Tolles Jugendbuch!
Concrete RoseIch muss gestehen, dass mir dieses Buch nie aufgefallen wäre, hätte ich es nicht im Rahmen eines Buchabos bekommen. Das zeigt mal wieder, man sollte einfach auch mal öfter über den eigenen Tellerrand schaun, ...
Ich muss gestehen, dass mir dieses Buch nie aufgefallen wäre, hätte ich es nicht im Rahmen eines Buchabos bekommen. Das zeigt mal wieder, man sollte einfach auch mal öfter über den eigenen Tellerrand schaun, denn es gibt so tolle Bücher, die in der Menge erstmal gar nicht so ins Auge springen. Auch das Cover hat mich erstmal nicht umgehauen. Jetzt, nachdem ich dieses tolle Werk gelesen habe, finde ich es aber absolut gelungen. Doch um was geht es denn eigentlich in diesem Jugendroman von Angie Thomas?
Der Leser lernt in der Ich-Erzählung den 17-jährigen Maverick kennen. Er erlebt am eigenen Leib, was es heißt, als Schwarzer aufzuwachsen: Man ist verantwortlich für die eigene Familie, selbst wenn es das eigene Leben kostet. Sein Dad sitzt im Knast, Mav dealt für die King Lords, damit seine Mom und er einigermaßen über die Runden kommen. Zum Glück hat er seine Freundin Lisa und seinen Cousin Dre. Die beiden bedeuten ihm alles. Doch dann erfährt er, dass er durch einen One Night Stand Vater wurde und sein Leben wird komplett auf den Kopf gestellt. Denn jetzt muss er sich auch noch um seinen Sohn Seven kümmern. Und plötzlich wächst ihm alles über den Kopf: Seine Vaterrolle nimmt all seine Kraft und der Ausstieg aus dem Gangleben ist nicht so leicht wie gehofft. Die King Lords lassen nämlich niemanden so einfach aussteigen. Und als dann auch noch einer seiner Lieblingsmenschen ermordet wird, fühlt er sich vollkommen zerrissen von der Verantwortung, Loyalität uns seinem Wunsch nach Rache.
Mein Eindruck vom Buch:
Es ist ein genialer Schachzug von der Autorin Angie Thomas, die Story aus Sicht von dem 17jährigen Maverick, kurz genannt Mav, zu erzählen. Und nicht nur das, er wendet sich auch ab und zu an den Leser, was mich oft wirklich zum Grinsen brachte. Es ist total erfrischend, den „Jugendslang“ zu lesen und ich muss gestehen, ich kannte bei Weitem nicht alle Wörter, die da angewandt wurden. Kleiner Tip, am Schluss befindet sich ein echt hilfreiches Glossar, welches ich natürlich wirklich erst am Ende entdeckt habe 😉. Aber zurück zu Mav: Ihn muss man einfach gern haben. Er wächst in einer Gegend auf, in der es absolut normal ist, zu einer Gang zu gehören und auch Drogen gehören zum Alltag. Er lernt früh, dass man sich behaupten muss, um zu überleben. Sein Dad sitzt im Knast, seine Mom braucht zwei Jobs, um ihn und sich über Wasser zu halten und sein Cousin Dre versorgt ihn mit kleinen Dealer Jobs. Man kann richtig fühlen, wie viel ihm seine Mom und sein Cousin bedeuten und auch die Liebe zu seinem Vater ist deutlich spürbar. Als er dann selbst Vater wurde hat die Autorin wunderbar seine innere Zerrissenheit auf Papier gebracht. Mit Mav hat Angie Thomas einen tollen Charakter erschaffen, der sein Herz am rechten Fleck hat und trotz seiner Jugend schon eine unheimliche Stärke in sich trägt. Durch Mavs Alltag bekommt man auch mit, wie hart das Leben für farbige Menschen nach wie vor ist. Es ist erschreckend, dass es immer noch so viele Benachteiligungen gibt, nur weil man keine weiße Hautfarbe hat. In diesem Buch wird dieses Thema sehr gut beleuchtet und es ist traurig, dass in der heutigen Zeit nach wie vor so enorme Unterschiede gemacht werden. Umso mehr Hut ab vor Mav, der sich nicht unterkriegen lässt und alles versucht, um sich selbst treu zu bleiben.
Fazit:
Mich hat dieses Buch sehr berührt und auch zum Nachdenken gebracht. Ich könnte mir dieses Werk auch sehr gut als Film vorstellen und werde definitiv verfolgen, was Angie Thomas in Zukunft veröffentlicht. Lest dieses Buch, selbst, wenn es vielleicht nicht zu eurem Lieblingsgenre gehören sollte. Ihr werdet es nicht bereuen!