Cover-Bild Die Zeuginnen
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 576
  • Ersterscheinung: 31.08.2020
  • ISBN: 9783492316651
Margaret Atwood

Die Zeuginnen

Roman | Die Fortsetzung zu »Der Report der Magd«
Monika Baark (Übersetzer)

Die lang erwartete Fortsetzung des Weltbestsellers »Report der Magd«


Als am Ende vom »Report der Magd« die Tür des Lieferwagens und damit auch die Tür von Desfreds »Report« zuschlug, blieb ihr Schicksal für uns Leser ungewiss. Was erwartet sie: Freiheit? Gefängnis? Der Tod? Mit »Die Zeuginnen« nimmt Margaret Atwood den Faden der Erzählung fünfzehn Jahre später wieder auf. Das Regime im totalitären Schreckensstaat Gilead ist weiterhin an der Macht, doch die Zeichen, dass der Anfang vom Ende nah ist, werden deutlicher. Im entscheidenden Moment treten drei Frauen für ihre Überzeugungen ein – mit Zeugenaussagen, die Gilead schwer erschüttern werden …

»›Die Zeuginnen‹ übertrifft den Vorgänger an Tempo, Handlungsreichtum und Dialog, es lässt keine Fragen offen.« Süddeutsche Zeitung

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.09.2020

Spannend, mit mutigen Frauen

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Die Zeuginnen setzt 16 Jahre nach dem Report der Magd ein. Es handelt sich um drei Zeugnisse, die aus Gilead Zeit stammen, drei Perspektiven in Ich- Form, die in der Handlung geschickt miteinander verknüpft ...

Die Zeuginnen setzt 16 Jahre nach dem Report der Magd ein. Es handelt sich um drei Zeugnisse, die aus Gilead Zeit stammen, drei Perspektiven in Ich- Form, die in der Handlung geschickt miteinander verknüpft wurden. Symbole, die am Anfang jedes größeren Abschnitts stehen, erleichtern dem Leser sich zurecht zu finden, was Ort und Person betrifft ,zwei Mädchensymbole gileadisch und westlich und eine Schreibfeder, die für Tante Lydia steht.

Tante Lydia ist auf der einen Seite das verbindende Glied der Geschichte, die alles zusammenhält, sie hat aber auch erklärende Funktion. Sie zeigt auf, dass die Tanten keineswegs alle die Monsters sind, oder zumindest waren, so wie sie in der Magd dargestellt wurden,sondern wie sie durch Methoden des totalitären Staates, dazu gemacht wurden.Was es heißt in einem totalitären Staat zu überleben.Aber sie gibt auch Hoffnung. Den Mut den Desfred besaß etwas an ihrer Lage zu ändern, haben hier gleich mehrere Frauen und Mädchen.

Mut den z. B. Frauen im Moment im Iran zeigen.

Atwoodt spiegelt 35 Jahre nach ihrem ersten Roman, durchaus aktuelle Entwicklungen. Am Anfang des Romans gehen junge Leute auf eine Klima -Demo und sprechen von einer Klimalüge. Und ich werfe hier nur in den Raum ,wie unterschiedlich aktuell die Regierung Kanadas und Amerikas sind.

Um nochmal zurück zur Geschichte zu kommen, ich habe mich sehr unterhalten gefühlt und die letzten 100 Seiten waren wahnsinnig spannend

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Veröffentlicht am 04.05.2020

Eine perfekte Fortsetzung

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Bei „Die Zeuginnen“ handelt es sich um eine Fortsetzung einer Reihe, welche vor über 30 Jahren erschienen ist und in den letzten Jahren erfolgreich als Serie verfilmt wurde. In der Geschichte „Der Report ...

Bei „Die Zeuginnen“ handelt es sich um eine Fortsetzung einer Reihe, welche vor über 30 Jahren erschienen ist und in den letzten Jahren erfolgreich als Serie verfilmt wurde. In der Geschichte „Der Report der Magd“ erlebten wir das Schicksal der Magd Desfred, welches in den totalitären Schreckensstaat Gilead entführ wurde, um hier als Gebermaschine zu dienen.

Dieses Buch spielt nun 15 Jahre später nach diesen Ereignissen. Die Kapitel bestehen aus drei verschiedenen Sichtweisen.

Ein der Erzählstränge ist der von Tante Lydia, welche ein Manuskript führt über die Geschichte wie sie zu Gilead kam und dort zur mächtigsten Frau wurde. Entführt wurde, erniedrigt und sich dann hochgearbeitet hat. Sie wusste sie muss sich fügen, um zu überleben, aber sie wusste von Anfang an, dass alles was da passiert nicht richtig ist. So hat sie ihr Ziel vor Augen. Dabei geht sie skrupellos vor, weil es nicht immer anders handeln kann, aber anders als in den Vorgänger Büchern erfährt man, welche Seite sie noch in sich trägt. Und so sehr ich sie als unsympathisch und die schlimmste empfand, so zeigt das Buch wer Tante Lydia wirklich ist und wie sehr sie ihre Mädchen liebte. Ihr Zeichen ist das der Füllerspitze, es war also immer erkennbar, wann wir die Sichtweise von ihr gelesen haben.

Die zweite wurde ersichtlich durch ein Mädchen mit Haube. Es handelt sich um eine Zeugenaussage markiert mit der 369A. Es handelt sich um Agnes. Ein junges Mädchen, geboren in Gilead und somit einem Kind was kein anderes Leben als dieses kennen gelernt hat. Ihr Vater ein hoch anerkannter Kommandant und eine tolle Mutter. Als Agnes dann ihre erste Tage bekommt steht bereits fest das sie heiraten soll. Aber dies ist nicht der Wunsch von ihr und Agnes entscheidet sich eine Tante zu werden. So erleben wir die Welt eines Mädchens und später eine Tante von Gilead, die anders als Tante Lydia dort geboren wurde.

Der dritte Erzählstil ist ebenfalls eine Zeugenaussage. Diese ist markiert mit einem Mädchengesicht und gehört dem Mädchen Daisy aus Kanada. Abgesehen davon das die Eltern Widerstandskämpfer von dem Staat und der Entführung von Mädchen sind, lebt sie ein normales Leben und ist eigentlich weit weg von all dem. Doch es soll sich alles für sie ändern, als sie Undercover in den Männerstaat geschickt wird.

Ich fand die Geschichte einfach nur wahnsinnig gut gemacht. Sie knüpft so anstandslos super an den „Report der Magd“ und zeigt uns, wie es nach dieser Geschichte weitergeht. Weg von Desfred und mehr in den Hintergrund, wo man sieht wer die Fäden zieht. Was mit Frauen passiert, die nicht gehorchen, wie schnell Ehefrauen getauscht werden, was mit ungehorsamen Kindern passiert.

Für mich die beste Fortsetzung welche ich seit langem gelesen habe und ein Muss für jeden Fan der Reihe.

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Veröffentlicht am 17.01.2021

Gilead

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Die kleine Nicole ist vor etlichen Jahren aus Gilead verschwunden. Inzwischen muss sie ein Teenager sein. In Gilead könnte sie zu einer Lichtgestalt hochstilisiert werden. Doch dazu muss sie gefunden werden. ...

Die kleine Nicole ist vor etlichen Jahren aus Gilead verschwunden. Inzwischen muss sie ein Teenager sein. In Gilead könnte sie zu einer Lichtgestalt hochstilisiert werden. Doch dazu muss sie gefunden werden. Das Regime in Gilead ist weiterhin an der Macht. Die Männer haben das Sagen, die Frauen sind auf ihre Fähigkeit Kinder zu bekommen reduziert. Eine Ausnahme bilden nur die Tanten, die als Bewahrerinnen der Geschichte fungieren und manchmal auch als heimliche Herrscherinnen auftreten. Tante Lydia, eine der Gründungstanten, ist immer dabei, die Fäden zu spinnen. Sie beobachtet genau und zieht ihre Schlüsse.

Wie lange kann ein totalitärer Staat bestehen, in dem es die Machthaber nicht schaffen, ihre Stellung nicht auszunutzen. Mit Leichtigkeit werden die Frauen in allen Lagen ausgenutzt und die wenigen Ausbrüche, die ihnen gegönnt werden, können nicht erstrebenswert sein. Doch noch halten die Unterdrückten still. Die Männer meinen, sie hätten das Heft in der Hand und manchmal benehmen sie sich wie die Axt im Wald. Aber sie sitzen fest im Sattel, so scheint es jedenfalls. Da ist es fast zu vernachlässigen, dass sich der Widerstand im fernen Kanada formiert. Wesentlich bemerkenswerter ist es für sie, wenn Mädchen aus Kanada oder anderen Ländern heimgeführt werden.

Lange Jahre musste man warten, wenn man in den 1980er Jahren vom „Report der Magd“ begeistert war, um zu erfahren, wie es in dem totalitären Staat Gilead weitergeht. Zum Glück hat sich das Warten gelohnt. Der Nachfolgeband, bestehend aus den lebendigen Berichten aus drei unterschiedlichen Perspektiven, ist wirklich sehr lesenswert. Gebannt verfolgt man die Berichte der verschiedenen Frauen und fragt sich, wie das alles zusammenhängt. Aus kleinen Hinweisen ergibt sich eine Einsicht ins große Ganze und die Suche danach macht die Lektüre ungemein spannend. Und immer wieder kommt das Hadern mit diesem fürchterlichen Staat, dem man nur ein Ende wünschen kann. Wie froh kann man sein, in einem freiheitlichen Staatsgebilde beheimatet zu sein. Dieser Roman bildet eine sehr gelungene Weiterentwicklung des Vorgängerbandes.

Veröffentlicht am 22.09.2020

15 Jahre nach dem "Report der Magd"

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Es war überhaupt keine Schöne Neue Welt, die Margaret Atwood in ihrem Roman "Der Report der Magd" zeichnete: Ein christlich-fundamentalistischer Gottesstaat in den früheren USA, in der Frauen von Bildungsmöglichkeiten ...

Es war überhaupt keine Schöne Neue Welt, die Margaret Atwood in ihrem Roman "Der Report der Magd" zeichnete: Ein christlich-fundamentalistischer Gottesstaat in den früheren USA, in der Frauen von Bildungsmöglichkeiten abgeschnitten sind, den Männern untergeordnet und Kinder zu gebären eine Art nationale Aufgabe ist. Vor gut 30 Jahren galt das Buch als eines der populärsten Werke feministischer Literatur. Nach mehreren Jahrzehnten und einer Fernsehserie hat Atwood nun einen Folgeband veröffentlicht, der prompt en renommierten Booker Prize erhielt.

Eine schöne neue Welt ist der Staat Gilead immer noch nicht. Kanada ist zum Fluchtort für diejenigen geworden, die sich nicht in das Frauenschicksal der bigotten Machthaber fügen wollen. Die Handlung der "Zeuginnen" setzt 15 Jahre nach dem "Report der Magd" ein, und spielt sowohl in Kanada als in Gilead. Am Anfang müssen sich Leser erst einmal einen Überblick verschaffen, wer der ingesamt drei Ich-Erzählerinnen gerade das Sagen hat - Tante Lydia, die Frau, die im Zentrum der Macht heimlich ihre Rechtfertigung niederschreibt, wohl wissend, das eine Entdeckung des Textes ihr Ende bedeuten kann. Oder der 16-Jährige Teenager Daisy, die in Kanada aufwächst und endlich einmal - gegen den Willen ihrer Eltern - an einer Demonstration gegen den Unrechtsstaat in der Nachbarschaft teilnehmen will und unwissentlich eine Lawine von Ereignissen in Gang setzr.

Dann ist da noch Agnes, die privilegiert in der Familie eines Kommandanten aufwächst und nach dem Tod der Frau, die sie für ihre geliebte Mutter gehalten hat, erfährt, dass sie das Kind einer Magd ist die aus Gilead geflohen ist. Mit 13 Jahren soll sie mit einem Kommandanten verheiratet werden und flieht geradezu in die Ausbildung zur Tante, auch wenn sie das System in Gilead kaum in Frage stellt - sie kennt es ja nicht anders.

"Die Zeuginnen" ist auch eine Geschichte von Mut und Widerstand, von Menschen, die sich nicht in Unabänderliches fügen wollen und in solche, die alles riskieren um als Fluchthelfer diejenigen zu unterstützen, die aus Gilead fliehen wollen. Spannung ist garantiert, gerade beim Doppelspiel von Tante Lydia, die an den Strippen der Macht zieht und sie zugleich kappt. Gerade diese Figur ist besonders vielschichtig und interessant, denn unbedingter Überlebenswille hat nach der Revolution in Gilead Lydia zu der gemacht, die sie nun ist, jener Frau, die sowohl kaltblütig als auch grausam sein kann und doch auch höhere Motive hat.

Auch andere Frauenfiguren, die Nebenrollen der Handlung spielen, sind stark und tatkräftig, selbst wenn sie scheinbar schwach und hilflos sind. Feministische Literatur? Eigentlich schon, denn auch junge Leserinnen können hier bei der Suche nach weiblichen Rollenvorbildern fündig werden - und sich dennoch spannend unterhalten. Dass die bigotte Welt von Gilead nicht ausschließlich ein Fantasiewerk ist sondern auch in der Gegenwart Signale in eine ähnliche Richtung drehen, daran dürften Debatten über Abtreibung, Selbstbestimmung und die Rolle von Frauen in zahlreichen Ländern erinnern. Ähnlich wie "Vox" sind auch "die Zeuginnen" ein Roman für die Zeit von "PussyRiot"

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Veröffentlicht am 19.05.2023

Aus der Sicht der Tanten

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Nachdem mich der erste Teil positiv überrascht hat, wollte ich nach dem Cliffhanger wissen wie es weitergeht. Dabei muss ich sagen, man muss den ersten Teil nicht unbedingt gelesen haben müssen, um diesen ...

Nachdem mich der erste Teil positiv überrascht hat, wollte ich nach dem Cliffhanger wissen wie es weitergeht. Dabei muss ich sagen, man muss den ersten Teil nicht unbedingt gelesen haben müssen, um diesen verstehen zu können. Obwohl es schon interessant ist mitzuraten wie beide Geschichten zusammenhängen. Allerdings muss ich zugeben, dass ich zwischendurch Schwierigkeiten hatte am Anfang der Kapitel jedes Mal direkt zu verstehen aus welcher Perspektive es geschrieben wurde. Mit der Zeit wird es einfacher, aber dennoch bin ich immer noch kein Fan von wechselnder Perspektive und mehreren Hauptpersonen. Trotzdem wird die Spannung mit jedem Kapitel mehr und auch wenn die Geschichte an sich etwas ruhiger ist, so sind die Intrigen und Geheimnisse sehr interessant und konnten mich auf jeden Fall fesseln. Daher finde ich den zweiten Teil genauso gut wie den ersten und kann ihn nur weiterempfehlen.

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