Der dunkle Himmel
Dark CanopyIn einer nicht näher bezeichneten Zukunft ist die Welt ein dunkler Ort geworden, und das nicht nur literarisch. Die Percents, fast unbesiegbare, künstlich geschaffene Soldaten für den 3. Weltkrieg, haben ...
In einer nicht näher bezeichneten Zukunft ist die Welt ein dunkler Ort geworden, und das nicht nur literarisch. Die Percents, fast unbesiegbare, künstlich geschaffene Soldaten für den 3. Weltkrieg, haben die Weltherrschaft übernommen, hassen und unterdrücken die Menschen, die kaum mehr als Sklaven für sie sind. Doch sie vertragen kein Sonnenlicht, also verdunkeln sie mit einer eigens geschaffenen Maschine eben jenes, bis auf wenige Stunden am Tag.
In dieser Welt lebt Joy, ein zu Prologzeiten erst 16jähriges, später dann 19jähriges Mädchen. Trotz ihres Namens hat sie nicht viel zu lachen, denn sie gehört einer Gruppe von Rebellen an, die außerhalb der unterdrückten Städte wohnt. Wenn die Rebellen gefasst werden, geht's ihnen schlecht, außerdem hungern und frieren sie, doch sie können sich frei fühlen. Als Joy und ein paar andere aus ihrer Gruppe in eine Stadt schleichen, um Lebensmittel einzutauschen, endet das in einer Katastrophe. Es gibt Tote unter ihnen, schwer Verletzte und sie selbst wird gefangen genommen. Das ist ihr Ende, das weiß sie, denn sie wird ausgewählt, bei einer Menschenjagd teilzunehmen - wobei sie selbstverständlich einer der Menschen ist, die gejagt werden sollen. Damit das für die Übersoldaten nicht zu einfach wird, wird sie trainiert. Ihr "Trainer" ist Neel, ein in Ungnade gefallener Percent, und der hat seine eigene Agenda.
Die Welt, wie sie uns vorgeführt wird, ist schon faszinierend, da sie gleichzeitig absurd, aber doch auch möglich erscheint. Schon jetzt gibt es tödliche Waffen, vor denen einem das Grausen kommen kann, und tödliche Soldaten herzustellen, ist bestimmt nicht nur Science Fiction heutzutage. Allein die dystopischen Ereignisse haben mich sehr gefesselt. Ernsthaft gestört hat mich jedoch die Protagonistin, Joy, denn ich konnte mit ihr nichts anfangen. Sie ist eine ganz schöne Zicke, die mich oft einfach nur genervt hat. Auch die sich anbahnende Liebesbeziehung zu Neel konnte ich nicht nachvollziehen. Ich sah nicht einmal, woher sie kommen sollte, spürte keine Funken oder auch nur den Ansatz von Liebe.
Von daher ist es eine gut geschriebene, aber doch auch teilweise mit Längen behaftete Geschichte, die hier gute 3,5 Punkte abfassen kann.