Gelungener Abschluss
10 sichere Tipps-Tetralogie mit Stephan Krönlein / Goodbye is forever„...Alles war so schnell gegangen. Kein Abschied. Kein letztes Wort. Jetzt liegst du vor mir. Im Abschiedsraum des Südfriedhofs. Marietta. Meine liebe, gute Marietta...“
Stephan war am 12. Hochzeitstag ...
„...Alles war so schnell gegangen. Kein Abschied. Kein letztes Wort. Jetzt liegst du vor mir. Im Abschiedsraum des Südfriedhofs. Marietta. Meine liebe, gute Marietta...“
Stephan war am 12. Hochzeitstag mit Marietta in einer Gaststätte eingekehrt. Plötzlich kippt sie vom Stuhl. Ein anwesender Arzt kann ihr auch nicht mehr helfen. Als Versicherungsmathematiker kennt sich Stephan mit Sterbestatistiken aus. Doch wenn man selbst betroffen ist, sind trockene Zahlen kein Trost.
Der Autor beschreibt auf seine ganz eigene Art die Zeit des Abschieds und der Trauer – mal sachlich, mal ernst, mal humorvoll, mal sarkastisch.
Die Zeremonien sind zeitlich fest getaktet, das Beerdigungsinstitut ist geschäftstüchtig, der Trauerredner ist zwar professionell, bietet aber keinen Trost.
Lars, der 11jährige Sohn, hat in Lisa eine Ansprechpartnerin, die sich um ihn kümmert. Stephan aber hat es nicht so mit Kontakten.
„...Jetzt muss ich erst einmal das Wochenende bewältigen. Und den morgigen Tag...“
Auf einen Kurzurlaub folgt der Besuch einer Selbsthilfegruppe – sehr skurril und sehr teuer. Jeder inszeniert sich dort als Selbstdarsteller.
Dann entscheidet sich Stephan, Hannah und Johannes in Heidelberg zu besuchen. Es sollte eine Wende in seiner Trauerbewältigung werden. Er wird liebevoll empfangen. Beide haben eon offenes Ohr für seine Fragen.
„...Beim Trösten können wir nicht professionell sein. Trost kann nur authentisch – glaubhaft und aufrichtig – weitergegeben werden...“
Anhand des Psalms vom guten Hirten bringt ihn Hannah den Trost aus dem Glauben an Jesus Christus nah. Er lässt sich darauf ein, bringt sich im Heimatort in der Kirchgemeinde als Nachhilfelehrer ein und lernt, sein neues Leben zu akzeptieren. Trauer wird kombiniert mit aktiven Handeln.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Hier wird ein schwieriges Thema gekonnt umgesetzt. Mit einem Zitat aus dem Buch möchte ich meine Rezension beenden.
„...Das Leben ist wie ein Baum, der sich verzweigt. Du kannst erst weiter planen, wenn du weißt, wie es nach der letzten Verzweigung weiter ging...“