Cover-Bild Weil alles jetzt beginnt
(60)
  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
14,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 28.08.2020
  • ISBN: 9783785727102
Linda Holmes

Weil alles jetzt beginnt

Roman
Alexandra Kranefeld (Übersetzer)

Evvie sitzt schon im heimlich gepackten Auto, um ihren Mann zu verlassen, da erfährt sie, dass er tödlich verunglückt ist. Doch wie sagt man der trauernden Familie, den mitfühlenden Freunden, dass dieser Mann nicht der perfekte Ehemann, Arzt, Freund war?

Dann zieht Dean, ein New Yorker Baseballstar auf der Flucht vor der Presse, bei Evvie ein. Erste Regel der WG: Ihre Ehe und seine Karriere sind tabu. Bis sie merken, dass der jeweils andere genau der ist, den sie jetzt für einen Neuanfang brauchen ...

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.01.2021

schöne Geschichte für zwischendurch

1

Die Geschichte beginnt damit, dass Evvie mit gepackten Koffern in ihrem Auto sitzt. In dem Moment als sie den Entschluss gefasst hat, endlich ihren narzisstischen Mann zu verlassen, klingelt das Telefon. ...

Die Geschichte beginnt damit, dass Evvie mit gepackten Koffern in ihrem Auto sitzt. In dem Moment als sie den Entschluss gefasst hat, endlich ihren narzisstischen Mann zu verlassen, klingelt das Telefon. Dort ist das Krankenhaus dran, dass sie informiert das ihr Mann einen schweren Autounfall hatte. Niemand ahnt jedoch das er nicht der perfekte Ehemann war den er immer vorgespielt hat. Dann macht das Buch einen Sprung und es ist ein Jahr Später.
Auch nach einem Jahr hat Evvie sich noch nicht wieder in ihrem Leben zurecht gefunden, lebt in dem viel zu großem Haus allein. Ihr fällt es schwer durchs ganze Haus zu gehen, denn alles erinnert sie an ihren verstorbenen Mann. Deshalb bleibt sie immer nur in dem einen Zimmer in dem sie schon Zuflucht gesucht hat als ihr Mann noch gelebt hat. Den Vorschlag ihres besten Freundes Andy gibt sie gern nach und so zieht Dean bei ihr ein um etwas Ruhe zu kommen. Beide schließen einen Pakt, nämlich das sie über die Probleme der anderen nicht sprechen wollen. Bei Dean fühlt sie sich wohl und er scheint jemand zu sein, der ihre Mauern zerbrechen kann und so vertraut sie sich ihm an. Aus der anfänglichen Freundschaft entsteht eine Liebesbeziehung zwischen den beiden mit vielen Höhen und Tiefen.
Nach einem Jahr wohnen die beiden immer noch zusammen und bei einem gemeinsamen Grillabend zwischen Freunden, kommt es zu einem großem Disput zwischen Andy und Evvie. Die beiden zerstreiten sich fürchterlich und auch zwischen Evvie und Dean verändert sich etwas. Von der rosaroten Brille sind nur noch ein paar Fetzten übrig, als Dean vor hat wieder zurück nach New York zu gehen. So beschließt Evvie ihr Leben wieder unter Kontrolle zu bekommen, sie besucht eine Psychologin, verkauft ihr zu großes Haus und bringt die Sache mit Andy wieder in Ordnung. Doch kann sie auch die Sache mit Dean wieder ins Reine bringen?

Ich fand die Geschichte der beiden wirklich sehr schön geschrieben. Das war auch der Grund weshalb ich das Buch innerhalb eines Abends ausgelesen hatte. Evvie und Dean waren mir sehr sympathisch, auch wenn Evvie eine sehr schwierige Persönlichkeit hat. Andy und seine neue Freundin fand ich beide sehr schön umschrieben. Andy kommt in dem Buch wie ein bester Freund den jeder haben sollte rüber. Die Charaktere haben im Laufe des Buches eine Entwicklung durchgemacht und Evvie und Dean haben sich in ihrer schweren Phase gegenseitig geholfen.

Mein Fazit:
Ein sehr gelungenes Buch das aufzeigt wie wichtig es ist in schwierigen Situationen nicht den Kopf in den Sand zu setzten, sondern sich immer Hilfe zu suchen.
Die Geschichte beginnt sehr vielversprechend und interessant, an manchen Stellen ist sie vielleicht etwas lang, aber trotzdem gibt es von mir eine klare Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.10.2020

Mitten im Leben - Mann und Frau - Zwei Schicksale - ein Neustart - Einfühlsam und Romantisch erzählt

1

Durch Zufall kreuzen sich die Wege zweier Menschen, die aufgrund ihrer persönlichen Schicksale dringend einen Neustart im Leben brauchen. Sie lernen sich langsam kennen, und merken erst sehr spät, dass ...

Durch Zufall kreuzen sich die Wege zweier Menschen, die aufgrund ihrer persönlichen Schicksale dringend einen Neustart im Leben brauchen. Sie lernen sich langsam kennen, und merken erst sehr spät, dass jeweils der Eine den Anderen im Bezug auf einen Neustart in hervorragender Weise ergänzt.

Dieser Liebesroman, der weder schnulzig noch kitschig daherkommt, hat mir sehr entspannte Lesestunden bereitet. Die Geschichte wirkt sehr real, und gerade deshalb konnte ich mich in die Handlung hineinvertiefen.

Eine Liebe, die sich ganz zart und ohne große Dramatik entwickelt, zeichnet diesen Roman aus. Da die Protagonisten selbst nicht mehr blutjung sind, schon einige Erfahrungen im Leben gesammelt haben, fehlen diesem Roman positiverweise die " flippigen Szenen ", die dieser Geschichte einen oberflächlichen Tatsch geben würden. Diese Geschichte beinhaltet logische und ernste Dialoge, die durchaus nachvollziehbar sind.

Natürlich erlebt die Leserschaft auch Entscheidungen der Protagonisten, die zu kritisieren wären, weil man selbst so nicht handeln würde, aber dies tut der Handlung gut, um die Spannung bis zum Schluss aufrecht zu halten.

Ich empfehle diesen Roman sehr gerne Personen, deren bei einem Liebesroman die " Bettgeschichten " nicht das Wichtigste sind. Ja, diese Geschichte kann so , oder so ähnlich irgendwo auf der Welt geschehen. Die Handlung und die Erzählweise lässt es mich glauben, und dies ist für mich ein wichtiges Kriterium für einen guten Liebesroman.
Und na klar, die Herz- Schmerz- Romantik kommt nicht zu kurz !

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.09.2020

Ich habe dieses Buch wahnsinnig gerne gelesen

1

„Du bist kein tragischer Held. Du hast einen Sprung in der Schüssel - das ist etwas völlig Anderes.“
Seite 30

Inhalt:

Als der Anruf kommt, dass Evies Mann tödlich verunglückt ist, sitzt sie gerade im ...

„Du bist kein tragischer Held. Du hast einen Sprung in der Schüssel - das ist etwas völlig Anderes.“
Seite 30

Inhalt:

Als der Anruf kommt, dass Evies Mann tödlich verunglückt ist, sitzt sie gerade im Auto um ihn zu verlassen. Doch wie soll sie der trauernden Familie und Freunden sagen, dass ihr Mann alles andere als der perfekte Arzt war, den sie zu kennen glaubten? Also bleibt Evie, in dem viel zu großen Haus das sie nicht liebt, voller Erinnerungen, die sie bedrücken.
Als ihr bester Freund dann den Baseballstar Dean vorbeibringt, der auf der Flucht vor Presse und Öffentlichkeit eine Bleibe sucht, gründen die zwei kurzentschlossen eine WG. Die erste und einzige Regel: Keine Fragen zu toten Ehemännern und gescheiterten Karrieren. Aber so leicht ist das gar nicht, wenn man sich jeden Tag sieht und einem der Andere immer wichtiger wird …

Meinung:
Ich bin durch das Cover auf dieses Buch aufmerksam geworden, weil ich es einfach sehr sehr schön finde und jetzt im Nachhinein auch sagen kann, dass es perfekt zum Inhalt der Geschichte passt.

Das Buch startet mit einem Prolog in dem Evie, die gerade dabei ist ihren Mann zu verlassen, erfährt, dass er tot ist. Sie hat Philip nie gesagt, dass sie sich in ihrer Ehe schon seit Jahren schlecht behandelt und gefangen fühlt, auch sonst weiß es niemand. Und nach seinem Tod bringt sie es auch nicht übers Herz jetzt die Wahrheit zu sagen, nicht mal ihrem besten Freund Andy gegenüber.
Die Geschichte selbst, spielt dann beinahe zwei Jahre später. Evie hat sich ein bisschen in sich selbst verloren, sie liebt ihre Ruhe, ein gutes Buch und eine Flasche Wein. Obwohl die Rechnungen sich stapeln, kriegt sie nicht wirklich die Kurve, um eine neue Auftragsarbeit anzunehmen, denn Evie ist selbstständig.

„Ich verstehe es einfach nicht. Um Tessa Vasco macht niemand so einen Wirbel, weil sie nach dem Tod ihres Mannes nicht ständig um die Häuser zieht.“
„Tessa Vasco ist zweiundneunzig.“
„Und?“
Seite 23

Da bringt Andy seinen alten Freund Dean ins Spiel, dessen Kariere gerade den Bach runtergeht und der dringend eine Auszeit braucht. Die könnte er doch in Evies Anbau verbringen, da wäre Platz genug. Andy selbst kann seinen Freund nicht beherbergen, da er zwei kleine und sehr laute Töchter hat. Und schon hat Evie einen Mitbewohner. Das Ganze verläuft sehr sanft und gar nicht seltsam. Ich mochte die freundliche Stimmung, die das ganze Buch und gerade auch dieses Kennenlernen prägt. Für mich hat es gut gepasst und ich fand die Handlung immer nachvollziehbar.

„Ich halte es für sehr vernünftig, den Beziehungsstatus lieber erst dann zu klären, wenn alle angezogen sind.“
Seite 225

Natürlich kommen die zwei sich irgendwann näher und auch die Regel wird schnell gebrochen. Evie öffnet sich Dean gegenüber schnell, aus irgendeinem Grund fällt es ihr leichter ihm gegenüber ehrlich zu sein, was ihren Ehemann angeht. Vermutlich, weil er kein eigenes Bild von ihm hat. Und auch Dean erzählt Evie, wie schlimm es für ihn ist, dass er sein Talent verloren zu haben scheint und wie schwer es ist, vom gefeierten Star zur Last zu werden. Beide Thematiken betreffen mich überhaupt nicht, ich habe weder Ahnung von Ehe noch von Baseball, konnte aber trotzdem gut mit den Beiden mitfühlen und mich in das Buch hineinversetzten.

„Als ich heil wieder runter war, habe ich mein Testament umgeschrieben.“
„Ich hoffe, du vermachst mir etwas Schönes.“
„Du kriegst die Katze. (…) Unter der Bedingung, dass du sie jedes Jahr an Halloween fein herausputzt und mit ihr über die Fifth Avenue läufst. Sonst verlierst du dein Erbe.“
Seite 92


Ich habe die Geschichte von der ersten Seite an gemocht. Es ist ein Buch, mit dem man sich auf der Couch legen und nicht mehr aufstehen möchte. Sie ist voller Humor, aber gleichzeitig auch mit ganz ernsten Themen. Die Figuren sind sympathisch und die ganze Geschichte beweist für mich, dass ein Buch durchaus auch ohne Bad Boy und seitenweise Sex Szenen funktionieren kann ^^ Ich hatte jüngere Figuren erwartet, vielleicht aufgrund des Covers, bin aber mit den Figuren so wie sie waren wunderbar klar gekommen. Auch das Setting und die Gestaltung wie die Figuren eingefügt wurden fand ich toll. Für mich gab es keine Längen, oder Dinge die doppelt waren, ich habe wirklich jede Seite gelesen und rein gar nichts an dieser Geschichte auszusetzten ♥


Urteil: Ich habe dieses Buch wahnsinnig gerne gelesen und empfehle dazu einen regnerischen Herbsttag auf der Couch, Tee und Pizza ^-^

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.08.2020

Eine Geschichte über das Gestalten und Erfahren-müssen von Veränderungen im Leben

1

Weil alles jetzt beginnt ist die Geschichte von Evvie. Eveleth Drake ist 32 Jahre alt, als ihr Mann sie verließ. Eigentlich wollte sie ihn gerade verlassen. Doch noch nicht einmal das sollte ihr gelingen. ...

Weil alles jetzt beginnt ist die Geschichte von Evvie. Eveleth Drake ist 32 Jahre alt, als ihr Mann sie verließ. Eigentlich wollte sie ihn gerade verlassen. Doch noch nicht einmal das sollte ihr gelingen. Ihr Mann starb an diesem Abend, gerade als sie ihre wenigen Habseligkeiten im Auto verstaute, an den Folgen eines Verkehrsunfalls.

Tief erschüttert bleibt Evvie zurück und sie lässt ihr Umfeld in dem Glauben, dass es die Trauer um ihren verstorbenen Mann sei, die sie so leiden lässt. Wie sollte sie auch gerade jetzt ihrer Familie, ihren Freunden erklären, dass Tim eben nicht der perfekte, liebende Ehemann war. Wo doch Timothy Christopher Drake als Arzt in dem kleinen Nest, in dem sie lebten, doch quasi zum Superstar der Menschen im Ort avanciert war.



So hat Evvie zu seinen Lebzeiten nie etwas von ihrer Beziehung nach außen dringen lassen - und nach Tims Tod hatte Evvie auch mit niemanden darüber gesprochen. Auch nicht mit ihrem besten Freund Andy. Andreas Buck, der mit seinen zwei kleinen Mädchen allein zurück blieb, nachdem seine Frau Lori ihn verlassen hatte. Andy war froh, dass Evvie ihm mit seinen Töchtern Lilly und Rose zur Hand ging, ihnen Zöpfe flocht und sich um sie kümmerte, wenn er nicht da sein konnte. Alles andere kann warten.

Doch wenn man alles andere warten lässt, wird man nicht heil - auch Evvie nicht. Als ein Freund von Andy dringend einen Rückzugsort braucht, schlägt er Evvie vor, doch Räumlichkeiten an ihn zu vermieten. Dann wäre sie in dem großen Haus nicht allein und Dean wäre auch damit geholfen.

Dean Tenney war als ehemaliger Profisportler, als Pitcher, der Presse ausgesetzt und nach dem Verlust seines Wurfarms sah er sich auf Tritt und Schritt von den Medien verfolgt. Ruhe und Abstand würden im gut tun und von seiner unfreiwilligen Erkrankung ablenken.

Die einzige Regel, die Dean und Evvie aufstellen: über die Dinge, die sie am verletzlichsten machen, ihr verstorbener Mann und sein Wurfarm, wird nicht gesprochen.

Wie gut ihnen das gelingt, wenn man sich sympathisch ist und jeden Tag und jede Nacht unter demselben Dach verbringt, ist abzusehen. Doch die Entwicklung und der Reifeprozess sind spannend zu verfolgen.



Weil alles jetzt beginnt ist ein leises Buch, ein weises Buch. Es ist wie eine Wahrheit, die unvermittelt aufgeschlagen vor mir liegt. Linda Holmes erzählt in einem ruhigen, besonnenen Schreibstil über das Leben und über die Gefangenschaft, die sich ein Mensch selbst auferlegt. Dies hat Linda Holmes wunderbar in die fiktive Geschichte von Evvie und Dean eingebunden.

Beispielsweise Evvies Gedanken zu ihrem Status.



"Seltsam", spann Evvie ihren Gedanken weiter, "dass ich durch meine Heirat dieses Wort an mir hängen habe und es nur wieder loswerde, wenn ich noch einmal heiraten würde. Ist dir klar, dass ich nie wieder Single sein kann? Ab jetzt gibt es bloß noch Witwe oder verheiratet." - Seite 121



Es ist schwer genug, einen geliebten Menschen zu verlieren. Aber in jungen Jahren seinen Partner zu verlieren - wie widrig die Umstände auch sind - dieser Status Witwe bleibt. - Zumindest solange bis man das Glück hat einen neuen Partner zu finden und ihn zu heiraten. Denn auch wenn man einen neuen Partner hat, ist man Witwe in einer Beziehung. Es ist erschütternd, es ist bis in den hintersten Winkel des Herzens traurig.

Dieses Leid ist spürbar beim Lesen der Zeilen und ich leide mit Evvie. Linda Holmes gelingt durch ihren Schreibstil die Bandbreite von Evvies Gefühlen klar zum Ausdruck zu bringen. Selbst in Momenten, in denen ich mir als Leser wünsche, dass Evvie nun Glück spürt und ich daran teilhaben möchte, schafft die Autorin durch Evvies Gedankenspiel diese Gefühle auszubremsen. Genau so, wie sie auch für Evvie ausgebremst werden, weil sie sich selbst ausbremst und noch nicht in der Lage ist, das Gute, das Schöne für sich zuzulassen.



Ein weiteres, berührendes Thema, das Linda Holmes anspricht, ist Hilfe, die von außen kommt.



"Kann ich nur empfehlen", sagte Monica. Einer meiner Ärzte meinte mal: "Der Kopf ist das Haus, in dem wir leben, und da sollten wir uns für ein paar Reparaturarbeiten nicht zu schade sein." - Seite 321



Auch heutzutage ist das Thema Psychothearpie immer noch eher ein Tabuthema. Niemand möchte, dass andere denken, dass mit ihm "etwas nicht stimmt". Die Autorin geht sehr behutsam mit dem Thema um und macht verständlich, dass auch der Kopf durchaus auch mal Hilfe benötigt.



"Und so verhält es sich auch mit der Psychotherapie. Es geht nicht darum, ob Sie etwas auch irgendwie allein hinbekommen. - Seite 328



So gesehen muss ich Linda Holmes da recht geben. Vor allen Dingen, wenn ich mir dagegen meine handwerklichen Begabungen ansehe: da sehe ich genau, was ich "irgendwie allein hinbekomme".



Weil alles jetzt beginnt ist ein sehr kluger Roman, der mich - mit den lebendig gezeichneten Charakteren - Höhen und vor allem auch Tiefen der Protagonisten begleiten lässt. Es ist für mich zu einem Herzensbuch geworden.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 12.12.2020

Emotionale Geschichte, die mich leider nicht hundertprozentig überzeugt hat

1

Worum geht’s?
Kurz bevor Evvie endgültig aus ihrer unglücklichen Ehe fliehen kann, erreicht sie die Nachricht, dass ihr Mann verstorben sei. Schock und Schuldgefühle beherrschen sie seitdem, denn auch ...

Worum geht’s?
Kurz bevor Evvie endgültig aus ihrer unglücklichen Ehe fliehen kann, erreicht sie die Nachricht, dass ihr Mann verstorben sei. Schock und Schuldgefühle beherrschen sie seitdem, denn auch wenn Evvies Mann als strahlender Held der Gesellschaft in ihrem Heimatort auftrat, privat war er ein herrschsüchtiger Mensch, der sie jahrelang emotional missbraucht hat – doch das kann sie niemandem erzählen. Bis ein Freund ihres besten Freundes bei ihr einzieht. Dean ist eigentlich erfolgreicher Baseballspieler, kann seit einiger Zeit jedoch keinen vernünftigen Ball mehr werfen. Für das Zusammenleben der beiden gilt eigentlich nur eine Regel: Evvie fragt Dean nicht über seine Karriere aus, und im Gegenzug erwähnt Dean nicht ihren Mann. Doch schon bald wird aus der Wohngemeinschaft eine Freundschaft – aus der sich mehr entwickeln könnte, als beide zunächst angenommen hätten.


Meine Meinung
Der Schreibstil dieses Buches hat mir schon in der Leseprobe wirklich gut gefallen, insbesondere weil die Übersetzungen hier wirklich ausgesprochen natürlich klingen.

Die Charaktere dieser Geschichte fand ich insgesamt durchaus interessant, vor allem weil ihre jeweiligen Lebenslagen ziemlich authentisch und nicht allzu überzogen dargestellt wurden. Insbesondere die Gefühle und die innere Zerrissenheit von Protagonistin Evvie waren meiner Meinung nach sehr realistisch beschrieben.

Besonders positiv überrascht war ich von der Art und Weise, wie Konflikte in diesem Buch gelöst wurden. Erwachsene Konfliktlösung ist für dieses Genre ja nicht so wirklich typisch, was bei mir normalerweise nur noch ein müdes Augenrollen hervorruft. Dementsprechend gut hat mir an dieser Geschichte daher gefallen, dass Probleme und auch menschliches Fehlverhalten nicht nur angesprochen, sondern eben auch besprochen wurde, ohne das dabei unnötig viele Gefühle verletzt werden mussten – meistens jedenfalls.

Natürlich durfte auch in dieser Geschichte ein wenig des obligatorischen Dramas nicht fehlen, bevor man aufs Happy End zusteuern konnte. Aber auch was diesen Part des Buches anging, hatte ich nicht das Gefühl, mit völlig unrealistischen Szenarien konfrontiert zu werden. In gewisser Weise haben die auftretenden Probleme sogar sehr gut zum Verlauf des restlichen Handlungsbogen gepasst und die Geschichte so zu einem runden Abschluss geführt, ohne dabei ihre Emotionalität völlig unter den Teppich zu kehren.


Fazit
Weil alles jetzt beginnt ist eine ziemlich emotionale Geschichte, die mit authentisch gestalteten Charakteren und einem ziemlich erwachsenen Konfliktmanagement punkten konnte. Trotzdem ist bei mir der Funke nicht zu einhundert Prozent übergesprungen, was angesichts des Potenzials der Geschichte schon ein wenig enttäuschend war.

Dafür gibt es von mir viereinhalb Bücherstapel.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere