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Veröffentlicht am 07.04.2021

Leider schwächer als sein Vorgänger

I am Elektra
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2019 war "Becoming Elektra" von Christian Handel ein Jahreshighlight für mich. Ich habe dieses Buch abgöttisch geliebt und war wirklich traurig, dass es nur ein Einzelband sein sollte, da die Story in ...

2019 war "Becoming Elektra" von Christian Handel ein Jahreshighlight für mich. Ich habe dieses Buch abgöttisch geliebt und war wirklich traurig, dass es nur ein Einzelband sein sollte, da die Story in meinen Augen viel Potential brachte. Als es dann hieß, es kommt doch ein zweiter Band, konnte ich glücklicher kaum sein, hatte aber durch den Reihenauftakt auch sehr hohe Erwartungen an die Fortsetzung. Ob diese erfüllt wurden?

Während Band 1 von Isabel, Elektras Klon, handelte und wie diese auf ihrem Weg begleitet haben, dreht sich Band 2 um Elektra selbst, die plötzlich erwacht und sich an nichts erinnern kann, was mit ihrem Unfall zu tun hat. Sie erkennt, dass sie sich im Ferienhaus ihrer Familie befindet, merkt aber schnell, dass etwas nicht stimmt. Wo kommt plötzlich diese Narbe an ihrem Bauch her? Warum sieht sie so ausgemergelt aus? Und wer ist Nachts in ihrem Zimmer und hinterlässt diese merkwürdigen Botschaften? Plötzlich beginnt ein Kampf gegen die Zeit und Elektra weiß nicht, wem sie vertrauen kann.

Wie bereits erwähnt, waren meine Erwartungen an diese Fortsetzung hoch. Das Buch fing auch unglaublich gut an und ich habe mich, trotzdem Band 1 bei mir schon eine Weile zurückliegt, schnell wieder zurechtgefunden. Gleich die ersten Kapitel bauten eine tolle Spannung auf und ich wartete nur darauf, dass es genau so auch weitergehen würde. Nur leider hatte ich mehr und mehr das Gefühl, dass die Geschichte anfing, sich zu ziehen. Viele Gedanken wurden oft wiederholt und so wirklich passiert ist in der Zwischenzeit nicht. Sobald die Handlung spannender wurde und ich hoffte, dass nun so langsam meine Gefühle wie im ersten Band wieder hervorkommen können, waren diese Momente schnell wieder vorbei. Dieses Buch besteht aus sehr vielen Gedanken und Gesprächen, aber für mich leider aus zu wenig Handlung - dabei wollte ich es so sehr genauso lieben wie den ersten Band. Aber leider wurde das Potential der Geschichte hier nicht so ausgeschöpft, wie es hätte sein können, denn das, worauf dieses ganze Buch hinauslief - das, wofür wir alle eine Lösung bekommen wollten - genau das war einfach zu schnell abgehandelt. Auch blieben für mich einige Dinge offen, die nicht wirklich geklärt sind und lassen mich damit etwas enttäuscht zurück.

Ansonsten ist das Buch wieder in Christians angenehm lockerem Schreibstil geschrieben, dass man nur so durch die Seiten fliegt, auch wenn ich nicht so gefesselt war, wie ich es sonst von seinen Büchern gewohnt bin. Aber er hat eine tolle Art, seine Bücher aufzubauen und man verliert auch nicht die Lust am Lesen, sondern möchte einfach immer mehr aus seiner Feder entstehen sehen.

Auch die Charaktere sind gut ausgearbeitet, sodass sogar Elektra - die immer als sehr kalt und egoistisch hingestellt wird (was sie teilweise auch ist) - mir nach und nach immer sympathischer wurde und ich ihre Gefühle oft nachvollziehen konnte. Sie entwickelte sich zu einem tollen Charakter, der mehr und mehr über die Situation nachdachte und sich somit der Suche nach der Lösung auch im Interesse der anderen angeschlossen hat.

Isabel wirkte sehr unnahbar und war mir nicht so sympathisch, wie ich sie im ersten Band empfunden hatte. Ob damit nur die Unterschiede zwischen den einzelnen Charakteren gezeigt werden wollte oder ob sie sich einfach durch ihr neues Leben so verändert hat, das weiß ich nicht, aber sie war nicht mehr die, die wir aus dem vorigen Band kannten.

Mein Lieblingscharakter ist aber nach wie vor Hektor, denn auch wenn er unter allen Umständen seine Schwester retten möchte, hat er angefangen an vielem zu zweifeln und sich auch für die Interessen der Klone einzusetzen. Er macht sich stark für diejenigen, die es selbst nicht können und dafür bewundere ich ihn sehr.

Auch wenn mich dieser Band nicht so überzeugen konnte wie sein Vorgänger, kann ich die Reihe dennoch sehr empfehlen, denn es ist eine toll ausgearbeitete Welt und ich würde mich dennoch über weitere Bücher aus dieser freuen.

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Veröffentlicht am 21.03.2021

Was für Zwischendurch

Mein Glück in deinen Händen
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Ab und an braucht man zwischendurch mal ein Buch, welches leicht zu lesen ist. Ein Buch, bei dem man nicht viel nachdenken muss, sondern einfach das Geschriebene genießen kann. Ein Buch, welches einen ...

Ab und an braucht man zwischendurch mal ein Buch, welches leicht zu lesen ist. Ein Buch, bei dem man nicht viel nachdenken muss, sondern einfach das Geschriebene genießen kann. Ein Buch, welches einen vom Alltag ablenkt und auch immer mal wieder zum Schmunzeln bringt. Und genau solch ein Buch ist "Mein Glück in deinen Händen" von Mary Simses. Es ist eine Geschichte, die nicht neu ist, aber dennoch Spaß macht gelesen zu werden. Eine Geschichte, die nicht von Dauer ist, aber in jede Zeit passt.

In dieser Geschichte geht es um Sara, die über den Verlust ihrer Beziehung zu ihrer großen Liebe Carter nie hinweggekommen ist. Sie hängt noch immer an ihm, doch das Schlimme an der Geschichte ist, dass ausgerechnet ihre Schwester Mariel der Grund für die Trennung ist. Und dem nicht genug - nun läuten auch noch die Hochzeitsglocken und damit kommt Sara noch weniger zurecht. Ihr Plan, die Hochzeit ihrer kleinen Schwester zu sabotieren, beginnt und die Hoffnung, Carter für sich zurück zu gewinnen.

Beim Lesen hatte ich immer wieder das Gefühl die Geschichte zu kennen, nicht genau so wie hier erzählt, aber dennoch kam nichts so wirklich unerwartet, dass ich als Leserin selten überrascht wurde. Denn das Ausspannen des Freundes der Schwester kennen wir spätestens seit dem Film "In den Schuhen meiner Schwester" mit Cameron Diaz und auch die Sabotage der Hochzeit ist wohl vielen von uns bekannt aus "Bride Wars" mit Anne Hethaway und Kate Hudson - dieses Buch eine gute Mischung aus beiden Filmen.

Doch wo die Filme vor allem mit Humor und Romantik überzeugen konnten, wurde dieses hier auch versucht, aber die Umsetzung haperte leider ein Wenig. Ja, es gab Momente, in welchen ich gut über die Situationen lachen konnte, aber diese waren eher selten und der romantische Aspekt, das Gefühl, das hat mir hier leider auf den meisten Seiten sehr gefehlt. Mary Simses versuchte sich an einer humorvollen Romanze, aber für mein Gefühl war es zu oft "drüber", die Situationen zu erzwungen und teilweise war ich von Sara einfach nur genervt.

Aber das kann ich leider zu fast allen Charakteren in diesem Buch sagen. Sara benahm sich wie ein eifersüchtiger Teenager, Mariel, also ob sie an nichts die Schuld trägt und Carter, als würde ihn die ganze Sache gar nichts angehen. Der einzige Charakter, der mir wirklich gefiel, war David, aber der tauchte leider seltener auf, als ich es mir gewünscht hätte.

Ansonsten hat das Buch einen angenehmen Schreibstil und man kann es gut und flüssig lesen. Es ist ein Buch für zwischendurch und wie bereits erwähnt, man wird wohl nicht lange darüber nachdenken und die Geschichte im Kopf behalten. Dafür besticht es aber mit einem wunderschönen Cover und einem wirklich tollen Buchschnitt, in welchen ich mich direkt verliebt habe, als ich es gesehen hab.

"Mein Glück in deinen Händen" war mein erstes Buch der Autorin und ich weiß nicht, ob ich noch weitere ihrer Werke lesen werde, da mir hier einfach die Tiefe in der Geschichte gefehlt hat. Aber wer diese nicht unbedingt braucht und auch mal gerne Geschichten liest, die durch mehrere Übertreibungen selten der Realität entsprechen werden, dem kann ich diese Geschichte dennoch empfehlen.

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Veröffentlicht am 14.03.2021

Eine tolle Idee

Die Legende Kalandrias
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Ich lese unwahrscheinlich gern Bücher aus dem Selfpublishing und vor allem Debuts der Autoren machen mich oft neugierig, da man so im Laufe der Zeit eine Wandlung erlebt, wie sehr sich auch die Autoren ...

Ich lese unwahrscheinlich gern Bücher aus dem Selfpublishing und vor allem Debuts der Autoren machen mich oft neugierig, da man so im Laufe der Zeit eine Wandlung erlebt, wie sehr sich auch die Autoren weiterentwickeln. So war ich sehr gespannt auf das Debut von Rikki Lamur, was mich allein durch den Klappentext gleich direkt neugierig gemacht hat und ich mich aufs Lesen der Geschichte freute.

Doch worum geht es eigentlich? Die Protagonistin Ava wurde von ihrem Vater, König Alon, zur gefährlichen Kriegerin ohne Mitgefühl oder Nachsicht erzogen, da dieser durch dunkle Mächte alles Gute in sich verloren hat. Sie ist die rechte Hand ihres Vaters und so geht sie jedem seiner Befehle nach, ohne diese auch nur ein Mal zu hinterfragen. Doch bei einem ihrer Aufträge begegnet sie Kirú, dem Friedenswächter und dieser prophezeit ihr eine Zukunft, die sie sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht vorstellen kann.

Mir hat die Idee dieser Geschichte unglaublich gut gefallen, nur hatte ich mit der Umsetzung hier und da meine Probleme. Gleich zu Beginn fiel es mir leider sehr schwer in die Geschichte rein zu finden und zu verstehen, was es mit den drei Hütern - einem Löwen, einem Fuchs und einem Hirsch - und deren Blumen auf sich hat. Es dauerte eine Weile, bis ich den Sinn dahinter verstand und verlor leider dabei schon fast die Lust weiter zu lesen, denn 600 Seiten sind doch eine Menge. Aber als ich dann verstand, worum es ging, konnte ich mich ganz auf die Geschichte einlassen und diese in vielen Teilen auch genießen. Nur leider gab es ein paar Punkte, die für mich leider unlogisch vom Verlauf her waren, sodass ich in meinem Lesefluss immer wieder gebremst wurde, was ich sehr schade fand und dem Buch damit leider nicht gut tat.

Zu den Charakteren kann ich nur sagen, dass sie für mich nicht das widergespiegelt haben, was im Klappentext versprochen wurde. Ja, Alon und Ava sind nicht die nettesten Menschen in dieser Geschichte, jedoch merkt man schnell, dass dies scheinbar nur eine äußere Hülle ist, denn Alon kam mir oft doch sehr nachgiebig vor - gerade in Bezug auf Ava - und Ava selbst, in ihr habe ich nicht die erbarmungslose Kriegerin gesehen, auf die ich mich eigentlich gefreut hatte. Von Beginn an zeigte sie doch immer wieder Nachsicht und somit war mir schnell klar, dass sie anders handelt als anfangs gedacht und nicht diejenige ist, die sie vorgibt zu sein.

Beim Schreibstil muss ich sagen, dass ich hier einige Probleme hatte, wenn die Autorin ein und die selbe Person in einem Abschnitt mehrfach erwähnte. Anstatt einfach den Namen zu nennen oder "sie" zu schreiben, waren es meistens eher Begriffe, die die aktuelle Situation oder Tätigkeit beschrieben, wie zum Beispiel "die Reiterin", "die Kämpferin" oder ähnliche Bezeichnungen. Gerade in Momenten, wo mehrere Charaktere in der gleichen Handlung vorkamen, hat mich das immer mal wieder beim Lesen stutzen lassen. 

Ansonsten war es eine tolle Idee der Geschichte, die ich sehr gemocht habe und auch gern weiterverfolgen möchte, da es mal ein neuer Aspekt von Fantasygeschichten ist, welche mir so noch nicht begegnet sind. Ich würde mir im weiteren Verlauf eine größere Rolle für die Hüter wünschen, da mir diese hier leider zu selten begegnet sind und ich sie sehr mochte, aber ich lasse mich gern im neuen Abenteuer überraschen, wen der bekannten Figuren wir wieder treffen werden.

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Veröffentlicht am 22.01.2021

Tolle Idee, mangelhafte Umsetzung

Die Erwählten - Tödliche Bestimmung
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Ich finde es immer sehr schade, wenn ein Buch uns Lesern viel Potential zeigt, aber dieses dann leider nicht ausgeschöpft wird. Auch "Die Erwählten" war für mich ein solches Buch, denn man hatte gleich ...

Ich finde es immer sehr schade, wenn ein Buch uns Lesern viel Potential zeigt, aber dieses dann leider nicht ausgeschöpft wird. Auch "Die Erwählten" war für mich ein solches Buch, denn man hatte gleich zu Beginn einige Ideen, wohin es führen könnte, doch leider wartete man lange, bis sich etwas tat - und das nicht immer in die Richtung, wie man es erhofft hat. Dass dieses Buch anders sein wird als "Die Bestimmung", schwerer zu lesen und eben für Erwachsene, da erwartete ich ein Buch, welches mich auch herausfordert. Jedoch war dies nicht der Fall.

In diesem Buch begleiten wir eine Gruppe von jungen Erwachsenen, welche sich vor knapp 10 Jahren dem "Dunklen" entgegenstellten und ihn scheinbar besiegen konnten. Sie alle leiden unter den Folgen des Kampfes und so wirklich konnte bisher keiner damit abschließen, obwohl sie doch gesiegt haben. Doch plötzlich müssen sie sich klar werden, dass es damals anders ausging als sie dachten und stehen plötzlich einem kompletten neuen Weltbild gegenüber. 

Ja, was soll ich sagen? Die Geschichte begann richtig gut und ich kann auch nicht sagen, dass sie schlecht sei oder mir nicht gefallen hat. Ich wollte schon immer weiter lesen, wissen, was wohl als nächstes geschehen wird, aber die Umsetzung der Geschichte hat es mir als Leser da nicht immer leicht gemacht. Es startete unwahrscheinlich stark und ich dachte gleich zu Beginn "dies wird ein Buch, welches Highlight-Potential hat. Jedoch ebbte diese Spannung schnell wieder ab und ehe neue Dinge geschahen, zog sich das Geschehen leider sehr in die Länge. Wir Leser erhalten unwahrscheinlich viel Informationen über die Auswahl der Erwählten selbst, wie damals alles ablief, welche Strippen gezogen wurden und wie was miteinander verbunden ist. Welche Dinge vor der Menschheit geheim gehalten wurden und nur wenige Leute zu erfahren bekamen. 

Zwischen den Kapiteln wurden immer wieder Einblicke in Akten gezeigt, die unter Verschluss stehen und nur die engsten Mitarbeiter je zu Gesicht bekommen. Dadurch bekommen wir Leser Hintergrundinformationen, welche (den meisten) Protagonisten verschlossen bleiben. Diese Einblicke frischen den Verlauf immer mal wieder auf, aber dennoch hat man mit so vielen Informationen zu tun, dass man diese gar nicht alle behalten kann und auch jetzt nach dem Lesen weiß ich noch immer nicht, was davon nun wirklich für die Handlung wichtig war und was nicht.

Ich kann aber sagen, dass mich die Idee der Geschichte wirklich fasziniert hat und wie bereits erwähnt, es gab unglaublich viel Potential für eine spannende Story. Das Worldbuilding war unglaublich interessant und auch wenn es Urban Fantasy ist, hat man oftmals das Gefühl in einer fremden Welt zu sein. Veronica Roth hat diese Welt auf eine Art aufgebaut, die viel Spielraum für die eigene Vorstellung lässt und uns Leser somit die Chance gibt, unsere Fantasy vollends auszuleben. Es gibt auch einige Wendungen und Überraschungen, mit welchen ich so nicht gerechnet habe, aber dennoch fehlte das gewisse Etwas.

Dafür fand ich aber die Charaktere sehr authentisch und greifbar umgesetzt. Vor allem Sloane war mir direkt sympathisch, denn auch wenn sie vieles negativ sieht, sagt sie gerade heraus, was sie denkt und verschönert nichts für ihre Mitmenschen. Man weiß direkt, woran man bei ihr ist und dennoch schafft sie es immer wieder uns Leser zu überraschen. Matt hingegen kam mir oft etwas...bubihaft vor, wenn man das so nennen kann. Er war damals der Anführer der Gruppe, aber irgendwie wurde ich nie das Gefühl los, dass er nicht wirklich was zu sagen hätte bzw. dass die Anderen nicht wirklich viel auf seine Meinung geben. Er redete sich Vieles schön und hat oft die Augen vor dem Verschlossen, was wirklich wichtig gewesen wäre. Beeindruckt hat mich aber auch die Freundschaft zwischen Sloane und Albie, die sich scheinbar ohne Worte verstanden und sich gegenseitig nicht erklären brauchten. So unterschiedlich sie auf den ersten Blick wirkten, so ähnlich waren sie sich doch in ihrem Erlebten und das hat sie offensichtlich zusammen geschweißt.

Es ist ein Buch, was mich leider nicht so begeistern konnte, wie ich es mir erhofft hatte, aber durch den wirklich sehr tollen Schreibstil der Autorin und dem teils offenen Ende bin ich sehr gespannt auf den zweiten Band, den ich auch unbedingt lesen möchte, denn es hat mich schon wartend zurückgelassen. Es ist vielleicht kein Buch für Jeden, aber wenn jemand nicht immer Spannung und Action braucht und gern Bücher liest, die einem viele Informationen zur Welt geben, der hat hier definitiv das richtige Buch für sich gefunden.

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Veröffentlicht am 26.12.2020

Nett für Zwischendurch

Winterküsse in Schweden
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Da ich Schweden schon mein Leben lang liebe, habe ich nicht lange überlegt, ob ich "Winterküsse in Schweden" lesen möchte oder nicht, denn eine Geschichte fürs Herz, das in meinem liebsten Land spielt, ...

Da ich Schweden schon mein Leben lang liebe, habe ich nicht lange überlegt, ob ich "Winterküsse in Schweden" lesen möchte oder nicht, denn eine Geschichte fürs Herz, das in meinem liebsten Land spielt, zu einer Zeit die immer gemütlich ist - das klang nach einem Buch, was ich unbedingt lesen möchte. Der Klappentext hat sich auch gut angehört und so habe ich mich sehr auf die Geschichte dahinter gefreut. 

In diesem Buch geht es um die Protagonistin Malin, welche das vergangene Jahr einfach nur vergessen möchte, denn es schmerzte sie zu sehr daran zu denken. Mit kaum jemanden spricht sie über das Geschehene und so wirklich davon los kommt sie auch nicht. Sie sucht sich eine neue Wohnung in Stockholm, die sich aber als totale Bruchbude entpuppt. Wie gut, dass ihr Nachbar Sven, der gegenüber wohnt, helfen kann. Die Beiden kommen sich immer näher, haben aber große Geheimnisse voreinander, die die junge Beziehung auf eine Probe stellen.

"Winterküsse in Schweden" - da dachte ich an eine gemütliche Story, die meine Sehnsucht nach diesem wundervollen Land auch etwas stillen kann. Am Anfang des Buches wird noch davon gesprochen, wie entspannt die Schweden sind und wie "lagom" sie alles sehen. Aber beim Lesen fehlte mir das leider im gesamten Buch. Es werden zwar immer wieder ein paar schwedische Begriffe eingeworfen, aber ansonsten hätte das Buch an fast jedem anderen Ort der Welt spielen können, was meine Freude leider etwas trübte. Skandinavische Geschichten haben immer etwas Besonderes an sich, aber das kam in diesem Buch leider nicht wirklich rüber.

Auch die Charaktere konnten mich nicht überzeugen. Während Malin mich eigentlich mit ihrer Art nur genervt hat, da sie ständig alles dramatisieren musste und Vieles negativ gesehen hat, war mir Sven zu überschwänglich, wollte zu schnell helfen. Das ist an sich nichts schlimmes, aber er tat das einfach zu enthusiastisch, war zu schnell dabei und machte es irgendwie zu  Einzig Jule, Malins beste Freundin, fand ich sympathisch und überzeugend, da sie für mich als einzige in der Geschichte recht "normal" wirkte. Aber im wahren Leben mag man ja auch nicht jeden, warum sollte es also in einem Buch immer so sein ;)

Um Malis Schicksal wurde ein großes Geheimnis gemacht, wobei man sich dabei einen Teil davon schon denken konnte. Das, was ihr geschehen ist, da möchte keiner in ihrer Haut stecken, denn es ist einfach schlimm. Hier hätte ich mir allerdings gewünscht, dass man etwas mehr von ihr erfährt, wie sie davor war. Dass wir Leser erfahren, spüren, wie sehr sie dieser Schicksalsschlag verändert hat, was das Geschehene mit ihr machte. Vielleicht wäre es mir dann einfacher gefallen, Malin als Person zu verstehen. Vielleicht wäre sie mir dann etwas sympathischer geworden. Ein paar kleine Rückblicke hätten der Tragik noch ein ganz anderes Gefühl verliehen.

Vielleicht bin ich aufgrund des Settings mit einer zu hohen Erwartung an die Geschichte gegangen, aber ich bin leider nicht gänzlich überzeugt und hätte etwas "Mehr" erwartet. Es ist ein nettes Buch für Zwischendurch, für mich jedoch leider nichts Besonderes.

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