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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.06.2021

Wenn Magie entzweit und vereint

Ein Herz so dunkel und schön
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Anmerkung: ich habe das Buch auf Englisch gelesen.

Nachdem der 1. Band letztes Jahr überraschend gut war, ist doch einige Zeit verstrichen, bis ich endlich zum 2. Band gegriffen habe. Grey war schon damals ...

Anmerkung: ich habe das Buch auf Englisch gelesen.

Nachdem der 1. Band letztes Jahr überraschend gut war, ist doch einige Zeit verstrichen, bis ich endlich zum 2. Band gegriffen habe. Grey war schon damals der interessanteste Charakter in meinen Augen, weswegen ich neugierig war, mehr über ihn zu erfahren und die Geschichte aus seiner Perspektive zu erleben. Auch wenn es am Anfang doch etwas zäh war und ich manche Szenen im Buch ausbaufähig fand, so war es doch eine kurzweilige und solide Fortsetzung.

Das Cover: generell sind die Cover der Reihe sehr nett gestaltet, aber ich finde sie nicht herausstechend. Dafür sind die englischen Buchrücken der Taschenbuchausgabe besonders, da sie silbern sind und das Licht reflektieren, das finde ich wiederum gelungen.

Die Handlung: diesmal begleiten wir Grey und die Prinzessin Lia Mara. Letztere ist eine neue Protagonistin und Prinzessin eines verfeindeten Königreiches. Rhen wird währenddessen immer mehr von Angst zerfressen und Grey musste aus Emberfall fliehen, da er nicht den Thron besteigen möchte, obwohl er der rechtmäßige Anwärter wäre. Als jedoch Gerüchte laut werden, dass Rhen zu Unrecht auf dem Thron sitzt, führt das zu Unruhen bei den Untertanen und Rhen lässt Grey suchen. Als dieser unfreiwillig wieder nach Ironrose zurückgebracht wird, ändert sich einiges gewaltig. Verzweifelte Menschen sind zu allem fähig und plötzlich werden Feinde zu Verbündeten...

Bereits im Vorfeld habe ich eher gemischte Meinungen zu diesem Buch gesehen: die einen fand es sehr gelungen, andere waren wiederum enttäuscht von einigen Entscheidungen der Autorin. Auch wenn mir die Charaktere und besonders einige Gespräche untereinander sehr gut gefallen haben, so schwächelte die Geschichte an manchen Stellen etwas. Anfangs brauchte die Handlung lange, um mich vollständig einzunehmen und auch fehlte mir hier die Dynamik. Der Showdown wurde relativ unspektakulär und nur über ein paar Kapitel abgehandelt und einen wirklichen Höhepunkt suchte man vergebens. Manchmal hätte ich mir gerne noch die Urban-Fantasy-Elemente aus dem 1. Band gewünscht, aber vielleicht werden diese im letzten Band noch einmal aufgegriffen. Doch bis auf die kleinen Längen wurde ich gut unterhalten. Es liest sich erneut angenehm und hat man die ersten hundert Seiten geschafft, kann man es auch nicht mehr beiseitelegen.

Die Charaktere: diese mochte ich wirklich gerne. Hinter Greys Fassade blicken zu können und ihn abseits von Rhen besser kennenzulernen hat wirklich gutgetan. Er ist erneut sehr loyal, etwas verschlossen, aber trotzdem sehr freundlich. Hier konnte er erneut überzeugen. Auch Lia Mara war eine erfrischende Ergänzung. Sie hat mir zwar anfangs etwas besser gefallen, da ihr Verhalten zum Ende hin doch einen zu großen Kontrast zum Anfang darstellte und ich ihren Kampfwillen etwas vermisst habe, aber ansonsten war sie eine nachvollziehbare Protagonistin. In diesem Band lernen wir auch Noah und Jacob besser kennen. Neu dazu kommen noch Tycho und Iisak. Letztere waren meine persönlichen Favoriten im Buch und konnten die Geschichte mit ihren Charakterzügen und Gesprächen sehr bereichern.

Insgesamt habe ich eine andere Geschichte erwartet, eine mit mehr Dynamik und Tiefe. Beides fehlte etwas in "A heart so fierce and broken" und das hat man an einigen Stellen deutlich gemerkt. Jedoch kann ich trotz meiner Kritik eine Leseempfehlung aussprechen und bin gespannt, wie die Trilogie enden wird. Das letzte Kapitel hat nämlich einen neuen, spannenden Handlungsstrang eingeleitet. Von mir gibt es 3,5/5 Sternen.

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Veröffentlicht am 28.04.2021

Hier fliegt man nur durch die Seiten

Crys Tale of the Moon
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Nachdem ich den wirklich sehr angenehmen Schreibstil aus dem 1. Band genossen habe, wollte ich auch einen Blick in den 2. Band werfen. Crystals Entwicklung hat mir damals unglaublich gut gefallen und ich ...

Nachdem ich den wirklich sehr angenehmen Schreibstil aus dem 1. Band genossen habe, wollte ich auch einen Blick in den 2. Band werfen. Crystals Entwicklung hat mir damals unglaublich gut gefallen und ich war nun sehr gespannt unsere neue Protagonistin, Enya, kennenzulernen.

Das Cover: es passt perfekt zur Geschichte und ich finde auch besonders die Typographie sehr spannend gewählt. Man bringt das Cover sofort in Verbindung mit dem 1. Band - was ich persönlich immer sehr gerne mag - und finde es daher sehr passend für die Geschichte gewählt.

Handlung und Schreibstil: diesmal verfolgen wir Enya, die in ein Gebiet zieht, welches von einem Rudel Werwölfe bewohnt wird. Jedoch scheint der Anführer des Rudels über ihr Erscheinen gar nicht begeistert zu sein und versucht sie zum Gehen zu zwingen. Doch Enya kann nicht zurück, weshalb sie schon bald den Zorn des Rudels auf sich zieht. Zeitgleich macht sich Crystal weiterhin auf die Suche nach Kento, immer auf der Hut, denn ihre Feinde sind ihr weiterhin dich auf den Fersen.

Insgesamt ist diese Geschichte, im Vergleich zum 1. Band, deutlich ruhiger. Hier wird der Fokus sehr auf die Annäherung der beiden Protagonisten gerichtet, jedoch lässt sie sich ebenfalls sehr flüssig lesen. Freundschaft und Zusammengehörigkeit spielen hier auch eine zentrale Rolle und wurden wirklich gekonnt in die Geschichte eingebunden. Zu keiner Zeit kommen Längen auf und hat man erst einmal angefangen, kann man nicht mehr aufhören. Meine persönlichen Highlights waren jedoch die kurzen Abschnitte, in welchen Crystal auftauchte, ich habe sie seit dem 1. Band einfach so sehr in mein Herz geschlossen!

Auch den Schreibstil muss ich noch einmal positiv hervorheben. Er ist einfach unfassbar angenehm und kaum hat man angefangen, ist das Buch auch schon zu Ende.

Die Charaktere: Enya, unsere neue Protagonistin, hat mir sehr gut gefallen. Sie ist stark, steht für sich und ihre Meinung ein und ist ein absoluter Herzensmensch. Sie war eine wirklich tolle Protagonistin! Redek hingegen ist mir immer noch etwas fremd. Ich hatte anfangs meine Schwierigkeiten mit ihm und irgendwie stand er für mich immer etwas im Schatten von Enya - sie war aber auch einfach toll! Crystal war auch in diesem Band wieder sehr sympathisch und ich fand unglaublich schön, wie sehr sie sich doch seit der Akademie anderen Menschen gegenüber geöffnet hat!

Der 2. Band hat mir schöne Lesestunden beschert, jedoch muss ich gestehen, dass ich Crystals Geschichte in sich stimmiger und etwas ansprechender fand. Hier hat sich in meinen Augen die Liebesgeschichte sehr schnell entwickelt - ich hätte da einfach gerne mehr mitgefiebert. Der Weg dahin war vielleicht etwas hastig, mit der eigentlichen Beziehung konnte ich mich dann jedoch etwas anfreunden. Auch hätte ich mir gern ein paar dynamischere Szenen gewünscht, wie das eine Kapitel zu Crystal. Es war wie gesagt zu keiner Zeit langweilig, jedoch fehlte mir der entscheidende Höhepunkt.

Trotzdem konnte mich "Crys tale of the moon" gut unterhalten und ich bin gespannt, wie die beiden Handlungsstränge im 3. Band zusammengeführt werden. Ich vergebe 3,5/5 Sternen!

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Veröffentlicht am 24.03.2021

Wenn Lieder Schatten in die Knie zwingen

Das Lied der Nacht
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C.E.Bernard ist schon lange keine unbekannte Autorin in der Phantastik. Die Palace-Saga habe ich bisher leider noch nicht gelesen, jedoch war ich schon lange an ihr interessiert. Daher war ich sehr gespannt ...

C.E.Bernard ist schon lange keine unbekannte Autorin in der Phantastik. Die Palace-Saga habe ich bisher leider noch nicht gelesen, jedoch war ich schon lange an ihr interessiert. Daher war ich sehr gespannt auf ihre neuste Trilogie und ging völlig unvoreingenommen an "Das Lied der Nacht" heran. Ich muss zugeben, dass ich lange gebraucht habe, bis ich vollständig in der Geschichte angekommen war, jedoch nahm die Geschichte im letzten Viertel enorm an Fahrt auf, sodass ich das Buch doch noch verschlungen habe.

Das Cover: spricht mich sehr an. Es wirkt unglaublich dynamisch und verspricht gleich eine spannende Geschichte. Die Farben harmonieren miteinander und besonders mag ich die Idee, dass alle drei Bände der Reihe ein zusammenhängendes Cover bilden.

Handlung und Schreibstil: in einer Welt, in der mörderische Schatten für Angst und Schrecken sorgen, sind Lieder die letzte Rettung. Doch das Singen dieser ist seit langer Zeit verboten, weswegen die Schatten die Menschen und Tiere seit jeher tyrannisieren. Die letzte Rettung scheint nun eine Bardin, ein einsamer Wanderer und ihre Freund:innen zu sein, die sich auf den Weg machen, die Schatten zu bekämpfen. Doch diese sind nicht ihre einzigen Feinde...

Der Klappentext gibt zwar nicht zu viel vorweg (was ich persönlich sehr gerne mag), aber man bekommt gleich eine leise Vorstellung der Handlung und diese hat mich sofort angesprochen. Geschichten, in denen Musik eine wichtige Rolle spielt, habe ich schon immer unglaublich gerne gelesen und war gespannt, wie das Thema in "Das Lied er Nacht" eingewoben wurde. Jedoch gab es zu Anfang gleich einen kleinen Dämpfer: ich habe sehr lange gebraucht in das Buch einzufinden. Man wird direkt in das Geschehen hineingeworfen, ohne große Erklärungen und ich konnte zu keiner Zeit eine Verbindung zu den Charakteren aufbauen. Ich musste es zwischenzeitlich pausieren, weil ich mich einfach nicht zwischen den Zeilen fallen lassen konnte. Doch diese Pause hat mir gutgetan, denn ab der Hälfte nahm das Buch richtig an Fahrt auf. Ich konnte es danach kaum aus der Hand legen und besonders das Finale hatte es in sich. Das Buch beinhaltet zum Teil grausame und sehr brutale Szenen, darauf würde ich gerne noch einmal hinweisen! Ich denke auch, dass mein holpriger Einstieg etwas dem Schreibstil zu verschulden war. C.E.Bernard spielt viel mit der Formatierung, schreibt poetisch und nutzt viele Anaphern. Das muss man mögen. Ich liebe poetische Schreibstile, jedoch hatte ich hier teilweise das Gefühl, dass die Handlung durch diese Schreibweise etwas dahinschwand und wichtige Informationen nicht bei mir ankamen. Doch nachdem ich mich daran gewöhnt habe, konnte auch ich den Schreibstil genießen, es hat nur seine Zeit gebraucht.

Die Charaktere: da habe ich auch eine Weile gebraucht, bis ich einen Bezug zu ihnen aufbauen konnte. Die Interaktionen untereinander waren in der ersten Hälfte sehr spärlich und es wirkte beinahe so, als wären sie nur nettes Beiwerk zur Geschichte. Doch auch das hat sich ab der zweiten Hälfte geändert. Caer habe ich ab da sehr gerne verfolgt. Sie ist eine wirklich mutige und starke Bardin, der man so schnell nicht das Wasser reichen kann. Weyd, ein Wanderer, zeigte plötzlich immer mehr Facetten auf, weswegen auch er mir positiv im Gedächtnis blieb. Auf alle einzeln einzugehen würde den Rahmen sprengen, aber mein Highlight war wohl Bellitas, der Fuchs, denn manche Menschen verfügen über die Fähigkeit mit Tieren kommunizieren zu können. Das hat mir wirklich gut gefallen und der kleine Fuchs war durchaus ein toller Nebencharakter. Der Gegenspieler in dem Buch ist hingegen wirklich grausam. Ihn habe ich wirklich abgrundtief verabscheut und ich denke, dass ich mit dieser Meinung nicht alleine war.

Ich war wirklich etwas zwiegespalten, was die Geschichte angeht, doch ich muss wirklich die Entwicklung loben, die dieses Buch durchgeht. Mich hat sie am Ende noch einmal richtig packen können, weswegen ich 3,5 Sterne vergebe. Auf die Folgebände bin ich schon sehr gespannt!

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Veröffentlicht am 19.01.2021

Ganz anders, als erwartet, aber dennoch empfehlenswert!

Das Vermächtnis der Grimms
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Wie viele andere bereits vor mir, hat auch mich das wunderschöne Cover dieses Buches nach der Geschichte greifen lassen. Es wirkt sehr düster, dynamisch und versprach mir gleichzeitig eine spannende Fantasygeschichte. ...

Wie viele andere bereits vor mir, hat auch mich das wunderschöne Cover dieses Buches nach der Geschichte greifen lassen. Es wirkt sehr düster, dynamisch und versprach mir gleichzeitig eine spannende Fantasygeschichte. Nachdem ich den dazugehörigen Klappentext gelesen hatte war für mich sicher: diese Geschichte sprach meinen Lesegeschmack in allen Punkten an. Fantasy mit Märchenelementen und alles mindestens genauso unheimlich und spannend wie die Originalmärchen - genau solche Geschichten verschlinge ich am liebsten. Letztendlich ergab sich jedoch eine ganz andere Geschichte als ich erwartet hatte - was ich einerseits positiv fand, jedoch hatte "Das Vermächtnis der Grimms" einige Schwächen.

Zum Schreibstil: Nicole Böhm schreibt für mich auf eine sehr angenehme und flüssige Art. Besonders ihre Art des Erzählens muss ich hier loben, da ich diese wirklich gelungen empfand und zu jederzeit mein Kopfkino angeregt wurde.

Zur Handlung: Der Klappentext hat mich eine ganz andere Geschichte erwarten lassen, als ich letztendlich bekam. "Das Vermächtnis der Grimms" wird nämlich aus der Sicht von mehreren Personen aus unterschiedlichen Zeiträumen erzählt - welches anfangs ziemlich verwirrend war - aber am Ende sehr raffiniert zusammengeführt wurde. Hatte ich zu Beginn noch etwas Probleme mit der Art des Erzählens, so ergab Letztere für mich im Laufe der Geschichte immer mehr Sinn. Im Mittelpunkt steht Kris, die einer Geheimorganisation helfen soll, sogenannte "Black-Wolf-Morde" aufzuklären, bei denen die Opfer alle wie in einem Märchen der Gebrüder Grimm, umgebracht wurden. Zusätzlich verfolgt man auch einen Handlungsstrang, der über die Entstehungsgeschichte des Grimms aufklärt und einen, in welchem ein Charakter in der Märchenwelt lebt. Klingt vielleicht etwas verwirrend, aber ich verspreche euch, dass der Nebel sich nach einer Weile lichtet!

Mit den Charakteren hatte ich wohl meine meisten Probleme. Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich zu irgendeinem der aufgeführten Personen Sympathien entwickeln konnte. Sie blieben mir alle sehr blass oder waren mir tatsächlich unsympathisch. Was ich jedoch positiv herausheben muss: obwohl aus mehreren Perspektiven erzählt wurde, konnte man anhand der Erzählweise sofort erkennen, welche Person man gerade in diesem Kapitel vorfand. Nicole Böhm hat es wirklich geschafft, die Persönlichkeiten der Charaktere einzufangen und so abwechslungsreiche Menschen zu schaffen. Ich möchte ihnen jedoch noch eine Chance geben und erhoffe mir, dass ich im 2. Band mehr Zugang zu den Charakteren bekomme. Doch auch, wenn sie mir nicht sympathisch waren, sind sie allesamt sehr interessant und facettenreich gewesen. Vielleicht war auch die Intention, nicht die typischen Sympathieträger:innen zu schaffen...

Ebenfalls hatte ich das Gefühl, dass das Buch eine sehr lange Einleitung für das Finale - den 2. Band - war. Im Mittelteil entstanden einige Längen, die meinen Lesefluss doch etwas getrübt hatten. Doch der Schreibstil hat diese überwunden und mich auch durch die etwas "ruhigeren" Passagen getragen. Ebenso muss ich mich anderen Leser:innen anschließen und noch einmal erwähnen, dass hier eine etwas intensivere Recherche einige historische Fehlerchen verhindert hätte.

Letztendlich kann man meinen Zwiespalt wohl der Rezension entnehmen. Ich hatte einige Schwierigkeiten mit dem Buch, doch gleichzeitig hat es mich auch begeistern können. Besonders das letzte Viertel hat unglaublich an Spannung gewonnen und mich an die Seiten gefesselt, sodass ich hier 3,5/5 Sternen vergebe. Den 2. Band habe ich zum Glück auch schon griffbereit.

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Veröffentlicht am 21.12.2020

Eine düstere und packende High-Fantasy-Geschichte

Schwingenfall
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Normalerweise mache ich einen großen Bogen um Geschichten, in welchen Engel eine große Rolle spielen, da ich bisher noch kein einziges herausragendes Buch mit diesen Wesen finden konnte. Doch bei "Schwingenfall" ...

Normalerweise mache ich einen großen Bogen um Geschichten, in welchen Engel eine große Rolle spielen, da ich bisher noch kein einziges herausragendes Buch mit diesen Wesen finden konnte. Doch bei "Schwingenfall" hat mich der Klappentext direkt angesprochen und auch der Mix aus High Fantasy und einem Hauch Steampunk klang sehr vielversprechend, weswegen ich das Buch direkt vorbestellte.

Zum Schreibstil: Herausragend! Das war das erste Wort, was mir direkt einfällt, wenn ich an Simon Denningers Art zu Schreiben zurückdenke. Er ist sehr bildlich, detailverliebt und an manchen Teilen auch etwas poetisch. Hier wurde wirklich sehr atmosphärisch geschrieben und es gab einige wunderschön geschriebene Passagen, die ich einfach noch einmal überflogen habe, weil mich der Schreibstil so überraschte. Hier ein paar kurze Beispiele:

„Die ersten Sterne funkelten am Firmament, Stecknadelköpfe in einem Ozean aus Tinte [...]. " (S.75)

„Ein Schatten ihrer selbst, zu müde zum Trinken, zu durstig zum Schlafen." (S.133)

„Weißt du, Respekt ist ein komischer Vogel. Je lauter man nach ihm schreit, desto seltener kommt er angeflogen." (Rojin, S.165)

Dies sind nur ein paar Beispiele von vielen gelungenen. Der Schreibstil konnte mich wirklich begeistern und ich habe mir gleich mehrere Zitate herausgeschrieben.

Zur Handlung: Ich versuche nicht zu viel vorwegzunehmen, aber wie man bereits dem Klappentext entnehmen konnte, lässt sich schon erahnen, dass Engel eine große Rolle in „Schwingenfall" übernehmen würden. Doch man lernt noch viele weitere interessante Wesen im Laufe der Geschichte kennen und lieben. Die Geschichte war stellenweise, besonders zum Ende hin, recht blutig. Manchen wird es vielleicht etwas zu viel sein, ich finde jedoch, dass es sehr gut zur düsteren Atmopshäre gepasst hat. Ansonsten findet man noch epische Kampfszenen, Intrigen und tolle Schauplätze vor.

Die Charaktere: Da bin ich noch etwas zwiegespalten. Unseren Protagonisten, Toryan, fand ich teilweise noch etwas blass. Er scheint ein guter Kerl zu sein, aber so richtig hinter seine Fassade konnte ich erst im letzten Viertel des Buches blicken. Minn, unsere zweite Protagonistin, mochte ich hingegen sehr gerne. Für mich war sie tatsächlich mein persönliches Highlight in „Schwingenfall". Sie ist frech, mutig und gleichzeitig sehr emotional. Ich habe unglaublich gerne aus ihrer Perspektive gelesen und besonders die Kampfszenen mit ihr sehr gerne miterlebt. Ansonsten mochte ich noch einen gewissen Gnom sehr gerne.

Die Geschichte hat mich an vielen Stellen sehr gut unterhalten können, doch es gab dennoch ein paar Kleinigkeiten, die mir aufgefallen sind:

Ich habe wirklich etwas länger gebraucht, um in die Geschichte einzufinden. Es gab unglaublich viele Orte, Namen und verschiedene Perspektiven. Das war anfangs wirklich ziemlich verwirrend, weswegen ich ständig zum Glossar am Ende des Buches blättern musste. Doch nach einer Weile hat man sich daran gewöhnt - nur am Anfang wurde man ziemlich ins kalte Wasser geworfen.

Des Weiteren hatte ich auch das Gefühl, dass manche Perspektiven deutlich spannender zu lesen waren, als andere. In der Mitte, also kurz vor dem Showdown, entstanden einige Längen, die meinen Lesefluss doch etwas beeinträchtigt haben. Besonders bei Toryan ist teilweise recht wenig passiert, wohingegen ich die Kapitel aus Minns Sicht verschlungen habe.

Auch der Steampunk kam mir etwas zu kurz. Ich hatte mich wirklich auf die Steampunk-Elemente gefreut, aber diese waren dann letztendlich doch recht wenige. Aber das ist auch nur meine persönliche Meinung, letztendlich ist es hauptsächlich eine High-Fantasy-Geschichte.

Doch trotz der Kritikpunkte hat mir Schwingenfall gut gefallen und ich denke mal, dass wir eventuell noch etwas mehr aus der Welt erfahren könnten, da das Ende doch noch ein paar Fragen unbeantwortet lässt. Ich bin gespannt, was wir in Zukunft noch von Simon Denninger lesen werden, ich werde mir definitiv auch sein nächstes Buch holen. Von mir gibt es 3,5/5 Sternen!

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