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Veröffentlicht am 10.03.2021

Eine bewegende Geschichte aus bewegenden Zeiten

Glückskinder
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Der Zweite Weltkrieg ist gerade vorbei und das Leben im Jahre 1945 in München ein einziger Kampf ums Überleben. Die Familie von Toni muss zusammenrücken. Sie leben jetzt alle bei ihrer Tante Vev. Täglich ...



Der Zweite Weltkrieg ist gerade vorbei und das Leben im Jahre 1945 in München ein einziger Kampf ums Überleben. Die Familie von Toni muss zusammenrücken. Sie leben jetzt alle bei ihrer Tante Vev. Täglich heißt es nun, woher das Essen für alle nehmen? Keine Arbeit, kein Geld und der Mut zu Leben fehlt auch. Doch schnell entsteht ein rasanter Schwarzmarkthandel. In der Möhlstraße gibt es bald alles, was das Herz begehrt, wenn auch zu Preisen, die sich keiner leisten kann, wären da nicht die Schmuckreserven von Tante Vev. Aber dann wird ihnen die Holländerin Griet in die Wohnung gesetzt und erschwert ihnen noch mehr das Leben. Auch Griet hat harte Zeiten hinter sich und nur noch den Wunsch, nach vorn zu schauen. Alle gemeinsam könnten sie es schaffen, aber werden sie auch einen Weg finden?

Der neue Roman von Teresa Simon erzählt eine bewegende Geschichte aus der Zeit nach 1945. Handlungsschauplatz ist das von Bomben zerstörte München. Die Geschichte erzählt von dem schweren Leben der Bevölkerung, von dem täglichen Kampf um Nahrungsmittel und vor allem von der Angst, was ihnen allen die Zukunft bringt. Jeder versucht für sich, dass beste aus der Lage zu machen, aber nicht immer will das auch auf Anhieb gelingen.

Toni ist eine junge Frau, die ihr Leben noch vor sich hat. Als sie auf Louis trifft und er ihr Komplimente macht, ist es schnell um sie geschehen. Liebe ist so wichtig in dieser Zeit. Ihre Beziehung zu diesem Mann schildert die Autorin gekonnt. Toni weiß im Grunde, dass Louis nicht zu trauen ist, fehlt irgendetwas, er kann es besorgen. Toni lässt sich ziemlich schnell auf diese Beziehung ein, fast schon naiv wären da nicht die furchtbaren Zeiten, die hinter ihnen liegen. Der Hunger nach Leben und Liebe ist deutlich zu spüren.

Auch für Griet heißt es nach schweren und harten Jahren nach vorn sehen. Griet hat mir von Anfang an gut gefallen. Sie nimmt ihr Schicksal auf gewisse Weise selbst in die Hand und versucht sich ein neues Leben aufzubauen. Sie steckt irgendwie immer noch fest zwischen der Lagerhaft und der jetzigen Freiheit. Es hat mir gut gefallen, wie sie so nach und nach zu einem gewissen Maß an Normalität zurückfinden.

Nicht immer ist das Handeln gerade der Frauen auch nachvollziehbar, aber dann doch auch wieder verständlich. Der Krieg hat ihnen alles aber verlangt und der Hunger nach Leben und Beständigkeit war durchaus nachvollziehbar. Dies gilt aber auch für die männlichen Protagonisten.

Teresa Simon hat es gut verstanden, eine Geschichte zu erzählen, die sowohl berührt und von traurigen Schicksalen erzählt als auch von Hoffnung und Frieden. Gleichzeitig hat sie historische Ereignisse und Taten geschickt mit ihrer fiktiven Geschichte verwoben. Das, was die Menschen während der Nazizeit aushalten mussten, wurde genauso geschildert wie die Ereignisse in München, die zur amerikanischen Besatzungszone wurde. Gerade diese Mischung hat mir gut gefallen.

Fazit:

„Glückskinder“ ist ein schöner Roman, der in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg spielt. Berührend, liebevoll, mit Dramatik und immer mit der Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Ich habe die Geschichte von Toni, Griet und ihren Freunden und Familien gern gelesen. Die Autorin Teresa Simon hat es wieder wunderbar verstanden, mich zu unterhalten.

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Veröffentlicht am 18.01.2021

Lebendige 20er-Jahre

Gut Greifenau - Silberstreif
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Die 20er-Jahre haben auf Gut Greifenau Einzug gehalten. Sie bringen alles mit, was diese Zeit zu bieten hatte, von Glamour und Luxus bis tiefste Verzweiflung. Die Inflation hat die Jahre voll in ihrem ...

Die 20er-Jahre haben auf Gut Greifenau Einzug gehalten. Sie bringen alles mit, was diese Zeit zu bieten hatte, von Glamour und Luxus bis tiefste Verzweiflung. Die Inflation hat die Jahre voll in ihrem Griff, das Geld verliert rasant schnell seinen Wert. Nur wer geschickt taktiert, kann Gewinne machen. Aber für Konstantin bedeutet diese Krise letztendlich die Rettung. Auch mit ihm und Rebecca meinen es die Jahre gut, ihre Familie wächst, aber auch die Angst um die Zukunft bleibt.
In der Angestelltenetage ist das Leben ebenfalls geprägt von Krisen und Glück. Sogar Katharina scheint sich endlich ihren großen Traum verwirklichen zu können. Sie beginnt mit ihrem Studium der Medizin.

Als im November 2018 der erste Band „Gut Greifenau Abendglanz“ erschien, hatte ich nicht damit gerechnet, dass mich so eine Gutshof-Serie so begeistern könnte, aber genau so ist es. Ich kann es immer nicht erwarten, bis der nächste Band erscheint. Mit „Silberstreif“ liegt nun bereits Band 5 vor.
Bei dieser Serie sollte man aber schon die Reihenfolge beachten. Sicherlich macht es mehr Spaß, mit dem ersten Teil zu beginnen, als mit einem anderen Teil, obwohl kleine Rückblenden dafür sorgen, dass man zu mindestens ein wenig Weiß, um was es in den Vorgänger gegangen sein könnte.

Die Geschichte erzählt das Leben auf einem Gutshof in Pommern. Es wird von den Herrschaften erzählt und von den Angestellten. Hanna Caspian versteht es dabei geschickt, ihr fiktiven Protagonisten mit dem historischen Hintergrund zu verknüpfen. In diesem Teil befinden wir uns in den 20er-Jahren mit allem, was dazu gehört. Da die Familie von Gut Greifenau relativ groß ist, hat sie auch einiges zu bieten. Es wird eben nicht nur das Leben auf dem Land anschaulich geschildert, sondern auch aus Berlin. Gerade Alexander trifft es dort hart und auch Katharina muss sich durchsetzten und immer wieder ihr Handeln neu überdenken.

Auf dem Gut selber wird natürlich das tägliche Leben erzählt. Davon, wie Rebecca ihre Aufgaben erfüllen muss und davon, was das Personal erlebt. Ich mag diese lebendige Schreibweise der Autorin, die es ermöglicht, völlig in dieser Geschichte zu versinken. Dabei hat sie aber nicht vergessen, dass in dieser Zeit politisch so einiges zu bewältigen war. Die Autorin lässt geschickt die politischen Ereignisse mit einfließen und der Leser erfährt, was die Menschen in dieser Zeit bewegt haben könnte.

Fazit:

Auch Band 5 „Silberstreif“ hat mich wieder wunderbar unterhalten. Es hat Spaß gemacht, das Leben und die Menschen rund um Gut Greifenau mitzuerleben. Die Mischung aus historischem Hintergrund und fiktive Geschichte gefällt mir gut, der leichte Erzählstil sorgt für ein versinken in der Geschichte und die ausgefeilten Charaktere bringen Leben in die Handlung. Ich liebe diese Reihe und warte schon jetzt sehnsüchtig auf Band 6, auch wenn dieser vermutlich der letzte Teil sein wird.

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Veröffentlicht am 27.12.2020

Auf der Jagd nach der Wahrheit

Die Wölfe vor den Toren
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Es ist Winter in Freiburg. Frost und Schnee haben diesen Februar des Jahres 1418 fest im Griff. Nachts heulen die Wölfe im Wald, sie beginnen ihren Hunger mit den Schafen der Bauern zu stillen. Doch dann ...

Es ist Winter in Freiburg. Frost und Schnee haben diesen Februar des Jahres 1418 fest im Griff. Nachts heulen die Wölfe im Wald, sie beginnen ihren Hunger mit den Schafen der Bauern zu stillen. Doch dann wird in dem kleinen Dorf Würi, direkt vor den Toren Freiburgs, ein kleiner Junge Opfer der Wölfe. Schnell machen Spukgeschichten die Runde durchs Dorf bis in die Stadt hinein. Von Werwölfen ist die Rede. Das Töten geht weiter. Eines der nächsten Opfer ist dann eine junge Heilerin. Doch so langsam kommen der Armenapothekerin Serafina Zweifel. Auch ihr Mann, der Stadtarzt Adelbert Achaz, begibt sich auf Spurensuche. Gemeinsam versuchen sie dieses Rätsel zu lösen, doch die Bewohner des kleinen Dorfes wollen ihnen nicht so recht helfen und so können sie sich nur auf ihren Spürsinn verlassen.

Bei diesem historischen Roman handelt es sich um den 6. Band der Reihe um die Armenapothekerin Serafina und ihren Mann Adelbert Achaz aus Freiburg. Man kann die Bücher aber problemlos einzeln lesen. Ich kenne auch nicht alle Bücher dieser Reihe und sie unterhalten mich trotzdem sehr gut. Die einzelnen Fälle sind in sich immer abgeschlossen.

In diesem Band spielt der Aberglaube der Menschen eine große Rolle. Wölfe haben ein Kind getötet und das Morden war damit noch nicht beendet. Schnell ist da von Werwölfen die Rede. Astrid Fritz erzählt geschickt davon, warum die Menschen mit dieser Antwort auf ihre Fragen schnell dabei waren. Geschickt lege sie ihre Spuren aus und lässt Serafina und ihren Mann diese Spuren verfolgen. Serafina und Adelbert werden ganz von allein in diese Geschichte hineingezogen. Als Arzt muss er die gefundenen Toten begutachten und seine Frau treibt wie immer die Neugier dazu, ihn zu begleiten.

Der leichte Erzählstil trägt dazu bei, dass die Seiten nur so dahin fliegen. Die Autorin versteht es, die Spannung aufzubauen und auch zu halten. Gleichzeitig schafft sie es, die Zeit des 15. Jahrhunderts lebendig werden zu lassen. In diesem Fall hat sie sich den Aberglauben der Menschen gewidmet. Die Geschichte rund um Wölfe und Werwölfe hat sie spannend in Szene gesetzt. Genauso wie das Leben in dieser Epoche. Die Probleme, die vor allem dieser kalte und strenge Winter gemacht hat, hat sie sich geschickt zunutze gemacht. Kleine Details, wie zum Beispiel die Jagd nach den Wölfen lassen diesen Roman zum Leben erwachen.

Fazit:

„Die Wölfe vor den Toren“ ist ein weiterer spannender Fall für die Armenapothekerin Serafina Achaz und ihren Mann Adelbert. Einmal mehr hat mich Astrid Fritz mit ihrer Geschichte gut unterhalten. Das Zusammenspiel von Serafina und Adelbert hat mir gut gefallen. Die Mischung aus Krimi und historischer Roman ist der Autorin auch in diesem 6. Band wieder gelungen. Gene mehr davon.

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Veröffentlicht am 20.12.2020

Zwei Kulturen, zwei Lieben auf einer Insel vereint

Sturm über Formosa
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Die Händlertochter Griet Verhoeven wächst in Rotterdam auf. Sie weiß ihren Kopf durchzusetzen und schafft es, dass sie den Mann heiraten darf, den sie sich selbst ausgesucht hat. Keine Selbstverständlichkeit ...

Die Händlertochter Griet Verhoeven wächst in Rotterdam auf. Sie weiß ihren Kopf durchzusetzen und schafft es, dass sie den Mann heiraten darf, den sie sich selbst ausgesucht hat. Keine Selbstverständlichkeit in den Jahren der Mitte des 17. Jahrhunderts. Doch schon bald muss sie feststellen, dass ihre Wahl wohl nicht die klügste war. Ihr Mann trauert immer noch seiner ersten Frau nach und seine Kinder stehen der neuen Mutter nicht wohlwollend gegenüber. Doch dann bekommt er das Angebot einer Handelsgesellschaft, auf die ferne Insel Formosa zu gehen und dort für sie zu arbeiten. Für Griet öffnet sich eine völlig neue Welt. Die Insel verspricht ihr das Abenteuer ihres Lebens.

Im weit entfernten China kämpft gleichzeitig eine junge Frau um ihr Leben und Ihre Freiheit. Qianqian verliert ihre Familie im Bürgerkrieg und sieht für sich nur die Flucht. Gemeinsam mit ihren letzten Freunden wagt sie die Flucht auf eine entfernte Insel. Hier hofft sie auf ein neues Leben und findet in den Armen eines Mannes die Liebe, nach der sie sich so gesehnt hat. Aber hat sie auch eine Zukunft mit ihm? Denn erneut droht der Krieg sie einzuholen.

„Sturm über Formosa“ ist der Auftakt einer neuen Trilogie von Tereza Vanek. Ich lese die Bücher dieser Autorin sehr gern und wurde auch hier nicht enttäuscht. Die Autorin nimmt ihre Leser mit ins weit entfernte Taiwan, wie Formosa heute heißt. Die niederländische Ostindien Kompanie hatte sich auf dieser Insel eingerichtet und dabei nicht bedacht, dass es auch andere geben könnte, die Interesse an dieser Insel haben könnten.

Vanek beginnt ihre Geschichte allerdings zunächst in Rotterdam und stellt Griet und ihre Familie vor. Die junge Frau weiß genau, was sie will und auch wie es bekommen kann. Ihre Familie lässt ihr viele Freiheiten, was im 17. Jahrhundert nicht unbedingt üblich war, aber so gelingt der Sprung auf die ferne Insel.

In einem zweiten Handlungsstrang, ein Kapitel später, geht es weiter nach China. Dort kämpft eine junge Frau ums Überleben. In China tobt ein Bürgerkrieg und keiner weiß, wer die Macht erringen wird. Für die junge Qianqian aus gutem Haus macht es keinen Unterschied mehr, sie muss fliehen und hat alles verloren. Es war interessant zu lesen, wie das Leben dieser jungen Frauen am Anfang ihrer Reise ausgesehen hat. Die Autorin hat es brillant verstanden, Bilder entstehen zu lassen. Auch wenn sich die ersten Kapitel wie zwei verschiedene Bücher gelesen haben und erst später zu einem Ganzen wurden, hat mir gut gefallen, wie sich die Geschichte im Laufe der Handlung entwickelt hat. Das Leben der verschiedenen Bevölkerungsgruppen wurde glaubhaft beschrieben. Die politische Lage im Land fügte sich nahtlos in die fiktive Handlung um die jungen Paare.

Im Mittelpunkt stehen Griet und ihre Familie mit ihrem Bruder Ruben. Ihr Leben und ihre Liebe werden lebhaft geschildert. Als zweiter Handlungsstrang kommt das Leben von Qianqian dazu. Die junge Chinesin bringt eine völlig andere Art zu Leben zum Ausdruck. Ihre Geschichte fand ich sogar noch aufregender als die der jungen Holländerin. Die Einblicke in die Kultur dieser jungen Frau waren spannend.

Mir hat gut gefallen, wie hier zwei so unterschiedliche Kulturen aufeinanderprallten und sich zu einem Ganzen zusammenfügen wollten. Die Liebe kennt keine Grenzen und Konventionen. Die Autorin hat dies lebhaft geschildert und mich damit gut unterhalten. Zugleich hat sie es verstanden, die politischen Ereignisse rund um Taiwan und China mit einzubinden und somit ein Stück Geschichte aus dem 17. Jahrhundert erzählt. Aber auch die Ureinwohner von Formosa hat Tereza glaubhaft mit ihrer Geschichte verwoben und so die Erzählstränge zu einem Ganzen werden lassen.

In ihrem Nachwort geht Tereza Vanek noch einmal ausführlich auf Fiktion und Wahrheit ein, was mir gut gefallen hat. Es gibt nochmal einen anderen Blick auf das Gelesene.

Fazit:

Der Auftakt dieser neuen Trilogie hat mir gut gefallen und mich gut unterhalten. Die Protagonisten sind mir schnell ans Herz gewachsen. Man konnte mit ihnen mitfiebern, bangen und hoffen. Die Liebesgeschichte, die erzählt wird, ist dank der gelungenen Erzählweise der Autorin wunderbar in die Handlung eingebettet. Das Ende dieses Teils ist zwar in gewisser Weise offen und ich möchte schon wissen, wie es mit Griet, ihrem Bruder und Qianqian weitergeht, aber es könnte auch durchaus so stehen bleiben und der Fantasie der Leser überlassen bleiben, was weiter geschieht.

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Veröffentlicht am 16.12.2020

Gelungenes Versteckspiel

Das Geheimnis der Reformatorin
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Jonata hat sich ihr Leben neu eingerichtet. Sie lebt weit weg von Köln und den Scheiterhaufen, doch dann muss sie in die Heimat zurück. Ihr Vater wurde ermordet und die junge Frau will ihm unbedingt die ...

Jonata hat sich ihr Leben neu eingerichtet. Sie lebt weit weg von Köln und den Scheiterhaufen, doch dann muss sie in die Heimat zurück. Ihr Vater wurde ermordet und die junge Frau will ihm unbedingt die letzte Ehre erweisen. Auch hat sie es sich zum Ziel gesetzt, den Mörder zu finden. Ihre Reise ist nicht ungefährlich. In Köln des Jahres 1522 ist immer noch die Inquisition unterwegs und auf der Suche nach ihr. Aber nicht nur Jonata ist gefährdet, auch Figen, die Magd aus dem Haushalt des Vaters, wagt sich auf ein Gebiet, welches die Kirche nicht gern sieht. Anhand der neu übersetzten Lutherbibel will sie den Mädchen Kölns lesen und schreiben lehren. Keine von ihnen ahnt, wie na sie den Scheiterhaufen sind.

Bei dem Roman „Das Geheimnis der Reformatorin“ handelt es sich um den Nachfolgeband zu „Die Reformatorin von Köln“ allerdings kann man die Bücher unabhängig voneinander lesen. Ich kenne Band 1 (noch) nicht, kam hier aber wunderbar zurecht. Die Autorin hat in den Handlungsverlauf immer mal wieder kleine Rückblenden einfließen lassen, sodass mir beim Lesen keine Information fehlte. Der schöne Erzählstil von Bettina Lausen erlaubt zudem ein zügiges Lesen und die Dialoge sorgen für die nötige Unterhaltung.

Jonata will unbedingt herausfinden, wer ihren Vater ermordet hat und begibt sich damit selbstlos in Gefahr. Allerdings war ihr Handeln nachvollziehbar, wenn auch nicht immer vernünftig. Sie ist eine Protagonistin, der man gerne folgt. Auch die anderen Frauen dieser Geschichte tragen zum Gelingen dieses historischen Romans bei. Das Thema der Bildung von Frauen wird behandelt und vor allem, wie die Kirche dazu stand. Ich fand es interessant zu lesen. Den Mut, den diese Frauen aufgebracht haben, um ihre Ziele zu erreichen und sich auch der Gefahr bewusst waren, was auf sie zukommen konnte, muss man einfach bewundern.

Gleichzeitig hat die Autorin aber auch die Suche nach dem Mörder spannend gestaltet. Das Versteckspiel der Protagonisten, um ihn zu finden oder eben nicht entdeckt zu werden, erhöht noch einmal den Spannungsbogen. Bettina Lausen ist es gelungen, eben diesen Spannungsbogen bis zum Schluss zu halten. Sie hat eine gelungene Mischung zwischen Krimi und historischem Roman vorgelegt und mich damit gut unterhalten.

Die Epoche des 16. Jahrhunderts war ja geprägt von Martin Luther und die Übersetzung der Bibel in die deutsche Sprache, ich fand dieses Thema gut eingebunden in diesen Roman. Bettina Lausen ist es durchaus gelungen, ein stimmiges Bild dieser Zeit wiederzugeben. Sie erzählt davon, wie die Menschen sich dem neuen Glauben genähert haben oder eben dagegen gearbeitet haben. Ein Mönch spielt dabei eine nicht unwesentliche Rolle.

Fazit:

Mir hat das Buch „Das Geheimnis der Reformatorin“ gut gefallen. Bettina Lausen hat einen angenehmen Erzählstil, der einen regelrecht in die Geschichte zieht. Einmal begonnen konnte ich schwer wieder innehalten. Dies war mein erstes Buch dieser Autorin, aber sicher nicht mein letztes. Mir hat gut gefallen, wie sie hier Krimi mit historischem Roman verbunden hat. Sie hat ein stimmiges Bild dieser Epoche entstehen lassen und mich damit gut unterhalten.

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