*Pepper-Man von Camilla Bruce*
Pepper-Man ist ein Buch, das zwei Geschichten erzählt. Eine davon ist wahr. Welche es ist, kommt darauf an, was der Leser glauben möchte. Zum einen gibt es die Geschichte, die die Protagonistin Cassandra ...
Pepper-Man ist ein Buch, das zwei Geschichten erzählt. Eine davon ist wahr. Welche es ist, kommt darauf an, was der Leser glauben möchte. Zum einen gibt es die Geschichte, die die Protagonistin Cassandra Tipp in ihrem Brief den Kindern ihrer Schwester erzählt: über das Feenreich, die Kreaturen, die versteckt neben den Menschen leben. Zum anderen die Geschichte einer gebrochenen Frau, der in ihrem Leben viele schreckliche Dinge wiederfahren sind und die versucht, sich in eine Fantasywelt zurückzuziehen.
.
.
Diese beiden Geschichten sind es, die dieses Buch für mich so faszinierend macht. Mit jeder Seite, die man liest, erfährt man mehr aus dem Leben von Cassandra Tipp und mit jeder Seite wird ihre Geschichte grausamer und trauriger. Und die Enthüllungen darüber, was Cassandra möglicherweise mit ihren Feen zu verarbeiten versucht, sind furchtbar. So furchtbar, dass man sich als Leser wünscht, die Welt der Feen wäre real, auch wenn diese nicht die schöne Glitzerwelt ist, die man in vielen Filmen oder Büchern sieht.
.
.
Was im Übrigen auch ein Punkt ist, den ich an diesem Buch sehr mochte. Die Feen. Diese sind nämlich keine schönen Kreaturen, sondern waren ebenfalls mal Menschen, die nun schon seit mehreren hundert Jahren verstorben sind und sich nur durch das Blut von Menschen und Tieren ernähren. So auch Pepper-Man, die Fee, die Cassandra Tipp ihr ganzes Leben lang begleitet.
.
.
Alles in einem kann ich dieses Buch nur empfehlen. An Leute, die an Fantasy gefallen finden oder an einer Geschichte interessiert sind, die mehr in die Psyche eines Menschen eindringt, als man zu Beginn erwarten würde.