Schattenmagie im alten England
Ministry of Souls – Das SchattentorDas Schattentor von Akram El-Bahay
Der Kompass und die Uhr sind die wichtigsten Ausrüstungsgegenständen der Soulman. In der Mitte des 19. Jahrhunderts ist das Sterben eine gut organisierte Angelegenheit. ...
Das Schattentor von Akram El-Bahay
Der Kompass und die Uhr sind die wichtigsten Ausrüstungsgegenständen der Soulman. In der Mitte des 19. Jahrhunderts ist das Sterben eine gut organisierte Angelegenheit. Jack - Soulman in Ausbildung - wird zu einem Mord in den Buckingham Palace gerufen, bei dem es garantiert unruhige Seelen gibt, denen Jack in die Zwischenwelt helfen muss. Doch Prinzessin Naima lebt noch - trotzdem gelangt sie versehentlich in die Zwischenwelt - und das ist gar nicht gut.
Mit „Das Schattentor“ halten wir den ersten Band der Ministry of Souls Reihe in der Hand von Akram El-Bahay. Akram schafft es, Teile des orientalischen Flairs ins industrielle bürokratische London zu transferieren. Die Mixtur aus orientalischen Mythen und den Pubs und Ministerien des Great Empire ist richtig gut gelungen. Ich mag Jacks Welt richtig gern.
Wir reisen mit Jack, dem Protagonist, mehrere Male in die Zwischenwelt - der Welt zwischen Dies- und Jenseits, und diese Welt ist wunderbar vielfältig und Abenteuerreich. Es macht Spaß die verschiedenen Welten zu erkunden. Jack hat gelernt, dass er keine festen Beziehungen eingehen sollte. Trotzdem verliebt er sich auf den ersten Blick in Prinzessin Naima. So cool es auch ist, ihn auf der Suche nach der Prinzessin zu begleiten, die Schwärmereien, die ihm durch den Kopf gehen, muss man mögen. Ich hätte ihn hin und wieder ausschimpfen können.
Mein Liebling ist Oz - der Archivar im Ministry of Souls steckt mich mit seiner Begeisterung an und bringt mich mit seinen sarkastischen Einwürfen zum Grinsen. Ganz viel Oz-Liebe! Außerdem steckt in ihm ein schlauer Geist, den ich auf den ersten Seiten nicht erwartet hätte.
Akram hat ein Händchen für Action-Szenen. Jack macht einige brenzlige Situationen durch und die sind alle temporeich und stimmig. Das facht die Spannung natürlich im Buch an und diese Szenen bringen mir auch die Figuren näher. Selten für mich, aber nach einer solch brenzligen Szene sind mir Jack, Naima und Oz näher ans Herz gewachsen.
Im letzten Drittel gewinnt das Buch nochmal gewaltig an Fahrt und Dynamik. Akram zaubert uns geniale Bilder in den Kopf - mit Spannung und Witz. Fazit? Ein tolles Buch mit leichten Schwächen in der Mitte. Ich bin gespannt, in welche Richtung sich die Charaktere im zweiten Teil entwickeln.