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Veröffentlicht am 30.01.2021

Szenen eines Affenlebens

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Auch ich muss gestehen, dass dies mein erstes Buch von T.C. Boyle ist und ein klein wenig bin ich enttäuscht, weil die Erwartung so hoch war.

Der Schimpanse Sam lebt bei Professor Guy Schemerhorn außerhalb ...

Auch ich muss gestehen, dass dies mein erstes Buch von T.C. Boyle ist und ein klein wenig bin ich enttäuscht, weil die Erwartung so hoch war.

Der Schimpanse Sam lebt bei Professor Guy Schemerhorn außerhalb auf einer Ranch. Als Aimee eine zurückgezogen lebende hübsche Studentin Guy und Sam in einer Fernsehshow sieht, weiß sie sofort, dass sie für ihn sorgen will. So wird sie zur engsten Vertrauten des Jungtieres. Eine Jahre leben sie dort gemeinsam auf der Farm. Guy und Aimee schlafen miteinander und versorgen den Affen mit Fast Food, Alkohol und Joints. Seine Aggressivität und Wut lassen sich nicht immer steuern. Aber Aimee hängt mit einer wahren Affenliebe an dem Tier. Sam hat denkt, da er früh von seiner Mutter genommen wurde, er sei ein Mensch und er kann unsere Sprache verstehen und in Gebärdensprache kommunizieren.

Alle Betreuer wissen, dass das Tier eigentlich Dr. Moncrief gehört und als die Studien nicht mehr als sinnvoll gelten und die Fördergelder gestrichen werden, muss Sam zu ihm nach Iowa. Dort muss er mit anderen Schimpansen in Käfigen leben. Die Welt, die er kennt und die Menschen, die ihn umsorgt haben, sind plötzlich weg.

Es ist einfach grausam, wie mit diesen uns so ähnlichen Geschöpfen, im Namen der Wissenschaft umgegangen wird. Das Leiden dieses am Anfang niedlichen kleinen Affenbabys, sind unerträglich und grausam.

Die Erzählung wechselt immer wieder die Perspektive zwischen den einzelnen Menschen auf der einen Seite und Sam auf der anderen. Boyle versucht dabei die Gedanken von Sam beschreiben. Dadurch erleben wir seine Gefühle und seine Ängste und können sie Handeln nachvollziehen. Da die Kapitel nicht chronologisch angeordnet sind, hebt das zum Einen die Spannung, verwirrt aber auch manchmal.

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Veröffentlicht am 30.01.2021

Gefühle eines großen Bruders

Kleiner Drache Finn: Kleiner Drache wird großer Bruder
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„Finn ist ein fröhlicher kleiner Drache“, doch dann bringen seine Eltern ein Ei mit, aus dem schlüpft eine kleine Schwester Fine. Alle kommen und bringen Geschenke für Fine mit. Lediglich Oma hat als Überraschung ...

„Finn ist ein fröhlicher kleiner Drache“, doch dann bringen seine Eltern ein Ei mit, aus dem schlüpft eine kleine Schwester Fine. Alle kommen und bringen Geschenke für Fine mit. Lediglich Oma hat als Überraschung für Finn Eintrittskarten mitgebracht. Doch Fine zieht die Aufmerksamkeit der Eltern immer wieder auf sich und stört Finn mit ihrem Geschrei gewaltig. Als Fine dann auch noch krank wird und Papa Medizin kaufen muss, statt mit Finn in die Drachenshow zu gehen, beschließt Finn wegzulaufen. Auf dem Bild sieht man den großen Supermarkt indem alle möglichen Tiere einkaufen, Papa bekommt die Tüte mit dem Apotheker-Kreuz und Finn schleicht traurig weg. Alle helfen suchen und dann findet Papa find und die beiden setzten sich auf eine Bank. Hier erzählt Finn von seinen Gefühlen, die er selbst für falsch hält. „Es gibt keine richtigen oder falschen Gefühle, Finn“ Aber geheim gehaltene Gefühle tun weh. Die beiden schauen sich das Baby-Bilderalbum von Finn an und er kann sehen, wie sich auch alle um ihn gekümmert haben. Später erzählt Finn von seiner Sorge, dass sich so viel verändert. Etwas ist jetzt anders, er ist großer Bruder. Aber wenn er nachdenkt, merkt er, dass er wohl kein guter großer Bruder ist, darum nimmt er sich vor, ein guter großer Bruder zu sein. Auf der letzten Seite schauen wir in ein Fotoalbum und sehen, was Finn alles mit Fine macht und mittendrin ist zu lesen „Finn hat Fine soooo lieb!“
Ich finde den Ansatz des Buches sehr schön, denn viele große Geschwister haben mit den kleinen Geschwisterkindern ihre Probleme. Was mich etwa stört ist, dass Finn von seiner Familie allein gelassen wird, bis er wegläuft. Vielleicht sollten werdenden Eltern sich das Buch anschauen und sich überlegen, wie sie das große Geschwisterkind unterstützen können.

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Veröffentlicht am 28.01.2021

Ein Muss für Autofans

Was hörst du hier? – Fahrzeuge
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Nachdem „Mein großes Buch der Tiergeräusche“ sich als echter Renner erwiesen hat, ist dieses Buch in ähnlicher Aufmachung und mit der gleichen Technik ein Wunschbuch.
In diesem Mitmachbuch werden Fahrzeuge ...

Nachdem „Mein großes Buch der Tiergeräusche“ sich als echter Renner erwiesen hat, ist dieses Buch in ähnlicher Aufmachung und mit der gleichen Technik ein Wunschbuch.
In diesem Mitmachbuch werden Fahrzeuge nicht nur abgebildet, beim Berühren des roten Kreises, ertönt der Sound des Fahrzeugs. Zuerst muss ein roter aufgemalter Button gedrückt werden, dann kann man die Sounds der entsprechenden Seite hören.
Die Seiten sind zwar dünn, aber sicher nicht leicht zu zerreißen.
Gleich auf der ersten Seite geht es los. Da geht es um Fahrzeuge, mit denen wir fahren. Da ist auf der rechten Seite die Straßenbahn, das Fahrrad, der Bus, ein Roller, ein Rutschauto und natürlich der PKW zu sehen. Auf der linken gibt es Informationen zum Stau, zu Verkehrsschildern und zu Autos, die sogar einen Wohnwagen ziehen können. Unterstützt wird der kurze Text durch entsprechende Bilder.
„Bei der Arbeit“ ist die nächste Seite überschrieben. Müllauto und Straßenkehrmaschine sind hier u.a. zu sehen. „Im Einsatz“ sind Polizei und Rettungsdienst. „Auf dem Bauernhof“ gibt es die Mähmaschine und den Traktor. Betonmischer und Straßenwalze gibt es „auf der Baustelle“. Flugzeug und Segelboot findet man „in der Luft und im Wasser“. Die letzte Seite hat den Titel „früher und heute“. Von der Kutsche geht es hier bis zum ICE. Vier bis sechs Fahrzeuge sind auf jeder Seite als Foto abgebildet.
Der zu hörende Sound ist lebensecht, aber nicht ganz so einfach zuzuordnen wie die Tiergeräusche. Doch die echten Fahrzeugfans werden sich viel Freude an diesem Buch haben.

Veröffentlicht am 22.01.2021

Das Bild bleibt verschwommen

Vati
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Das verschwommene Cover zeigt schon, dass der Blick der Autorin auf ihre Vater nicht klar ist. "Vati" soll sie ihn nennen, weil sich das modern anhört.

Ein Junge vom Land, aus einfachsten Verhältnissen, ...

Das verschwommene Cover zeigt schon, dass der Blick der Autorin auf ihre Vater nicht klar ist. "Vati" soll sie ihn nennen, weil sich das modern anhört.

Ein Junge vom Land, aus einfachsten Verhältnissen, darf aufs Gymnasium, ist sicher sehr begabt und liebt Bücher. Zu dieser Liebe gehört das Anfassen, Riechen und auch das Besitzen der Bücher.

Der Krieg nimmt ihm die Möglichkeit Abitur zu mache und ein Bein. Im Sanatorium lernt er seine Frau kennen und die beiden verbindet eine große Liebe, die ihnen vier Kinder beschert. Monika Helfer versucht sich durch Gespräche mit ihrer älteren Schwester ihrem Vater zu nähern. Doch leider stimmen die Erinnerungen meist nicht überein. Die jüngere Schwester Renate, die in Berlin wohnt, wird in einer Episode mit dem inzwischen alten Vater besucht und hier hören die Schwester ihn herzhaft lachen. Ein für sie ungewohntes Bild.

Emotional kann ich den Vater nicht greifen. Seine Bücher rettet er, aber seine Kinder lässt er nach dem Tod seiner Frau bei Verwandten. Erst als die Verwandten seiner verstorbenen Frau eine neue Frau für ihn finden, zieht die Familie wieder zusammen.

Die Sprach des Buches gefällt mir sehr gut und ich habe es mit Interesse gelesen, aber leider blieb Vati für mich verschwommen.

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Veröffentlicht am 20.01.2021

Auf der Suche

Das Verschwinden der Erde
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Ich würde das Buch nicht als Thriller bezeichnen, wohl nicht mal als Krimi. Es zeigt ein Bild des Landes und einiger seiner Bewohner mit landestypische, aber auch weltweiten zwischenmenschlichen und sozialen ...

Ich würde das Buch nicht als Thriller bezeichnen, wohl nicht mal als Krimi. Es zeigt ein Bild des Landes und einiger seiner Bewohner mit landestypische, aber auch weltweiten zwischenmenschlichen und sozialen Problemen.
Die beiden kleinen Mädchen Aljona und Sofija sind, weil ihre Mutter als Journalistin arbeitet, während der Ferien auf sich allein gestellt. Sie verbringen den Tag am Meer und trotz aller Warnung, steigen sie zu einem fremden Mann in das Auto. Da vor vier Jahren bereits eine junge Frau verschwand, gibt es immer wieder Vergleiche zwischen den Fällen, obwohl sie eigentlich sehr unterschiedlich sind.
Die Kapitel sind mit fortlaufenden Monatsnamen überschrieben und erzählen von einigen Leuten, die in Kamtschatka leben. Zum Glück gibt es vorne im Buch eine Aufstellung der Hauptpersonen, denn einige Erzählungen sind für mich sehr verwirrend gewesen und ich musst immer mal wieder nachschauen, in welchem Verhältnis die Figuren stehen. Vieles gab auch für den eigentlichen „Fall“ keinen Sinn.
Es wurden einige Lebensläufe oder nur Episoden aus dem Leben dieser Menschen erzählt. Immer wieder gab es Verbindungen zur indigenen Urbevölkerung, die nach der Auflösung der UdSSR wohl nach ihren Wurzeln suchen und die alte Bräuche wieder aufleben lassen.
Ich musste mich erstmal über Kamtschatka informieren, das Land war Sperrgebiet und kannte deshalb keine Fremden, jetzt reisen Kreuzfahrschiffe dort hin und Ausländer kommen auf die abgelegene Halbinsel. Auf der anderen Seite werden auch die Ureinwohner mit Argwohn angesehen. Keine einfache Situation, einige trauern noch dem Kommunismus nach.
Das Buch ist sehr gut zu lesen, wenn es auch ungewöhnliche Sätze wie „Der Geruch seiner Zahnpasta glitzerte zwischen ihnen“ gibt. Die Sprache ist sehr korrekt, so wird immer von Indigenen gesprochen, obwohl ich denke, dass die Russen für diese Bevölkerungsgruppe, auf die sie herabsehen, abfälligere Begriffe nutzen.
So sind in diesem Buch alle auf der Suche, nach den verschwundenen Mädchen, der verlorenen Tochter, aber auch nach Identität und Werten.

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