Cover-Bild Ich und der Andere
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  • Verlag: Braumüller Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 250
  • Ersterscheinung: 03.01.2021
  • ISBN: 9783992002931
Jürgen Kaizik

Ich und der Andere

Für den Weltstar Jim Morrison scheint alles zu Ende, bevor es richtig losgegangen ist. Zwar hat der gescheiterte Filmstudent zusammen mit Gleichgesinnten seine eigene Band, The Doors, gegründet, aber ihre Karriere droht in schäbigen Vorstadtspelunken von Los Angeles zu versanden. Drogen, Alkohol und Sex sind eben leichter zu haben als die neue, authentische Musik, von der sie gemeinsam träumen. Eines Abends sitzt ein Typ im Publikum, der dort nicht hinpasst. Seine bloße Anwesenheit stört und Jim verliert die Nerven. Von da an wird alles anders. Hinterher nennt Jim den Fremden Hölderlin, weil er ihn an eine Zeichnung dieses vor langer Zeit im Wahnsinn verstorbenen Dichters erinnert. Jim Morrison soll im Sommer 1971 in Paris gestorben sein. Angeblich in einer Badewanne ertrunken. Doch niemand, der ihn kannte, hat seine Leiche gesehen. Vielleicht liegt ein leerer Sarg in jenem Grab auf dem Friedhof Père Lachaise, auf das viele Menschen bis heute frische Blumen legen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.04.2021

Der Rockstar und der Dichter

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Jim Morrison trifft bei einem Auftritt der Band The Doors auf einen komischen Typen, einen gescheiterten Lehrer, der ihn komplett irritiert und nervt und der ihn stark an den lange verstorbenen Dichter ...

Jim Morrison trifft bei einem Auftritt der Band The Doors auf einen komischen Typen, einen gescheiterten Lehrer, der ihn komplett irritiert und nervt und der ihn stark an den lange verstorbenen Dichter Hölderlin erinnert. So kommt er auch in den Besitz eines Heftes des Lehrers, das die Inspiration für die Songtexte und somit auch der Grundstein des kometenhaften Aufstiegs der Band um den charismatischen Sänger wird.

Ich und der Andere ist keine Jim-Morrison-Biographie, auch wenn man einiges aus dem Leben des Sängers erfährt. Dieser Roman ist wesentlich vielschichtiger und anspruchsvolle Lektüre. Hier wird der Geist der 60er Jahre wieder lebendig, eine Revolution, die letztendlich keine war, lebt wieder auf, auf der einen Seite die friedliche Flower-Power-Revolution, die in Woodstock sich selbst und ihren Höhepunkt feiert, auf der anderen der aufkeimende internationale Terrorismus, der sich auch in den Briefen des Lehrers an seinen alten Freund Andreas zeigt. Morrison und Hölderlin sind Seelenverwandte, die sich in philosophischen Betrachtungen ihre eigene Welt erschaffen.

Erzählt wird das zeitweise von Morrison selber, dann wieder aus der Sicht einer dritten Person. Ein interessantes Gedankenspiel: was wäre gewesen, hätten sich diese beiden außergewöhnlichen Männer kennengelernt? Und was wäre gewesen, wäre Jim Morrison an diesem verhängnisvollen Tag im Jahr 1971 in Paris nicht in die Badewanne gestiegen?

Mein Fazit: ein anspruchsvoller, interessanter Roman über zwei außergewöhnliche Künstler. Absolut lesenswert. Und regt an, die Musik von The Doors zu hören.

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Veröffentlicht am 07.02.2021

Vom Reiten im Sturm und anderen Songs

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Zitat aus dem Buch „Ich und der Andere“ :
„Warum trinke ich? Damit ich Gedichte schreiben kann.“

Eigentlich wollte er ja zum Film aber dann gründete er kurz entschlossen eine Band. Gemeint ist Jim Morrison, ...

Zitat aus dem Buch „Ich und der Andere“ :
„Warum trinke ich? Damit ich Gedichte schreiben kann.“

Eigentlich wollte er ja zum Film aber dann gründete er kurz entschlossen eine Band. Gemeint ist Jim Morrison, das Gesicht und die Stimme der „Doors“. Zunächst tingelten sie in Vororten der großen Städte und traten in kleinen Szenekneipen auf. Ihr Leben wurde geprägt durch Sex, Drogen und Alkohol und schon bald glaubte keiner mehr so recht an einen Erfolg. Dabei wollten sie doch nur auf die Missstände der Regierung aufmerksam machen und ein Sprachrohr der jungen Leute sein. Alles änderte sich als ein Typ im Publikum sitzt, der absolut nicht zu den üblichen Gästen passt. Für Jim ist die Begegnung mit ihm der Schlüssel zum Erfolg und da er den Dichter sehr mag, nannte er ihn schlicht und einfach Hölderlin.

Das Buch ist keine reine Biographie obwohl viele Fakten über Jim Morrison nachzulesen sind. Wie er zu dem wurde, was er war: „ein aufsässiger und ruheloser junger Mann.“ Welche Rolle sein Vater dabei spielte und das hat meine Einstellung zu Jim sehr verändert. The Doors gehörten damals zur besten Musik und teilweise überholten sie sogar die Beatles auf den vorderen Plätzen der Charts. Im Gegensatz zu den heutigen „Stars“ wollten die Musiker damals die Welt verändern. Sie sangen gegen den Vietnamkrieg, gegen die Verfolgung der Indianer oder den Rassismus. Angst hatten sie nicht vor den Staatsdienern und etliche mussten auch einige Zeit im Gefängnis verbringen.

In „Ich und der Andere“ erwähnt der Autor unter anderem, wie „Riding in the storm“ und „Light my fire“ entstanden sind. Jim Morris war nämlich nicht nur ein guter Sänger, er war ein begnadeter Lyriker. Sehr beeindruckend empfand ich die Schilderung über das Geschehen in Woodstock. Bis heute gilt sein Grab als Wallfahrtsort für eingefleischte Fans und sein früher Tod sorgt bis jetzt für wilde Spekulationen. Wenn ich jetzt seine Stimme höre, sehe ich einen völlig anderen Menschen vor mir als vor dem Lesen des Buches. Das Ende ist der Phantasie des Autors geschuldet und war nicht so mein Fall. Trotzdem gebe ich fünf Sterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 11.02.2021

Er ist und bleibt der Lizard King

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Er ist und bleibt der Lizard King

Ich und der Andere von Jürgen Kaizik kombiniert Wahrheit und Fiktion in diesem Roman. Er beschreibt die Gründung der Band "The Doors" dessen Leadsänger Jim Morrison ...

Er ist und bleibt der Lizard King

Ich und der Andere von Jürgen Kaizik kombiniert Wahrheit und Fiktion in diesem Roman. Er beschreibt die Gründung der Band "The Doors" dessen Leadsänger Jim Morrison war. Jim Morrison führt als Himself durch den Roman, nur der Mann im Publikum bringt alles ein wenig durcheinander. Denn dieser Mann ist der Fiktion des Autors entsprungen und gaukelt uns daher ( vielleicht) etwas vor, was so nie war. Für Jim ist es Hölderlein, da er ihn an eine Zeichnung des Künstlers erinnert.

Jim Morrisons Leben noch einmal Revue passieren zu lassen hat viel Spaß gemacht. Ich bin ein großer Fan, in meiner Jugend, obwohl er dort bereits tot war, begleitete mich die Musik viele Jahre. Ich sog alles auf, was es über die Band und vor allem über den Lizard King zu erfahren gab. Die Band trägt ihren Namen durch Aldous Huxley, der durch seinen Roman " Die Pforten der Wahrnehmung" diese Weiche stellte. Ein Bezug, der mit Rausch zu tun hat, mit Wahn und Halluzinationen. Wenn man hier wieder über das Leben des Stars liest, wird erneut bewusst wie eng Morrison mit dem verbunden war. Er lebte von diesen Exzessen, bis es dann irgendwann ruhiger wurde, so ruhig, dass er mit 27 Jahren seinen Tod in der Badewanne fand. Doch niemand kann dies bezeugen, auch wenn Tausende immer wieder zu seinem Grab in Paris pilgern. Lebt Jim Morrison etwa noch? Ich denke nein, auch wenn er in vielen Herzen immer noch einen Platz hat. Er war ein Rebel dieser Zeit, er war der Lizard King.
Nun gehört er zum Kreis der magischen 27, denn viele andere Berühmtheiten zog es in diesem Lebensjahr in den Tod.
Kaizik wirft mit seinen Dialogen teilweise ein interessantes Licht auf das Leben. Die Idee Jim einen Hölderlein an die Seite zu stellen neu und daher bin ich froh zum baldigen 40. Todestag diesen Roman gelesen habe.

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Veröffentlicht am 28.01.2021

Ein philosophischer Roman um zwei Künstler, welche sich in der realen Welt nie begegnet wären

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In seinem neuen Buch "Ich und der Andere" erzählt Jürgen Kaizik von dem jungen Jim Morrison,
der gerade dabei ist Musikgeschichte zu schreiben.

Kalifornien, USA, 1968

Als The Doors, weit vor ihrem Durchbruch, ...

In seinem neuen Buch "Ich und der Andere" erzählt Jürgen Kaizik von dem jungen Jim Morrison,
der gerade dabei ist Musikgeschichte zu schreiben.

Kalifornien, USA, 1968

Als The Doors, weit vor ihrem Durchbruch, eines Abends in einem kleinem Club auftreten,
fällt Jim Morrison's Blick auf einen unbekannt Mann.
Von ihm scheint eine Art Energie auszugehen, welche Jim unweigerlich anzieht.

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Der Lehrer, ein Dichter von weit her, versucht sein Glück in dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten.
Er zieht Arbeit suchend durch die Randgebiete von Los Angeles.
Als er nach einem erfolglosen Bewerbungsgespräch keine Perspektive sieht, heuert er im nächstbesten Hafen an.
Eines Tages trifft er in einer Bar auf einen Unbekannten, der sein Leben für immer verändern wird.

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Dieser existenzielle Roman spinnt ein Netz aus "Was-wäre-Wenn's" und nimmt die Lesenden mit auf einen Spaziergang durch das Venice der späten 60er Jahre.
Wie hätte es wohl ausgesehen, wären sich Jim Morrison und der Dichter Hölderlin im wahren Leben begegnet?!
Der Autor zieht Verbindungen zwischen Morrison's Musik und Hölderlins Lyrik.
Dabei entstehen innerhalb zwei getrennten Erzählsträngen indirekte Dialoge zwischen Beiden.

Jürgen Kaizik ist ein Buch gelungen, auf welches die volle Aufmerksamkeit der Lesenden verlangt.
Er bewegt sich dabei stark wechselnd zwischen Erzählung und Poesie.

Ein Buch für Morrison Fans und Leser*innen, welche sich gerne mit philosophischen Fragen beschäftigen.
Einen Punkt Abzug gibt es, weil ich mich sehr schwer mit philosophischen Material tue.

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Veröffentlicht am 25.01.2021

The Doors - märchenhaft

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Als großer Fan von den Doors war ich sehr gespannt auf diesen Roman. Die Erzählung bringt einen mitten rein in die 1968er, eine Zeit der Revolte, friedlichen Demos, Vietnam Krieg, Woodstock und natürlich ...

Als großer Fan von den Doors war ich sehr gespannt auf diesen Roman. Die Erzählung bringt einen mitten rein in die 1968er, eine Zeit der Revolte, friedlichen Demos, Vietnam Krieg, Woodstock und natürlich von Bands wie den Doors.
Teilweise war mir der Schreibstil zu anstrengend. Die Erzählperspektiven wechseln ohne Kapiteltrennung zwischen der Ich-Sicht (Jim Morrison) und der Er-Sicht (der Lehrer/Dichter). Die eigentliche Handlung zieht sich etwas. Es ist der Versuch, ähnlich psychedelisch wie die Musik, in die Zeit zu kommen. Kein Buch, das man in einem Stück lesen kann.
Aber dann plötzlich kommt doch noch Bewegung und eine Art Twist in die Geschichte. Das Ende versöhnte mich mit der Erzählung. Was wäre wenn? Ich bin mir nicht sicher, ob sich Jim Morrison in dem Ende gerne wiedergesehen hätte. Aber es ist eine Runde Sache und ein schönes Ende für den Roman.

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