Seit ihrem achten Lebensjahr leidet Wiebke unter dem spurlosen Verschwinden ihrer Mutter. Ein auf Grönländisch verfasstes Tagebuch, das sie zwölf Jahre später findet, lässt sie in die Hundert-Seelen-Siedlung Tiniteqilaaq an Grönlands Ostküste reisen. An den Ort, an dem Wiebke ihre Mutter als verschollen wähnt.
Das mystische Land zieht sie vom ersten Moment an in seinen Bann. Pana, ein Hotelangestellter, nimmt Wiebke mit zu seiner Mutter. Eine Frau, die Wiebkes Mutter bis aufs Haar gleicht. Hat ihre Suche endlich ein Ende? Oder ist es nur die Zwillingsschwester, die in dem mysteriösen Tagebuch erwähnt wird und gefährlich zu sein scheint? Und was ist mit den seltsamen Visionen, die Wiebke heimsuchen?
Ein gewaltiger Eisberg aus Fragen türmt sich vor ihr auf. Wiebke muss sich ihrer Vergangenheit stellen – einer Vergangenheit, die tiefer in den Abgrund reicht, als sie ahnt.
Pressetext:
Jede Familie birgt ihre Geheimnisse. Manche werden gelüftet, viele nehmen sie mit ins Grab. Einige finden jedoch keine Ruhe, solange die Wahrheit nicht ans Licht kommt. Und möge sie noch so grauenvoll sein.
Diejenigen gehen über Grenzen, setzen ihr Leben aufs Spiel, bis jeder noch so kleine Stein umgedreht wurde. Denn nur die Wahrheit macht uns frei!
Wiebke ist eine dieser ganz besonderen Menschen, die den Mut und die Kraft aufbringen, in die Abgründe ihrer Vergangenheit zu tauchen. Sie begibt sich auf die Reise in eine Welt, die unsere Vorstellungskraft ins Wanken bringt.
Die Autorin nimmt uns mit in die atemberaubende Schönheit des mystischen Grönlands und jedes ihrer Worte ist so gewaltig wie ein Eisberg. Sie gehen unter die Oberfläche, tiefgründig und kalt. Gleichzeitig tropft aus jedem Satz die Freiheit und Unendlichkeit eines wilden Landes, das uns berührt und Sehnsüchte weckt.
Die Geschichte über Wiebke, aus Deutschland, die auf eigenen Wunsch und Initiative nach Grönland fliegt, um ihre vor Jahren verloren geglaubte Mutter wiederzufinden ist spannend. Es sind tolle Handlungsorte, ...
Die Geschichte über Wiebke, aus Deutschland, die auf eigenen Wunsch und Initiative nach Grönland fliegt, um ihre vor Jahren verloren geglaubte Mutter wiederzufinden ist spannend. Es sind tolle Handlungsorte, wunderschön detailreich beschriebwn, da man Träumen kann. Aber auch seltsame Gegebenheiten in Grönland und die verschiedenen Menschen, die Wiebke während der Suche nach ihrer Mutter trifft und versucht kennenzulernen sind geheimnisvoll und zurückhaltend. Einiges waa die Menschen dort erzählen ist verwirrend und Wiebke ist überfragt, doch zum Glück findet sie in Pana einen Freund und Unterstützer. Der Schreibstil war ok leicht verständlich und locker. Aber die Story war trotz der Spannnung verwirrend, da viel passiert oder sichbvoel ändert, wo man denkt es klärt soch was auf aber neue Fragen kommen auf.
Ich habe ein paar Kapitel gebraucht, um mich an den metaphorischen, melancholischen Stil zu gewöhnen. Dieses Buch las sich für mich nicht wie ein Thriller, nicht einmal wie ein Roman, eher wie poetische ...
Ich habe ein paar Kapitel gebraucht, um mich an den metaphorischen, melancholischen Stil zu gewöhnen. Dieses Buch las sich für mich nicht wie ein Thriller, nicht einmal wie ein Roman, eher wie poetische Sammlung von Ereignissen. Die Bedeutung der Dinge versteckt sich zwischen den Zeilen, in denen die Protagonistin Wiebke nach ihrer Vergangenheit sucht.
Wiebke wirkte von Anfang an sehr unsicher, sehr nachdenklich und gefühlvoll. Sie verliert sich oft in ihren Tagträumen, vergisst Fragen zu beantworten oder lässt sich von ihrer Umgebung ablenken. Manchmal wollte ich über sie den Kopf schütteln, so wie auch Leonie und Pana es oft genug für mich taten.
Insgesamt konnte mich das erste Drittel des Buches nicht so sehr überzeugen. Erst als Wiebke endlich nach Grönland aufbricht, kam für mich Spannung auf. Die Diskussionen mit ihrem Vater hätten meiner Meinung nach gekürzt werden können. Ihre Dialoge wiederholen sich, während die Charaktere auf der Stelle treten. Doch mit Beginn der Reise war ich vollständig von der Geschichte und der Atmosphäre eingenommen, sodass es mir selbst auf der kuscheligen Couch manchmal eiskalt den Rücken herunterlief. So viele Geheimnisse und ausgesprochene Worte, die erst nach und nach die Wahrheit enthüllen. Dinge werden immer abstruser, seltsamer, fast surreal. Traum und Realität scheinen zu verschwimmen
Dabei ist das Erzähltempo allenfalls als gemächlich zu bezeichnen, doch in dem kleinen Dorf am Ende der Welt scheint ohnehin Zeit ihre Bedeutung zu verlieren. Kleinste Mimiken oder Gedankenfetzen werden ausführlich und anmutig erzählt. Oft versteckt sich mehr in dem, was geschieht, als was gesagt wird. Ich mag diese Art, die Dinge zu betrachten. Ich mag das Nachdenkliche, Träumerische.
Für meinen Eindruck entwickelte sich die Liebe zwischen Wiebke und Pana zu schnell. Einerseits wirkte sie so zaghaft, andererseits waren die Charaktere sehr freigiebig mit großen Worten. Ich mochte jedoch, wie liebevoll sie miteinander umgingen.
Wiebkes Mutter blieb mir leider etwas gestaltlos, eher ein Geist als eine Person. Doch vielleicht sollte sie auch gar nicht mehr sein; nur ein Schemen, dem Wiebke hinterherrennt. Bis zum Schluss irgendwie unnahbar. Rätselhaft.
Manchmal scheint sich die Spannung zu sehr in der Sprache zu verlieren und Dialoge wirkten etwas zu abstrakt. Doch dann wieder empfand ich den Wort‑Minimalismus wunderbar tiefgründig. Oh, dieses Ende ‑ was soll ich denn jetzt nur glauben? 😢
Es war angenehm, gefühlvoll und inspirierend. Ein bisschen wie Kunst mit Worten. Ich bin mir sicher, dass nicht jeder den gleichen Zugang zu der Geschichte finden wird, auch ich musste mich erst darauf einlassen. Doch gerade deshalb ist sie irgendwie so besonders.