Ein Buch, was viele traurige und tragische Momente hat
Mixtape 86Der Roman spielt im Jahr 1986 und beginnt im Frühling als Franka 15 Jahre nach den Osterferien feststellt, dass sich ihre beiden Freundinnen Cat und Jenny von ihr entfernt haben und sie sich einsam fühlt. ...
Der Roman spielt im Jahr 1986 und beginnt im Frühling als Franka 15 Jahre nach den Osterferien feststellt, dass sich ihre beiden Freundinnen Cat und Jenny von ihr entfernt haben und sie sich einsam fühlt. Warum Cat sich von ihr zurückgezogen hat, weiß Franka nicht, während bei Jenny nun ihr Freund im Mittelpunkt steht. Von ihren Eltern, die eine eher unkonventionellen Lebensstil frönen ist weder eine warme Mahlzeit, Zuhören, eine Umarmung etc. noch sorgen sie für Ordnung und Struktur im Leben sowie in der Wohnung. Stattdessen bleibt Franka mehr sich selbst überlassen und sorgt für das Mittagessen. Neuerdings hat sie ihr Zimmer auch nicht mehr für sich alleine, sondern die Mutter hat einen erwachsenen Mann, einen Möchtegernkünstler, bei ihr einquartiert. Ihr Vater ist beruflich häufig im Rahmen seiner Uniprofessur unterwegs. Als sie noch mal Kontakt zur ihrer Freundin Cat aufnimmt bekommt sie durch sie die Möglichkeit am Schüleraustausch in die USA teilzunehmen. Die Kassette mit den selbst aufgenommenen Liedern von Cat begleitet sie in eine andere Welt.
Ich bin mit der Erwartung an das Lesen des Romans herangegangen, dass es eine lockere unterhaltsame Geschichte über das Erwachsenenwerden mit viel musikalischer Untermalung ist. Das Cover unterstreicht dies mit seinen poppigen und fröhlichen Farben.
Insbesondere dachte ich, dass ich mich gut in der Story einfinden würde, da ich auch meine Jugendzeit in den 80zigern hatte.
Doch alles kam ganz anders, denn außer der Musik und der Neuorientierung bei Freundschaften sowie der Fragestellung, wo ist mein Platz in der Gruppe/Gesellschaft, konnte ich mich nicht in Frankas Leben, der Ich-Erzählerin, einfinden.
Ich war schockiert, wie sich Frankas Eltern benahmen und es machte mich total betroffen. Ich hätte des weiteren erwartet mehr vom Schulalltag zu erfahren sowie der Mitschülerin, neben der sie nun sitzen musste. Doch dies trat alles mehr oder minder in den Hintergrund, was jetzt nicht tragisch war. Einen kleinen Zeitraum spürte ich mehr Leichtigkeit in Frankas Leben bevor es dann wieder mit auf sie „einkrachte“. Der Mixtape von Frankas bisherigem Leben ist nicht besonders locker, leicht und hoffnungsvoll, sondern eher deprimierend und traurig. Ich wünsche ihr so sehr, dass ich weiteres Leben mehr auf der Sonnenseite des Lebens stattfindet. Einen kleinen Hoffnungsschimmer gibt es am Ende.
Schwierig diesen Roman zu beurteilen, da ich mit einer anderen Erwartungshaltung an ihn herangegangen bin. Insgesamt war er an einigen Stellen ausschweifend und an anderen mir zu oberflächlich und schnell erzählt. Die Konflikte, die Franka alle zu bewältigen hat, kamen jedoch eindrucksvoll zu Tage. Den Kommentar einer Schülerin bezüglich des Buches, der hinten auf dem Buch aufgedruckt ist und in dem es heißt, das sie herzhaft gelacht hat, konnte ich persönlich gar nicht nachvollziehen.
3,5 Sterne