen. Ab und an musste ich das Buch bei Seite legen, um die Gelesene sacken zu lassen. Am Ende des Buches wurde die Entwicklung von Kambodscha und dessen Politik im Laufe der Jahrhunderte beschrieben, was ich sehr hilfreich fand, um die Geschichte besser verstehen zu können.

Die Autorin erzählt sehr detailliert von den Gräueltaten der Roten Khmer. Wer bei Gewalt- und Folterszenen getriggert wird, sollte das Buch nicht lesen, denn diese werden im Zusammenhang mit der Roten Khmer, der Flucht der Kinder und der Tötung der Familien sehr deutlich beschrieben.

Veröffentlicht am 07.11.2020

Klare Leseempfehlung!

Beinahe Alaska
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Es gibt Bücher, die ziehen mich direkt an und in sich rein. Dieses Buch gehört dazu. Die Autorin hat einen unheimlich schönen Schreibstil, der mich ganz schnell eingehüllt hat. In dieser Hülle bin ich ...

Es gibt Bücher, die ziehen mich direkt an und in sich rein. Dieses Buch gehört dazu. Die Autorin hat einen unheimlich schönen Schreibstil, der mich ganz schnell eingehüllt hat. In dieser Hülle bin ich dann mit ihr beinahe nach Alaska gereist. Zu Beginn der Geschichte überwog noch die humorvolle-ironische Beschreibung der Situation und der Charaktere. Je weiter jedoch die Geschichte voranschritt, desto melancholischer wurde die Autorin.

Die Beschreibungen der Mitreisenden, deren Ansichten und Anspruchshaltung waren so realistisch, dass man sich schon fast ein wenig über sie (innerlich) aufregen konnte. Ich bin kein Freund von Schiffsfahrten und großen Kreuzern noch viel weniger. Die Autorin hat meine Bedenken, meine Vorurteile gegenüber diesen Reisen unbewusst bestätigt. Aber auch die Augen für die Natur im hohen Norden geöffnet und Lust gemacht mehr darüber zu lesen.

Die Autorin hat das Buch mit ein paar wenigen sehr schönen Bildern illustriert. Davon hätte ich mir etwas mehr gewünscht, da sie die Arbeit an den Illustrationen auch immer wieder im Buch erwähnt hatte. Vielleicht beim nächsten Buch?

Ganz klar eine Leseempfehlung (auch für Fans von Kreuzfahrtreisen).

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Veröffentlicht am 23.09.2020

Tolle Illustrationen, die die Liebe zu den Bergen zeigen

Layla im Reich des Schneekönigs
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Ich bin ein kleiner Fan von Reinhold Messner und habe auch schon eines seiner Museen besucht und mich mitreißen lassen in die Welt der Berge und der Bergvölker. Auch seine Bücher kenne ich und habe sie ...

Ich bin ein kleiner Fan von Reinhold Messner und habe auch schon eines seiner Museen besucht und mich mitreißen lassen in die Welt der Berge und der Bergvölker. Auch seine Bücher kenne ich und habe sie gern gelesen und blättere auch heute noch immer wieder darin. Deshalb war ich nun gespannt, wie das Kinderbuch von Reinhold Messner sein wird.

Mir hat es sehr gut gefallen. Es ist schön groß und da es einen festen Einband hat auch gut zu handhaben. Für Kinder ideal, da nichts umknickt. Die Illustrationen von Davide Panizza haben mir sehr gut gefallen. Weg von den Disneyfiguren und Klischees, hin zur einfachen, liebevollen unperfekten und dadurch realistischeren Darstellung der Figuren, der Berge, des Dorfes und der Natur. Man friert mit Layla im Zelt und spürt die Kraft und Ruhe der Berge. Es lohnt sich die Bilder länger anzuschauen, da sie oft viele kleine Details enthalten, die man auf den ersten Blick nicht sieht. Die Geschichte ist einfach und kindgerecht erzählt. Etwas Spannung, etwas Mut, viel Liebe zur Natur und den Bergen und das Erlernen der Magie.