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Veröffentlicht am 15.03.2021

Ein Abenteuer der besonderen Art

Der Ruf des Schamanen
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Wegen einer seltenen und schließlich als unheilbar diagnostizierten Krankheit kommt Leila in die Klinik Santo Toribio. Dort lernt sie neben den anderen Patienten ihres Alters auch den Jungen El Rato kennen. ...

Wegen einer seltenen und schließlich als unheilbar diagnostizierten Krankheit kommt Leila in die Klinik Santo Toribio. Dort lernt sie neben den anderen Patienten ihres Alters auch den Jungen El Rato kennen. Er schläft nicht, wie all die andern Kinder, im Patientenzimmer und er trägt auch keine Schlafkleidung, trotzdem ist er immer da. Eindeutig hat El Rato ein Geheimnis. Laila und der Junge schließen schnell Freundschaft. Als er von ihrer schweren Krankheit erfährt, kommt er auf die Idee, dass ihnen vielleicht das gefundene Tagebuch von Doktor Clark weiterhelfen kann. Eine anstrengende Suche nach einer seltenen und kostbaren Pflanze beginnt. Gemeinsam mit Laila begibt El Rato sich auf eine gefährliche und abenteuerliche Reise quer durch Peru und hinein in den Amazonas-Regenwald und in das Herz der Dunkelheit. Auf ihrem Weg stellen sich ihnen gefährliche Hindernisse in den Weg und sie begegnen guten wie bösen Menschen. Werden sie ihr Ziel erreichen, bevor Leilas Krankheit gänzlich ausbricht?
Erzählt wird das Buch abwechselnd von Laila und ihrem neu gewonnenen Freund El Rato. Andere Personen, die den beiden auf ihrer Reise begegnen und eine bedeutende Rolle für sie spielen, dürfen ebenfalls zu Wort kommen. Unter ihnen befindet sich auch Doktor Clark, der die Kinder anhand seiner Tagebucheinträge auf die seltene Pflanze aufmerksam macht und Leila diese Chance auf Leben offenbart. Auseinanderhalten kann man die Erzähler sehr gut anhand der unterschiedlichen Tierzeichnungen, die zu Beginn jedes Kapitels zu finden sind. Durch seine kreative Wortgestaltung, die neben den Zeichnungen zu finden sind, wird das Buch aufgelockert. Es macht nicht nur Spaß den Wörtern in den unterschiedlichsten Formen zu folgen, sie spiegeln obendrein auch noch Leilas Emotionen sehr gut wider. Die vielen spanischen Namen machten es mir zu Beginn etwas schwer, den Überblick zu behalten. Doch ist man erst einmal tief in das Leben Perus eingetaucht, kann man auch ihre Bewohner sehr gut auseinanderhalten. Weil die Geschichte für mich einen tiefen Hintergrund hat, würde ich das Buch auch erwachsen Abenteuerfreunden empfehlen. Der Wert von Freundschaft, Hilfsbereitschaft und Akzeptanz, Vertrauen, Mut und Stärke sind nur wenige der Ideale, die der Autor uns in seinem Buch vermittelt. Es war interessant zu beobachten, wie sich sowohl die Jugendlichen als auch die Erwachsenen während ihrer Reise entwickeln. Besonders gefallen hat mir auch das zarte Band der ersten Liebe, das zwischen Leila und El Rato entsteht und während ihrer gemeinsamen Zeit stetig wächst. Spannend fand ich es, wie der Autor uns in seiner Geschichte mit Magie verwöhnt. Er lässt uns die Kraft der Schamanen spüren und in die Welt der Geister eintauchen. Seine zahlreichen bildlichen Beschreibungen ließen vor meinem inneren Auge ein sehr intensives Bild entstehen und mich die tropische Umgebung real und lebhaft wahrnehmen.
Ich habe dieses Abenteuer von Seite zu Seite mehr geliebt und bin dankbar für diese schöne Reise in dieses so andere exotische Land.

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Veröffentlicht am 21.02.2021

Manchmal kommt der Winter genau im richtigen Moment

Heavenfield Hearts - Eingeschneit mit Mr. Right
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Ein Schneesturm durchkreuzt Skys Pläne. Statt die Weihnachtstage bei ihrem Freund Aaron zu verbringen und auf seinen Heiratsantrag zu warten, steckt sie mit dem Fremden Josh Dearing in seiner Hütte in ...

Ein Schneesturm durchkreuzt Skys Pläne. Statt die Weihnachtstage bei ihrem Freund Aaron zu verbringen und auf seinen Heiratsantrag zu warten, steckt sie mit dem Fremden Josh Dearing in seiner Hütte in den Smoky Mountains fest. Weder Sky noch Josh sind von diesem unerwarteten Zustand begeistert. Sky sehnt sich nach ihrem Freund und Josh nach seinen Tabletten, die er so dringend benötigt. Doch ein Weg zurück in die Stadt ist unmöglich. Nicht nur ein riesiger Baum hat die Straße blockiert, sondern auch der Schnee ist so hoch, dass er sie kaum aus dem Haus treten lässt. Da heißt es nur abwarten und das Beste aus der Situation machen. Und das meistern die Zwei grandios. Auch wenn sie sich zu Beginn ihres Kennenlernens überhaupt nicht ausstehen konnten, entwickelt sich langsam so etwas wie Freundschaft zwischen ihnen. Und was hat es zu bedeuten, dass sie sich plötzlich immer mehr zueinander hingezogen fühlen?
Zwei Menschen, die sich zu Beginn keineswegs grün sind, entwickeln überraschender Weise Gefühle füreinander. Sie hören dem Gegenüber zu, akzeptieren seine Schwächen und helfen sich gegenseitig aus ihren persönlichen Krisen hinaus. Gibt es etwas Schöneres? Eigentlich nicht, aber hat diese Liebe eine Chance, wenn man mit der Vergangenheit noch nicht abgeschlossen hat?
Mir hat dieser Roman das Wochenende versüßt und Lust auf mehr gemacht. Absolut empfehlenswert, wenn man dem Alltag ein paar Stunden entfliehen mag. Denn hier erhielt ich eine wunderschöne und kurzweilige Schneegestöber-Geschichte in der es nicht nur vor der Hütte stürmisch zugeht, sondern auch im Innern mit einer heißen und heimeligen Stimmung aufwartet. Ich hätte für das Lesen des Buches keinen besseren Zeitpunkt wählen können. Denn ich habe es innerhalb von zwei Tagen an einem stürmischen Schneewochenende vor dem Kamin gelesen. Und genau dieses Feeling kommt auch im Buch allzu deutlich rüber. Eine brillante Wintergeschichte zum Abtauchen und Wohlfühlen. Der Schreibstil so locker und leicht, dass man nur so über die Seiten schwebt und die Charaktere einfach optimal gewählt. Frech, humorvoll und äußerst sympathisch. Knisternde Momente, leidenschaftliche Szenen und auch ernste Themen geben dem Buch die perfekte Mischung. Weil mich die vergnügliche Geschichte an mancher Stelle sogar noch überraschen konnte, bekommt das Buch von mir wohlverdiente fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 26.01.2021

Aufwühlend, dramatisch und mit Glücksmomenten

All das Ungesagte zwischen uns
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Jenny und Morgan sind Schwestern. Befreundet sind sie mit den besten Freunden Chris und Jonah. Eine perfekte Konstellation sollte man meinen. Auch wenn die beiden Pärchen mit ihren Partnern eigentlich ...

Jenny und Morgan sind Schwestern. Befreundet sind sie mit den besten Freunden Chris und Jonah. Eine perfekte Konstellation sollte man meinen. Auch wenn die beiden Pärchen mit ihren Partnern eigentlich nur wenige Gemeinsamkeiten teilen. Als Morgan eines Tages erfährt, dass sie schwanger ist, ändert sich das Leben aller vier Freunde allerdings komplett. Chris steht zu seiner überraschend frühen Vaterrolle. Während er sich mit Morgan auf die neue Situation konzentriert und auf das Baby vorbereitet, wird Jenny von Jonah verlassen. Erst 18 Jahre später, als Morgans und Chris‘ Tochter Clara schon fast erwachsen ist, begegnen sich Jenny und Jonah wieder. Eine gemeinsame Nacht sorgt dafür, dass auch Jenny schwanger wird und nun mit Jonah eine Familie gründen möchte. Doch ein schwerer Schicksalsschlag zerstört nicht nur die wiederbelebte Beziehung, sondern auch die langjährige Ehe von Morgan und Chris. Wäre das nicht schon genug Bestrafung, treten auch noch Hinweise auf, die die vergangenen Jahre wie eine Lügengeschichte dastehen lassen. Trotzdem entwickelt sich zwischen all dem Schmerz auch etwas Schönes, Claras erste große Liebe. Leider bekommt auch dieses junge Glück schon direkt zu Beginn der Beziehung Steine in den Weg gelegt.
Colleen Hoovers Schreibstil ist so real, dass es mir vorkommt, ein Film liefe vor meinem inneren Auge ab. Dies ist nun mein zweites Buch von ihr und ich erinnere mich daran, dass ich mir bereits bei der ersten Geschichte sehr gut vorstellen konnte, wie diese einmal verfilmt wird. Buch aufschlagen, wohlfühlen und Film ab. Sie vermittelt mir ein unglaublich gutes Gefühl beim Lesen. Obwohl schon auf den ersten hundert Seiten ein großes Unglück geschieht, welches das Leben aller Beteiligten aus den Angeln reißt und das Buch daher eine eher dramatische Stimmung mit sich zieht, konnte ich nicht mit dem Lesen aufhören. Vielmehr habe ich mitgefiebert und wollte unbedingt den Geheimnissen auf die Spur kommen.
Die schönen Momente beziehen sich hauptsächlich auf das junge Glück von Clara und Miller. Die erste große Liebe mit einem derart verständnisvollen Freund zu erleben, ist schon etwas Besonderes. Ein weiterer Punkt, den ich von der Autorin sehr zu schätzen weiß, ist ihr Talent, Traummänner zu erschaffen. In diesem Buch hat sie das gleich zweimal geschafft. Jonah und Miller finden in jeder Situation die richtigen Worte. Manchmal überraschten sie mich sogar mit ihrer geradezu perfekten Reaktion auf gewisse schwierige Situationen, sodass ich sie nur bewundern konnte.
Zwischen den vielen dramatischen Szenen gab es auch Momente, die mich zum Lachen brachten. Millers Großvater und Claras Freundin Lexie hatten in jeder Situation einen lustigen Kommentar parat und lockerten die Stimmung auf.
Mit Morgan muss ich gestehen, hatte ich meine Probleme. Manchmal kam es mir vor, als wäre sie ihr ganzes Leben lang nur mit verschlossenen Augen durch die Welt spaziert. Sie wollte das Offensichtliche nicht sehen, stellte sich ihren Problemen nicht und rannte vor der Wahrheit davon. Ihre Art, Dinge zu verdrängen, nicht zu reden und ständig den Konflikten aus dem Weg zu gehen, konnte ich einfach nicht nachvollziehen. Zudem hat es mich geärgert, wie sehr sie ihre Teenagertochter einengt. Wie viele Verbote sie ihr auferlegte und jeden einzelnen Schritt von ihr verfolgte. Das hatte für mich nichts mehr mit Mutterliebe zu tun, sondern war einfach zu viel des Guten. Sie engte ihre Tochter so sehr ein, dass diese kaum Platz zum Atmen fand, geschweige denn für Freiheiten. Dass dieses Verhalten bei einem siebzehnjährigen Mädchen nicht stillschweigend hingenommen werden kann, ist klar. Claras Kurzschlussreaktionen und unüberlegte Handlungen darauf entsprachen genau denen eines rebellischen Teenagers.
Trotzdem ist durch Morgans Verhalten die Geschichte nicht schlechter geworden, sondern hat mir jede Menge Stoff zum Nachdenken geliefert. Ich mag es, wenn Ereignisse mich derart mitreißen, dass ich sie nicht mehr aus dem Kopf bekomme. Allein weil diese Geschichte solche Emotionen in mir weckte, möchte ich hier fünf Sterne vergeben.

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Veröffentlicht am 24.01.2021

Wenn sich Fluchtgedanken und Lust duellieren

SMOKE
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Eine mögliche Hinterlassenschaft ihrer Großmutter zieht Cinder in die raue Gegend Montanas. Ihre Freundin Ivy begleitet sie auf der Reise. Doch bereits im ersten Saloon treibt die Eifersucht einen Keil ...

Eine mögliche Hinterlassenschaft ihrer Großmutter zieht Cinder in die raue Gegend Montanas. Ihre Freundin Ivy begleitet sie auf der Reise. Doch bereits im ersten Saloon treibt die Eifersucht einen Keil zwischen die beiden Freundinnen und Ivy verschwindet samt Camper. Dummerweise hat sie auch das Handy von Cinder mitgenommen. Also steht Cinder allein vor der Bar, umzingelt von jeder Menge wüster Burschen. Unter ihnen auch der geheimnisvolle Smoke, der Mann, der Cinder zuvor schon durch seine übertriebene Männlichkeit ins Auge gefallen ist und der Grund für Ivys Eifersuchtsszene war. Als er ihr schließlich seine Hilfe anbietet und sie ein Stück mit dem Wagen mitnimmt, ahnt Cinder noch nicht, dass sie sich bereits in den Fängen ihres Entführers befindet.
Wenn ich ein fast 400 Seiten starkes Buch in nur zwei Tagen gelesen habe, dann heißt das schon was. Ich bin in dieses Buch gestartet und konnte vor lauter Spannung nicht mehr aufhören. Sowohl mit dem angenehmen Schreibstil als auch mit den Protagonisten konnte ich mich hervorragend anfreunden. Womit ich nicht unbedingt gerechnet hätte war, dass ich in einer Dark Romance sogar humorvolle Stellen finden kann. Erfreulicherweise gab es davon jede Menge. Jane S. Wonda hat ein Talent, so viele Eigenschaften in ein Buch einfließen zu lassen, dass es zu einem puren Leseerlebnis wird. Die Aufregung vor dem nächsten Zusammentreffen erlaubte es mir nicht, das Buch zur Seite zu legen. Die zu erwartenden Sexszenen waren weder plump noch einfältig, sondern mit so vielen abwechslungsreichen Beschreibungen ausgeschmückt, dass sie nie ihren Reiz verloren. Ich konnte sowohl kribbelnde Momente als auch pure Leidenschaft bis hin zu gefühlvollen Szenen in dieser heißen Story finden. Mit der Selbstverständlichkeit, mit der Smoke Cinder immer wieder an sein Bett fesselte, kettete die Autorin mich an ihr Buch. Der undurchsichtige Smoke strahlte allerdings nicht nur Boshaftigkeit aus, sondern zeigte Seiten an sich, die mir alles andere als gefährlich erschienen und das Gute in ihm erkennen ließen. Diese friedlichen Momente zwischen den beiden, hellten die Story regelrecht auf, legten Gefühl hinein und machten sie harmonisch. Doch auch Cinder hat mit Dämonen zu kämpfen, die starke Bindungsängste in ihr hervorrufen. Sie ist also weder beziehungstauglich noch bereit klein beizugeben. Smokes Annäherungsversuche schreckten sie ab und seine Aggressionen stichelten sie nur an. Das wiederum reizte ihn bis aufs Blut. So entfachte immer wieder ein ordentliches Feuer zwischen den beiden. Nicht selten suchte Cinder die Möglichkeit für eine Flucht aus seinen Fängen. Doch entweder misslungen ihre Versuche oder sie konnte sich selbst nicht lösen. Nicht nur Smoke, sondern auch Cinders eigene Lust machten sie zu seiner Sklavin und zwangen sie dazu, bei ihm zu bleiben. Lediglich der Endspurt der Geschichte hielt einige Szenen bereit, die meinen Wunsch nach düsterer Romanze etwas überreizten. Erst hier kam deutlich zum Ausdruck, welch ein psychisches Wrack sowohl Smoke als auch Cinder ist. Natürlich hatten auch diese Szenen ihre Berechtigung. Nur mit ihnen konnte ein so dramatisches Ende entstehen, welches in mir die Lust weckte, unbedingt weiterlesen zu wollen. Wer also kein Freund von Cliffhangern ist, sollte schon vor Beginn des Lesens für Nachschub sorgen. Für Freunde von Dark Romance Büchern ist dieses Exemplar ein Muss und für jene, die es werden wollen absolut zu empfehlen.

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Veröffentlicht am 18.01.2021

Libellenliebe - Die Frau, die eine ganze Stadt verändert

Ben
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Ben, Psychologe, alleinlebend und geschieden, wird tot in seiner Wohnung aufgefunden. Erst deutet bei dem älteren Herrn nichts auf ein Verbrechen hin. Doch wer hat den Notruf ausgesandt und warum stand ...

Ben, Psychologe, alleinlebend und geschieden, wird tot in seiner Wohnung aufgefunden. Erst deutet bei dem älteren Herrn nichts auf ein Verbrechen hin. Doch wer hat den Notruf ausgesandt und warum stand die Tür offen, als der Arzt eintraf? Schnell stellt sich heraus, dass es sich hier um einen Mord handelt. Chief Jason Harold, der kurz vor seiner Rente steht, nimmt den Fall auf. Einen Mord hat es in seiner gesamten beruflichen Laufbahn in dem kleinen Küstenstädtchen Austonhill noch nicht gegeben. Doch die erste Verdächtige lässt nicht lange auf sich warten, als die 39-jährige Ana sich bei der Polizei meldet und gesteht, dass sie seine Geliebte war.

Barbara Lah schreibt „Liebesgeschichten für Leute, die Schnulzen nicht leiden können und Krimis für nicht-Krimileser“. Das klingt doch erst einmal super interessant. Wirklich etwas darunter vorstellen konnte ich mir allerdings nicht. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich in das Buch gestartet bin. Ich kann euch sagen, es war ein perfektes Erlebnis. Der Schreibstil ist sehr angenehm, die Story ist spannend und enthält neben der eigentlich ernsten Lage eine gute Portion Humor, was ich sehr unterhaltsam fand. Ausgangspunkt der Geschichte ist der Todesfund von Ben.
Weil das Buch nicht nur in Kapitel, sondern auch in Tagesberichte einzelner Personen unterteilt ist, kommen also im Laufe der Zeit eine Menge Leute aus Austonhill zu Wort. Es handelt sich dabei um Äußerungen und Gedanken all jener Menschen, die in irgendeiner Form in den Fall involviert waren. Mir hat diese Unterteilung einen guten Überblick verschafft. Sofort ist man mitten im Geschehen, erlebt die verschiedenen Sichtweisen und Emotionen der Protagonisten und möchte natürlich unbedingt wissen, was genau vorgefallen ist und vor allem wie es dazu kam. Spannend blieb die Geschichte allein durch ihren Abwechslungsreichtum, durch unvorhersehbare Wendungen und die verschiedenen Fährten, auf die man immer wieder gelockt wird. Das gesamte Buch über hat mich allerdings eine Frage ganz besonders beschäftigt. War Ana nun die Täterin oder war sie es nicht? Jede Veränderung hat mich aufs Neue zweifeln lassen und es hat mir Spaß gemacht, den Ereignissen zu folgen und der Aufklärung des Verbrechens auf die Spur zu kommen.
Amüsant fand ich vor allem, welche Macht die schöne Ana allein durch ihr Aussehen auf die männlichen Bürger Austonhills ausübt. Nicht nur der Chief Jason Harold, der sich des Falles angenommen hat, sondern jeder, der mit Ana in Kontakt tritt, scheint von ihr verzaubert. All die Reaktionen des männlichen Volkes auf die Frau, die mit einem Mann ein Verhältnis hatte, der vom Alter her auch ihr Vater hätte sein können, waren äußerst unterhaltsam. Besonders einige Liebesbotschaften, die Ben zuletzt mit seiner Geliebten austauschte und die sich noch auf dem Handy des Verstorbenen befanden, sorgten für ordentlich Wirbel auf dem Polizeirevier. Ana scheint von einem Tag auf den anderen die ganze Stadt in ihren Bann gezogen zu haben. Natürlich gibt es auch einige Gegensprecher. Und zwar jene Republikaner, die die hübsche Mexikanerin unbedingt hinter Gittern sehen möchten. Sogar Donald Trump selbst kommt zu Wort und übt seine Macht auf die Bürger von Austonhill aus.
Für mich stand in diesem Buch weniger die Liebesgeschichte, sondern viel mehr die Lösung eines Falles im Vordergrund, bei der aber auch der Humor nicht zu kurz kam. Mir hat es einige amüsante Lesestunden bereitet und deshalb vergebe ich hier gern die volle Sternzahl.

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