Dieses Buch wird sich verändern , vielleicht sogar die ganze Welt
Kim Jiyoung, geboren 1982Jiyoung ist jeden Tag der Misogynie ausgesetzt. Ob in der Schule ,an der Arbeit oder zuhause überall bestimmen Männer über ihr Leben und sind der Meinung besser zu wissen was gut für sie ist. Selbst ihr ...
Jiyoung ist jeden Tag der Misogynie ausgesetzt. Ob in der Schule ,an der Arbeit oder zuhause überall bestimmen Männer über ihr Leben und sind der Meinung besser zu wissen was gut für sie ist. Selbst ihr Vater denkt , dass es Jiyoungs Schuld ist, dass sie nachts von Männern belästigt wird. Die Frauen werden in Korea viel krasser unterdrückt als in Deutschland und das wird auch auf jeder Seite gezeigt.
Der nüchterne Ton der Autorin hat mich überrascht und ich habe am Anfang mit jeder Seite drauf gewartet, dass es emotionaler wird. Doch dann habe ich mich dran gewöhnt und ich muss gestehen, dass es sogar zu der Geschichte passt. Darüberhinaus macht es die Geschichte zu etwas Besonderen. Der Ton lässt den Roman realer erscheinen und ein bisschen wie eine Dokumentation, es gibt sogar Fußnoten. Außerdem sprechen die Ereignisse für sich. Wenn der Ton sich emotionale Ausbrüche erlaubt hätte, könnte es vorwurfsvoll und anklagend wirken. Darüberhinaus würde man somit auf die Tränendrüse drücken und die Protagonistin in eine gewisse Opferrole stecken. Das ist hier nicht der Fall, und das gefällt mir außerordentlich gut.
Kann ein Roman die Welt verändern ? Das Potenzial hat dieser Roman allemal. Wenigstens zum Nachdenken und vielleicht sogar umdenken, bringt der Roman einen. Mich auf jeden Fall. In Südkorea hat dieser Roman Massenproteste ausgelöst.
Selten hat mich ein Roman so bewegt und etwas besorgt hinterlassen. Wir Leben im 21. Jahrhundert und trotzdem werden Frauen alltäglich diskriminiert und mit Hass konfrontiert. Es macht mich wütend und will aus dieser Wut etwas positives kreieren. Wir dürfen nicht wegschauen und nicht alles schlucken und hinnehmen.