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Veröffentlicht am 21.02.2021

Eine Reihe, die mich immer zum Schmunzeln bringt

Patricia Peacock-Reihe / Patricia Peacock und der verschwundene General
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Kairo, Silvester 1924: Patricia Peacock und John Maddox lernen auf einem Silvesterball ein Paar kennen, das kurz vor seiner Goldhochzeit steht. Die beiden scheinen sehr glücklich, doch kurz darauf ist ...

Kairo, Silvester 1924: Patricia Peacock und John Maddox lernen auf einem Silvesterball ein Paar kennen, das kurz vor seiner Goldhochzeit steht. Die beiden scheinen sehr glücklich, doch kurz darauf ist der Mann verschwunden, womöglich entführt, und Patricia und John werden beauftragt, ihn wiederzufinden.

Patricia und John sind mir seit dem ersten Band sehr sympathisch, es ist schön, sie wiederzutreffen. John wohnt immer noch bei Patricia und hat sich mittlerweile, auch dank Sir Tiny, einen Namen als Hundedetektiv gemacht – er scheint ein Händchen dafür zu haben, entlaufene Haustier zu finden. Zwischen ihm und Patricia knistert es immer stärker.

Auch andere Charaktere sind wieder dabei, neben Patricias Hausangestellten, z. B. auch ihre ehemalige Arbeitgeberin, die hier wieder einmal keine gute Figur abgibt. Auch die Autorin selbst gibt sich ein Stelldichein, was mir ein Schmunzeln entlockte. Apropos schmunzeln, das konnte ich hier öfter, denn es gibt nicht nur skurrile Charaktere, sondern auch manche irrwitzige Situation. Der Erzählstil gefällt mir gut, mein Kopfkino bekommt viel zu tun.

Gut gefällt mir auch wieder, dass ich miträtseln kann. Wer einen „richtigen“ Krimi erwartet, könnte aber etwas enttäuscht werden, es ist jedenfalls kein gewöhnlicher Kriminalfall und so ganz glücklich bin ich mit der Auflösung nicht, es passt für mich nicht ganz. Auch in Bezug auf die Beziehung zwischen Patricia und John bin ich nicht ganz glücklich, da kommt mir manches zu plötzlich.

Die Reihe um Patricia Peacock ist besonders, sie bringt mich oft zum schmunzeln und die Charaktere gefallen mir gut, es geht sehr skurril und oft irrwitzig zu, und das Kopfkino hat viel zu tun. So ganz glücklich bin ich mit allen Entwicklungen in diesem Band zwar nicht, aber unterhalten hat er mich wieder gut und ich freue auf den Folgeband. 4 Sterne und eine Leseempfehlung für die Reihe für alle, die es skurril mögen.

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Veröffentlicht am 13.02.2021

Lesenswert

Die gestresste Seele
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Stress hat jeder schon einmal gehabt, und bei manchen wird er chronisch. Stress betrifft Körper, Seele und Geist und kann so manche gesundheitlichen Probleme nach sich ziehen.

Gustav Dobos ist Inhaber ...

Stress hat jeder schon einmal gehabt, und bei manchen wird er chronisch. Stress betrifft Körper, Seele und Geist und kann so manche gesundheitlichen Probleme nach sich ziehen.

Gustav Dobos ist Inhaber des Lehrstuhls für Naturheilkunde und Integrative Medizin der Universität Duisburg-Essen und Leiter der Klinik für Naturheilkunde und Integreative Medizin in Essen. Ich muss sagen, dass ich etwas skeptisch war, was ich mit diesem Buch bekommen würde, aber schnell hat mich das Lesen nicht mehr losgelassen. Der Autor erklärt vieles wissenschaftlich, aber verständlich, und setzt immer wieder Fallbeispiele ein. Ich konnte mich auch selbst wiederfinden in seinen Ausführungen. Letztlich habe ich viel erfahren und viel mitgenommen, die Lektüre hat mich bereichert.

Der Autor macht klar, dass sich unsere Gefühle auf unser ganzes Leben auswirken, Körper, Geist und Seele beeinflussen und uns schaden, aber auch nutzen können. Daher ist es wichtig, sich mit seinen Gefühlen zu beschäftigen, ihnen zwar den Raum, den sie benötigen, zu geben, sie aber nicht über uns bestimmen zu lassen. Achtsamkeit ist wichtig.

Am Ende befindet sich ein Acht-Wochen-Programm zur Verbesserung und Stabilisierung des Gefühlshaushaltes. Ich denke, auch, wenn man sich nicht die Zeit nehmen möchte, kann man das ein oder andere in seinen Alltag integrieren.

Wer seiner gestressten Seele Entspannung gönnen möchte, ist mit diesem Buch gut beraten, zum einen, weil es nicht nur mögliche Ursachen aufweist, sondern auch wissenschaftliche Hintergründe offenlegt, zum anderen, weil es sich um Abhilfe bemüht, und entsprechende Tipps auf Lager hat. Ich empfehle es gerne weiter.

Veröffentlicht am 13.02.2021

Der 8. Band erzählt die Reihe gelungen weiter

Olympia
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Berlin, 1936: Ein Toter im olympischen Dorf, noch dazu ermordet – für das von diesem Ereignis erhoffte Prestige für das Deutsche Reich ist das gar nicht gut, womöglich handelt es sich sogar um eine Verschwörung. ...

Berlin, 1936: Ein Toter im olympischen Dorf, noch dazu ermordet – für das von diesem Ereignis erhoffte Prestige für das Deutsche Reich ist das gar nicht gut, womöglich handelt es sich sogar um eine Verschwörung. Man kommandiert daher Gereon Rath in die Polizeiwache vor Ort ab, damit er den Vorfall heimlich untersuchen kann.

Gereon hat sich erpressbar gemacht, Charlie tut zusammen mit Wilhelm Böhm Dinge, die sie in große Gefahr bringen könnten und Fritze wurde in eine neue Pflegefamilie gegeben – wo wir die Charaktere im letzten Band verlassen haben, treffen wir sie nun wieder. Die Hintergrundgeschichte rund um die Olympiade ist gut gewählt, sie war ein herausragendes Ereignis jenes Jahres und zeigt einmal mehr die Wahrheit hinter der Fassade der nationalsozialistischen Partei, man muss nur genau hinschauen. Nebenerzählungen, wie die um Fritz, der als Mitglied des Ehrenjugenddienstes auch im olympischen Dorf ist, oder um Herbert Ehlers, der verdächtigt wird und schließlich in den grausamen Mühlen des Nationalsozialismus gerät, sowie Charlies aus heutiger Sicht naive Bemühungen, für Gerechtigkeit zu sorgen – all das lässt den Leser mehr als einmal schlucken.

Der Autor erzählt gewohnt atmosphärisch und nimmt den Leser mit in das nationalsozialische Deutschland, das olympische Dorf, das Olympiastadion, aber auch an andere Orte, das Kopfkino hat zu tun, man hat oft das Gefühl, mittendrin zu sein, und das ist nicht immer schön – bedenkt man Zeit und Ort.

Der ursprüngliche Fall weitet sich immer mehr aus und wird immer komplexer, Gereon und auch Charlie verstricken sich mehr und mehr, und schließlich wird klar, dass sie besser das Land verlassen sollten – doch auch das ist – natürlich – wesentlich schwieriger als erwartet. Mit dem Ende dieses Romans hätte ich dann in dieser Form nicht gerechnet. Band 8 der Reihe scheint dieser ein Ende zu setzen, doch erst kürzlich las ich, dass der Autor zehn Bände geplant hat – wie das nach diesem Ende aussehen soll, kann ich mir derzeit nicht vorstellen, ich bin gespannt.

Band 8 hat die Reihe gelungen weitererzählt, der historische Hintergrund, der Fall und die Geschichten der Charaktere sind wie gewohnt gut miteinander verwoben. Ich empfehle die Romane der Reihe nach zu lesen, gerade die letzten bauen sehr aufeinander auf. Ich vergebe gute 4 Sterne und eine Leseempfehlung für die gesamte Reihe.

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Veröffentlicht am 06.02.2021

Die Queen macht eine gute Figur als Ermittlerin

Das Windsor-Komplott
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Ein Toter in Windsor und die Ermittler scheinen auf der falschen Spur – da bleibt Queen Elizabeth ja gar nichts anderes übrig, als selbst Ermittlungen anzustellen. Wie gut, dass ihre neue stellvertretende ...

Ein Toter in Windsor und die Ermittler scheinen auf der falschen Spur – da bleibt Queen Elizabeth ja gar nichts anderes übrig, als selbst Ermittlungen anzustellen. Wie gut, dass ihre neue stellvertretende Privatsekretärin Rozie Oshodi ihr patent zur Seite steht.

So langsam werde ich ein echter Fan der literarischen Queen, mittlerweile habe ich doch so einige Bücher gelesen, in denen sie Protagonistin ist – und manchmal hoffe ich, gerade hier bei diesem Roman, dass die echte Elizabeth diesen literarischen Figuren ähnlicher ist, als ich vermute.

Tatsächlich macht sie hier in diesem Roman eine, in meinen Augen, gute Figur, sie weiß ihre Leute zu handeln und ist sehr augenzwinkerisch. Wo sie selbst nicht kann, handelt Rozie für sich, die, wie sich herausstellt, nicht die erste ist, die das für Elizabeth tut, anscheinend ermittelt die Queen schon seit sie ein junges Mädchen ist – und auch dieser Fall wird nicht der ihr letzter gewesen sein, ist er doch der Beginn einer Reihe.

Die Handlung spielt rund um Elizabeth 90. Geburtstag im Jahr 2016. Manchmal kommt der Roman etwas behäbig daher, Spannung ist auch nicht eher weniger im Spiel, aber mich fasziniert einfach die Tatsache, wer hier versucht einen Fall aufzuklären, und mit welchen Tricks sie die echten Ermittler in die richtigen Bahnen zu bringen versucht. Dabei ist auch Humor und (Selbst)Ironie im Spiel und auch das mag ich.

Gut gefällt mir auch Rozie, von der man schon einiges erfährt. Die richtigen Ermittler sind eher wenig kompetent gezeichnet, aber sonst hätte die Queen ja auch gar keinen Grund, selbst zu ermitteln, ich bin sehr gespannt, welche persönlichen Entwicklungen es in den weiteren Bänden vielleicht gibt.

Der Fall ist nicht gerade einfach gestrickt, und als Leser tut man sich doch etwas schwer, mitzurätseln, auch, weil man nicht jeden Gedankengang der Queen erfährt, gestört hat mich das nicht, dies ist einfach kein „normaler“ Krimi, und so darf er das.

Am Schluss ging nochmal mein Herz auf für die Queen und im Anhang gibt es eine Leseprobe für Band 2, die mir Lust auf diesen gemacht hat, aber lesen wollte ich ihn auch schon vorher.

Die Queen als Ermittlerin in Mordfällen, alleine die Vorstellung hat etwas, und auch der Roman hat mir gefallen und mich unterhalten. Action wird man hier kaum finden, aber dezenten Humor und zwei sehr sympathische Protagonistinnen. Ich freue mich auf weitere Bände und vergebe gerne 4 Sterne sowie eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 24.01.2021

Historischer Kriminalroman mit viel geschichtlichem Background

Das doppelte Gesicht
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München, August 1945: Als die Journalistin Billa Löwenfeld Viktor von Dietlitz interviewen möchte, findet sie ihn tot vor, erschossen. Der Neuling in der Mordkommission, Emil Graf, soll in dem Fall ermitteln, ...

München, August 1945: Als die Journalistin Billa Löwenfeld Viktor von Dietlitz interviewen möchte, findet sie ihn tot vor, erschossen. Der Neuling in der Mordkommission, Emil Graf, soll in dem Fall ermitteln, und hat es bald mit zwei weitere Todesfällen zu tun, alle drei Männer wurden unter ähnlichen Umständen ermordet, offenbar von einem Serientäter.

Deutschland, kurz nach dem 2. Weltkrieg – die Menschen hatten es nicht leicht, zum einen lag auf ihnen der Schatten des nationalsozialistischen Regimes, zum anderen galt es Land und Leben wieder aufzubauen. Beide Protagonisten haben in dieser Beziehung ihr eigenes Päckchen zu tragen, Billa, die als Jüdin Deutschland sieben Jahre zuvor in Richtung USA verlassen hatte, und nun mit den Streitkräften zurückkehrt, Emil, der mit seinen Erlebnissen im Krieg hadert und familiäre Beziehungen zu Systemtreuen hat, und nun im Zuge des Wiederaufbaus der Müncchner Kriminalpolizei durch die US-Sicherheitskräfte, einen Job hat, den er noch nicht ganz ausfüllen kann, aber sein möglichstes geben möchte.

Als Leser ist man ganz schnell mitten in der Geschichte angelangt. Die Autorin erzählt atmosphärisch und bildhaft, man kann mit den, gut gezeichneten, Charakteren mitfühlen (auch wenn mir die beiden Protagonisten ein bisschen zu oft erröten), und hat schnell eigene Spuren im Kriminalfall aufgenommen.

Heidi Rehn greift einige für die Zeit spezielle Themen auf, so das der „displaced persons“, u. a. sind dies die Zwangarbeiter, die nun in ihre Länder zurück sollen, was aber nicht in jedem Fall einfach oder überhaupt gewollt ist. Einer dieser Personen, Pjotr, hat seine eigene Rolle in der Geschichte. Dieses Thema, muss ich sagen, war mir in dieser Problematik gar nicht bewusst, umso wichtiger, dass es erwähnt wird. Insgesamt ist mit der Krimihandlung viel historischer und auch persönlicher Background verwoben, was mir sehr gut gefällt.

Die Auflösung, auch das muss ich sagen, hat mich nicht ganz zufriedengestellt, ist für mich nicht ganz nachvollziehbar, hier hätte mir vielleicht ein Rückblick geholfen, der eine bestimmte Motivation, die letztlich ausschlaggebend war, näher beleuchtet – ich muss hier ein bisschen drumherumschreiben, um nicht zu spoilern. Es ist nicht die Motivation des Täters, die ich nicht nachvollziehen kann, sondern die, die überhaupt zu der Situation geführt hat, dass der Täter zum Täter wird. Jedenfalls bin ich mit dieser Auflösung wenig zufrieden.

Dennoch habe ich den Roman gerne gelesen und freue mich, dass es der Auftakt einer Reihe ist und es mehr von Emil und hoffentlich auch Billa geben wird. Ich bin gespannt auf die weiteren Fälle.

Der Roman, der in der Zeit kurz nach Kriegsende spielt, bietet eine Menge historischen Background und zwei Protagonisten, die man gerne wiedertreffen möchte, was auch möglich sein wird, da es sich um den ersten Band einer neuen Reihe handelt. Leider hat mich die Auflösung nicht so überzeugen können, weswegen ich letztlich „nur“ 4 Sterne vergebe. Eine Leseempfehlung für Fans historischer Kriminalromane spreche ich aber uneingeschränkt aus.

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