Die Protagonistin ist Mailin. Ich liebe ihre Dreidimensionalität… Was sie liebt (sich lebendig fühlen) scheint plausibel, weil ihre Schwester Vicky im Koma liegt. Das mag ich besonders, wen man die Vorlieben ...
Die Protagonistin ist Mailin. Ich liebe ihre Dreidimensionalität… Was sie liebt (sich lebendig fühlen) scheint plausibel, weil ihre Schwester Vicky im Koma liegt. Das mag ich besonders, wen man die Vorlieben oder Abneigungen der Charaktere anhand ihrer Vergangenheit oder Situation nachvollziehen kann. Vielleicht so ein kleiner psychologischer Aspekt, ich liebe Psychologie einfach. Sie fährt in ihrer Freizeit gerne Rad und betreibt eine Kampfsportart… Kendo. Ich liebe es, dass die Autorin hier offenbar sehr gut recherchiert hat (oder selbst Kendo macht). Sie hat mich dazu inspiriert, mich selbst über diesen Kampfsport zu informieren, und jetzt überlege ich sogar, ob ich nicht auch damit anfange.
In Lyaskye wird Mailin von einem fremden Mann gerettet, der sie in die Hauptstadt bringt. Im ersten Teil des Buches nennt sie ihn „Peter“, weil er ihr seinen Namen nicht verraten möchte. Später trifft sie ihn wieder und er verrät ihr, dass er in Wahrheit „Liam“ heißt. Liam ist der typische, leicht arrogante Mann, aber er zeigt Mailin schließlich auch seine Schwächen, was allerdings ziemlich lange dauert – genauso lange dauert es, bis die Lovestory der beiden endlich ins Rollen kommt. Er ist nur oberflächlich gesehen der unnahbare, arrogante Typ, das wird der Leser im Laufe des Buches feststellen. Und das gibt auf jeden Fall einen Pluspunkt. Auf der Reise nach Rubia erfahren wir allerdings so gut wie gar nichts über ihn, aber das wird in der zweiten Hälfte des Buches nachgeholt.
Alles in Allem sind die Charaktere total interessant aufgebaut, was mich immer wieder dazu motiviert hat, weiterzulesen, auch, wenn einige Stellen ein wenig langatmig waren.
Schreibstil
Ich liebe den Schreibstil der Autorin. Einen dicken Pluspunkt bekommt sie außerdem für die originelle Idee zum Land. Das Land wird nämlich als lebendiges Wesen dargestellt, was ich richtig toll finde. Ich mag auch die ganze Idee, dass die Königinnen jung sterben, sie ist total kreativ. Außerdem fand ich persönlich die Szene in dem „lebendigen“ Berg am Besten… Change my mind.
Fazit
Ich liebe es. Trotzdem, gerade zu Anfang ist die Geschichte etwas langatmig, und es ist auch nicht das Beste Buch, was ich jemals gelesen habe.
Die Idee an sich ist gut. Engel und Dämonen bieten immer eine tolle Grundidee, und was die Autorin hieraus gemacht hat, kann sich sehen lassen. Was mich allerdings stört, sind die zufälligen, seltsamen Zeitsprünge, die gegen Ende des Buches Überhand nehmen. Sie überspringen die komplette Beziehung beziehungsweise die Entwicklung der Beziehung zwischen Brielle und ihrem Freund (dessen Namen ich nicht spoilern möchte). Was es dem Leser schwer macht, ihnen ihre Beziehung abzukaufen, wenn man nichts wirklich davon mitbekommt.
Auch finde ich, hätte man noch viel mehr aus der Idee machen können, dass Brielle Flügel hat. Ich meine, sie hat Flügel?! Und was tut sie in der ersten Hälfte des Buches? Genau: Nicht fliegen. Selbst in der zweiten Hälfte fliegt sie nur ein oder höchstens zwei Mal, wobei mir tatsächlich nur eine Szene einfällt. Dafür, dass sie zwei neue Körperteile bekommen hat, werden diese nicht so häufig erwähnt, wie ich gerne gehabt hätte. Ich meine, wer zur Hölle macht denn mit seinem Freund in einem Wohnwagen rum, wenn man auch… an einem Ort rummachen könnte, der ohne Flügel unerreichbar wäre, mit einem Wahnsinnns-Ausblick oder was weiß ich. Eine schöne Date-Idee jedenfalls wäre es gewesen.
Irgendwie nervt es mich auch, dass Brielle – egal, bei was – etwas Besonderes sein muss. Ja, ich weiß, die Protagonisten sind meistens irgendwas Besonderes, und ich hätte auch kein Problem damit gehabt, wenn Bri einfach nur schwarze Flügel und ein paar seltsame Dämonenkräfte gehabt hätte. Und die Prophezeihung, okay, das war irgendwie vorhersehbar. Aber dass Bri dann auch noch von einer super-seltenen Waffe ausgewählt wird, die – literally – mit ihr in Gedanken sprechen kann?! Das ist dann doch etwas too much. Ich sage das nicht oft, aber die sprechende Waffe ist mir zu weird. Es wirkt einfach nur lächerlich. Und Brielle, anfangs noch so stark, verwandelt sich in einen weinerlichen Teenager und lässt ihre Waffe für sie kämpfen und denken.
Die Charaktere fand ich nur so mittelmäßig. Ehrlich gesagt finde ich sie ein bisschen flach, einfach, weil man… nie wirklich einen tieferen Einblick in ihre Gedanken und Gefühle bekommt. Was mag Brielle? Ich habe keine Ahnung. Was mag Brielle nicht? Die einzige Antwort auf beide Fragen lautet wohl „Lincoln“.
Ich kann mich, ehrlich gesagt, schon gar nicht mehr richtig erinnern, was ich überhaupt über die Charaktere schreiben soll, obwohl ich das Buch heute erst beendet habe. Meiner Meinung sind es einfach Mainstream-Charaktere. Zum Beispiel Shea, die typische „Ich-bin-diejenige-von-uns-beiden,-die-Scheiße-baut-und-eine-Bitch-ist“-Freundin. Sie macht halt so übertrieben auf „Draufgänger“ und „Bitch“… Allein schon diese Aussage:
„Die Mädchen aus der Tainted Academy sind totale Vaginas.“
Celestial City, Seite 81
Ah, was willst du uns bitte damit sagen, Shea? Ist Vagina seit neuestem nicht nur ein Geschlechtsteil, sondern auch eine Beleidigung? Oder, noch besser, die Stelle hier:
"Shea war Feministin, deshalb passte es ihr nicht, Frauen als Ärsche oder Idioten zu bezeichnen, das behielt sie sich für Männer vor. Sie fand, Entsprechende Frauen sollte man als Vaginas, Zicken oder Miststücke bezeichnen."
Celestial City, Seite 82
Mal abgesehen davon, dass das nichts mit Feminismus zu tun hat, da Feminismus „Gleichberechtigung“ bedeutet (was Shea in diesem Fall ja extra nicht tut), finde ich es schon etwas komisch, es überhaupt so hervorzuheben, dass Shea eine Feministin ist. Ich meine, ich bin nicht so der Fan von dem Begriff „Feminismus“, weil es ja das Wort für Frau beinhaltet, aber für die Gleichberechtigung beider Geschlechter steht, aber meiner Meinung nach ist jeder Mensch mit einem halbwegs funktionierenden Gehirn ein Feminist. Aber ich sehe es schon kommen, dass diese Rezension zu einer Diskussion über solche Themen ausartet, deswegen machen wir einfach schnell weiter.
Über Shea kann ich sogar noch mehr sagen als über Luke. Mit ihm haben wir den obligatorischen schwulen in der Freundesgruppe, der ein Gestaltenwandler ist und sich offenbar in einen Bären mit Hörnern verwandeln kann.
Brielle ist die Protagonistin. Sie wird am Anfang als stark beschrieben – wohlgemerkt: beschrieben, gezeigt wird es uns nämlich nur wenig. Und selbstlos kämpft sie um die Freiheit ihrer besten Freundin Shea. Allerdings war das auch der letzte Akt der Selbstlosigkeit – den Rest des Buches verbringt sie damit, in Selbstmitleid zu baden.
Dann gibt es noch Brielles – natürlich total heiße – Leibwächter und Lehrer Noah, Blake, Darren und Lincoln. Einen von ihnen wird sich Bri schnappen und einen bekommt Shea ab, ratet mal.
Von Lincoln weiß man nur, dass seine Familie anscheinend gestorben ist/ermordet wurde? Ehrlich gesagt habe ich es vergessen, was daran liegt, dass man überhaupt nichts über sie erfährt.
Das Miststück, oder es mit Sheas Worten zu sagen, die Vagina der Story darf natürlich auch nicht fehlen: Tiffany, eine Zicke ohnegleichen. Sie ist ebenfalls einfach nur ein Stereotyp, ein Mädchen, dass der Protagonistin schaden will, einfach, weil sie offenbar Spaß am fies sein hat.
Jeder, wirklich jeder wird in diesem Buch zu einem Stereotypen… Sorry.
Der Schreibstil ist okay… Wird aber zum Ende hin doch etwas besser. Ich vermute mal, es ist das erste Buch der Autorin (oder die Übersetzerin hat mal wieder ihren Job nicht richtig gemacht.)
Fazit: Das Buch gefällt mir von den Charakteren – und vor allem der Entwicklung der Charaktere, die nämlich fehlt – her überhaupt nicht. Die originelle Idee wertet die Geschichte wieder etwas auf, und am Ende habe ich tatsächlich einen Absatz gelesen, der mir gefallen hat.
Es geht um eine KI namens Emily. Halt, das ist nicht ganz richtig. Sie ist eine KB, ein künstliches Bewusstsein. Der Unterschied besteht darin, dass Emily offenbar Gefühle empfinden kann. Wir befinden ...
Es geht um eine KI namens Emily. Halt, das ist nicht ganz richtig. Sie ist eine KB, ein künstliches Bewusstsein. Der Unterschied besteht darin, dass Emily offenbar Gefühle empfinden kann. Wir befinden uns in einer apokalyptischen Welt: Die Sonne droht, zu explodieren und die gesamte Menschheit in den Tod zu reißen.
Aus dieser Idee hätte man wirklich etwas machen können… was M.G Wheaton, wie ich finde, nicht ganz geschafft hat. Meiner Meinung nach wird viel zu wenig auf die Welt eingegangen, oder auf die Folgen der „Apokalypse.“ Ich bin so jemand, der Drama liebt und das hat mir irgendwie gefehlt.
Ich habe die Geschichte leider als sehr zäh empfunden. Das Lesen fühlte sich eher so an, als würde ich einen trockenen Aufsatz über ein Thema lesen, das mich überhaupt nicht interessiert. Ganz oft wurden Kapitel mit unnötigen Details ausgeschmückt, die ich als störend und unwichtig empfand. Es gibt kaum Höhepunkte und Änderungen im Tempo, sondern ein gleichbleibendes Dahinkriechen der Handlung.
Charaktere
Erstmal ein positiver Punkt vorneweg: Ich mag Emilys Humor. Er ist ziemlich nüchtern und manchmal auch ein bisschen schwarz, und wer mich kennt, weiß, dass mein Humor ungefähr so schwarz ist wie ein Toastbrot, wenn man es zu lange im Toaster gelassen hat. Sonst allerdings erfährt man nicht so wirklich viel über Emily. Wieso verliebt sie sich ausgerechnet in Jason? Was macht Jason besonders? Ihre Beziehung wirkt ein bisschen gestellt. Es wird zwar versucht, sowas wie Beziehungsprobleme in die Geschichte einzubauen, aber Jason gibt einfach viel zu schnell nach und dann tun sie so, als wäre nie etwas gewesen.
Außerdem stirbt am Anfang jemand, der Emily sehr nahe stand. Meiner Meinung nach lässt sie das aber völlig kalt. Aber dann trauert sie am Ende total über einen Menschen, den sie erst seit ein paar Tagen kannte. Wo ist die Logik?
Was ich in Ansätzen interessant fand, waren die Konflikte zwischen Emily und… ihrer „Schwester“, Emily 2. Emily 2s Beweggründe und die hohen Moralvorstellungen von Emily zu hinterfragen, fand ich dann schon ein bisschen spannend.
Schreibstil
Der Schreibstil ist… gewöhnungsbedürftig. Definitiv nichts für Sci-Fi-Einsteiger, so wie mich. Die vielen Fachausdrücke und wirren Erzählungen haben dafür gesorgt, dass ich nicht wirklich mitgekommen bin. Ich habe immer noch nicht ganz verstanden, wieso Emily nur „existiert“, wenn jemand einen von diesen seltsamen Interfacechips trägt und wieso sie am Ende plötzlich existiert, obwohl niemand so einen trägt. Und wann sie in einer Simulation ist und wann nicht ist auch immer sehr schwer zu trennen. Und wie hat sie es versehentlich geschafft, Jasons Erinnerungen zu verändern?
Fazit
Es war nicht wirklich mein Fall, aber die Idee hat durchaus Potenzial. Für mich persönlich kam der Text etwas zu trocken rüber, zumal ich mich für Science-Fiction nur so mittelmäßig interessiere. Ich bleibe lieber bei meinen fiktiven Königreichen, anstatt mich mit Emily ins Weltall zu schießen, empfehle es aber denjenigen unter euch, die sich für künstliche Intelligenz interessieren.
An einem eigentlich normalen Abend begegnet Roxy Shaw, der von einem Geist besessen wurde. Als er aufwacht, entscheidet er sich nach einigem Hin und Herz, bei der Hunter-Organisation zu bleiben, die ihm ...
An einem eigentlich normalen Abend begegnet Roxy Shaw, der von einem Geist besessen wurde. Als er aufwacht, entscheidet er sich nach einigem Hin und Herz, bei der Hunter-Organisation zu bleiben, die ihm das Leben gerettet haben, und ein Hunter zu werden. Dabei muss Roxy ihren „Babysitter“ spielen.
Aber erst einmal, was sind die Hunter überhaupt?
Zusammengefasst sind das einfach Menschen, die übernatürliche Wesen jagen. So unkreativ das jetzt auch klingt, es gibt aber noch ein paar spannendere Ideen. Da gibt es die Blood Hunter, die auf Vampire spezialisiert sind und sich übermenschlich schnell heilen können. Die Grim Hunter, die Werwölfe und alle anderen Kreaturen jagen. Die Magic Hunter, die magische Wesen wie Feen und Elfen jagen. Soul Hunter, die Geister jagen. Und dann sind da noch die freien Hunter, wie Roxy eine ist, die nicht als Hunter geboren wurden, sich ihnen aber trotzdem angeschlossen haben.
Außerdem gibt es verschiedene Arten von „Blicken“, zu denen unter anderem der Schicksalsblick zählt. Das bedeutet eigentlich nur, dass die Person in die Zukunft sehen kann.
Die Geschichte braucht meiner Meinung nach seeehr lange, um irgendwann mal in Fahrt zu kommen. Zwei Drittel des Buches passiert eigentlich überhaupt nichts außer der alltäglichen Jagd auf übernatürliche Kreaturen und der Tatsache, dass Shaw und Roxy sich langsam näher kommen. Was ich ihnen auch nicht so ganz abgenommen habe, aber dazu später mehr.
Anders als nach dem Lesen des Klappentextes angenommen, kommt die Liebe zwischen den beiden auch sehr langsam in Fahrt. Genau genommen haben sie sich am Ende noch nicht einmal geküsst. Es gibt eine einzige Szene in einem Club, die etwas romantisch aufgeladen war, aber das war’s schon. Allerdings finde ich das nicht mal soo schlecht. Ich habe nämlich die Nase voll von Teenie-Romanzen, bei denen sich die Protagonisten schon nach den ersten zwanzig Seiten küssen.
CHARAKTERE
Die Protagonistin ist Roxy. Sie wird als taffe Frau vorgestellt, die Shaw am Anfang überhaupt nicht ausstehen kann und Essen über alles liebt. Wenigstens Letzteres habe ich ihr abgekauft. Dafür, dass sie Shaw anfangs überhaupt nicht mag und sich als seine „Babysitterin“ sieht, lernt sie ihn erstaunlich leicht lieben. Außerdem finde ich, bedient sie einige Klischees und ist nicht unbedingt die Nachvollziehbarste. Für meinen Geschmack ist sie mir etwas zu… normal. Wenn ich so darüber nachdenke, kann ich nichts nennen, dass sie irgendwie besonders macht. Außer vielleicht ihr rotes Cape, das ich mir auch nur gemerkt habe, weil es sonst nichts zum Merken gab.
Gut finde ich dem Punkt mit dem Essen oder auch die Tatsache, dass sie einfach nur faul ist und es hasst, zu trainieren. Das macht sie menschlicher und weniger perfekt.
Shaw hat keine Vergangenheit, denn die hat er vergessen. Er kann sich nicht einmal mehr an seinen Namen erinnern und gibt sich deshalb einen neuen. Die Liebe zwischen den beiden erahnt man von Anfang an, aber der Klappentext macht da auch nicht wirklich ein Geheimnis draus. Shaw findet Roxy jedenfalls von Anfang an gut… Das merkt man.
Allerdings ist die Liebesgeschichte mir persönlich etwas zu wenig. Ich finde es gut, dass es langsam angegangen wird, aber als es endlich zwischen den Beiden knistert, ist der Moment auch gleich wieder vorbei. Es wirkt eher so, als wäre die Anziehung zwischen den beiden mal aeren Charaktere nur wenig. Als ein paar Hunter schließlich unter mysteriösen Umständen verschwinden, hatte ich nicht wirklich Mitgefühl. Ich kannte sie ja gefühlt kaum. Ich wusste nichts über sie, in- und ausgeknispst worden, gerade so, wie es für die Handlung praktisch war.
Tatsächlich fand ich den Handlungsstrang um Amelia am interessantesten. Auch sie selbst war sehr interessant. Und auch Warden gibt Lust auf mehr… Irgendwie will ich ihn besser kennenlernen, denke aber nicht, dass ich das im zweiten Band werde, wenn der so geschrieben ist wie der erste.
Leider erfahren wir über die andhr Verschwinden hat mir kein Bisschen leidgetan.
SCHREIBSTIL
Der Schreibstil ist okay, aber nicht herausragend. Bei wirklich guten Büchern kann ich fast nicht damit aufhören, mir die guten Stellen zu markieren, aber hier ist es mir selbst schwer gefallen, überhaupt ein Zitat zu finden, das mir gefällt. Trotzdem, gerade zum Ende hin wurde der Schreibstil doch ein wenig besser.
Leider verliert sich die Erzählung auch immer mal wieder in ausführlichen Schilderungen banaler Alltäglichkeiten und der Wiederholung teils unwichtiger Fakten.
Die Kämpfe gegen die Fantasie-Wesen, über die wir fast nichts erfahren – man hätte ja mal was anders machen können als die typisch klischeehaften Beschreibungen von Vampiren usw., aber nicht einmal das gab es – waren ziemlich langweilig, um ehrlich zu sein.
FAZIT
Die Geschichte war überhaupt nicht spannend. Ich habe Wochen gebraucht, um es endlich zu Ende zu bringen, weil es einfach so lange gedauert hat, bevor mal irgendetwas passiert. Die Charaktere waren mir unsympathisch, der Schreibstil war aber okay. Außerdem finde ich, hätte man aus dem Fantasyaspekt viel mehr rausholen können. Ich hätte mir gewünscht, eine ganz neue und fantastische Welt zu betreten und davon zu träumen, selbst eine Huntress zu sein, wie ich es als Kind mit den Schattenjäger-Büchern gemacht habe (ja, mein größer Kindheitswunsch war es, in Cassandra Clares Welt zu leben und eine Schattenjägerin zu werden) Ich hätte mir viel mehr detaillierte Beschreibungen der Kulisse/der Hunter-Organisation oder der Fantasie-Wesen gewünscht. Für mich persönlich war es einfach zu ‚normal‚… Nichts Aussergewöhnliches, was schade ist. Aber leider hat es mich einfach überhaupt nicht mitgerissen.
Wir begleiten Aliza, eine gestresste Studentin, die mich mit ihrer äußerst ungesunden Work-Life-Balance sehr an mich selbst erinnert. Sie lernt Lucien kennen, ein Bekannter ihrer Freunde – er ist Makeup-Artist, ...
Wir begleiten Aliza, eine gestresste Studentin, die mich mit ihrer äußerst ungesunden Work-Life-Balance sehr an mich selbst erinnert. Sie lernt Lucien kennen, ein Bekannter ihrer Freunde – er ist Makeup-Artist, Maskenbildner und studiert nebenbei ebenfalls an der MFC. Die beiden verlieben sich, doch beide sind sich einig, dass es nichts Ernstes wird – was ihnen leider niemand abnimmt. Trotzdem, ich mag die lockere Beziehung zwischen den beiden. Es ist erfrischend, dass beide nicht gleich die „Liebe ihres Lebens“ suchen bzw. glauben, sie in dem Anderen gefunden zu haben.
Vor allem Luciens tragische Familiengeschichte hat mich berührt und auch seine Probleme mit seiner Schwester Amicia klangen authentisch und echt. Es gab wenig bis gar kein Drama, was ich einerseits positiv fand, aber leider war dadurch auch die Spannung so gut wie nicht vorhanden. Aber: Die beiden sind recht unkompliziert und haben miteinander gesprochen, als es Probleme oder Missverständnisse gab, statt gleich ein riesen Drama drauß zu machen und die Sache totzuschweigen. Das hat mir sehr gut gefallen.
Trotzdem war es für mein Empfinden ein bisschen zu sehr „Friede-Freude-Eierkuchen“. Alizas Leben – auch, wenn sie zwischendruch sehr gestresst ist- könnte besser gar nicht laufen. Sie bekommt alles, was sie sich erträumt, vom Erfolg ihres Kochbuchs bis hin zu ihrem lang ersehnten Job bei Irrestible Future. Ja, vielleicht soll es ein Wohlfühl-Buch sein, aber meiner Meinung nach ist das Alles einfach nicht realistisch.
Noch ein negativer Punkt: Die Epiloge. Ja, es gibt zwei davon. Eins spielt 2 Jahre später, das andere 1 Jahr später. Ich bin ein großer Fan von offenen Enden, deshalb haben mir diese Epiloge (gibt es überhaupt eine Mehrzahl davon?) gar nicht gefallen. Lasst dem Leser doch Platz für seine eigene Fantasie und beendet den Roman lieber mit einem schönen Satz anstatt zwei langweiligen, unnötigen Szenen.
Charaktere
Die Charaktere waren dreidimensional und gut umgesetzt. Aliza als Protagonistin hat mir sehr gut gefallen. Es war einfach mal was ganz neues und sehr interessant, ihre Familiengeschichte und ihren muslimischen Hintergrund kennen zu lernen. Man kann sich gut in sie hineinversetzen, denn sie will Alles immer perfekt machen. Sie ist eine sehr willens- und durchsetzungsstarke Frau. Besonders gerne mochte ich die Szenen mit ihrer Familie. Die kulturellen Aspekte wurden uns da etwas näher gebracht und wirklich gut umgesetzt.
Luciens und Amicias problematische Beziehung war auch sehr gelungen. Ich hätte mir sogar noch mehr gewünscht. Noch mehr von ihrer Vergangenheit zu erfahren oder einen tieferen Einblick in ihre Beziehung, vielleicht durch einen Perspektivenwechsel.
Was mir persönlich gefallen hat, ist, dass meiner Meinung nach dieses Mal nicht die Beziehung im Vordergrund stand – sie ist eher in den Hintergrund getreten und wurde ruhig und unglaublich sanft erzählt. Fast keine Sexszenen – danke. (Hatten Aliza und Lucien wirklich gerade Telefonsex? Wie cringe…) Im Mittelpunkt standen Aliza und Lucien als eigenständige Personen – ihre Probleme, ihr Arbeitsleben, usw.
Fazit
Ein Buch, bei dem es vor allem an Spannung mangelt. Das macht es allerdings nicht unbedingt zu einem schlechteren Buch – wer nach einem Wohlfühlbuch sucht, wird hier definitiv fündig. Ein Buch zum Lachen, Wohlfühlen, aber zum Mitfiebern eher ungeeignet.