Comic mit einer unglaublich bestechenden Titelheldin
Meine Meinung
In »Der verbannte König« führen Xavier Dorison und Joël Parnotte die phantastische Geschichte von Aristophania und den Francoeur Sprößlingen Basile, Victor und Calixte weiter und ziehen ...
Meine Meinung
In »Der verbannte König« führen Xavier Dorison und Joël Parnotte die phantastische Geschichte von Aristophania und den Francoeur Sprößlingen Basile, Victor und Calixte weiter und ziehen mit einer düsteren und spannenden Entwicklung erneut in den magischen Bann ihrer Welt im Frankreich des 19. Jahrhunderts.
Adèle Francoeur wird bei der Überführung in ein anderes Gefängnis von einem mysteriösen Mann mit Zylinder, der »Der verbannte König« genannt wird, befreit und ihrer Kraft bestohlen im Reich Azur zurückgelassen. Nun haben die Kinder zwar ihre Mutter zurück, doch um diese von der Macht des Calamyrh zu befreien, müssen sie sich mit dem dunklen Hof anlegen, und um überhaupt eine Chance gegen einen aufkeimenden Krieg gegen den verbannten König zu haben, unbedingt die Morgenrot-Quelle finden. Die Königin von Azur möchte jedoch nicht das immense Risiko eingehen und gewährt Aristophania und den Kindern daher nur sieben Tage Zeit, um zu beweisen, dass die Kinder dazu im Stande sind.
Der positive Eindruck den ich vom ersten Band »Das Reich Azur« gewinnen konnte, wurde von Xavier Dorisons fesselndem Storytelling noch weiter verstärkt. Die herzliche alte Dame besticht mit ihrem klugen Charme, Mitgefühl und natürlich ihren magischen Kräften die immer wieder in Staunen versetzen. Außerdem begegnet sie der Abneigung der Bauern gegenüber allem Außergewöhnlichen mit stoischer Gelassenheit und eilt mit ihren heilenden Kräften zur Hilfe.
Das stimmige Artwork von Joël Parnotte erledigt dann den Rest und macht diese Comic-Fortsetzung zu einem rundum gelungenen Leseerlebnis. Die detaillierten Illustrationen sind der Wahnsinn und vor allem die ausdrucksstarken Gesichter brennen sich im Gedächtnis ein. Durch die großzügige Einsetzung von Schraffuren und dem zumeist düster gehaltenen Farbkonzept, welches zwischendurch mit frischen Grün- und Blautönen durchbrochen wird, wird eine dichte Atmosphäre erzeugt die perfekt zum märchenhaften Inhalt mit gesellschaftskritischen Einflüssen passt.
Bei diesem Comic handelt es sich um den zweiten Band einer 4-teiligen Reihe, die in sich abgeschlossen ist. Deshalb eignet sich »Aristophania« wunderbar als Objekt für Comic-Neueinsteiger, obwohl dieser Folgeband mit etwas mehr Text aufwartet. Durch übersichtlich angeordneten Panels lässt sich dennoch dem Handlungsverlauf leicht folgen.
Die Handlung hat nun so richtig an Fahrt aufgenommen und viele Fragen aufgeworfen, sodass ich es jetzt schon kaum erwarten kann zu erfahren wie es weitergehen wird. Der dritte Teil wird im April 2021 unter dem Titel »Die Morgenrot-Quelle« erscheinen.
Fazit
Ein märchenhafter Comic mit einer unglaublich bestechenden Titelheldin. Ich bin absolut begeistert!
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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 25.08.2020