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Veröffentlicht am 31.01.2021

Ein Blick in das königliche Spielzimmer

Teatime mit Lilibet
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"Teatime mit Lilibet" braucht Zeit, bis die im Klappentext erwähnte Handlung so richtig anfängt. Auf etwa achtzig Seiten werden zunächst die Hintergründe der Protagonistin Marion geschildert, die etwas ...

"Teatime mit Lilibet" braucht Zeit, bis die im Klappentext erwähnte Handlung so richtig anfängt. Auf etwa achtzig Seiten werden zunächst die Hintergründe der Protagonistin Marion geschildert, die etwas in der Gesellschaft verändern möchte, die unzufrieden ist, die im Stillen kämpft. Diese Hintergründe sind wichtig für den weiteren Verlauf des Buches, aber mir war der Einstieg etwas zu langatmig.

London wird lebendig, während der Leser zusammen mit der Protagonistin in die britische Hauptstadt reist. Ich fand den Blick in das königliche Spielzimmer, in den königlichen Palast, durchaus interessant, aber so ganz konnte der Roman mich nicht fesseln. Ich konnte keine Nähe zu den Charakteren aufbauen, keine Verbindung. Sie sind mir nicht ans Herz gewachsen und mir hat die Begeisterung für ihre Geschichte gefehlt. Immer wieder wechselt die Handlung zwischen dem königlichen Alltag und dem politischen Geschehen im Land, den gesellschaftlichen Umbrüchen, den Klassenunterschieden. Das gibt einen interessanten Einblick, aber Begeisterung konnte der Roman bei mir leider nicht auslösen.

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Veröffentlicht am 24.01.2021

Kitschig und vorhersehbar

Das letzte Licht des Tages
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"Das letzte Licht des Tages" nimmt seine Leser mit nach Frankreich, in die Champagne, in die Zeit des Zweiten Weltkrieges. Sie werden Zeuge dessen, wie die Deutschen das Land besetzt und kontrolliert haben. ...

"Das letzte Licht des Tages" nimmt seine Leser mit nach Frankreich, in die Champagne, in die Zeit des Zweiten Weltkrieges. Sie werden Zeuge dessen, wie die Deutschen das Land besetzt und kontrolliert haben. Und wie sich Widerstand geregt hat. Mutig hat sich die Bevölkerung zur Wehr gesetzt, um ihr Land und ihr Leben zu verteidigen.

Die Handlung springt zwischen der Gegenwart im Jahr 2019 und der Vergangenheit in den Jahren 1940 bis 1945 mit jedem neuen Kapitel hin und her. In der Gegenwart lernt der Leser Liv kennen, deren Schicksal unmittelbar mit dem der Weinbauern verknüpft ist.

Leider war die Handlung des Romans ziemlich vorhersehbar. Mit ein paar Wendungen konnte die Autorin mich überraschen, aber der Großteil der Entwicklungen hat sich leider ziemlich eindeutig abgezeichnet und so hat dem Buch einiges an Spannung gefehlt. Dazu empfand ich den Erzählstil als kitschig. Um einen Einblick in die Zeit des Zweiten Weltkrieges in der Region der Champagne zu bekommen, um zu verstehen, was der Krieg für die Weinbauern bedeutet hat, lohnt sich das Lesen des Buches dennoch für Leser von Familien- und Frauenromanen.

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Veröffentlicht am 31.12.2020

Wenn Träume fliegen lernen

Washington Black
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Ich hatte mir von dem Buch im Ergebnis mehr erwartet. Die Geschichte des kleinen Sklavenjungen, der aus seinem eintönigen, grauenvollen und aussichtslosen Leben jäh herausgerissen wird, um ein völlig anderes ...

Ich hatte mir von dem Buch im Ergebnis mehr erwartet. Die Geschichte des kleinen Sklavenjungen, der aus seinem eintönigen, grauenvollen und aussichtslosen Leben jäh herausgerissen wird, um ein völlig anderes Dasein zu erfahren, ist zwar gut durchdacht und auch authentisch erzählt, fesselt jedoch nicht so wie erwartet. Es bleiben einfach zu viele Fragen offen, die der Autor meines Erachtens so nicht beabsichtigt haben kann. Der Leser begleitet den Protagonisten über Jahre seines Lebens hinweg und durch die halbe Welt, aber es gelingt nicht, sich in die Hauptperson so hineinzuversetzen, dass der Leser selbst erfahren kann, was es heißt, die Fesseln des Sklaventums hinter sich zu lassen und eine neue Welt voll Wissen, Wärme und Anstand zu entdecken. Dass der Protagonist in der Geschichte über sein vorgezeichnetes Schicksal hinauswächst und kraft seines eigenen Geistes und seiner Stärke seine Träume zum Fliegen bringt, bleibt unbenommen. Allerdings bleibt auch der Nachgeschmack einer unvollendeten Geschichte.

Fazit: Manche Geschichten sollten reifen, um zu wahrer Größe zu gelangen.

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Veröffentlicht am 15.11.2020

Leider nicht meins

Unendlich funkenhell
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Das Cover, der Klappentext und der Beginn des Buches haben mich neugierig gemacht. Leider war das Buch dann aber doch nicht meins. Vielleicht gehöre ich einfach nicht mehr zur Zielgruppe. Vielleicht bin ...

Das Cover, der Klappentext und der Beginn des Buches haben mich neugierig gemacht. Leider war das Buch dann aber doch nicht meins. Vielleicht gehöre ich einfach nicht mehr zur Zielgruppe. Vielleicht bin ich Jugendbüchern mit siebzehnjährigen Protagonisten entwachsen. Vielleicht war mir auch einfach das Hin und Her zwischen den Charakteren zu viel. Ich hatte den Eindruck, dass zu lange um den heißen Brei herum geredet wird. Dass künstlich Spannung erzeugt wird, die es meiner Meinung nach so nicht gebraucht hätte, denn die Idee, die der Geschichte zugrunde liegt, hat viel Potenzial. Nur drehen sich die Protagonisten zu sehr im Kreis, ohne dass die Handlung vorankommt. Die verschiedenen Handlungsorte werden der Reihe nach immer und immer wieder bespielt. Es kommt zu Spannungen zwischen den Protagonisten, dann ziehen sie sich wieder an und können nicht ohneeinander sein. Es ist ein Auf und Ab, ein Hin und Her, das nicht sein müsste. Dadurch habe ich das Lesen leider als anstrengend empfunden. Dabei ist London als Handlungsort so reizvoll. Dabei bietet der Aufhänger für das Buch so viel Potenzial für eine tolle Geschichte. Leider konnte sie mich nicht überzeugen.

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Veröffentlicht am 25.10.2020

Ein Meer von Erinnerungen

Der letzte Satz
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Es ist ein Meer von Erinnerungen, in das der Leser zusammen mit dem Protagonisten und österreichischen Komponisten Gustav Mahler ein- und abtaucht. Der Autor nimmt uns mit auf eine Zeitreise in das späte ...

Es ist ein Meer von Erinnerungen, in das der Leser zusammen mit dem Protagonisten und österreichischen Komponisten Gustav Mahler ein- und abtaucht. Der Autor nimmt uns mit auf eine Zeitreise in das späte 19. und frühe 20. Jahrhundert. Mahlers Leben nimmt in kurzen Episoden Gestalt an. Es reicht, um ein Bild von ihm zu bekommen, von seinem Wirken, von seinem Sein. Und es reicht, um diesen Hauch Melancholie zu spüren, als die letzte Seite des Buches gelesen ist. Der letzte Satz.

Der Leser begleitet den Künstler und Ehemann, Vater und Musiker auf seiner letzten Reise. Robert Seethaler zeichnet ihn als arbeitsamen, aber auch bekümmerten Menschen. Dabei ehrt er ihn mit jedem Wort, das sorgsam gewählt wirkt und sich mit allen anderen zu einem feinen Büchlein zusammenfügt, das zu lesen nicht viel Zeit in Anspruch nimmt, das aber umso tiefer berührt und nachwirkt.

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