Verschenktes Potenzial
Das GerüchtJoanna ist zusammen mit ihrem Sohn Alfie von der Großstadt in ein kleines Küstendorf gezogen. Eines Tages schnappt sie das Gerücht auf, die bekannte Kindermörderin Sally McGowan solle in eben diesem Dorf ...
Joanna ist zusammen mit ihrem Sohn Alfie von der Großstadt in ein kleines Küstendorf gezogen. Eines Tages schnappt sie das Gerücht auf, die bekannte Kindermörderin Sally McGowan solle in eben diesem Dorf leben. Obwohl es Joanna nicht ähnlich sieht, trägt sie das Gerücht unbedacht weiter – und hätte niemals mit den Konsequenzen gerechnet.
Die Geschichte wird aus Joannas Sicht erzählt, was es dem Leser ermöglicht, tiefe Einblicke in ihre Gedanken, Beweggründe und Emotionswelt zu erhalten. Ebenso werden die starken Beziehungen zu ihrem Sohn Alfie und dessen Vater Michael deutlich.
Die anderen Charaktere bleiben sehr blass, aber in meinen Augen wäre alles andere in diesem Kontext auch unnötig.
Während des Lesens werden Vermutungen immer wieder über den Haufen geworfen und Verdächtige ausgesiebt. Dennoch baute sich die Spannung erst ab der Hälfte des letzten Drittels auf, was die Geschichte teilweise etwas langatmig machte.
Der Schreibstil ist ungeschönt und verzichtet auf unnötige Füllwörter. An sich ist er sehr flüssig und leicht zu lesen, sodass man sich voll und ganz auf die Geschichte konzentrieren kann. Mir fehlte allerdings die bedrohliche Stimmung, die man normalerweise zwischen den Seiten lesen kann.
Somit war es ein kurzweiliger Roman, der kleinere Spannungsmomente aufwies, aber keinesfalls für schlaflose Nächte sorgte.