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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.04.2017

Fitzek-Protagonisten sind sich wirklich immer ähnlich

AchtNacht
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Meine Meinung:
Mal wieder was Neues von Fitzek. Diesmal orientiert er sich an dem Film "The Purge", den ich persönlich nie gesehen habe. Ich mag Horrorfilme nicht und schaue sowas deshalb nicht. Die Idee ...

Meine Meinung:


Mal wieder was Neues von Fitzek. Diesmal orientiert er sich an dem Film "The Purge", den ich persönlich nie gesehen habe. Ich mag Horrorfilme nicht und schaue sowas deshalb nicht. Die Idee hinter "The Purge" kannte ich aber und ich habe mich deshalb sehr auf den neuen Thriller von Fitzek gefreut. Erwartet habe ich ehrlich gesagt nicht so viel, weil Fitzek mich auch schon öfters mal enttäuscht hat und ich daher immer etwas vorsichtig an seine Bücher heran gehe.

"Achtnacht" hat mich persönlich aber wirklich nicht enttäuscht. Es handelt sich hier nämlich um einen absoluten Pageturner. Mit Ben zusammen sind wir das Opfer, welches von all den AchtNacht-Jägern gejagt wird. Die Flucht ist dabei absolut spannend, überhaupt nicht vorhersehbar und deshalb für den Leser unfassbar interessant. Ich hatte wirklich zu keiner Zeit eine Ahnung, wie diese Geschichte zu Ende gehen könnte und was des Rätsels Lösung sein könnte. Normalerweise hätte das Buch also 5 Sterne verdient, weil es wirklich Lust auf Mehr macht und den Leser absolut fesselt.

Einen Stern ziehe ich aber trotzdem ab und zwar, weil Fitzek es meiner Meinung nach nicht schafft, jedes Mal einen neuen und einzigartigen Protagonisten zu schaffen. Ben ist wie Max aus dem Joshua Profil, beide ähneln aber vom Charakter her auch Martin Schwartz, den wir sowohl aus Passagier 23 kennen, als auch in AchtNacht wieder treffen. Mir sind die Personen einfach alle zu gleich. Sie haben alle irgendwie immer so ihre Problemchen und Laster. Trinken häufig, um ihre Probleme zu vergessen; haben oftmals Schwierigkeiten mit ihren Kindern und Frauen und so weiter. Charakterlich ähneln sich die Protagonisten immer sehr und mir fällt es schwer nicht jedes Mal von der gleichen Figur auszugehen, weil sie sich einfach alle so ähneln. Ich glaube das stört einen auch nur, wenn man schon mehrere Fitzeks gelesen hat und wenn man irgendwann anfängt, darauf zu achten. Ansonsten könnte man das auch leicht übersehen. Mir ist das hier aber besonders aufgefallen, weil insbesondere der erste Part der Geschichte mich auch an Max Flucht aus dem Krankenhaus erinnerte. Ben flüchtet genau wie Max mit einem Taxi. Irgendwann ist er verletzt, flüchtet wieder. Es gibt einfach viele Parallelen zwischen einzelnen Büchern von Fitzek, aber auch zwischen seinen Protagonisten. Mich stört das ehrlich gesagt ein bisschen. Deshalb ziehe ich einen Stern ab.

Trotzdem kann ich dieses Buch Thriller- und Fitzek-Fans nur empfehlen :)


Fazit:


Endlich mal wieder ein absolut spannender Pageturner von Fitzek, der sich an der Idee von "The Purge" orientiert. Fitzek bringt aber seine eigenen kleinen Ideen ein und macht deshalb seine ganz eigene Verfolgungsjagd daraus. Ich ziehe einen Stern ab, weil mir hier besonders aufgefallen ist, dass sich alle Fitzek-Protagonisten sehr ähneln. Sie alle haben immer ähnliche Laster, Probleme und Charaktereigenschaften. So richtig einzigartig sind seine Figuren leider nicht. "Achtnacht" bekommt daher sehr gute 4 Sterne von mir!

Veröffentlicht am 26.03.2017

Jeder hat ein Geheimnis

Monteperdido – Das Dorf der verschwundenen Mädchen
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Meine Meinung:
Bei diesem Buch handelt es sich mal wieder um einen richtig schönen Krimi, bei dem der Autor einen immer wieder in die Irre führt. Ana und Lucia sind seit 5 Jahren spurlos verschwunden. ...

Meine Meinung:


Bei diesem Buch handelt es sich mal wieder um einen richtig schönen Krimi, bei dem der Autor einen immer wieder in die Irre führt. Ana und Lucia sind seit 5 Jahren spurlos verschwunden. Als Ana plötzlich wieder auftaucht, werden die Ermittlungen wieder aufgenommen und die Geheimnisse der Dorfbewohner nach und nach aufgedeckt.

Durch die Vielzahl der Charaktere schafft es der Autor einen immer wieder in die Irre zu führen. Es werden Hinweise gestreut, Details erzählt, die einen plötzlich innehalten lassen, weil man nicht weiß, ob es sich um die richtige Fährte handelt oder man wieder veräppelt wird. Der Autor hat es immer wieder geschafft mich an verschiedenen Personen zweifeln zu lassen. Ich hatte zwar immer so 1-3 Verdächtige, aber ich hab auch immer wieder zwischen diesen gewechselt und war mir nie ganz sicher. Am Ende muss man sagen, dass ich mit einer Vermutung recht hatte und diese dann auch wiederum recht klar war. Ich bin da auch der Meinung, dass der Autor diese Person bewusst viel aus dem Spiel gehalten hat. So war irgendwann klar, dass es eigentlich nur die eine Person sein konnte. Wenn man meckern wollen würde, könnte man sagen, dass der Autor den Täter beim nächsten Mal einfach noch etwas mehr im Fokus halten sollte, damit man wirklich überrascht wird. Aber das ist wirklich Meckern auf hohem Niveau.

Der Schreibstil des Autors ist sehr atmosphärisch. Die Landschaftsbeschreibungen sind sehr visuell und wirklich gut geschrieben. Leider bleiben dadurch die Personenbeschreibungen häufig auf der Strecke, weil der Autor sich eher bei der Landschaft aufhält. Das kann einem gefallen, kann einen aber auch stören. Ich bin da ziemlich leidenschaftslos ;)
Ich weiß gar nicht genau, warum ich einen Stern abziehe, aber ein 5-Sterne-Buch ist es für mich einfach nicht. Ich glaube dafür fehlte mir einfach so ein bisschen der Mindfuck-Moment, den ich hier nicht hatte. Trotzdem hat der Autor es geschafft, eine atmosphärische, emotionale und spannende Geschichte zu schreiben, die einen in ihren Bann zieht und bei der man Lust hat mitzurätseln :)


Fazit:


Der Autor schafft es, eine atmosphärische, emotionale und spannende Geschichte zu schreiben, die einen in ihren Bann zieht und bei der man Lust hat mitzurätseln :) Er führt einen durch verschiedene Hinweise und Details immer wieder in die Irre. Trotzdem fehlte mir persönlich etwas der Überraschungsmoment. Ich kann das Buch Krimiliebhabern aber dennoch nur weiter empfehlen :) 4 Sterne!

Veröffentlicht am 05.03.2017

Kitschige Geschichte mit Filmpotential

The Sun Is Also a Star
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Meine Meinung:
Nicola Yoon kann traurig und emotional - das wusste ich bereits von "Everything, Everything". Ich habe daher ähnliches von dieser Geschichte erwartet. Bis zur Hälfte wurde ich allerdings ...

Meine Meinung:


Nicola Yoon kann traurig und emotional - das wusste ich bereits von "Everything, Everything". Ich habe daher ähnliches von dieser Geschichte erwartet. Bis zur Hälfte wurde ich allerdings überflutet mit Kitsch. Mir war das ganze stellenweise wirklich viel zu "cheesy" und diese Story rund um "Wir sind füreinander bestimmt" und "Wir finden die Liebe unseres Lebens an einem Tag", war mir manchmal echt zu viel. Ich mag sowas einfach nicht sonderlich, weil ich es oft als zu viel des Guten empfinde und es auch für überromantisch halte. Es hat dann halt so ein bisschen was von der Disney-Liebe. Und wie sagt man so schön "Disney hat mir eine falsche/unrealistische Vorstellung von Liebe vermittelt" ;)

Daher dachte ich bis 100 Seiten vor dem Ende, dass das Buch mich nicht mehr überzeugen wird. Ich habe allerdings mit dem Ende so nicht gerechnet. Das Buch beinhaltet so schon sehr viele gute Zitate, aber am Ende haut Nicola Yoon nochmal so einige gute Dialoge mit tollen Sätzen raus, die einem wirklich im Gedächtnis bleiben. Das hat mich echt sowas von den Socken gehauen und mich dann auch wirklich überzeugt, auch wenn der Kitsch bis zum Ende nicht weggegangen ist :D

Die Story von Natasha und Daniel ist mir also zu kitschig, wie bereits erwähnt. Besonders gut an der Geschichte fand ich aber die vielen Nebengeschichten und Nebenkapitel über einerseits einzelne Figuren, die eben nur ganz kurz Natashas und Daniels Tag beeinflussen und andererseits die Kapitel über zum Beispiel Physik, Astronomie und auch Geschichte. Da waren wirklich tolle und interessante Aspekte bei, die der Geschichte nochmal ein bisschen mehr Tiefe verliehen haben.

Am Ende muss ich zugeben, dass mich das Buch doch mehr gepackt hat als ich dachte und auch, wenn es kein Lesehighlight für mich war, hat es mir irgendwie das Herz erwärmt :) Definitiv nicht mein letztes Buch der Autorin. Ich muss übrigens sagen, dass ich mir die Geschichte sehr gut als Film vorstellen kann. Irgendwie hat es ein gewisses Filmpotential :)


Fazit:


Der Kitsch und der Disney-Love-Faktor überwiegt in dieser Geschichte zwar, Nicola Yoon überzeugt aber mit absolut tollen Zitaten und interessanten Kapiteln über eigentlich unwichtige Nebenfiguren. Mich hat das Buch doch mehr gepackt als ich dachte, und auch wenn es für mich kein Lesehighlight war, hat es mir das Herz erwärmt. Ich vergebe daher sehr gute und sehr kitschige 4 Sterne!

Veröffentlicht am 04.03.2017

Sehr vielfältige Charaktere

Die 100 - Tag 21
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Meine Meinung:
Ich kann über den zweiten Teil der Geschichte eigentlich fast nur gute Worte verlieren. Wie auch in meiner Rezi zu Band 1 werde ich einen Vergleich mit der Serie nicht vornehmen, weil ich ...

Meine Meinung:


Ich kann über den zweiten Teil der Geschichte eigentlich fast nur gute Worte verlieren. Wie auch in meiner Rezi zu Band 1 werde ich einen Vergleich mit der Serie nicht vornehmen, weil ich immer noch der Meinung bin, dass man die Bücher und die Serie nicht miteinander vergleichen kann, weil die Serie sich von Beginn an zu weit von den Büchern entfernt.

Es war etwas her, dass ich Band 1 gelesen habe, aber Band 2 macht es einem wirklich leicht in die Geschichte zu finden, denn die Charaktere wiederholen gedanklich immer mal wieder, was sie bisher erlebt haben. Das ist für den Leser sehr hilfreich, weil es eben sehr viele Charaktere gibt und man eben nicht von jedem die ganze Lebensgeschichte behalten kann. An den Charakteren finde ich besonders toll, dass alle so vielfältig und einzigartig sind. Es gibt einfach sehr viele Charaktere, die sich aber eben auch stark unterscheiden. Auf diese Weise wird es für den Leser nie langweilig, weil man sich immer wieder bei einer anderen Person, manchmal sogar an einem anderen Schauplatz aufhält und damit immer wieder neu unterhalten wird. Die Story an sich finde ich teilweise gar nicht mal so richtig gut. Vieles ist zum Beispiel sehr vorhersehbar. Manchmal finde ich es auch etwas anstrengend, dass bestimmte Sachen angedeutet werden, dann aber nicht weitergeführt haben. Als Beispiel ist da zum Beispiel die Strahlenkrankheit, die Clarke sich immer mal wieder ins Gedächtnis ruft. Sie denkt dann kurz drüber nach und dann wird nicht mehr darüber gesprochen. Genau das gleiche passiert, als Wells am Ende von Band 2 eine Entdeckung macht, die dann einfach nicht mehr thematisiert wird. Das finde ich manchmal etwas inkonsequent, weil die Autorin sich dann lieber wieder auf die Liebesgeschichte fokussiert, obwohl das doch eher der uninteressante Part ist, für mich zumindest. Die unterschiedlichen Charaktere, ihre unterschiedlichen Lebensweisen und ihre unterschiedlichen Vorstellungen vom Leben machen aber wett, dass die Story nicht ganz so vielfältig ist.


Fazit:


Der Kitsch ist zwar immer noch vorhanden - das hatte ich ja in Band 1 schon bemängelt - aber irgendwie fand ich es hier doch sehr aushaltbar. Man muss einfach sagen, dass es sich hier nicht um ein literarisches Meisterwerk handelt und man beim Lesen wirklich nicht sehr gefordert wird, aber dennoch ist es ein tolles Lesevergnügen :) Das liegt insbesondere an den einzigartigen und sehr vielfältigen Charakteren, die den Leser einfach bei der Geschichte halten. Ich vergebe sehr gute 4 Sterne!

Veröffentlicht am 12.02.2017

Welche Version ist wahr?

Das Buch der Spiegel
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Meine Meinung:
Diese Geschichte nimmt uns mit auf die Suche nach einem Mörder und auf die Suche nach der Wahrheit hinter dem Verbrechen.
An dieser Geschichte ist vieles sehr besonders, denn einerseits ...

Meine Meinung:


Diese Geschichte nimmt uns mit auf die Suche nach einem Mörder und auf die Suche nach der Wahrheit hinter dem Verbrechen.
An dieser Geschichte ist vieles sehr besonders, denn einerseits haben wir, ich glaube 4, verschiedene Ich-Erzähler, die nacheinander bestimmte Aspekte des Falls auflösen und auf die Suche nach dem Geheimnis gehen. Aber nicht nur die unterschiedlichen Erzähler machen das Buch zu etwas Besonderem, der Inhalt ist noch viel spannender ;) Denn die Grundidee der Geschichte hebt sich sehr stark von einem normalen Krimi ab. Eigentlich geht es gar nicht wirklich darum, wer eigentlich der Mörder ist. Viel eher geht es um die unterschiedliche Wahrnehmung von Menschen. Wie nimmt man verschiedene Ereignisse wahr? Wie beurteilt man Menschen und wie schätzt man sie ein? Welche Schlüsse zieht man aufgrund verschiedener Aussagen oder Handlungen? An was erinnert man sich noch? Trügt einen die eigene Erinnerung oder hat man das Ganze wirklich so erlebt?

Diese und viele andere Fragen spielen eine große Rolle in der Geschichte und lassen den Leser unterschiedliche Ideen spinnen. Man fragt sich während des Lesens immer wieder, was denn nun wirklich wahr ist. Man überlegt sich Auflösungen, verwirft sie wieder, grübelt und überinterpretiert. Die Lösung am Ende ist gar nicht mal so überraschend und auch nicht wirklich abwegig, aber man wird in der Geschichte halt mit sehr vielen Informationen überflutet und muss diese filtern.
Da beginnt meiner Meinung nach aber auch etwas die Schwäche der Geschichte. Der Schreibstil ist zwar einfach und der Aufbau der Geschichte ist gut gemacht, der Autor meint es aber ziemlich gut mit Informationen zu den einzelnen Figuren. Teilweise wirkt es als würden wir nur eine Akte eines Kriminalfalls lesen. Emotionen sucht man und findet man leider wenig. Richtige emotionale Bindungen kann man nicht aufbauen, da die persönlichen Probleme der Charaktere meist nur angeschnitten und dann nicht mehr erwähnt werden. Durch die vielen verschiedenen Informationsfetzen und Versionen, die der Autor uns liefert, ist es unumgänglich, dass ein paar Fragen offen bleiben. In diesem Fall finde ich es gar nicht so schlimm, weil es einfach zur Grundidee des Buches passt, aber man fragt sich halt auch, ob der Autor wirklich alles bedacht hat und ob er nicht einfach vergessen hat, ein paar Fragen zu beantworten.

Nichtsdestotrotz überzeugt mich insbesondere, dass der Autor vieles einfach anders macht als andere und der Titel des Buches wirklich wieder gibt, was der Autor uns zeigen will :) Nämlich unterschiedliche Facetten einer Geschichte - und das ist ihm definitiv gelungen!

Fazit:


"Das Buch der Spiegel" zeigt uns unterschiedliche Facetten einer Geschichte und nimmt uns mit auf die Suche nach dem Mörder und auf die Suche nach der Wahrheit. Der Autor überflutet uns mit Details und Informationen, die wahrscheinlich häufig auch einfach nur verwirren sollen. Emotionen bleiben dabei ziemlich auf der Strecke, weil man das Gefühl hat, viel über die Figuren zu wissen, aber dennoch keine Beziehung zu ihnen aufbauen kann. Mir hat an der Geschichte insbesondere der Aufbau und die Grundidee gefallen und ich freue mich, dass der Autor etwas neues ausprobiert hat und es dabei schafft einen wirklich zu fesseln. Ich vergebe daher 4 Sterne!