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Veröffentlicht am 21.01.2021

Tot im rustikalen Leipzig!

Völkerschau
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Kurzmeinung: Ein sehr guter historischer Krimi mit einer sehr interessanten Handlung. Unbedingt lesenswert!

Klappentext übernommen:

Leipzig 1898: Eigentlich hat Kriminalcommissar Joseph Kreiser mit dem ...

Kurzmeinung: Ein sehr guter historischer Krimi mit einer sehr interessanten Handlung. Unbedingt lesenswert!

Klappentext übernommen:

Leipzig 1898: Eigentlich hat Kriminalcommissar Joseph Kreiser mit dem verschwundenen Afrikaner aus dem Zoo schon alle Hände voll zu tun. Dieser sollte dort in der Völkerschau zu bestaunen sein. Doch dann wird kurz darauf die Leiche des Industriellen Carl August Georgi im Lindenauer Vergnügungslokal Charlottenhof gefunden. Besteht ein Zusammenhang zwischen den beiden Fällen? In einer von Umbruch geprägten Zeit sucht Kreiser nach Antworten und stößt dabei auf menschliche Abgründe.

Es waren andere Zeiten. Anno 1898 und nicht gerade leicht. Viele Möglichkeiten hatte eine Frau nicht gerade. Man kann froh sein, daß die Frauen so gekämpft haben, um einigermaßen ihre Gleichberechtigung durchzusetzen. Manche Dinge sind doch im Argen. Änderungen gehen verhältnismäßig langsam vonstatten.

Die Wilhelm II - Ära war ja nicht gerade berauschend. Völkerschauen zu veranstalten und die Leute glotzen die Schwarzen wie wilde Tiere an. Das ist zutiefst rassistisch und wäre heute unvorstellbar. Genau wie die Schau der sogenannten "Freaks" beim Zirkus, Kleinwüchsige, siamesische Zwillinge, Damen mit Bart, der Mann ohne Unterleib usw. Das wäre heute auch nicht mehr denkbar. Verewigt in dem Film "Freaks" von Tod Browning aus dem Jahr 1932.

Ohne Geld warst du damals nichts und ohne 💰 Geld 🤑💸💵💴💶💰💳bist du heute ebenso nichts.

Es ist schon interessant, Milieustudien aus der damaligen Zeit zu lesen und das als Krimi. 👍Leipzig ist auch einmal ein guter Ort für Bücher. Das Buch fühlt sich für mich authentisch an. Es hat mir zugesagt und vielleicht kommt eine Fortsetzung von Hannah und Kreiser und nicht zu vergessen, Möbius.

Außerdem, vielen Dank für die Erwähnung der weitgehend vergessenen Poetin Elsa Asenijeff. Ich hatte sie selbst erst vor ein paar Jahren zufällig entdeckt und mag ihre Lyrik sehr.

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Veröffentlicht am 21.01.2021

Wenn übernatürliche Wesen um einen herumschleichen!

Die Pläne der Trickster
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Ein wunderbares Fantasybuch voller lebendiger Mythologie - nicht für Arachnophobiker geeignet! 😉 Ansonsten für jeden zwischen 👉11-199!

Zoe ist dreizehn Jahre alt und hat als besten Freund den gleichaltrigen ...

Ein wunderbares Fantasybuch voller lebendiger Mythologie - nicht für Arachnophobiker geeignet! 😉 Ansonsten für jeden zwischen 👉11-199!

Zoe ist dreizehn Jahre alt und hat als besten Freund den gleichaltrigen Klassenkameraden Felix. Ihre Mutter ist für einige Wochen auf Dienstreise. Sie ist also allein zuhause. Seltsame Dinge passieren.

Felix findet einen merkwürdigen Stift, der offenbar magische Fähigkeiten besitzt. Zoe sieht verdächtige Gestalten, unter anderem einen platinblonden Riesen. Die Lehrerinnen ihrer Schule sind nicht die, die sie zu sein scheinen. Der Unterricht ist außergewöhnlich, so sehr, daß es verdächtig an Hogwarts erinnert.

Zoe wird von einer Zecke gebissen, eine geheimnisvoll Ärztin entfernt sie und gibt ihr eine nicht alltägliche Salbe. Sie beginnt, übermenschliche Fähigkeiten zu entwickeln und merkt, daß viele nicht das sind, was sie zu sein scheinen. Sie ahnen auch nicht, daß sie verfolgt werden und allerlei Individuen hinter dem Aitialith her sind. Beide hatten auch eine Art Stein gefunden. Ist einer der beiden Objekte in Felix und Zoes Besitz jener Aitialith? Wenn sind die Verfolger und wer sind die diversen Protagonisten wirklich? Was passiert mit Zoe?

Eine wahre Odyssee steht Zoe und Felix bevor....

In diesem Buch werden verschiedene Mythologien in eine moderne Geschichte geschickt verwoben. Spinnen spielen auf vielerlei Art eine ausnehmend wichtige Rolle. Für Arachnophobiker ist das Buch definitiv nicht geeignet. Die Zielgruppe sind wohl Jugendliche, aber jeder interessierte Erwachsene, der sich noch Jugendlichkeit im Geiste bewahrt hat, kann dieses Buch lesen, bis 199 und älter.

Das Buch hat mich hervorragend unterhalten. Es hat außerordentlich viel Witz und Humor. Vor allem die dauernd sich streitenden, sprechenden Raben Hugin und Munin sind eine Klasse für sich. Es freut mich außerdem, daß mein Lieblingstrickster Loki dabei ist. Wie? Wo? Lesen!

Obendrauf noch ist sehr positiv anzumerken, daß die Ausflüge in die Naturwissenschaften und Philosophie sehr erhellend sind und gut reinpassen. Man ist nie zu alt, dazuzulernen, falls man noch nicht alles wußte, bzw, wenn man es zwar wußte, wird man schön zum Nachdenken angeregt. Herrlich! Und eventuell gibt es eine Fortsetzung, weil noch einige Fragen offen sind und die Geschichte durchaus noch genug Stoff für eine Fortsetzung bietet. Toll!

Übrigens: schönes, ausdrucksstarkes Cover!

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Veröffentlicht am 21.01.2021

Sehr schönes illustriertes Buch über die Polizei!

Was machen wir bei der Polizei?
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Schon die Kleinsten lernen, dass die Polizei dein Freund und Helfer ist und nicht die Bullenundirgendetwas. Wunderbar gestaltet!

Der dreijährige Sohn meiner Nachbarin war mein Buchtester. Ich finden es ...

Schon die Kleinsten lernen, dass die Polizei dein Freund und Helfer ist und nicht die Bullenundirgendetwas. Wunderbar gestaltet!

Der dreijährige Sohn meiner Nachbarin war mein Buchtester. Ich finden es vorteilhaft, daß bei den erforderlichen Aktionen im Buch, auf den Schrank klopfen, Buch schütteln, aufs Blaulicht drücken, die reine Phantasie des Kindes gefordert ist, weil im Buch selbst nichts verschiebbar, beweglich oder Töne von sich gebend ist.

Die Kleinsten lernen schon, daß die Polizei dein Freund und Helfer ist und er keine Angst oder Hemmungen haben muß, solch einen dementsprechend Uniformierten zu Fragen und wenn es nur nach dem Weg ist.

Es wird ein allgemeiner Überblick gegeben, was denn ein Polizist genau ist, welche Ausstattung er hat und was, er/sie genau tut. In diesem Buch besteht ihr Einsatz darin, einen Einbrecher zu schnappen, der in einen Spielzeugladen eingebrochen ist.

Das Buch ist kindgerecht und wirklich schön illustriert. Der Loewe Verlag stellt in dieser Reihe verschiedene Berufe vor. Preisgünstig ist das Buch auch noch. Das finde ich gut, denn man bekommt etwas wirklich Wertvolles für das Geld.

Wenn von nun an, in ca. zwanzig Jahren, ein Kleiner oder Kleine Polizist geworden ist, dank dieses Buches, dann ist das ausschließlich Nico Sternbaum zuzuschreiben. 😉

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Veröffentlicht am 21.01.2021

Im dunklen, ?unheimlichen? uralten Schwarzwald

Kämpfen. Leiden. Lieben. Leben im Schwarzwald von den Kelten bis ins 20. Jahrhundert. Heimatgeschichte packend erzählt: die Lebenswirklichkeit der einfachen Schwarzwälderinnen und Schwarzwälder.
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Sehr schönes, informatives Buch mit Bildern über den außergewöhnlichen Schwarzwald - ein wahrer Schatz!

Klappentext übernommen:

Wie lauten die Worte der ersten Liebesbriefe aus dem Schwarzwald? Weshalb ...

Sehr schönes, informatives Buch mit Bildern über den außergewöhnlichen Schwarzwald - ein wahrer Schatz!

Klappentext übernommen:

Wie lauten die Worte der ersten Liebesbriefe aus dem Schwarzwald? Weshalb waren Eheverträge für Schwarzwälder Bauern so wichtig? Und auf welche Weise gelang es Agnes Gotter, der Hexenverfolgung in Offenburg 1629 ein Ende zu setzen? – Insgesamt 16 Miniaturen erzählen anschaulich und lebendig vom Leben der Menschen im Schwarzwald: von den ersten Siedlern ist die Rede, von Kelten, Römern und Alemannen, vom Leben in Schwarzwälder Klöstern und vom Dasein in Leprosenhäusern; es geht um die Wirren des Dreißigjährigen Krieges und um massenhafte Auswanderung im 19. Jahrhundert, um Zeiten schwerer Hungersnöte und Epidemien, aber auch um Lebensfreude, Zusammenhalt und Gemeinschaft. Im Mittelpunkt stehen nicht bekannte Herrscher und die große Politik. Vielmehr handelt „Kämpfen. Leiden. Lieben" von den Schicksalen einfacher Menschen aus dem Schwarzwald: worüber sie sich freuten, was sie ängstigte, woran sie glaubten und was sie stark machte. 

Die Figuren sind historisch belegt, ihre Lebensgeschichten angereichert mit vielen Hintergrundinformationen. Ein Stück Regionalgeschichte - spannend umgesetzt anhand von Kategorien menschlichen Erlebens wie Liebe und Hoffnung, Vertrauen und Glaube. 🙏

Ich war schon im Schwarzwald wandern, auch in den einsameren Ecken. Des nachts kann der Schwarzwald ganz schön unheimlich und gruselig sein, vor allem, weil ich allein  unterwegs war. Der Schwarzwald ist aber auch wunderschön und ein gibt sehr viel zu 🔍👀❗entdecken! 

Das Buch von Thomas Binder ist wunderbar für alle geeignet, die an Historie und Kulturgeschichte des Schwarzwalds Interesse haben. Man lernt viel und auch Unbekanntes als ebenso Neues aus diesem sehr informativen Buch. 

Er schreibt alles andere als trocken, sondern sehr anschaulich und abwechslungsreich. Im Buch sind auch ( historische) Bilder, größtenteils in Farbe. 

Es werden in diesen Miniaturen normale Menschen präsentiert und keine berühmten und angehobenen Herrscher. Das finde ich sehr gut. 

Man erfährt Besonderheiten und liest über die Nöte und Bedrängnisse der Landwirte. Wie die diversen Kriege den Schwarzwäldern zugesetzt hatten, wird nicht ausgespart. Auch die Hexenverfolgung und daß Juden mal wieder als Sündenböcke herhalten mußten, kommt zur Sprache. Das ist nur ein Teil. Das Buch erwähnt noch wesentlich mehr. 

Es gibt 16 Kapitel, die in ankommen, leiden, zusammenhalten, beten, hoffen, lieben, fürchten, willkommen heißen, essen und trinken, wohlfühlen, zaubern,, widerstehen, schaffen, gehorchen, aufwachsen und kämpfen in der Reihenfolge unterteilt sind. Wen man also ein bestimmtes Thema sucht, findet man es gleich. Es gibt auch einen Anhang mit Quellenverzeichnis, wenn man Diverses noch vertiefen möchte. 

Der Schwarzwald ist ein wunderschöner Teil Deutschlands, auf den man stolz sein kann. Er birgt tolle Städte und ist einmalig klasse zum Radfahren, Speisen, Kuren, oder auch einfach nur für einen längeren Spaziergang, wenn einem das, Wandern nicht liegen sollte. Top! 👍


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Veröffentlicht am 21.01.2021

Kann man noch einmal die große Liebe finden??

Das Glück in Bildern
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Herrlich schwelgerische Romanze mit regelrecht physisch präsenten Protagonisten! Seufz! Doppelseufz!

Molly ist eine junge Autorin, die in Kitty Hawk, North Carolina lebt. Ihre Schwester Lexie, die gerade ...

Herrlich schwelgerische Romanze mit regelrecht physisch präsenten Protagonisten! Seufz! Doppelseufz!

Molly ist eine junge Autorin, die in Kitty Hawk, North Carolina lebt. Ihre Schwester Lexie, die gerade als Entwicklungshelferin in Malawi ist, würde normalerweise mit ihr zusammenwohnen. Molly hat ihren Retriever Dog. 

Sie leidet unter einer massiven Schreibblockade. Das ist auch kein Wunder, hat sie doch ihren Verlobten Parker vor nicht allzulanger Zeit bei einem schrecklichen Unfall verloren. Sie ist unter Abgabedruck und ausgerechnet jetzt versagt ihr Laptop.

Die Experten, so nennt sich der Laden in der hundert Kilometer entfernten Elizabeth City, repariert Computer. Molly bringt ihn dorthin. 

Jaxon Davis ist Computerexperte und nimmt verbotenerweise Mollys Laptop mit nach Hause. Als er ihn repariert, sieht er ihr Bild auf dem Display und fühlt sich von ihren traurigen Augen und ihrer Schönheit angezogen. Er liest illegalerweise ihre Emails und sieht ihre Fotos an. Er hilft ihr am Tag darauf bei einer Autopanne und beide sind voneinander fasziniert. 

Er möchte Schicksal spielen und Molly glücklich machen. Er fährt mit seinem Motorrad nach Kitty Hawk und mietet sich in eine Pension ein. Er hat extra Urlaub genommen.

Als Molly an einem Morgen joggen geht, begegnet sie "zufällig" Jaxon und aus Sympathie und Freundschaft wird mehr und mehr bis hin zu wahrer Liebe? Doch wird Jaxon ihr die Wahrheit sagen und wie würde sie reagieren?

Dieses Buch ist unverfälscht kitschfrei emotional. Es behandelt die Nachwirkungen der Trauer sehr realistisch. Die Liebesszenen sind wirklich sinnlich, ohne profan oder ordinär zu sein.

Der Hintergrund Jaxons ist außerordentlich authentisch und bei den Nebenprotagonisten stimmt auch alles. Hilly, Cathy, Brandon, Tom, Lexie hört man auch regelrecht atmen und sieht sie lebendig vor sich. 

Mich hätte nur ein weiteres Kapitel gegen Ende des Buches aus Jaxons Perspektive interessiert, nach gewissen Ereignissen. 

Der Schreibstil ist sehr lebendig und gebraucht lebhafte, originelle Metaphern.  Beispiel: Seite 9: Die schweren Tropfen prasselten gegen meinen Schirm und sprangen dort vom Rand wie kleine Selbstmörder, um auf den Steinen des schmalen Weges zu landen, wo sie zerplatzten. 

Wortwitz und Poesie sind essentielle Bestandteile von Martina Gerckes Sprache. Das Buch ist mitreißend, einen atemlos machend, mitzittern und immer wieder aufseufzen. Seufzerisch ist mittlerweile eine weitere Sprache, die ich sehr gut beherrsche. Schöne Geschichte, so schön, daß sogar ein Zyniker dahinschmilzt und spitze Worte verschluckt, infolgedessen aber Magengrimmen bekommt. Bitte unbedingt lesen!

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