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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.01.2021

Vorverurteilung

Das Klagen der Möwen
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Ein junges Mädchen wird grausam verstümmelt in Sylt am Strand gefunden. Der Polizist Uwe und guter Freund der Familie des getöteten Mädchens ist von der Schuld von Carsten Normann überzeugt. Familie Normann ...

Ein junges Mädchen wird grausam verstümmelt in Sylt am Strand gefunden. Der Polizist Uwe und guter Freund der Familie des getöteten Mädchens ist von der Schuld von Carsten Normann überzeugt. Familie Normann wird schnell Opfer einer Hass-Tirade der Bevölkerung. Seine Frau Marie versucht alles, um die Unschuld ihres Mannes zu beweisen und stößt unter anderem auf Geheimnisse in ihrer eigenen Vergangenheit.

Die Charaktere sind schön bildlich dargestellt und durch den angenehm flüssigen Schreibstil fliegt man nur so durch die Seiten und der Spannungsbogen wird hier gut gehalten.

Thema der Story ist unter anderem auch, wie schnell Menschen durch eine Verdächtigung durch die Bevölkerung vorverurteilt werden.

Für die Auflösung des Familiendramas hätte ich mir noch etwas mehr Details gewünscht, im Großen und Ganzen hat mir der Thriller aber gut gefallen.

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Veröffentlicht am 22.01.2021

Grausames Thema

Amissa. Die Verlorenen
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Direkt neben einer Autobahn-Raststätte läuft ein Mädchen panisch auf die Fahrbahn. Die Privatdetektive Rica und Jan Kantzius werden Zeugen wie das Mädchen von einem Auto erfasst wird. Jan versucht ihr ...

Direkt neben einer Autobahn-Raststätte läuft ein Mädchen panisch auf die Fahrbahn. Die Privatdetektive Rica und Jan Kantzius werden Zeugen wie das Mädchen von einem Auto erfasst wird. Jan versucht ihr noch zu helfen, doch jede Hilfe kommt zu spät, sie kann ihm gerade noch einen rätselhaften Zettel in die Hand drücken bevor sie stirbt. Dieser Zettel und ihre letzten Worte lassen Jan keine Ruhe und er beginnt mit den Ermittlungen zusammen mit seiner Frau, die für Amissa arbeitet, eine Institution zur Aufklärung von Vermisstenfällen.

Der Auftakt der Trilogie um das Privatdetektiv-Ehepaar und Amissa hat mir sehr gut gefallen. Der gewohnt fesselnde Schreibstil des Autors Andreas Winkelmann, der hier unter dem Pseudonym Frank Kodiak schreibt, lässt die Seiten beim Lesen nur so dahin fliegen, obwohl die Spannung manchmal ein klitzekleines bisschen absackte.

Die Story wurde aus verschiedenen Sichtweisen erzählt, so erfährt der Leser schnell verschiedene Hintergründe.

Die beiden Hauptprotagonisten wurden prima bildlich beschrieben, sie haben Ecken und Kanten und eine interessante Vorgeschichte.

Die Handlung ist gut durchdacht und die Darstellung der menschlichen Abgründe ist nichts für schwache Nerven. Die offenden Fragen zum Ende machen definitiv neugierig auf den nächsten Teil, der hoffentlich nicht lange auf sich warten lässt.

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Veröffentlicht am 15.01.2021

Tödliche Freundschaft

Frostgrab
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Nach 10 Jahren trifft sich Milla mit ihrer Snowboard-Clique von früher in einer einsamen Lodge in den französischen Alpen. Niemand sonst scheint anwesend zu sein, doch schon bald beginnt ein übles Psychospiel.

Die ...

Nach 10 Jahren trifft sich Milla mit ihrer Snowboard-Clique von früher in einer einsamen Lodge in den französischen Alpen. Niemand sonst scheint anwesend zu sein, doch schon bald beginnt ein übles Psychospiel.

Die Charaktere sind vielschichtig und interessant dargestellt. Jeder hat sein Geheimnis und trägt Schuldgefühle mit sich herum. Die Handlung wird aus der Sicht von Milla als Ich-Erzählerin dargestellt. So versucht sie teilweise im Alleingang zu ergründen warum sie alle ohne Handys und funktionierendem Skilift in der Lodge festsitzen. Was ist damals vor 10 Jahren passiert, wer will sich rächen? So sucht sie bei jedem nach Antworten und verdächtigt jeden auf die ein oder andere Weise. Doch ist sie ganz unschuldig? Hier gelingt es der Autorin sehr schön bei jeder Person gewisse Zweifel zu säen.

Die Story wechselt aus der Gegenwart immer mal wieder in den Winter vor 10 Jahren zurück und nach und nach fügt sich ein Puzzleteil nach dem anderen zusammen. Das hin- und herswitchen ist so geschickt gewählt, dass sich hier die Spannung gut aufbauen kann und man unbedingt weiterlesen möchte.

Die vielen Snowboarding-Fachbegriffe sind etwas gewöhnungsbedürftig, beeinträchtigen das Lesevergnügen aber nicht.

Was den Täter angeht, fand ich die Auflösung etwas vorhersehbar, die Hintergründe waren aber durchaus schockierend.

Hier ist der Autorin ein gutes Thriller-Debüt gelungen, gerne mehr.

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Veröffentlicht am 08.01.2021

Ein Katz- und Maus-Spiel

Der Heimweg
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Jules Tannberg übernimmt für seinen Freund vertretungsweise das Begleittelefon, ein Service für Frauen die abends alleine unterwegs sind, ängstlich sind und mit einer Stimme am Telefon nach Hause begleitet ...

Jules Tannberg übernimmt für seinen Freund vertretungsweise das Begleittelefon, ein Service für Frauen die abends alleine unterwegs sind, ängstlich sind und mit einer Stimme am Telefon nach Hause begleitet werden möchten. Bisher gab es noch keine Notfallsituation, bis Jules Klara am Telefon hat. Sie hat furchtbare Angst, sie hat das Gefühl von einem wahnsinnigen Mörder verfolgt zu werden.

Die Aufmachung des Buches ist sehr ansprechend für einen Thriller, alles schwarz, selbst die Schnittkanten.

Ich bin von Anfang an gut in die Geschichte hineingekommen. Sebastian Fitzek versteht es in seinen Thrillern die Spannung durchweg zu halten, so auch bei "Der Heimweg"

Der Autor greift hier das Thema Opfer von häuslicher Gewalt auf, was wirklich grauchenvoll dargestellt wird und nichts für schwache Nerven ist.

Die Story ist grausam und brutal, allerdings fand ich sie auch etwas konstruiert und teilweise ein bisschen too much, trotzdem ein Meisterwerk an spannenden, unerwarteten Wendungen und einer überraschenden Auflösung.

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Veröffentlicht am 22.12.2020

Der Erlöser

Rache, auf ewig (Ein Grall-und-Wyler-Thriller 3)
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Jan Grall und Rabea Wyler werden als externe Berater zu einem Mordfall auf Sylt hinzugezogen. Ein bekannter Unternehmer wurde in einem Gewächshaus gefunden, aufgespießt durch wachsenden Bambus. Kurz darauf ...

Jan Grall und Rabea Wyler werden als externe Berater zu einem Mordfall auf Sylt hinzugezogen. Ein bekannter Unternehmer wurde in einem Gewächshaus gefunden, aufgespießt durch wachsenden Bambus. Kurz darauf verschwindet die leitende Ermittlerin Anita Ichigawa, und der Täter mordet weiter. Eine rasante Suche nach dem Mörder beginnt.

Dies ist der dritte Teil des Autors mit den beiden Ermittlern Jan und Rabea. Jan ist eher der ruhige Denker-Typ und Rabea, die sich durch Kampftraining körperlich und seelisch fitzuhalten versucht, driftet manchmal in eine Aggressivität ab, die mir zu denken gibt. Leider sind mir die beiden Charaktere etwas blass geblieben, dies kann aber auch daran liegen, dass mir etwas Vorwissen aus den ersten Teilen fehlt.

Der Schreibstil ist sehr schön flüssig zu lesen und durch die kurzen Kapitel war das Buch mit seinen 368 Seiten ruckzuck durchgelesen. Zu Beginn konnte mich die Story leider nicht packen, sodass meine Gedanken immer wieder abschweiften. Ab der Mitte des Buches wurde es dann aber richtig spannend und die Handlungsdicht nahm immer mehr zu. Durch die ungewöhnlichen Tötungsmethoden blieb mir beim Lesen das ein oder andere Mal die Luft weg.

Sehr schön ausgearbeitet fand ich die verschiedenen Settings und die anderen Charaktere.

Ein Autor den ich nicht aus den Augen verlieren werde.

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