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Veröffentlicht am 10.01.2022

Das große Ganze

Stadt des Zorns
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Mein persönliches Fazit:
„Stadt des Zorns“ ist bereits zweite Teil des Escape-Room-Thrillers, den Lorenz Stassen unter dem Pseudonym Marc Meller geschrieben hat.

Hannah, die einzige Überlebende des ersten ...

Mein persönliches Fazit:
„Stadt des Zorns“ ist bereits zweite Teil des Escape-Room-Thrillers, den Lorenz Stassen unter dem Pseudonym Marc Meller geschrieben hat.

Hannah, die einzige Überlebende des ersten Escape Rooms und Hauptkommissar Kappler müssen sich auch dieses Mal gegen den Serienkiller Janus behaupten.
Nahtlos knüpft die neue Story an die vorherige an. Auch, wenn sich die Bücher unabhängig voneinander lesen lassen, würde ich hier empfehlen mit dem ersten Teil „Raum der Angst“ zu beginnen. Nur so kann der Leser -meiner Meinung nach – sich wirklich komplett auf die Story einlassen.

Im Gegensatz zu „Raum der Angst“ konnte mich „Stadt des Zorns“ nicht vollkommen überzeugen, fesseln und begeistern. Das hatte unterschiedliche Gründe.

Während die einzelnen Räume im ersten Teil, das in einem Schloss spielte, für mich genial durchdacht waren und vor Finessen nur so strotzten, war mir das große Ganze, im Sinne einer ganzen Stadt und deren Kanalisation, einfach räumlich zu viel. An der ein oder anderen Stelle fehlte mir schlichtweg das Vorstellungsvermögen, um den Raum oder die Gegebenheit bildlich vor Augen zu haben.

Die Hauptprotagonistin Hannah, die sich im ersten Teil noch in mein Herz gefightet hat sowie auch dort die ganze Gruppe, kam mir persönlich diesmal eher unsympathisch rüber. Was womöglich taff, zielgerichtet und mutig wirken sollte, fühlte sich für mich abgezockt, überheblich und arrogant an. Erhaben über die „neue Truppe“ war sie diesmal für mein Empfinden eher als Einzelkämpferin unterwegs, wohlweislich, dass sie diejenige ist, die als letzte Janus begegnen wird.
Alle weiteren Charaktere der Escape-Room-Mitspieler kamen mir zu kurz und es war wirklich schwer hier Zugang zu den einzelnen Personen zu finden. Das mag auch daran gelegen haben, dass Hannah die Spiele quasi im Alleingang gelöst hat und die Rätsel nicht so perfide gestaltet waren wie noch in „Raum der Angst“.

Trotz allem hat mir der Thriller dennoch sehr gut gefallen. Ich mag den Erzählstil des Autors. Im letzten Drittel wurde es wirklich richtig spannend und die Geschichte nahm gehörig an Fahrt auf. Dem Ende nach zu urteilen, würde ich behaupten, dass nicht aller Tage Abend ist. Sicherlich werde ich nochmal in den Genuss kommen, mich mit Hannah und Janus auf eine weitere Reise zu begeben und da wünsche ich mir noch einmal so ein Feuerwerk wie im ersten Teil.

Von mir gibt es eine Buchmuddi-Leseempfehlung!



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Veröffentlicht am 12.04.2021

Sehr durchwachsen

Tief im Wald und unter der Erde
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Klappentext:
Eine einsame Bahnschranke im Wald, dunkle Nacht. Seit an diesem Ort vier ihrer Freunde bei einem mysteriösen Unfall ums Leben kamen, wird Melanie von panischer Angst ergriffen, wenn sie hier ...

Klappentext:
Eine einsame Bahnschranke im Wald, dunkle Nacht. Seit an diesem Ort vier ihrer Freunde bei einem mysteriösen Unfall ums Leben kamen, wird Melanie von panischer Angst ergriffen, wenn sie hier nachts anhalten muss. Denn jedes Mal scheint es ihr, als krieche eine dunkle, schemenhafte Gestalt vom Waldrand auf ihren Wagen zu.
Niemand glaubt ihr – bis die junge Jasmin Dreyer verschwindet und ihr Fahrrad an der Bahnschranke gefunden wird…

Mein persönliches Fazit:

„Tief im Wald unter der Erde“ ist der erste Fall der Kriminalhauptkommissarin Nele Karminter.
Wie auch in den anderen Bücher von Andreas Winkelmann startet die Geschichte gleich spannend durch. An einer Bahnschranke im Wald verschwinden nach und nach Frauen und Nele Karminter und ihrem Team läuft die Zeit weg. Wer ist dieser ominöse Schatten der aus dem Nichts auftaucht und die Frauen entführt?

Nele Karminter, eine Kommissarin, die ihren Gefühlen freien Lauf lässt. Sie lässt die Leser an ihren Gedanken, Emotionen und an ihrem Leben teilhaben. Das macht sie sympathisch und so schafft sie es, den Leser mit in die Ermittlungen zu involvieren.
Die Story hat es echt in sich. Durch den flüssigen Schreibstil lässt das Buch sich wirklich leicht lesen, allerdings stockt einem an der einen oder anderen Stelle der Atem.
Faszinierend, brutal und unheimlich. Auch wenn der Täter sich schon ziemlich früh zu erkennen gibt,
kann man das Motiv nur schemenhaft erahnen. Am Ende wurde ich dann doch überrascht.

Trotzdem konnte das Buch mich nicht wirklich für sich gewinnen. Der Plot passte, die Kommissarin auch, aber die Spannung riss in der Mitte des Buches plötzlich ab und die Story dümpelte so vor sich hin. Vielleicht, weil die Szenerie sich im Großen und Ganzen immer wieder wiederholte und bis kurz vor Schluss nicht wirklich etwas Neues passierte.

Das Ende kam dann plötzlich ganz schnell und war genau das Gegenteil zum Mittelteil. Zu schnell, zu wild, zu unglaubwürdig.

Da ich den zweiten Teil der Reihe auf meinem SuB liegen habe, werde ich den natürlich lesen. Dieses Buch ist für mein Empfinden allerdings eher Mittelmaß im Vergleich zu den anderen Büchern, die ich bisher vom Autor gelesen habe.

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Veröffentlicht am 25.03.2021

schwächer als erwartet

Die App – Sie kennen dich. Sie wissen, wo du wohnst.
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Klappentext:

Du hast die App auf deinem Handy. Sie ist unheimlich praktisch. Du kann dein ganzes Zuhause damit steuern. Jederzeit. Von überall. Die App ist sicher. Das sagen alle. Aber was, wenn nicht?
Deine ...

Klappentext:

Du hast die App auf deinem Handy. Sie ist unheimlich praktisch. Du kann dein ganzes Zuhause damit steuern. Jederzeit. Von überall. Die App ist sicher. Das sagen alle. Aber was, wenn nicht?
Deine Frau verschwindet. Es gibt keine Spur. Keiner glaubt dir. Du bist allein. Und sie wissen, wo du wohnst.

Mein persönliches Fazit:

Ein Smart Home System, das sich schnell und sicher über eine Handy-App steuern lässt. So einfach, aber ist es wirklich so?
Hendrik, ein vielbeschäftigter Arzt, und seine Verlobte Linda dachten es jedenfalls, bis Linda eines Nachts verschwindet. Hendrik informiert die Polizei, die der Sache zunächst doch wenig Beachtung schenkt. Hendrik startet auf Facebook einen Suchaufruf. Nach einer Rückmeldung und mit Hilfe der Polizeipraktikantin Alexandra sucht er auf eigene Faust nach seiner Verlobten.

Ein interessantes Thema, ein fließender Schreibstil und ein toller Start auf den ersten Seiten des Buches versprachen ein kurzweiliges und spannendes Lesevergnügen.
Die Charaktere Hendrik und Alexandra waren wirklich gut ausgearbeitet und ich konnte mich im Verlauf der Geschichte gut in ihre Emotionen hineinversetzen. Besonders die Protagonistin Alexandra habe ich wirklich gerne durch das Buch begleitet, das hat richtig Spaß gemacht.

Die weiteren Charaktere blieben in meinen Augen eher blass. Die Zusammenarbeit der Polizisten war unglaubwürdig und bereits Mitte des Buches waren Täter und Motiv erkennbar. Das hat dem Buch die Spannung genommen. Die ganze Geschichte war mir zu konstruiert und im Verlauf des Buches wirkte auf mich einiges unharmonisch. Der Plot, der Ablauf der Ereignisse, das Zusammenspiel der Charaktere.
Ich kann das gar nicht richtig beschreiben, das Wort „zusammengewürfelt“ trifft es wohl am ehesten.

Trotz des tollen Covers, des interessanten Themas und der ersten spannenden Seiten konnte mich die App leider nicht überzeugen.

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Veröffentlicht am 29.01.2021

Abschluss der Born-Trilogie

Engelsgrund
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Klappentext:
„Die Tote hieß Valerie Wegemann, war siebenundzwanzig Jahre alt, Mitglied bei Cernunnos und hatte in Engelsgrund gelebt. Sie war die erste Leiche. Der Anfang. Mit ihr begann, was so bald ...

Klappentext:
„Die Tote hieß Valerie Wegemann, war siebenundzwanzig Jahre alt, Mitglied bei Cernunnos und hatte in Engelsgrund gelebt. Sie war die erste Leiche. Der Anfang. Mit ihr begann, was so bald nicht enden würde.“
Eine friedliche Gemeinschaft in der Abgeschiedenheit der Ardennen. Zwei tote junge Frauen, brutal ermordet. Eine dritte junge Frau in höchster Gefahr. Eine unheilvolle Allianz zwischen Jäger und Gejagtem.

Mein persönliches Fazit:
Nach den großartigen Büchern „Tannenstein“ und „Finsterthal“ war ich wirklich gespannt darauf, wie das letzte Aufeinandertreffen von Born und Wolkow wohl ausgehen würde.
Um seiner alten Freundin Carla Diaz zu helfen, nimmt Alexander Born Kontakt zu Wolkow auf. Er benötigt Hilfe. Malin, Carlas Tochter, lebt in einer sektenähnlichen Gemeinschaft in Belgien, wo bereits zwei Frauen Opfer eines Gewaltverbrechens wurden. Wolkow schickt Artjom, einen jungen ausgebildeten Killer ohne Skrupel, nach „Engelsgrund“, um auf Malin aufzupassen.
Wolkow wäre natürlich nicht Wolkow, wenn er nicht eine bestimmte Absicht verfolgen würde.

Linus Geschke lässt es in diesem dritten Teil sehr langsam angehen. Er gewährt dem Leser einen umfangreichen Rückblick auf die Zeit vor Engelsgrund.
Die Ausarbeitung der Charakter und das Zusammenspiel zwischen Born und Wolkow hat mir wieder gut gefallen. Auch die ständigen Perspektivwechsel in dieser Reihe sorgen dafür, dass der Leser sich in alle Charakter gut hineinfühlen kann. Insbesondere Artjom entwickelt sich im Verlauf der Geschichte zu meinem absoluten Lieblingscharakter in diesem Buch. Zum Ende hin legt die Story nochmal deutlich an Spannung und Tempo zu. Ein Ende wie ich es so nicht erwartet hätte. Sowohl, was die Auflösung des Täters angeht wie auch der krönenden Abschluss des Buches, als es zum Showdown zwischen Born und Wolkow kommt. Ein wirklich gutes und emotionsgeladenes Finale.

Trotzdem konnte mich das Buch nicht so überzeugen wie seine Vorgänger. Bereits nach kurzer Zeit kam ich beim Lesen ins Stocken und musste „Engelsgrund“ unterbrechen. Mir erschienen einige Angaben „merkwürdig“ und so bin ich dann nochmal nach „Finsterthal“ zurückgekehrt. Ich bin dann auch fündig geworden. Einige Fakten bzw. Zeitabfolgen passen nicht zusammen. Das hat mich wirklich geärgert und mein Lesevergnügen dann doch deutlich geschmälert.

Insgesamt kann ich diese Trilogie nur jedem Thriller-Fan empfehlen. Es lohnt sich und vor allem der Auftakt in Tannenstein war großartig.

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Veröffentlicht am 22.01.2021

Für Leser mit schwarzem Humor

Achtsam morden
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Klappentext:
Björn Diemel wird von seiner Frau gezwungen, ein Achtsamkeits-Seminar zu besuchen, um seine Work-Life-Balance wiederherzustellen. Denn Björn ist ein erfolgreicher Anwalt und hat dementsprechend ...

Klappentext:
Björn Diemel wird von seiner Frau gezwungen, ein Achtsamkeits-Seminar zu besuchen, um seine Work-Life-Balance wiederherzustellen. Denn Björn ist ein erfolgreicher Anwalt und hat dementsprechend sehr wenig Zeit für seine Familie. Der Kurs trägt tatsächlich Früchte, und Björn kann das Gelernte sogar in seinen Job integrieren – allerdings nicht ganz auf die erwartete Weise. Denn als sein Mandant, ein brutaler Großkrimineller, ihm ernstliche Probleme bereitet, bringt er ihn einfach um – nach allen Regeln der Achtsamkeit…

Mein persönliches Fazit:
Einfach und anschauend erklärt der Autor Karsten Dusse in seinem Roman wie sich Achtsamkeitsregeln im Alltag anwenden lassen. In diesem Fall am Beispiel eines Strafverteidigers.
Der Hauptprotagonist Björn Diemel erweist sich als Musterschüler. Nach seinem Achtsamkeitsseminar setzt er die erlernten Regeln problemlos um. In Momenten der Unsicherheit nutzt er den Ratgeber, den ihm sein Therapeut geschenkt hat. Als Lektüre immer mit dabei.

Als eher trockener und phlegmatischer Typ, liebe ich diese Art von dunkelschwarzem Humor sehr und so musste ich beim Lesen oftmals Schmunzeln. Der Fokus beim Lesen dieses Buches lag für mich gar nicht so sehr auf der Bewertung der Story, des Schreibstils usw., sondern eher darauf, wie die verschiedene Achtsamkeitsregeln auf die jeweilige Situation in dem Buch angewandt wurden.

Als Krimi- und Trillerleserin konnten mich die teilweise doch bösen Mafiamethoden, wenn es um die Beseitigung von Personen ging, nicht wirklich beeindrucken.
Für mich war hier eher der Spaßfaktor entscheidend. Schwarzer Humor, so wunderbar umgesetzt.

Tatsächlich habe ich beim Lesen die ein oder andere persönliche Situation reflektiert und überlegt, wie ich in diesem Moment achtsamer mit meinem Gegenüber, mir, oder mit dem Problem hätte umgehen können.
Auch die „Beziehung“ zu unserem Nachbarn betrachte ich jetzt mit ganz anderen Augen. Hier werde ich zukünftig sicherlich versuchen, die Achtsamkeitsregeln auszuprobieren und anzuwenden. 😊

Nicht der größter Roman aller Zeiten, aber definitiv ein kurzweiliges Vergnügen für Leser mit dem besonderen Humor.

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