Die Truppe um den jungen Dieb Glin kommt für eine Saison in die Stadt Mosmerano, um dort ein großes Ding zu drehen. Doch auch der beste Plan kann nicht vor bösen Überraschungen schützen. Und so geraten die Diebe mitten in ein Komplott um finstere Magier und ein Gemälde, das es eigentlich gar nicht geben dürfte …
Sie nennen sich »Die Herbstgänger« und sind eine Truppe fahrender Schauspieler – zumindest so lange sie nicht tricksen, betrügen und stehlen. Denn dem gilt ihre eigentliche Leidenschaft. Die sagenhaft schöne Lagunenstadt Mosmerano hält viele Versuchungen bereit, und nicht lange, so bereiten sie einen spektakulären Kunstraub vor. Doch dann geraten sie ins Visier eines Magiers, der mächtiger und sehr viel niederträchtiger ist als sie selber. Er zwingt sie, ihre Talente für seine Zwecke zu nutzen und für ihn zu arbeiten. Und so tanzen die Herbstgänger bald auf mehreren Hochzeiten: Sie wollen Rache, sie wollen ihren Coup durchziehen, sie wollen eine politische Verschwörung um uralte Magie aufdecken – und am Ende auch noch mit heiler Haut davonkommen. Die Diebe rund um den charismatischen Glin Melisma müssen an die Grenzen ihres Könnens gehen. Und noch darüber hinaus …
Die Herbstgänger sind eine fahrende Theatergruppe. Mit ihrem Talent und ihrem mechanischen Theater lassen sie die Herzen jedes Theaterfreundes höherschlagen. Doch niemand ahnt, dass das alles nur Tarnung ...
Die Herbstgänger sind eine fahrende Theatergruppe. Mit ihrem Talent und ihrem mechanischen Theater lassen sie die Herzen jedes Theaterfreundes höherschlagen. Doch niemand ahnt, dass das alles nur Tarnung ist. Hinter der Fassade sind sie die schlausten Diebe unter der Sonne. In der Hafenstadt Mosmerano wollen sie schließlich den Clou ihres Lebens machen. Doch dabei haben sie nicht mit alten Feinden gerechnet, die ihre Pläne völlig durcheinanderwirbeln.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Der Hauptcharakter ist nicht der klassische High-Fantasy-Held, was viel frischen Wind in die Sache gebracht hat. Er vollführt einen Drahtseilakt zwischen ‚moralisch‘ und ‚unmoralisch‘, der mir beim Lesen sehr viel Spaß bereitet hat.
Auch die Welt hat mir sehr gut gefallen. Mosmerano hat mich sehr an Venedig erinnert, hat es aber gleichzeitig geschafft für sich selbst zu stehen.
Besonders fasziniert haben mich die alten, verlorengegangenen Mechaniken, die eine zentrales Thema der Geschichte darstellen. Die fand ich unglaublich faszinierend und würde mich freue irgendwann mehr darüber zu lesen.
Auf so viel Lob muss allerdings leider ein aber folgen. Dadurch, dass es sich bei den Herbstgängern um eine ganze Gruppe handelt, kamen einige der Charaktere einfach zu kurz. Ca. die Hälfte von ihnen konnte ich ins Herz schließen, doch zu den anderen konnte ich keine Bindung aufbauen. Deshalb haben mich ihre Schicksale – ob sie gut oder schlecht waren verrate ich nicht – mich kalt gelassen.
Das Cover hat mich sofot neugierig gemacht und so auch der Titel. Beides passt sehr gut zur Geschichte und da ich schlichte Cover liebe, gefällt mir auch dieses wirklich sehr - ein wenig düster und trotzdem ...
Das Cover hat mich sofot neugierig gemacht und so auch der Titel. Beides passt sehr gut zur Geschichte und da ich schlichte Cover liebe, gefällt mir auch dieses wirklich sehr - ein wenig düster und trotzdem schön, etwas, das für mich super zur Geschichte passt.
Auch der Schreibstil hat mir gefallen, denn er ist flüssig, gut zu lesen und auf eine bestimmte Art und Weise schön. Besonders am Anfang passiert gar nicht mal so viel und es wird viel geredet, man lernt die verschiedenen Charaktere kennen und erst ein wenig später wird es spannend - besonders ab der Mitte des Buches wollte ich unbedingt eissen, was als nächstes passieren wird und wie es mit den Protagonisten weitergehen wird.
Die Charaktere sind alle schön unterschiedlich und doch passen sie gut zusammen und man lert jeden recht gut kennen. >Mir hat nur manchmal ein wenig die "Tiefe" gefehlt, denn je mehr man darüber nachdenkt, desto mehr fällt einem, oder ist mir aufgefallen, dass man doch gar nicht so viel über sie und auch die gesmate ausgedachte Welt weiß. Da hätte ich mir noch ein paar Hintergrundinfos und einfach ein bisschen "mehr" gewünscht. Trotzdem kann ich sagen, dass ich auf jeden Fall mit den Charakteren mitgefiebert habe.
Insgesamt ein wirklich gutes Buch, bei dem mir der besondere Schreibstil ziemlich gut gefallen hat. Ich empfehle allerdings einen Blick in die Leseprobe zu werfen, da ich mir vorstellen kann, dass er nicht für jeden was ist - ich mag ihn aber sehr. Ein paar mehr Informationen hätten mir gut gefallen und auch wenn das ein oder andere Kapitel ein wenig länger gewesen wäre. Ich bin gespannt, was sich der Autor noch so ausdenken wird, denn das wird definitiv nicht mein letztes Buch von ihm gewesen sein.
Die Herbstgänger scheinen eine Truppe fahrender Schauspieler zu sein, das einzige Kuriosum an ihnen ihr mechanisches Theater, mit dem sie von Stadt zu Stadt ziehen ...
Diebe der Nacht von Thilo Corzilius
Die Herbstgänger scheinen eine Truppe fahrender Schauspieler zu sein, das einzige Kuriosum an ihnen ihr mechanisches Theater, mit dem sie von Stadt zu Stadt ziehen und die Menschen unterhalten. Doch in Wahrheit sind sie eine Diebesbande: „Wenn wir nur dreist genug sind, stehlen wir die gesamte Ruhende Welt“ ist ihr Motto. Doch Talmos, der Anführer der Herbstgänger, holen seine Altlasten ein und bringen den Rest der Truppe in höchste Gefahr. Es wird Zeit für ihren größten Coup.
„Mit einem Kuss auf die Stirn und einem Gebet auf den Lippen“ schafft diese zusammengewürfelte Truppe Dinge, an die der Leser nicht im Entferntesten denkt. Das hat mir schon auf den ersten paar Seiten imponiert. Sie halten zusammen, sind nicht auf den Mund gefallen, sind mutig und frech.
Glin, der junge Dieb und Talmos’ Mündel ist der Protagonist der Geschichte. In seine Gefühls- und Gedankenwelt erhält der Leser während des Buches den größten Einblick, und er gerät trotz seiner Schläue immer wieder in brenzlige Situationen und macht Fehler, die ihn menschlich und greifbarer scheinen lassen. Zum Glück. Jeder Mensch hat Fehler, und dem Plot aus seinen Augen zu folgen hat mir wirklich Spaß gemacht. Ich hätte jedoch gern mehr Charakterbuilding auch abseits des Protagonisten gehabt. Thilo Corzilius ist nicht zimperlich was seine Figuren betrifft, was ich eigentlich begrüße, wenn es in die Story passt. Aber hier hatte ich das Gefühl, die Charaktere kaum kennen gelernt zu haben, bevor sie sich von der Bühne verabschiedet haben.
Der Antagonist ist dem Autor jedoch richtig gut gelungen. Seine Handlungen haben ihn zu einer Figur gemacht, die ich so richtig schön hassen konnte, die jedoch auch einen Background und somit die Plastizität hatte. Die anderen Charaktere hat man hauptsächlich durch Rückblenden kennen gelernt.
Die Ruhende Welt und vor allen Dingen die Stadt Mosmerano glänzen durch ihr italienisches Flair. Ein Labyrinth aus Masken und Lichter und dunklen Glamour, so kam es mir jedenfalls vor. Schade nur, dass die Welt und die Orte nur angerissen wurden, da der Umfang des Buches nicht mehr Platz geboten hat, um die Welt genauer zu erkunden. So kam mir der Plot bisweilen gehetzt vor. Ich wäre gern noch länger an manchen Locations geblieben und hätte sie auf mich wirken lassen.
Die Spannungskurve steigert sich im Verlauf des Buches, spätestens ab der Mitte waren auch meine Gedanken vom Wunsch nach einem bestimmten Gut beseelt und ich fieberte mit Glin und seiner Truppe. Ab da war ich mehr in der Geschichte gefangen.
Die Verquickung von Mechanik und Magie ist Thilo wirklich gut gelungen. Ohne große Erläuterungen lässt er seine Leser einfach erleben, was eine chemistische Lampe ist oder wie das mechanische Theater funktioniert. Dass Magie und Mechanik nicht nur nebeneinander, sondern miteinander funktionieren, war an diesem Buch wirklich außergewöhnlich gut gelöst und hat bei mir für viel Staunen gesorgt. Mein Liebling war übrigens Schönheit, eine wunderbare intelligente mechanische Grille - ich mag auch so eine auf meiner Schulter sitzen haben!
Trotzdem bleibt ein Wermutstropfen. Ich hatte das ganze Buch über das Gefühl, als wäre die Welt riesengroß, die Stadt fantastischer, als es die Seiten eigentlich vermuten lassen und die Figuren tiefer, als sie mir aus den Seiten entgegen lächeln. Oft blieb die Welt nämlich pastellartig blass. Ich konnte sie sehen, aber nicht richtig greifen. Der letzte Funken fehlte, was mich während der Lektüre ein bisschen geärgert hat. Im Endeffekt hätten dem Roman „Diebe der Nacht“ 150 Seiten mehr gut getan.
Fazit? Ein toller Ganovenroman, mit einem Schauspieler, der mehr drauf hat als nur Taschenspielertricks. Ich mochte das Buch wirklich trotz der Kritik, aber für mich hat der letzte Funken gefehlt.
Glin kommt mit einer Gruppe Diebe, die zugleich seine Gefährten sind und ein Theater besitzen, in die Stadt Mosmerano. Dort soll bald ein Fest stattfinden und währenddessen wollen die Diebe ein "großes ...
Glin kommt mit einer Gruppe Diebe, die zugleich seine Gefährten sind und ein Theater besitzen, in die Stadt Mosmerano. Dort soll bald ein Fest stattfinden und währenddessen wollen die Diebe ein "großes Ding" drehen. Doch vorher verstricken sie sich in die Machenschaften dunkler Magier und hoher Herren der Stadt. Ein Gemälde, dass es nicht geben dürfte, ist nur ein Teil des ganzen.
Der Schreibstil des Buches hat mir von Anfang an sehr gefallen, es liest sich sehr flüssig und angenehm. Die Weltenzeichnung hat mir hierbei besonders gut gefallen. Der Autor hat es geschafft die einzelnen Städte und Gebäude vor meinen Augen entstehen zu lassen, das Kopfkino hatte durch die tollen Beschreibungen einiges zu tun!
Die Geschichte ist aufgeteilt in die Grundhandlung und einige Abstecher in die Vergangenheit. In diesen Szenen lernt man nach und nach die Personen des Theaters kennen und wie sie überhaupt zueinander, bzw. zu Talmo, dem Chef der Gruppe, gefunden haben. Diesen Nebenstrang der Geschichte fand ich sehr interessant und hat mir die einzelnen Charaktere wirklich näher gebracht. In der Haupthandlung hatte ich nämlich erst so meine Probleme die vielen Personen auseinander zu halten, sie waren anfangs etwas blass und mir kam immer wieder das Personenregister zu Hilfe.
Die Hauptgeschichte hat mir im Grossen und Ganzen ebenfalls gefallen, besonders schön war, dass die Story wirklich mal neu und anders ist und schon fast kleine Teile des Steampunkt in sich vereint hat. Es gab aber auch ein paar Längen in der Mitte des Buches, diese hätte man etwas kürzen können, dies ist aber mein persönliches Leseepfinden und muss auf keinen anderen Zutreffen.
Richtig gut gefallen hat mir die Person "Fenja", die ab der Mitte ungefähr auftaucht. Das taffe und eigenwillige hat mir sehr gefallen. Mit Glin als Protagonist kam ich immer nur stellenweise klar, ich mochte ihn und seine Entscheidungen nicht zu 100 Prozent.
Fazit: Ein gelungener Fantasyauftakt mit einer ganz eigenen Geschichte und fantastischer Weltenzeichnung, mit etwas Luft nach oben. Für Fans des Genres durchaus zu empfehlen!
Man begleitet Glin und seine Freunde der Herbstgänger durch eine Fantasywelt, welche stark an ein historisches Italien und vor allem Venedig erinnert. Gepaart mit einer Prise Steampunk. Wobei hier das ...
Man begleitet Glin und seine Freunde der Herbstgänger durch eine Fantasywelt, welche stark an ein historisches Italien und vor allem Venedig erinnert. Gepaart mit einer Prise Steampunk. Wobei hier das mechanische nicht gerade in der Entwicklung ist, sondern vor vielen Jahren bereits vergangen ist und einiges nun unentdeckt bleibt.
Glin und seine Freunde reisen als Theatergruppe durch die Lande, und im Verborgenen berauben sie die Reichen mit einigen sehr ausgetüftelten Coups. Ziemlich erfolgreich möchte man meinen, bis sie ihr mechanisches Theater in Mosmerano aufstellen. Und hier Talmos, Glins Adoptivvater, Vergangenheit auf alle wartet.
Der Autor beschreibt seine Figuren sehr gut. Man erfährt in kleinen Schritten die Vergangenheit aller. Wie sie zu den Herbstgängern fanden und was jeden von ihnen antreibt. Diese kurze Episoden haben mir ziemlich gut gefallen. Sie bringen zwar die Hauptstory nicht weiter, waren aber ein schöner Ausgleich zu dieser. Auch um die Verbundenheit aller zueinander besser zu verstehen. Allerdings werden einige mehr, andere weniger beschrieben. Von 7 Mitglieder erfährt man von 3 etwas mehr. Andere bleiben eher im Hintergrund und dadurch recht blass. So dass mich einige Wendungen nicht überraschten oder bewegten, da ich zu diesen Figuren keinen Zugang hatte.
Die Hauptstory als solches habe ich zu Anfang nicht gut verstanden, da ich doch etwas brauchte um auf die Zusammenhänge zu kommen. Wohin soll die Story gehen? Welches Abenteuer muss bestritten werden?
Die Story wird bildhaft beschrieben, man ist auch bei vielen direkten Gedankengängen dabei. Infos über den Coup selber erhält man trotzdem nicht. Dies störte mich ein wenig, da man als Leser an einer recht kurzen Leine gehalten wurde und immer nur Andeutungen und kleine Bröckchen bekam. Dies funktioniert wenn man Spannung aufbauen möchte gut, aber wenn dies das dauerhafte Gefühl bleibt, stört es zunehmend. Auch an Spannung als solches mangelte es mir persönlich etwas. Das Essen wurde ausführlich beschrieben, die Kämpfe dafür umso kürzer. Klar gab es davon einige, aber sie waren oftmals ebenso schnell vorbei wie sie begonnen haben. Auch zerfaserte sich die Geschichte in viele Einzelheiten und Nebenstränge, so dass ich irgendwann nicht wusste welchem davon ich aktuell folge. Denn zu keinem der großen Coups erhielt man irgendeine Info. Was war geplant? Wer sollte um seinen Reichtum erleichtert werden? Und immer wieder fragte ich mich wohin das alles führen soll. Eine richtige Antwort erhielt ich nicht. Denn der erste Coup um Atteo Enzo wurde ja anders beendet als ursprünglich geplant. Aber zumindest dieser war mir irgendwie einleuchtend. Auch Atteo selber hat mir gut gefallen. Wieder eine Figur welche gut beschrieben wurde und beim lesen für einige Schmunzler sorgte.
Mir gefiel wiederum die Erklärung der Magie und wie sie funktioniert. Auch die Art der Welt und deren Aufbau. Hierzu hätte ich mir gern näheres gewünscht. Wie genau funktionieren die Gilden? Wo wird man Magier oder Mechanist? Ich könnte mir einige weitere Werke mit diesem Setting vorstellen. Vor allem da ich gerne mehr von Schönheit lesen möchte. Denn diese war wohl der heimliche Star des gesamten Ensembles.
Mir hat das Buch gefallen, auch wenn ich mich daran störte zu wenig zu erfahren. Aber für ein paar vergnügliche Lesestunden war es echt gut.