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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.01.2021

Hilfreich

Die neue Nebenbei-Diät
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Diäten waren für mich immer ein rotes Tuch. Wir kamen nie auf einen grünen Zweig, denn entweder war es mir schlicht zu umständlich, all den Kram auch durchzusetzen, der verlangt wurde, oder aber ich gab ...

Diäten waren für mich immer ein rotes Tuch. Wir kamen nie auf einen grünen Zweig, denn entweder war es mir schlicht zu umständlich, all den Kram auch durchzusetzen, der verlangt wurde, oder aber ich gab nach nicht einsetzen wollenden Erfolgen frustriert auf. Im Grunde hängt alles an mir, und das nervte mich so sehr, dass ich es einfach nicht mehr versuchte.

Als ich das Buch sah, sprang ich einfach über meinen Schatten, denn lesen tut in den wenigsten Fällen weh und schlimmstenfalls ziehe ich halt einfach keinen Mehrwert daraus, was ich dort präsentiert bekomme, bestenfalls erlange ich ein paar neue Erkenntnisse.

Es ist jetzt nicht so, dass das Buch für mich die ultimative Erfüllung war. Viele Dinge hat man so oder ähnlich natürlich schon mal gelesen oder gehört und dennoch empfand ich sie als ansprechend aufbereitet. Mit vielen Bildern und Erläuterungen werden Grundlagen verständlich dargelegt und weitestgehend ohne einen erhobenen Zeigefinger aufgetischt.

Mir gefielen besonders die Vergleiche die zwischen „gut“ und „böse“ gezogen wurden. Auf der einen Seite wurde ein Nahrungsmittel vorgestellt, was vermutlich viele von uns oft zu sich nehmen, und auf der anderen Seite eine gesündere Alternative dargeboten. So wird gezeigt, wie mühelos man theoretisch seine Ernährung ein wenig zum Besseren wenden kann.

Nüchtern betrachtet ist das Buch für mich zwar nicht gerade die ausschlaggebende Motivation und der perfekte Guru, aber es ist doch ganz brauchbar, wenn man ein paar kleine Tipps für den Alltag sucht und nicht sofort sein komplettes Leben inklusive Ernährung umkrempeln möchte.

Mein Fazit:
Ein lesenswerter Ratgeber, aus dem ich durchaus die ein oder andere Sache mitnehmen konnte.
Ich vergebe wohlwollende 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 21.01.2021

Mehr, bitte!

Vortex – Der Tag, an dem die Welt zerriss
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Vortexte waren mir im Vorfeld durch einige Videospiele schon ein Begriff, allerdings immer als etwas negatives, wie es auch in der Vergangenheit der Geschichte der Fall war. Dass man sie auch nutzen kann, ...

Vortexte waren mir im Vorfeld durch einige Videospiele schon ein Begriff, allerdings immer als etwas negatives, wie es auch in der Vergangenheit der Geschichte der Fall war. Dass man sie auch nutzen kann, finde ich eine faszinierende Idee, vor allem wenn es so gefährlich ist wie hier dargestellt.

Ich mochte die Idee, die hinter der ganzen Story steckte, sehr, und auch die Protagonistin Elaine gefiel mir. Sie auf dem Pfad, den sie beschreiten musste, zu begleiten, hat mir Spaß gemacht und ich konnte mich super in sie hineinversetzen und mich in die Geschichte fallen lassen.
Zwar brauchte ich eine Weile für alles, das Buch hat schließlich keine 200 Seiten. Aber das lag eher an meiner Lesestimmung als am Buch an sich. Die Schreibweise lädt zum bleiben und eintauchen ein und fesselt den Leser, selbst wenn ich nicht so gut abschalten konnte, wie ich gern gewollt hätte.

Mein Fazit:
Ein toller Auftakt! Ich freue mich auf Band 2, dieses Mal als Print. Die Bücher sind einfach zu schön, um sie nicht im Regal zu haben, besonders mit ihrem bunten Buchschnitt.

Veröffentlicht am 20.01.2021

Zwiegespalten

Für uns macht das Universum Überstunden
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Für uns macht das Universum Überstunden ist ein spezielles Buch. Ich denke, die Grenze zwischen gut und schlecht verschwimmen hier teilweise, aber die Inhalte haben auch das Potenzial zu polarisieren. ...

Für uns macht das Universum Überstunden ist ein spezielles Buch. Ich denke, die Grenze zwischen gut und schlecht verschwimmen hier teilweise, aber die Inhalte haben auch das Potenzial zu polarisieren. Mich haben besonders die Figuren und ihr Verhalten oft vor eine Weggabelung gestellt, an der ich nie wusste, will ich links oder rechts lang, finde ich das gerade gut oder schlecht. Gefällt mir das Ende, gefällt es mir nicht. Gefallen mir die Entwicklungen oder gefallen sie mir nicht.

Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt. Einmal aus der des Sicht jungen Flynn viele Jahre in der Vergangenheit und aus der Sicht der gegenwärtigen Ellie. Beide berichten aus ihrer Ich-Perspektive und besonders die von Flynn fand ich spannend. Umso mehr hätte ich mir gewünscht, auch mal seine derzeitige Sicht lesen zu können, wie er in der Gegenwart empfindet, wie es ihm geht, was er denkt. Seine Erkrankung prägt seine Verhaltensweisen stark und es wäre für den Leser sicher aufschlussreich gewesen, sich darin hineinversetzen zu können.

Ellie erzählt mit einer ordentlichen Portion Selbstironie und Bitterkeit. Sie ist in ihrem Leben ganz unten angekommen und das merkt man ihr auch an. Mich hat es so in den Fingern gejuckt, ihr mal eine ordentliche Ohrfeige zu verpassen, und sie aufzurütteln, auch wenn ich denke, dass es nichts genützt hätte. Menschen müssen Hilfe wollen, um sie auch annehmen zu können, das zeichnet sich im Laufe der Geschichte mehrfach deutlichst ab. Zu sehen, wie Ellie und auch ihre sogenannten Freude ihr Leben einfach wegwerfen, hat mich wütend gemacht und zugleich war ich hilflos. Ich habe nach jeder Seite einfach nur gehofft, dass Ellie es schafft, aus alten Mustern auszubrechen und etwas aus sich zu machen.

Die Figuren rund um Ellie und Flynn sind ein Haufen hoffnungsloser Fälle. Sie gehören zu der Art Mensch, wegen der man die Straßenseite wechseln würde vor Unbehagen, die man morgens in der Gasse liegen sieht und wegen der man sich aufgrund ihres zu ausschweifenden Lebensstils beim Vermieter oder der Polizei beklagt. Kurz gesagt: Ein Albtraum der seinesgleichen sucht.
Die Autorin hat es geschafft, das Abgewrackteste vom Abgewracktesten zu produzieren. Alle sind gefangen in einer Abwärtsspirale, aus der sie sich allerdings offenbar auch nicht entziehen wollen. Manche bemitleidenswert, manche gefährlich und bei manchen ist man einfach nur schockiert über die grenzenlose Verantwortungslosigkeit und Selbstsucht, mit denen sie ihr eigenes und in einem besonderen Fall auch das Leben eines anderen kleinen Menschen gefährden. Ellies „Freundin“ Dania hat all dem die Krone aufgesetzt. Faszinierend und bedrückend zugleich, was die Autorin da für Menschen gebastelt hat.

Die Beziehung von Ellie und Flynn ist in meinen Augen komplizierter als kompliziert. Flynn ist aufgrund seiner Eigenarten sowieso mit Vorsicht zu genießen, wenn man etwas falsch macht in seiner Nähe, hat das oft schnelle und heftige Konsequenzen. Dass besonders Ellie mit ihrer düsteren Vergangenheit und auch Gegenwart da die richtige für ihn sein soll, vor allem in Anbetracht dessen, wie sehr sie Flynns Leben in der Schulzeit auf den Kopf gestellt hat, scheint dem Leser erst einmal schräg.
Ellie schwankt zwischen Zuneigung zu Flynn und der Wahrung ihres Gesichts ihrer Clique gegenüber, entsprechend chaotisch ist auch ihr Verhalten. Mal widerwärtig, mal freundlich, mal verletzend und laut, mal lustig und liebenswert. Mir hat das gerade für den Jungen extrem leid getan. Das wäre schon für einen nicht kranken Menschen verwirrend und Flynn belastet dieses Hin und Her besonders. Dadurch, dass er so schnell verzeihen kann, wird er auch immer und immer wieder aufs Neue weggestoßen. Es war einfach herzzerreißend, wie schleppend sich die Beziehung der beiden entwickelt und immer neue Dämpfer verpasst bekommt.

Was ich jedoch am meisten an all dem beeindruckt hat, ist, wie scheinbar mühelos die Autorin mit den Worten spielt. Sie zaubert großartige Formulierungen und formt Gebilde aus Emotionen und Gedanken. Ich bin oft über die Wortgewandtheit gestolpert, die man in einem Roman mit einer Protagonistin die Ellie zunächst wahrscheinlich nicht erwarten würde.

Mein Fazit:
Dieses Buch ist nichts für Leser, die einen locker-leichten Liebesroman suchen. Es geht hart zu, man wird schockiert und traurig sein, man wird vor Unverständnis die Hände über dem Kopf zusammen schlagen und man wird viele Figuren hassen. Aber man bekommt auch eine zarte Liebesgeschichte, deren Fortbestehen zu jedem Zeitpunkt am seidenen Faden hängt. Man hofft und bangt, man betet und flucht.
Ich habe lange an diesem Buch zu knabbern gehabt und mich nicht mit allem darin abfinden können. Und dennoch hat es mich beschäftigt und berührt, daher gibt es 4 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.01.2021

Super!

Funkelsee – Das Tal der verlorenen Pferde (Band 5)
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Am besten beginne ich meine Rezension mit der Einschränkung, dass ich Pferden und Pferdebüchern eigentlich nicht so viel abgewinnen kann. Und dennoch hatte ich das Gefühl, das Buch und ich könnten auf ...

Am besten beginne ich meine Rezension mit der Einschränkung, dass ich Pferden und Pferdebüchern eigentlich nicht so viel abgewinnen kann. Und dennoch hatte ich das Gefühl, das Buch und ich könnten auf einer Wellenlänge liegen und war neugierig, was mich wohl erwartet. Ich versprach mir aufgrund des Klappentextes ein sommerliches, spannendes Abenteuer um Freundschaft, Zusammenhalt und ja, natürlich auch Pferde. Aber gibt wohl schlimmere Tiere.

Die Protagonistin Malu fand ich klasse. Sie hat einen starken Charakter, mutig und offen, clever und hilfsbereit. Sie ist die Art Mädchen, mit der man selbst gern befreundet wäre, und ich hatte riesig Spaß daran, ihr während der Geschichte über die Schulter schauen zu dürfen. Sie erzählt zwar nicht aus ihrer Ich-Perspektive, aber das hat dem Lesevergnügen finde ich null Abbruch getan, im Gegenteil, ich fand es perfekt gewählt.
Man gerät durch den jugendlichen und leichten Schreibstil und die für die Zielgruppe angemessene, nicht gerade hochkomplexe Wortwahl sehr schnell in einen Lesefluss, der es mir unmöglich gemacht hat, das Buch aus der Hand zu legen.

Die Freunde von Malu waren ebenfalls tolle Figuren. Bei ihrer besten Freundin Lea konnte ich die Abneigung gegen Pferde mehr als gut nachvollziehen, auch wenn sie sich beeindruckend mausert. Und Vincent war einfach ein Schatz. So einen Kumpel kann man sich nur wünschen, einfach ein toller Typ. Entspannt und man kann sich immer auf ihn verlassen.

Was mir etwas auf den Keks ging, war die unfassbar schlechte Stimmung in der ersten Hälfte des Buches. Klar, das ist nötig, um die Geschichte vernünftig aufzubauen und gehörte zweifellos dazu. Aber dass jedes Mal, wenn es kaum schlimmer zu gehen schien, noch mal eins drauf gesetzt wurde und den Kiddies noch mehr Steine in den Weg gelegt wurde, das hat mich total wütend gemacht.
Die drei Bösewichte haben meinen Blutdruck auf ungesunde Weise auf die Probe gestellt, ohne spoilern zu wollen, aber ich war echt richtig geladen, geradezu empört. Die Autorin hat es auf jeden Fall geschafft, dass man als Leser mit dem Geschehen mitgeht und mitfiebert.

Das Abenteuer, was die Clique bestreiten muss, hat mich direkt gefangen genommen und wirklich gut unterhalten. Ich hatte Spaß dabei, mit ihnen zu bangen und zu hoffen und Pläne mit ihnen zu schmieden, und die Pferde haben mich nicht mal gestört, auch wenn sie einen großen Teil des Plots ausgemacht haben.

Mein Fazit:
Ein aufregendes Abenteuer mit tollen Figuren und spannenden Wendungen, wirklich super! Es war zwar kein absolutes Highlight, aber dennoch hatte ich viel Spaß beim Lesen und vergebe daher hervorragende 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 31.12.2020

Nicht der beste Hoover

All das Ungesagte zwischen uns
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Ich muss gestehen, dass ich mir im Vorfeld wesentlich höhere Erwartungen gemacht hatte, als das Buch im Endeffekt erfüllen konnte. Allerdings muss man fairerweise auch sagen, dass ich mir tatsächlich vielleicht ...

Ich muss gestehen, dass ich mir im Vorfeld wesentlich höhere Erwartungen gemacht hatte, als das Buch im Endeffekt erfüllen konnte. Allerdings muss man fairerweise auch sagen, dass ich mir tatsächlich vielleicht etwas zu viel erhofft hatte.
So richtig positiv im Gedächtnis geblieben ist mir bisher nur Verity von ihr, aber nach diesem Knaller habe ich einfach einen weiteren vermutet. Falsch gedacht.

Das Buch war gut, keine Frage. Ich mochte die Protagonistin, auch wenn ich aufgrund des Altersunterschieds und der völlig anderen Lebensumstände mich nicht allzu gut in sie hineinversetzen konnte. Mir hat gefallen, wie das Buch erzählt wurde und ich war in einem stetigen Lesefluss, aber der letzte Funke hat irgendwie gefehlt. Ich hatte mir ein Highlight versprochen, aber nur Mittelmaß bekommen.

Der Stil war mal wieder typisch Hoover, ich bin jedes Mal wieder begeistert, wie sie mit Worten umgehen kann. Aber die Story an sich war nicht so meins, ich hatte mir anderes erhofft, empfand sie ab und an als etwas sehr vorhersehbar.

Mein Fazit:
Ein gutes Buch, aber kein Knaller. Irgendwie schade, weil ich mir größeres erhofft hatte, aber nicht jeder Hoover-Band kann ein Highlight werden.