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Veröffentlicht am 02.03.2021

Ein spannender Krimi mit Lokalkolorit

Mümlingtal-Krimi / Steinbruchpolka
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Die Hauptkommissarin Magda Wild ist mit ihrem Rauhaardackel Franz unterwegs im Steinbruch, als sie eine Frauenleiche entdeckt, die ein Blumenkränzchen schmückt.
Sofort nehmen sie und ihre Kollegen die ...



Die Hauptkommissarin Magda Wild ist mit ihrem Rauhaardackel Franz unterwegs im Steinbruch, als sie eine Frauenleiche entdeckt, die ein Blumenkränzchen schmückt.
Sofort nehmen sie und ihre Kollegen die Ermittlungen auf. Es bleibt aber nicht bei der einen toten Frau. Ein Serienmörder ist hier am Werk.
Warum er es auf ältere Damen abgesehen hat, bleibt lange im Verborgenen.
Können sie weitere Taten verhindern?

Dies ist mein zweites Buch nach Dudelsackrumba und der zweite Teil mit Magda als Ermittlerin von Birgid Windisch.
Sehr spannend führt sie uns durch das Buch. Auch der Täter kommt zu Wort, sodass man immer genau weiß, was er vorhat. Seine Aktivitäten hören noch lange nicht auf.
Die Charaktere sind wieder sehr gut getroffen. Magda hat sich sogar verliebt. Gut arbeitet das Team zusammen und akribisch wird in jede Richtung ermittelt.
Eine äußerst gute bildhafte Sprache lassen uns die Steinbrüche gut vor Augen entstehen.

Fazit: ein kontinuierlich spannender Regionalkrimi der im Odenwald spielt und erst am Ende preisgibt, wer der Täter ist.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 4 Sterne

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Veröffentlicht am 26.02.2021

Schutzengel leiten den Weg

Der Himmel über München
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Theresa weilt bei ihrer Tante Dagmar und macht ein paar Tage Urlaub, als sie dem Studenten Simon begegnet. Sehr schnell knistert es zwischen den Beiden.
Nur die große Entfernung macht ihnen einen Strich ...



Theresa weilt bei ihrer Tante Dagmar und macht ein paar Tage Urlaub, als sie dem Studenten Simon begegnet. Sehr schnell knistert es zwischen den Beiden.
Nur die große Entfernung macht ihnen einen Strich durch die Rechnung. Über drei Jahrzehnte treffen sie sich immer wieder. Zwei Schutzengel spielen Schicksal und haben dabei eine Mission zu erfüllen. Ob sie jemals zueinander finden, erfahrt ihr in diesem Buch.

Dies ist nach "Woanders blühen die Kastanien" mein zweites Buch von Katharina Lankers.
Wir begleiten Simon und Theresa 30 Jahre lang und hoffen mit ihnen. Drei Jahrzehnte voller Sehnsucht und Liebe begleiten uns beim Lesen.

Der Autorin ist es gelungen, sehr sympathische Protagonisten zu schaffen. Theresa ist voller Pläne, was ihre berufliche Zukunft angeht, während Simon lange unter seiner Mutter zu leiden hat. Er hat sich nie gegen sie aufgelehnt, was ich manchmal schade fand.

Jeder geht seinen eigenen Weg. Sehr gut untermalt wird dies von Gesprächen der beiden Schutzengel, die von ihrer ausgefransten Wolke die beiden beaufsichtigen und lenken. Dabei sind sie von der Harfendudelei oft ganz schön genervt.

Durch Perspektivenwechsel zwischen den Engeln und Theresa und Simon bleibt die Spannung erhalten. Nur im Mittelteil geht sie ein wenig verloren.

Fazit: eine schöne Liebesgeschichte mit ihren Höhen und Tiefen, sehr eindrucksvoll dargestellt. Es hat mir große Freude bereitet den Schutzengeln zuzuhören, wie sie das Leben von Theresa und Simon lenken.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 4 Sterne

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Veröffentlicht am 02.02.2021

Eine spannende Geschichte mit viel Lokalkolorit

Dezembertod
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Ein Fischkutter wird von einer Riesenwelle getroffen und von der Besatzung fehlt jede Spur.
Die Mordermittlerin Herma van Dyck bekommt einen Anruf, dass an der Humme-Mündung Leichenhunde angeschlagen ...



Ein Fischkutter wird von einer Riesenwelle getroffen und von der Besatzung fehlt jede Spur.
Die Mordermittlerin Herma van Dyck bekommt einen Anruf, dass an der Humme-Mündung Leichenhunde angeschlagen haben, aber keine Leiche zu finden sei. Sie zögert mit der Weiterleitung an ihren Chef, denn sie hat schon einmal einen groß angelegten Einsatz angeleiert, der sich dann als falsch erwiesen hat.
Die Taucher finden tatsächlich eine Leiche. Dies bleibt aber nicht der einzige Fund. Sie haben es mit einem Serientäter zu tun. Endlich finden sie einen Hinweis.
Können sie den Täter aufhalten, bevor noch mehr geschieht? Und was hat der gesunkene Fischkutter damit zu tun?

Dieser Psychothriller spielt an Originalschauplätzen an Weser und Nordsee. Der Autor Ulrich Behmann orientiert sich an echte Kriminalfälle und die grausamen Details sind real.
In wechselnden Kapiteln wird aus der Sicht des Täters geschildert. Dieser fühlt sich unbesiegbar und spielt ein Spiel mit den Kommissaren.
Schon früh hat er seine sadistische Ader gespürt. Das Ganze wird mit Emotionen untermalt, während die Ermittlungen sehr nüchtern und sachlich gehalten werden. Das liegt mitunter daran, dass wahre Begebenheiten eingeflossen sind. Mir war dies aber eine Spur zu sachlich.
Auch zu den Hauptpersonen konnte ich keinen Zugang aufbauen. Sie waren mir nicht sonderlich sympathisch.
Alles in allem war es jedoch eine spannende Geschichte, in der man auch über sonstige Kriminalfällte etwas erfährt.

Fazit: Aus Sicht des Täters wird eine sehr spannende, aber auch brutale Geschichte erzählt. Mit viel Lokalkolorit führt der Autor durch die Zeilen.
Von mir gibt es ⭐⭐⭐⭐

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Veröffentlicht am 29.01.2021

Der König der Gaukler

Der König der Gaukler
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Nach dem Tod seiner Eltern kommt Simon bei einem Köhler unter. Köhler sind in der Gesellschaft nicht angesehen, eher Außenseiter, aber Simon bleibt nicht anderes übrig, wenn er nicht verhungern möchte.
Die ...

Nach dem Tod seiner Eltern kommt Simon bei einem Köhler unter. Köhler sind in der Gesellschaft nicht angesehen, eher Außenseiter, aber Simon bleibt nicht anderes übrig, wenn er nicht verhungern möchte.
Die Arbeit ist für den jungen Simon sehr schwer, der Köhler wird immer verwirrter.
Dann bricht im Dorf die Pest aus und er zieht los. Sein größter Wunsch ist es, Feuerspucker zu werden. Vor Jahren hat er eine Gauklertruppe gesehen und seither lässt ihn die Begeisterung nicht mehr los.
Er trifft auf eine Gruppe und überzeugt diese, dass sie ihn aufnehmen. Bald lernt er auch mit dem Feuer umzugehen und sie haben viele Auftritte.
Er lernt Anna kennen. Diese umgibt ein Geheimnis, das auf keinen Fall an die Öffentlichkeit dringen darf.
Auch die Pestkrankheit nimmt immer mehr zu. Werden sie diese unbeschadet überstehen?

Andreas Otter entführt uns in diesem Buch ins 14. Jahrhundert und bringt uns die Kunst der Gaukler näher.
Er zeigt die Missstände in den Städten, in der die Pest herrscht. Außerdem haben zu dieser Zeit die Juden sehr zu leiden. Sie werden verbannt oder hingerichtet.
Auch die hygienischen Zustände beschreibt er anschaulich. Das Leid und der Hunger lassen einen erschüttert zurück.
Die Personen sind sehr gut und ausführlich beschrieben. Man kann sich alles vorstellen und bei den Auftritten spürt man das Feuer und die Begeisterung der Zuschauer.
Diese Auftritte werden aber sehr oft und detailliert erwähnt, sodass die Spannung auf der Strecke bleibt.
Aber im letzten Drittel nimmt das Buch an Spannung auf und bleibt bis zum Schluss.
Das Ende des Buchs hat mich überrascht und ich hätte es so nicht erwartet.

Fazit: ein gut recherchierter historischer Roman in der Pestzeit, mit einer Gauklergruppe, die außergewöhnliche Auftritte bietet und mit einer tragischen Geschichte versehen ist.
Von mir gibt es 4 Sterne

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Veröffentlicht am 19.01.2021

Korruption und Missbrauch

Onkel Bürgermeister
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Ursulas Vater wurde kurz nach Ende des zweiten Weltkrieges von Russen erschossen. Die 13-jährige muss ab sofort für den Unterhalt der Familie aufkommen und nimmt eine Stelle als Haushaltshilfe beim Bürgermeister ...



Ursulas Vater wurde kurz nach Ende des zweiten Weltkrieges von Russen erschossen. Die 13-jährige muss ab sofort für den Unterhalt der Familie aufkommen und nimmt eine Stelle als Haushaltshilfe beim Bürgermeister an.
Leider missbraucht er sie und sie wird schwanger. Ihre Mutter verstößt sie und ihr bleibt nichts anderes übrig, als ihr Kind Walter zur Adoption freizugeben. Nach seinem Studium landet er in Elbwitz und legt sich gleich mit dem dortigen Bürgermeister an. Bei den nächsten Wahlen kandidiert Walter auch als Bürgermeister. Dann nimmt es einen unerwarteten Verlauf. Wird er jemals gegen ihn eine Chance haben?

Wir begleiten hier Walter von klein auf und nehmen teil an seiner Kindheit, später den Kampf gegen den Machtapparat der ehemaligen DDR. Auch nach der Wende hat Walter im Dorf immer noch zu kämpfen.

Mit seinem sachlichen Schreibstil führt uns Wilfried Hildenbrandt durch die Zeilen. Ein wenig mehr Emotionen hätten dem Buch nicht geschadet. Man bekommt zwar die Stimmungen zu spüren und leidet mit den Protagonisten, aber mir hat irgendwas gefehlt.

Auf jeden Fall ist es eine sehr interessante Geschichte, die wahrscheinlich in ähnlicher Form gang und gäbe in der ehemaligen DDR war.
Sehr anschaulich schildert er das sehr eingeschränkte Leben der Bewohner, wobei es manchmal zu detailliert ist.
Gut integriert sind die passenden Sprichwörter zwischen den Zeilen.

Fazit: ein sehr interessanter Roman, in der Korruption, Amtsmissbrauch, Missbrauch Minderjährigen und Verrat eine große Rolle spielen.
Von mir gibt 4 Sterne

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