Cover-Bild Bad Girls
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16,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Ravensburger Verlag GmbH
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 20.06.2018
  • ISBN: 9783473401673
E. Lockhart

Bad Girls

Franziska Jaekel (Übersetzer)

Jule Williams ist nicht, wer sie zu sein scheint. Alles an ihr ist falsch: Ihr Akzent, ihre Haare, die Namen, die auf ihrer Kreditkarte stehen. Sie ist ein menschliches Chamäleon, eine begnadete Lügnerin, deren messerscharfer Verstand ihr Ticket ins Leben der Schönen und Reichen wird. Doch wie oft kann sich ein Mensch neu erfinden?

Imogen ist ein Waisenkind, umschwärmte Erbin eines Vermögens und eine gewissenlose Manipulatorin.
Jule ist ein Niemand, eine abgebrühte Überlebenskünstlerin und ein gesellschaftliches Chamäleon.
Eine zufällige Begegnung.
Eine Lüge.
Eine fatale Kette von Ereignissen.
Ein Mädchen, das sich weigert zu sein, was andere in ihr sehen wollen.
Ein Mädchen, das sich weigert zu sein, wer sie einst war.

Nach dem internationalen Erfolgsroman "Solange wir lügen" kommt nun der neue psychologische Thriller von Bestsellerautorin E. Lockhart!

»Unglaublich spannend, atemberaubend schön und hochintelligent.«
John Green über »Solange wir lügen«

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.11.2018

Ich habe mehr erwartet.

1

INHALT:

Jule Williams ist nicht, wer sie zu sein scheint. Alles an ihr ist falsch: Ihr Akzent, ihre Haare, die Namen, die auf ihrer Kreditkarte stehen. Sie ist ein menschliches Chamäleon, eine begnadete ...

INHALT:

Jule Williams ist nicht, wer sie zu sein scheint. Alles an ihr ist falsch: Ihr Akzent, ihre Haare, die Namen, die auf ihrer Kreditkarte stehen. Sie ist ein menschliches Chamäleon, eine begnadete Lügnerin, deren messerscharfer Verstand ihr Ticket ins Leben der Schönen und Reichen wird. Doch wie oft kann sich ein Mensch neu erfinden?

COVER:

Das Cover gefällt mir persönlich nicht so gut. Für diese Geschichte ist es aber ganz passend, obwohl man sicher eine andere Farbe nehmen hätte können.

SCHREIBSTIL:

Die Geschichte wird rückwärts erzählt. Die Idee an sich finde ich gut und die Autorin hat alles auch sehr gut aufgebaut, aber irgendwie waren die einzelnen KApitel zu wenig ausgeschmückt.
Der Schreibstil ist trotzdem flüssig zu lesen.

MEINUNG:

Nachdem ich den Klappentext gelsen hatte, hab ich mir irgendwie mehr erwartet. Die Geschichte war total abgehackt und irgendwie unrealistisch. Mir war alles zu wenig ausgeschmückt und sehr lieblos beschrieben. So als ob die Autorin keine rechte Lust hatte dieses Buch zu schreiben.
Die Idee an sich ist ganz gut und man hätte mit ein paar mehr Auschmückungen sicher etwas aus diesem Buch machen können, aber so konnte es mich leider nicht überzeugen.

Veröffentlicht am 17.01.2021

Irgendwie verwirrend

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Mir hat das Buch nicht so gut gefallen, weil es mich echt verwirrt hat das der verlauf rückwärts erzählt wird. Die Idee des Buches fand ich cool und das Cover ist auch wunderschön, aber was wich halt gestört ...

Mir hat das Buch nicht so gut gefallen, weil es mich echt verwirrt hat das der verlauf rückwärts erzählt wird. Die Idee des Buches fand ich cool und das Cover ist auch wunderschön, aber was wich halt gestört hat war dieses rückwärtserzählen wodurch ich mich nicht wirklich in die Geschichte hineinversetzen konnte.

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Veröffentlicht am 24.08.2018

Bad Girls

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Klappentext: Jule Williams ist nicht, wer sie zu sein scheint. Alles an ihr ist falsch: Ihr Akzent, ihre Haare, die Namen, die auf ihrer Kreditkarte stehen. Sie ist ein menschliches Chamäleon, eine begnadete ...

Klappentext: Jule Williams ist nicht, wer sie zu sein scheint. Alles an ihr ist falsch: Ihr Akzent, ihre Haare, die Namen, die auf ihrer Kreditkarte stehen. Sie ist ein menschliches Chamäleon, eine begnadete Lügnerin, deren messerscharfer Verstand ihr Ticket ins Leben der Schönen und Reichen wird. Doch wie oft kann sich ein Mensch neu erfinden?

Persönliche Meinung: Das Cover hat mich eigentlich von Anfang an neugierig gemacht, doch der Inhalt hat mich leider nicht überzeugt. Der Schreibstil der Autorin bleibt ziemlich kühl und emotionslos. Die ganze Geschichte wird rückwärts erzählt, was an sich natürlich auch mal etwas anderes ist, aber vielleicht einer der Faktoren war, warum mich das Buch nicht überzeugen konnte. Außerdem war die Protagonistin eine Mörderin, was diese nun nicht gerade sympathischer macht. Ihre Handlungen konnte ich meist nicht nachvollziehen und ihre Beweggründe für ihre Identitätswechsel und Morde waren ebenfalls weit hergeholt. Spannung war meiner Meinung nach auch nur mangelnd vorhanden.

Fazit: Ich hatte mehr von dem Buch erwartet und bin ziemlich enttäuscht worden. Mit ein paar Änderungen hätte es vielleicht ganz anders rüberkommen können.

Veröffentlicht am 25.11.2018

Leider sehr enttäuschend!

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Inhalt:
Jules ist 8 Jahre alt! Eines Nachts, wacht das kleine Mädchen panisch in ihrem Bett auf und Sucht verzweifelt ihre Eltern. Sie sucht das ganze Haus nach ihnen ab, doch sie waren nirgends zu finden! ...

Inhalt:
Jules ist 8 Jahre alt! Eines Nachts, wacht das kleine Mädchen panisch in ihrem Bett auf und Sucht verzweifelt ihre Eltern. Sie sucht das ganze Haus nach ihnen ab, doch sie waren nirgends zu finden! Als sie nach draußen ging, folgte der Schock! Im Garten lagen ihre Eltern blutüberströmt! Sie wurden ermordet! Geistes abweisend such Jule im Haus nach Informationen, warum ihre Eltern den Tod verdient hätten, doch es war nichts zu finden!

2 Wochen lang, lebte Jule alleine in dem großen, durchwühlten Haus, bis eines Tages ihre Tante auftauchte, die Jules Leben von heute auf morgen komplett veränderte. Sie versprach, ihr zu helfen, Rache an dem Mörder ihrer Eltern zu nehmen!

Von nun an beginnt für Jule eine ungewöhnliche Ausbildung in einer New Yorker Spezial Akademie! 10 Jahre lang, wird sie ausgebildet und trainiert. Sie lernt sich aus Handschellen und Zwangsjacken zu befreien, Fremdsprachen, Kampfsport, den Umgang mit Schusswaffen und vieles mehr! Heute ist sie 18 Jahre und eine junge Frau, die man nicht unterschätzen sollte, denn das wäre ein großer Fehler!


Jules lebt nun schon seit 4 Wochen in dem Playa Grand Resort Hotel in Baja! Es war ein traumhaftes Hotel, in dem sie sich mehr als nur wohlfühlte. Morgens trainierte Jules im Fitnessbereich des Hotels und eigentlich mied sie jeglichen Kontakt zu anderen Gästen, aber heute war es anders. Sie lernte Noa kennen! Sie war ca. ende 20 und gönnte sich einen erholsamen Urlaub alleine, nachdem sie ihren schwer kranken Vater Jahre lang gepflegt hatte.

Vielleicht war es Mitleid das Jules empfand oder auch Neugier mehr über die fremde Frau zu erfahren! So wie jeden Tag, sahs Jules an der Hotelbar und unterhielt sich mit Donovan, dem Barkeeper! Ihm fiel ein, das eine Frau nach einer jungen Amerikanerin gefragt hatte (nach Jules)! Jules war keine Amerikanerin und ihr war sofort klar, das Noa die Frau, die sie erst kennengelernt hatte, ein Cop sein musste!

Sie machte sich sofort auf den Weg in ihr Zimmer, um ihre wenigen Habseligkeiten in einen kleinen Koffer zu packen, kehrte zu Donovan zurück, schob ihm zwei zwanziger entgegen und gab ihm ein paar letzte Anweisungen!

Cover:
Es gibt viele, die dieses Cover nicht mögen! Mich allerdings zieht es wahnsinnig an, denn durch den schwarzen Lippenstift und dem neongrünen Titel, hat es mich sehr neugierig gemacht.

Meine Meinung:
Das Buch beginnt nicht wie üblich mit dem ersten Kapitel, sondern man steigt im neunzehnten ein. Die Geschichte wird praktisch rückwärts erzählt, was ich sehr interessant fand. Der Schreibstil, von E.Lockhart, führt einen flüssig durch das Buch, sodass ich es recht schnell beendet habe! Die ersten 100 Seiten, haben mir wirklich gefallen und mich mitgerissen. Ich mochte Jules und Imogen wirklich gern und mir hat es viel Freude bereitet, mehr über die beiden und ihre Freundschaft zu erfahren, genau wie die vielen Orte und Umgebungen zu bereisen! Nach der Begeisterung kam aber schnell die Enttäuschung! Die anschließende Handlung des Buches war für mich persönlich einfach nur verwirrend und spannungslos. Zudem sind mir die Charaktere von Seite zu Seite immer unsympathischer geworden. Man hätte so viel mehr aus dem Buch machen können aber so war es für MICH leider nur eine Enttäuschung und das Ende war auch nichts sagend, sodass ich mit einigen Fragen zurückgelassen wurde.

Veröffentlicht am 29.08.2018

Von großen Erwartungen & großen Enttäuschungen

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Spoilerfreie Rezension!


Inhalt

Jule Williams ist eine begnadete Schauspielerin. Allerdings ist nicht das Theater ihre Bühne, sondern das reale Leben. Sie lügt, täuscht, besitzt verschiedene Namen ...

Spoilerfreie Rezension!


Inhalt

Jule Williams ist eine begnadete Schauspielerin. Allerdings ist nicht das Theater ihre Bühne, sondern das reale Leben. Sie lügt, täuscht, besitzt verschiedene Namen und Kreditkarten, trägt Perücken und auffälliges Make-up, um sich zu tarnen. Wozu betreibt Jule solch einen Aufwand? Und wer ist sie wirklich?

Übersicht

Einzelband oder Reihe: Einzelband
Genre: Jugendbuch
Verlag: Ravensburger Buchverlag
Seitenzahl: 320
Erzählweise: Figuraler Erzähler, Präteritum
Perspektive: aus weiblicher Perspektive,
Kapitellänge: mittel bis kurz, in verschiedene Abschnitte/Episoden geteilt
Tiere im Buch: + Es werden (meines Wissens) keine Tiere verletzt oder getötet. Im Gegenteil: Imogen ist sehr tierlieb, ihr liegt Tierwohl sehr am Herzen.

Warum dieses Buch?

Ich liebe das erste Buch der Autorin, „We were Liars“ (dt. Solange wir lügen), fand es großartig erzählt und konnte davon sowohl überrascht als auch berührt werden. An diesem Buch führte daher kein Weg vorbei.

Meine Meinung

Einstieg (+)

Der Einstieg hat mir gefallen, auch wenn man sich am Beginn überhaupt nicht auskennt und alles sehr rätselhaft und undurchsichtig ist (das verbessert sich im Laufe des Buches nur geringfügig). Jedoch machten mich die ersten Kapitel sehr neugierig, und ich wollte unbedingt weiterlesen.

„Sie glaubte, dass man sein Herz am besten davor schützte, gebrochen zu werden, wenn man so tat, als hätte man keins.“ Seite 12

Schreibstil (+/-)

E. Lockharts Schreibstil ist auch in diesem Buch wieder flüssig, anschaulich und angenehm. Die Sätze sind für ein Jugendbuch in genau passender Weise komplex – nicht zu einfach, aber auch nicht zu verschachtelt oder kompliziert –, sodass das Zielpublikum sicher Gefallen daran finden wird. Jedoch hat mich ein Aspekt dieses Mal sehr gestört: Die Emotionen blieben vollkommen auf der Strecke, etwas, das ich nach der Lektüre von „We were Liars“ niemals erwartet hätte. Aber so ist es leider, der Schreibstil ist seltsam nüchtern, gibt kaum bis gar keinen Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt der Hauptfigur. Hier hätte ich mir viel mehr Tiefe und mehr Details gewünscht. Ich denke, dass es auch zum großen Teil an dieser unterkühlten Erzählweise lag, dass ich nicht mitfiebern konnte und dass mich die Geschichte bis zum Schluss nicht fesselte.

Inhalt, Themen, Botschaften & Ende (+/-)

E. Lockhart hat eine sehr ungewöhnliche Erzählweise für ihr Buch gewählt: Sie schildert die Geschichte in insgesamt 18 Kapiteln (die noch einmal in kürzere Episoden unterteilt werden) rückwärts (am Ende gibt es noch ein Abschlusskapitel in der Gegenwart) und deckt so nach und nach die Beweggründe der Heldin und ihre schockierende Vergangenheit auf. Die vielen zeitlichen Sprünge, die eigentlich für Spannung sorgen sollten, lösten bei mir großteils leider Verwirrung, Unverständnis und Langeweile aus. Bis zum Ende wartete ich auf den ultimativen Aha-Effekt, darauf, dass endlich alle Puzzleteile an ihren Platz fallen und auf einmal alles Sinn ergibt. Das Ende wird dann aber so schnell abgehandelt und ist so offen, dass kaum Fragen beantwortet werden, sondern stattdessen viele weitere aufkommen. Die erwartete Belohnung für meine Lese-Mühen kam leider nicht und ich dachte nur: Wozu das alles? Das Durchhalten hat sich meiner Meinung nach leider nicht gelohnt. Wer die Erzählweise allerdings interessant findet, dem kann ich „Tick Tack“ von Megan Miranda nur wärmstens ans Herz legen. Die Autorin erzählt grandios rückwärts und erschafft eine tiefgründige, wendungsreiche Geschichte voller schockierender Enthüllungen und Geheimnisse.

Verstörend war der extreme Gegensatz zwischen der träge dahinplätschernden Geschichte und der immer wieder aus dem Nichts kommenden, ausufernden Brutalität und Gewalt. Grausige Details werden bis ins Detail geschildert, so dass ich zwischendurch immer wieder dasaß und gar nicht glauben konnte, was ich da lese. Als Horror-Liebhaberin fand ich manche dieser Stimmungsumschwünge ehrlich gesagt ziemlich cool. Nur reicht das leider nicht aus, um mich gut unterhalten zu fühlen.

Eines steht bereits nach den ersten Seiten fest: E. Lockhart wagt sich mit diesem Werk in neue Gefilde vor und hat mit „Bad Girls“ definitiv kein zweites „We were Liars“ vorgelegt. Viel eher erinnert die Stimmung im Buch etwas an Agententhriller und Krimis. Ich will nicht zu viel verraten, möchte aber zumindest anmerken, dass die Autorin Themen wie Trauer, Verlust, Freundschaft, Eifersucht und Schuld nicht tiefgründig genug behandelt. Dies hängt wiederum sehr eng mit dem Schreibstil zusammen.

Protagonistin (-)

Zu Jule konnte ich das ganze Buch über keine Verbindung aufbauen, dazu erhielt ich viel zu wenig Einblick in ihr Innenleben, in ihre Motive und Gedanken. Sie wirkte auf mich kühl bis eiskalt, berechnend und skrupellos, viele ihrer Handlungen konnte ich überhaupt nicht verstehen. Meine Sympathie für sie nahm immer weiter ab, bis sie schließlich fast schon in Hass umschlug. Zudem ist Jule extrem blass und oberflächlich beschrieben, sie scheint überhaupt keine Persönlichkeit zu haben, macht keine Entwicklung durch. Daher blieb sie mir die ganze Geschichte über fremd und ihr Schicksal war mir egal. Ich habe die ganze Zeit gerätselt, ob sie eventuell an einer Persönlichkeitsstörung leidet, anders kann ich mir ihr unberechenbares Verhalten nicht erklären. Spannend fand ich jedoch, dass Jule dadurch, dass man sie absolut nicht einschätzen kann, zu einer sehr unverlässlichen Erzählerin wird und dass man ihr zunehmend misstraut. Mit ihren Perücken, Betrügereien und ihrem tarnenden Make-up erinnerte mich Jule übrigens sehr an Letty aus der Serie „Good Behavior“. Wer diese spannende, düstere Geschichte im Noir-Stil noch nicht kennt, sollte ihr unbedingt eine Chance geben.

„[…] sie wusste nicht mehr, welche Form ihr eigenes Ich hatte oder ob es eigentlich gar keine Jule gab, sondern nur eine Reihe Persönlichkeiten, für die sie sich in verschiedenen Situationen ausgab.“ Seite 32

Nebenfiguren & Beziehungen (+/-)

Es gibt nur wenige Nebenfiguren, über die wir leider fast nichts erfahren. Auch hier wäre es sehr von Vorteil gewesen, wenn die Autorin diese besser ausgearbeitet hätte. Die einzige Figur, die ich wirklich greifbar und authentisch fand, war Imogen, die eine schwierige Person mit vielen unschönen Seiten, aber auch Stärken (wie zum Beispiele ihre Tierliebe) ist. Sie wirkte auf mich tatsächlich glaubwürdig und dreidimensional gezeichnet – eine komplizierte junge Frau, die mich fasziniert hat und begeistern konnte.

Spannung & Atmosphäre (-)

Die größte Schwäche des Buches ist die fehlende Spannung. Leider konnte mich die Geschichte bis zum Ende nicht fesseln, ich kam nur sehr langsam voran, und ich habe mich trotz manch unerwarteter Enthüllung sehr durchgequält. Die Geschichte plätscherte oft ereignislos und langweilig dahin, manchmal konnte ich nicht verstehen, warum eine Szene überhaupt erzählt wurde, vieles fand ich unnötig oder schlicht uninteressant. Es kam leider keine Spannung auf, nur selten rätselhafte, geheimnisvolle Atmosphäre, kein Sog, der mich in die Geschichte gezogen hat. Eigentlich bin ich eine Leserin, der polarisierende Bücher (wie dieses) oft sehr gut gefallen, doch dieses Mal wurde ich leider absolut enttäuscht.

Feministischer Blickwinkel (+)

Sehr gefallen haben mir Jules feministische Kommentare und ihre feministische Kritik, die immer wieder im Text auftauchen. So spricht sie beispielsweise die Tatsache an, dass Frauen in Filmen oft nur schmückendes Beiwerk sind und dass sie viel zu selten die taffen Heldinnen in Actionfilmen sein dürfen. Langsam (in einer Zeit, in der Jugendbuchheldinnen wie Tris und Katniss bejubelt werden) wird auch das besser, aber wir haben definitiv noch einen langen Weg vor uns. Einwurf von mir: Genauso gilt das übrigens auch für Videospiele. Frauen sind extrem unterrepräsentiert, und Spiel um Spiel wandere ich als muskelbepackter Mann durch die Gegend. Dann nimmt doch einmal eine starke Frau eine wichtige Rolle ein und sofort wird von misogynen, mittelalterlich eingestellten Männern von übertriebenem Feminismus geredet und davon, dass das Spiel nun sicher nicht (sozusagen als Protest) gespielt wird. Einfach nur lächerlich! Kleiner Reminder: Wir haben das Jahr 2018 und nicht 1118, nur falls das jemandem, zum Beispiel weil er mit einer Zeitmaschine hier gelandet ist (andere Ausreden gibt es nicht!), nicht aufgefallen sein sollte. Ihr seid im falschen Jahrhundert gelandet, geht bitte wieder zurück! Danke!

Prinzipiell bin ich, was die Themen Geschlechterrollen und Genderstereotypen betrifft, sehr zufrieden. Jule und Imogen sind zwei intelligente, starke, emanzipierte Frauenfiguren, die sich von Männern nichts gefallen lassen und sehr selbstbewusst handeln. In der Mitte der Geschichte wird sogar irgendwann ein Mädchen gefragt, ob sie einen Jungen im Gruselkabinett beschützen kann (wenn auch halb im Scherz). Es gibt hier nur wenige negative Punkte: Einmal werden Jungen als „verweichlicht“ beschrieben, einmal wird für eine Frau die maskuline Form („Beschützer“) anstatt der femininen Form („Beschützerin“) benutzt. Es ist deshalb wichtig, dass konsequent die entsprechende Form verwendet und dass gegendert wird, weil Sprache unser Bewusstsein formt und Frauen sichtbar macht. Das sind aber nur kleine Schönheitsfehler, die dem positiven Gesamteindruck, was diesen Aspekt betrifft, keinen Abbruch tun.

„Jule hatte tonnenweise Filme gesehen. Sie wusste, dass Frauen kaum im Mittelpunkt solcher Geschichten standen. Stattdessen waren sie schmückendes Beiwerk, Begleiterin, Opfer oder Angebetete. Meistens existierten sie nur, um dem großartigen weißen hetero Helden auf seiner verf***ten epischen Abenteuerreise zu helfen. Wenn es doch mal eine Heldin gab, wog sie sehr wenig, trug sehr wenig und hatte tolle Zähne.“ Seite 29

„Sie wollten, dass man klein und still war. ‚Lieb‘ war nur ein anderes Wort für ‚wehr dich nicht‘.“ Seite 296

Besorgniserregend finde ich übrigens das hier, es liefert einen weiteren Grund, warum wir uns endlich von starren Geschlechterstereotypen verabschieden müssen:

„‘Studien belegen, dass Mädchen in Schulen, die nach Geschlechtern getrennt sind, emanzipierter entscheiden und viel häufiger wissenschaftliche Fächer belegen. Sie machen sich weniger Gedanken über ihr Aussehen, sind konkurrenzfähiger und haben ein höheres Selbstwertgefühl.‘“ Seite 282

Mein Fazit

Auf große Erwartungen und große Vorfreude folgte eine große Enttäuschung. „Solange wir lügen / We Were Liars“ habe ich absolut geliebt, doch E. Lockhart kann meiner Meinung nach mit ihrem neuen Jugendbuch leider nicht an diese tolle Leistung anknüpfen. Der Schreibstil ist zwar einfach und flüssig, aber gleichzeitig zu nüchtern und emotionslos, die Hauptfigur ist kalt, unsympathisch und blass, weil man keinen Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt erhält. Die ungewöhnliche Erzählweise (rückwärts) wurde leider nicht gelungen umgesetzt, sie führte zu Verwirrung und Unverständnis. Trotz einigen sehr gelungenen, unerwarteten Wendungen kam keinerlei Spannung auf, ich habe mich durch das Buch durchgequält, wollte sogar abbrechen und fand am Ende nicht, dass es die Lese-Mühen wert war. Mir fehlte beim offenen Schluss der Aha-Moment, die Belohnung, die Befriedigung – stattdessen erwarteten mich nur viele weitere Fragen. Gefallen haben mir die feministischen Kommentare der Hauptfigur, die viele Dinge zu Recht kritisiert. Insgesamt konnte mich „Bad Girls“ aber leider überhaupt nicht abholen und überzeugen. Das ist sehr schade, ich hätte es mir so gewünscht.

Leseempfehlung: Ich kann hier leider keine Leseempfehlung aussprechen, besonders großen Fans von „Solange wir lügen / We Were Liars“ würde ich abraten, damit sie nicht allzu sehr enttäuscht werden.

Bewertung

Idee, Themen, Botschaft: 3 Sterne
Worldbuilding: 3 Sterne
Ausführung: 1,5 Sterne
Einstieg: 4 Sterne
Schreibstil: 3 Sterne
Protagonistin: 1 Stern
Nebenfiguren: 2,5 Sterne
Atmosphäre: 2 Sterne
Spannung: 1 Sterne
Ende: 2 Sterne
Emotionale Involviertheit: 1,5 Sterne
Feministischer Blickwinkel: +

Insgesamt:

❀,5 Lilien

Dieses Buch bekommt von mir 1,5 sehr enttäuschte Lilien!