Mit seinem sehr pinken Cover ist mir „Wie programmiert man Liebe?“ von Tina Brömme in den Verlagsvorschauen gleich ins Auge gefallen und hat es dann schließlich auch auf den Reader geschafft.
Hinter der pinken Fassade verbirgt sich die Geschichte von Rieke, deren Leben bisher leider nicht ganz so rosig verlaufen ist. Nach einem sehr missglückten Abiball hat es sie sofort nach Australien verschlagen und danach gleich in die Großstadt München. Bloß weg von der heimischen Kleinstadt. Nun arbeitet sie eher weniger motiviert in einer PR-Agentur und macht sich zudem mit ihrem selbst erfundenen Dating-TÜV selbständig. Vielleicht lernt sie ja so endlich mal einen vielversprechenden Kandidaten für den Posten Freund kennen? Doch nun steht ihr erst einmal das Abitreffen in der Heimat bevor, bei dem sie auf alte Freunde und Nicht-Freunde treffen wird. Allen voran ihre erste große Liebe und Computer-Nerd Basti, welcher sich in den letzten zehn Jahren zu einem sehr attraktiven Mann gewandelt hat. Doof nur, dass er immer noch der totale Technik-Nerd ist, welcher rund um die Uhr an diversen Apps tüftelt.
Das ganz große Plus an diesem neuen Roman der Autorin war für mich persönlich die Protagonistin. Rieke wird nämlich unfassbar authentisch und realitätsnah dargestellt. Wie so viele Frauen auch – mich eingeschlossen – macht sie sich über alles mögliche Gedanken. Sie zweifelt immer mal wieder an sich, hinterfragt Verhalten und Gesprochenes und all das, ohne zu nervig oder zu aufdringlich auf mich als Leser zu wirken. Denn egal, wie authentisch manch ein Charakter ist – oft ist es schlichtweg zu viel des Guten. Diese notwendige richtige Balance zu finden, ist der Autorin hierbei aber auf jeden Fall gelungen. Dadurch wirkt Rieke einfach nur sympathisch und man hat selbst richtig Spaß daran, sie in ihrer Geschichte zu begleiten.
Die Handlung an sich verbirgt leider keine größeren Überraschungen, fast alles lässt sich mehr oder weniger bereits vorausahnen – vor allem, wenn man sehr viele solcher Frauen-Liebes-Geschichten liest, was ich ja definitiv tue. Doch trotzdem habe ich die Geschichte ganz gerne gelesen und auch die etwas fehlende Abwechslung wurde immer wieder mit den sympathischen Charakteren und lustigen Szenen wett gemacht.
»Aus den Scherben meines Lebens bau ich mir ’ne Discokugel und tanz darunter«
Insbesondere die Nerd-Gruppe um Basti, sprich seine Arbeitskollegen, sammelten bei mir ganz viele Sympathiepunkte. Deren Begeisterung für all das Technische und das Kreieren von neuen Apps ist durchweg spürbar und auch ansteckend. Mit ihrer Begeisterung für die eigene Arbeit bilden sie auch einen ganz starken Kontrast zu Rieke, die mehr als unglücklich mit ihrer eigenen Arbeit ist. Auch Riekes alte Freundin Pia sorgt so manchmal für die ein oder andere lustige Stelle im Buch. Alle gemeinsam sind sie für Rieke als Protagonistin eine sehr passende, sympathische und vor allem unterhaltsame Begleitung.
„Wie programmiert man Liebe?“ überzeugt vor allem durch authentischen und sympathische Charaktere und einer unterhaltsamen Geschichte, die zwar durchaus weniger vorhersehbar hätte sein können, mich jedoch trotzdem genügend unterhalten konnte. Eben eine süße, lustige und kurzweilige Geschichte.