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Veröffentlicht am 27.01.2021

Sehr gelungen

Grenzfall - Der Tod in ihren Augen
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Grenzfall – Der Tod in ihren Augen von Anna Schneider
erschienen bei Fischer

Zum Inhalt

Am Brauneck in Lenggries wird an einer Felswand eine leblose Frau entdeckt. Doch was auf den ersten Blick wie ein ...

Grenzfall – Der Tod in ihren Augen von Anna Schneider
erschienen bei Fischer

Zum Inhalt

Am Brauneck in Lenggries wird an einer Felswand eine leblose Frau entdeckt. Doch was auf den ersten Blick wie ein Kletterunfall aussah, entpuppt sich als grausamer Mord. Dem Oberkörper der Toten wurden Beine aus Stroh angenäht. Kurz darauf tauchen weitere Leichenteile am Achensee in Tirol auf. Stammen sie ebenfalls von der Toten? Doch weshalb sollte der Täter die Leiche auf zwei Länder verteilen?

Für die junge und engagierte Oberkommissarin Alexa Jahn, die gerade ihren Dienst bei der Kripo Weilheim angetreten hat, ist es die erste große Ermittlung. Sie könnte jede Unterstützung gebrauchen, doch auf den desillusionierten Kollegen auf österreichischer Seite, Chefinspektor Bernhard Krammer, kann sie nicht zählen.

Alexa ist lange auf sich allein gestellt und bekommt es mit einem Täter zu tun, dem sie vielleicht nicht gewachsen ist ...
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Buches finde ich sehr minimalistisch gehalten, gefällt mir aber richtig gut. Im vorderen Buchdeckel befindet sich eine Karte des Abschnitts, wo die Geschichte spielt. Außerdem gibt es in der Klappenbroschur noch eine kurze Vorstellung der beiden Ermittler, die nicht gegensätzlicher sein könnten. Erzählt wird die Story in der dritten Person und beginnt mit einem kurzen und knackigen Prolog. Insgesamt sind die Kapitel relativ kurzgehalten.

Schon auf den ersten Seiten war ich begeistert von der Umgebung, die nicht bayrischer hätte sein können. Da ich seit Jahrzehnten selbst gerne in den Bergen Urlaub mache, ist dieses Buch natürlich ein absolutes Muss für mich. Im Gegensatz zu Protagonistin Alexa, der die Berge eher Angst einjagen, liebe ich die Dunkelheit der Kolosse und ihre massige Gestalt. Die Autorin hat diese mit wenigen Worten so wunderbar und authentisch dargestellt, dass ich das Gefühl hatte, selbst wieder in meinem Lieblingsbundesland zu sein.

Sie musterte das mächtige Bergmassiv, das vor ihr lag, die grauen steinigen Wände ohne jedes Grün, ohne Spuren von Leben.
Seite 19

Ehrlicherweise muss ich sagen, dass ich mit Alexa nicht wirklich viel anfangen konnte. Sie ist eine junge, karriereorientierte Frau, die in ihrem Job die Beste sein will. Ein neuer Job, gerade in so einer Männerdomäne wie der Polizei, ist sicherlich nicht leicht. Da braucht man Durchsetzungs- und Durchhaltevermögen, ganz klar. Aber Alexas Art und Weise sich zu behaupten, gepaart mit einer ständigen Genervtheit und bei jeder Kleinigkeit pikiert zu sein, zerrte eher an meinen Nerven als die Situation an ihren … Ich habe in ihr keine Teamplayerin gesehen. Dazu muss ich aber auch sagen, dass es für mich kein Kritikpunkt ist, wenn mir eine Person nicht sympathisch ist, solange mich ihr Weg noch interessiert. Und das ist hier definitiv so gewesen.
Der österreichische Kollege Bernhard Krammer ist das komplette Gegenteil und vielleicht auch ein wenig zu abgestumpft. Aber vielleicht muss man das bis zu einem gewissen Grad in dem Job sein – wie sollte man ihn sonst etliche Jahre ausführen können? Trotzdem gefiel mir seine Art wesentlich besser als die der deutschen Kollegin. Zu seinem Team gehört Roza Szabo, die mir richtig gut gefiel. Sie ist nicht auf den Mund gefallen und behauptet sich mühelos in ihrem Job. Vielleicht bekommt man in Band 2 noch ein wenig mehr von ihr zu lesen.

Anna Schneider konnte mich mit ihrem ersten Grenzfall komplett überzeugen und mitreißen. Sie hat einen wunderbaren Schreibstil, der mich durch die Seiten nur so hat fliegen lassen. Die eingestreuten kursiv gedruckten Kapitel luden zum Rätseln ein, trotzdem konnte man sich aber denken, dass es sich um den Täter handelt. Ich habe bis zur Auflösung keine Ahnung gehabt, wer sich dahinter verbirgt, dafür aber in einer anderen Sache mit meiner Vermutung richtig gelegen. Die Figuren wirkten authentisch und die Umgebung sowieso. Mit ihrem Setting hätte mir die Autorin keinen größeren Gefallen tun können – wer weiß, wann ich wieder in den Genuss der Berge komme … Die Geschichte startet nach dem Prolog sofort mit dem vorliegenden Fall, was die Spannungskurve enorm anhob. Die Ermittlungen beider Seiten wirkten ebenfalls authentisch und gut recherchiert seitens der Autorin. Ebenso der nette Ausflug in die Rechtsmedizin – dafür bin ich gerne zu haben ;) Das Klären der Zuständigkeiten führt immer wieder zu unterschwelligen Machtkämpfen zwischen Alexa, Florian Huber und Krammer, was aber auch einen gewissen Reiz in die Story brachte. Ein wirklich spannender Fall, der ohne offene Fragen zum Ende gebracht wurde. Ich freue mich schon sehr auf Band 2 im nächsten Jahr und kann euch diesen Auftakt nur empfehlen.

Jeder Todesfall zog eine Reihe von Menschen mit sich, öffnete für die Betroffenen die Tür zu einer Dunkelheit, die künftig Schatten auf jeden ihrer Tage warf.
Seite 203



Die Reihe

Grenzfall – Der Tod in ihren Augen
Grenzfall – Ihr Schrei in der Nacht (erscheint voraussichtlich im Frühjahr 2022)

Zum Autor

Schon als Kind liebte Anna Schneider Geschichten und lauschte im Wirtshaus ihrer Großmutter den Erzählungen der Gäste. Vor allem wenn es spannend wurde, war ihr Interesse geweckt. So ist es wenig verwunderlich, dass sie eine Vorliebe für Kriminalfälle entwickelte und sich nach dem Abitur bei der Polizei bewarb. Zum Glück wurde sie damals abgelehnt, sonst wäre sie vielleicht nie zum Schreiben gekommen. Für ihre Thriller lässt sie sich gern im Alltag inspirieren. So auch für die »Grenzfall«-Serie: Eine Zeitungsmeldung über einen vermissten Wanderer in Lenggries im Tölzer Land brachte sie auf die Idee. Die Nähe zur österreichischen Grenze tat dann ihr übriges. Die Serie spielt in beiden Ländern, Deutschland und Österreich, und lässt zwei gegensätzliche Ermittler aufeinandertreffen, die erst einen Weg finden müssen, als Team zusammenzuwachsen. Anna Schneider lebt mit ihrer Familie in der Nähe von München.


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432 Seiten
ISBN 978-3-596-70050-9
Preis: 10,99 Euro
erschienen bei https://www.fischerverlage.de
Leseprobe https://www.fischerverlage.de/buch/anna-schneider-grenzfall-der-tod-in-ihren-augen-9783596700509

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag, der Autorin und https://www.ehrlich-anders.de für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

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Veröffentlicht am 25.01.2021

Wichtiges Thema brillant umgesetzt

Sara auf der Suche nach Normal
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Sara auf der Suche nach Normal von Wesley King
erschienen bei Magellan

Zum Inhalt

Wie wird man normal? Indem man sich an strikte Regeln hält, davon ist Sara fest überzeugt. Also keine Mayonnaise mehr ...

Sara auf der Suche nach Normal von Wesley King
erschienen bei Magellan

Zum Inhalt

Wie wird man normal? Indem man sich an strikte Regeln hält, davon ist Sara fest überzeugt. Also keine Mayonnaise mehr auf Erdnussbutter-Gelee-Sandwiches schmieren und vor allem: sich mit jemandem anfreunden. Das ist allerdings nicht so leicht, wenn man selbst kaum spricht. Aber als Sara die aufgeschlossene, redselige Erin kennenlernt, die davon überzeugt ist, dass es gar kein „normal” gibt, ändert sich das. Auf einmal geht Sara ins Kino, auf Geburtstagspartys und hat jemanden, dem sie von ihrem Schwarm erzählen kann. Doch hinter Erins fröhlicher Fassade verbirgt sich ein dunkles Geheimnis. Wie kann Sara Erin helfen, ohne ihre neu gewonnene Freundschaft aufs Spiel zu setzen?
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Buches gefällt mir sehr gut und passt zur im Buch herrschenden Atmosphäre. Außerdem ist in der Mitte ein Wal abgebildet, der in der Geschichte noch seine Bedeutung erhält. Geschildert wird die Story in der ersten Person, aus Sicht von Protagonistin Sara.

Sara habe ich gleich ins Herz geschlossen. Schon auf den ersten Seiten wird klar, dass wir hier ein Mädchen vor uns haben, dass sich verzweifelt danach sehnt, normal zu sein. Wobei dabei natürlich die Frage aufgeworfen wird: Was ist denn eigentlich „Normal“? Sara leidet an verschiedenen psychischen Störungen, nimmt seit Jahren Medikamente und absolviert eine Therapie. Wie bei jedem psychisch Kranken gibt es gute und schlechte Tage, aber jeder einzelne davon ist ein Kampf … Sara redet nur mit vier Menschen und lernt in der Schule mit einer eigenen Lehrerin in einem separaten Raum. Trotzdem kommt es immer wieder zu Anfeindungen, die das Mädchen erneut einen Schritt zurückwerfen.
Erin lernt Sara bei der Gruppentherapie kennen. Durch die aufgeschlossene Art des Mädchens entwickelt sich so eine Freundschaft und Sara hat einen weiteren Menschen, mit dem sie redet. Doch bei Erin ist neben ihrer eigenen psychischen Erkrankung auch nicht alles so super. Sara hat ein Auge darauf und beweist ihre Freundschaft.
Saras Eltern fand ich sehr hektisch und irgendwie auch undurchsichtig. Bei der Mutter hatte ich das Gefühl, dass sie mit Saras Krankheit zwar umgeht, aber ohne die notwendige Zuwendung zu geben. Saras Vater ist dagegen ganz anders und ist derjenige, der sie in den Arm nimmt und nach ihrem Tag fragt. Das Ende der Geschichte fand ich in der Beziehung relativ merkwürdig und kurz abgehandelt, was ein wenig schade ist.

Wesley King konnte mich mit seiner Geschichte rund um Sara auf ganzer Linie überzeugen. Sara ist eine tolle Protagonistin, die sich Tag für Tag durchs Leben kämpft. Manchmal war sie mir zu verkrampft bei der Sache, denn ein „Normal“ ist schließlich Auslegungssache. Ich verstehe aber gut, worum es dem zwölfjährigen Mädchen geht und auch ihre Bemühungen mit ihren Spielen und den selbst aufgestellten Regeln. Zwischen den Kapiteln hat der Autor immer wieder kleine Notizen von Sara eingestreut, die ihre psychischen Störungen betreffen. Insgesamt mochte ich den Aufbau der Geschichte und den Schreibstil sehr gerne. Die Figuren wirkten authentisch und auch die Schilderung der Panikattacken und Ähnlichem. Der Autor weiß, wovon er spricht, was auch das Nachwort in aller Ehrlichkeit deutlich zeigt. Diese Geschichte spielt anscheinend vor dem Buch Daniel is different, welches ich aber bis jetzt noch nicht gelesen habe. Eine Verbindung zu Daniel ist hier aber schon vorhanden. Für mich ein sehr gelungenes Werk, das klar und deutlich zeigt, dass es keine Regeln für ein Normalsein gibt und dass Menschen mit psychischen Erkrankungen nicht immer noch von unserer Gesellschaft ausgegrenzt werden sollten. Würde sich prima als Schullektüre eignen.


Zum Autor

Eigentlich wollte Wesley King unbedingt Jedi-Ritter werden. Da sich dieser Wunsch im echten Leben aber als ebenso unpraktisch herausstellte wie eine Karriere als Ninja-Turtle oder X-Man, träumte er sich einfach beim Schreiben zu Superhelden und ins Weltall. Dass seine Geschichten auch noch gelesen werden, deutet wohl auf seine Bestimmung als Autor hin. Wobei er den Jedi-Ritter trotzdem noch nicht ganz aufgegeben hat …


WERBUNG
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ab 12 Jahren
272 Seiten
übersetzt von Claudia Max
ISBN 978-3-7348-4730-1
Preis: 16 Euro
erschienen bei https://www.magellanverlag.de
Leseprobe https://www.magellanverlag.de/titel/sara-auf-der-suche-nach-normal/548

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

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Veröffentlicht am 25.01.2021

Absolut begeistert

Hinter diesen Türen
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Hinter diesen Türen von Ruth Ware
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Es schien der ideale Job zu sein: Rowan Caine ist überglücklich, als sie die Stelle als Kindermädchen in einem einsam gelegenen Haus in ...

Hinter diesen Türen von Ruth Ware
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Es schien der ideale Job zu sein: Rowan Caine ist überglücklich, als sie die Stelle als Kindermädchen in einem einsam gelegenen Haus in Schottland bekommt – bei einer perfekten Familie mit vier Töchtern. Doch in kürzester Zeit wird der vermeintliche Traumjob zum absoluten Albtraum. In dem Haus, das eine denkmalgeschützte Fassade hat und – im krassen Gegensatz dazu – innen mit einer High-Tech-Ausstattung aufwartet, geschehen beängstigende, unerklärliche Dinge. Rowan fühlt sich ständig beobachtet, nicht nur von den Überwachungskameras, die in jedem Zimmer hängen. Auch das Verhalten der Kinder wird immer seltsamer. Bis es einen schrecklichen Todesfall gibt – und Rowan unter Mordverdacht gerät.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Buches finde ich sehr gut gewählt. Es vermittelt gleich etwas Mysteriöses und das Schlüsselloch an sich spielt auch noch eine Rolle in der Geschichte. Diese wird in der ersten Person geschildert, aber die Story ist eigentlich eine Art Briefform. Dadurch wird der Leser in Form eines Strafverteidigers so manches Mal direkt angesprochen.

Rowan war mir als Protagonistin nicht wirklich sympathisch. Ihre ganze Art und Weise gerade im Umgang mit den Kindern war überhaupt nicht mein Fall. Zudem vermutete ich ganz stark, dass sie sowohl ihre Mitmenschen als auch uns Leser täuscht und jemand ganz Anderes ist. Ob es so ist und/oder was dahintersteckt werde ich natürlich nicht verraten – das müsst ihr schon selbst in Erfahrung bringen ;) Auch wenn meine Sympathien nicht bei der jungen Frau lagen, war ich doch sehr gespannt, was sich hinter all dem Mysteriösen verbirgt und was ihre Intention ist. Und ich wurde nicht enttäuscht!
Sandra und Bill sind die Eltern der vier Mädchen, um die sich Rowan ab sofort kümmern soll. Sandra ist in meinen Augen ein wahrer Kontrollfreak und eine Karrierefrau. Beide Eigenschaften zu vereinbaren ist sicherlich nicht leicht und sie machte auf mich zwar einen entspannten, aber in anderer Hinsicht auch wieder einen gestressten Eindruck. Bill dagegen scheint nicht der Vorzeigevater zu sein und hat nichts dagegen, seine Kinder für mehrere Tage einer fremden Nanny anzuvertrauen. Vielleicht meint er ja auch, dass Kameras und sein Smart Home ausreichen und man nicht zwingend anwesend sein muss … Nicht wirklich mein Typ, zudem er auch noch ein typisches Klischee erfüllt.
Von den Kindern sind überwiegend nur die Kleinsten anwesend. Maddie ist acht Jahre alt und jetzt schon ziemlich manipulativ. Ellie ist fünf und ein wenig verschüchtert, was ich ihr nicht verdenken konnte. Petra ist noch keine zwei Jahre alt und ein typisches Baby mit all seiner Quengelei. Rhiannon taucht erst später auf und verhält sich wie ein Teenager mit ihren 14 Jahren. Lässt sich nichts sagen und verschwindet schon einmal gerne. Im Grunde haben wir es hier mit einer „normalen“ Familie zu tun.

Ruth Ware hat mich mit diesem Buch richtig begeistern können! Für mich war es das erste Buch der Autorin, aber sicherlich nicht das Letzte. Das Setting mit dem abgelegenen Haus in Schottland und dem riesigen Grundstück gefiel mir sehr gut. Es passte einfach hervorragend zur Geschichte, die ich wirklich verschlungen habe. Es herrscht eine ganz eigene Atmosphäre, ist spannend, aber als Thriller würde ich dieses Buch trotzdem nicht einordnen. Was mich ein wenig störte, war der ausführliche Klappentext. Dieser lässt wenig Fantasie für kommende Ereignisse und ich habe als Leser die ganze Zeit in Lauerstellung gesessen. Trotzdem tat es der Spannung keinen Abbruch und es war genügend Raum zum Rätseln. Denn hier geschehen einige Dinge, für die man nach rationalen Erklärungen sucht. Ob sie gefunden werden, lasse ich jetzt einmal dahingestellt … Die Idee eines Smart Homes finde ich absolut gruselig. Ich mag noch gerne die Türen selbst abschließen oder das Licht regulieren. Während des Lesens habe ich mir eine Menge Fragen gestellt und glücklicherweise beantwortet die Autorin diese auch am Schluss. Eine absolute Leseempfehlung von mir, da man hier einmal eine andere Art von Spannung erhält und richtig mitfiebern kann.


Zum Autor

Ruth Ware wuchs im südenglischen Lewes auf und lebte nach ihrem Studium an der Manchester University eine Zeit lang in Paris. Sie hat als Kellnerin, Buchhändlerin, Englischlehrerin und Pressereferentin für einen großen Verlag gearbeitet und wohnt jetzt mit ihrer Familie in der Nähe von Brighton. Mit ihren raffinierten, atmosphärischen Thrillern ist sie zu einer der erfolgreichsten internationalen Bestsellerautorinnen geworden.


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368 Seiten
übersetzt von Stefanie Ochel
ISBN 978-3-423-26271-2
Preis: 15,90 Euro
erschienen bei https://www.dtv.de/
Leseprobe https://www.dtv.de/buch/ruth-ware-hinter-diesen-tueren-26271/

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag und https://www.wasliestdu.de für die Bereitstellung dieses Exemplars und die tolle Leserunde bedanken!

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Veröffentlicht am 19.01.2021

Aufwühlende und absolut wichtige Thematik

Lügentochter
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Lügentochter von Megan Cooley Peterson
erschienen bei Magellan

Zum Inhalt

Piper ist in einer Sekte aufgewachsen, sie weiß es nur nicht. Deshalb stellt sie auch keine Fragen. Niemals. Denn ihr Vater ist ...

Lügentochter von Megan Cooley Peterson
erschienen bei Magellan

Zum Inhalt

Piper ist in einer Sekte aufgewachsen, sie weiß es nur nicht. Deshalb stellt sie auch keine Fragen. Niemals. Denn ihr Vater ist für Piper ein Prophet, er hat immer recht. Bis er es eines Tages nicht mehr hat: Als die Regierung eine Razzia auf ihrer Anlage durchführt, wird Piper von ihren Geschwistern, von Mutter, den Tanten und von allen Anhängern Vaters getrennt – sogar von ihrem Schwarm Caspian. Nun lebt Piper in der Außenwelt. Unter IHNEN. Bei einer wildfremden Frau, die sie angeblich beschützen soll. Doch Piper weiß es besser. Und sie wird entkommen.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Die Gemeinschaft ist Wahrheit.
Die Gemeinschaft ist Treue.
Die Gemeinschaft bietet uns Schutz.
Seite 11

Das Cover ist schlicht gehalten, sowohl von den Farben als auch vom Bild her. Gefällt mir sehr gut und ist absolut passend zur Story. Diese wird in der ersten Person geschildert, aus der Sicht von Protagonistin Piper. Die Kapitel sind immer mit einem „Davor“ oder „Danach“ gekennzeichnet und zeigt einmal das Leben in der Gemeinschaft und einmal das Leben in der Außenwelt.

Piper gefiel mir sehr gut. Sie wirkte auf mich ein wenig jünger als 17 Jahre, aber das ist im Nachhinein betrachtet wahrscheinlich auf die Lebensumstände zurückzuführen. Piper kennt kein Handy oder Fernsehen und ist in der Gemeinschaft völlig von der Außenwelt abgeschnitten. Ihre Eltern leben nicht mit ihr und ihren Geschwistern dort, sondern in der kilometerweit entfernten Kolonie. Sie besuchen die Kinder und Jugendlichen sporadisch und kümmern sich ansonsten um ihre Unternehmen und wohltätigen Zwecke. Als Betreuung gibt es in der Gemeinschaft lediglich zwei Tanten, die auch gerne mal bestrafen, wenn es einen kleinen Schmutzfleck gibt oder Ähnliches … Daher kümmert sich auch gerade Piper liebevoll um ihre jüngeren Geschwister.
Cas ist 18 Jahre alt und stieß mit seinem Bruder später zur Gemeinschaft dazu. Ihn und seine Weltanschauung mochte ich sehr gerne, da er sich nicht naiv vor allem verschließt. Wahrscheinlich liegt es auch daran, dass er ein anderes Leben außerhalb der Gemeinschaft kannte.
Insgesamt fand ich die Figuren sehr authentisch, was ich an manchen Stellen aber auch sehr erschreckend fand. Denn wenn wir mal ganz ehrlich sind und nicht lange drumherum reden, handelt es sich bei der Gemeinschaft um eine simple Sekte, die versucht, so viele Menschen wie möglich in ihre Fänge zu bekommen. Was dafür nötig ist, wie sie es schaffen und welche Ansprüche an die Mitglieder gestellt werden, wird auch hier im Kleinen aufgezeigt.

Megan Cooley Peterson hat mir ein Buch präsentiert, das mich erschreckte und auch beeindruckte. Schonungslos und offen schreibt sie die Geschichte der jungen Piper, die sicherlich ein wenig autobiografisch ist – das Nachwort legt die Vermutung nahe. Ich fand die verschiedenen Zeiten und Orte sehr interessant dargestellt. Als Setting für die Gemeinschaft wählte die Autorin einen verlassenen Vergnügungspark, was ich genial fand. Nach etwa 100 Seiten kam mir ein schrecklicher Verdacht, der sich auch immer mehr erhärtete. Ab einem gewissen Punkt waren die Details sehr offensichtlich, aber im Gesamtkontext störte es mich nicht. Es geht um aufopfernde Liebe, Gehirnwäsche und Manipulation – nichts, was man nicht in anderen Büchern über Sekten schon einmal gelesen hätte, aber die Autorin hat ein fantastisches Buch daraus gemacht, das zum Nachdenken anregt. Ich bin begeistert und empfehle dieses Buch jeder Altersgruppe ab 13 Jahren und würde es sogar gerne als Schullektüre sehen. Wichtiges Thema, das nicht unter den Tisch gekehrt werden sollte!


Zum Autor

Megan Cooley Peterson ist Autorin, Lektorin und Kaffeetrinkerin. Als Teenagerin war sie Teil einer sektenartigen Kirchengemeinschaft, deren Lehren nicht hinterfragt werden sollten. Megan fragte trotzdem. Sie hat bereits mehr als achtzig Kindersachbücher über eine Vielzahl an Themen geschrieben. Lügentochter ist ihr erstes Jugendbuch. Gemeinsam mit ihrem Mann und ihrer Tochter lebt sie in Minnesota.


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ab 13 Jahren
320 Seiten
übersetzt von Sandra Knuffinke und Jessika Komina
ISBN 978-3-7348-5051-6
Preis: 17 Euro
erschienen bei https://www.magellanverlag.de
Leseprobe https://www.magellanverlag.de/titel/luegentochter/561

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Veröffentlicht am 12.01.2021

Absolut begeistert

Wenn Schweigen tötet
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Wenn Schweigen tötet von John Marrs
erschienen bei Edition M

Zum Inhalt

Jeden zweiten Abend essen Maggie und Nina zusammen. Wenn sie fertig sind, bringt Nina Maggie zurück in ihr Zimmer im Dachgeschoss ...

Wenn Schweigen tötet von John Marrs
erschienen bei Edition M

Zum Inhalt

Jeden zweiten Abend essen Maggie und Nina zusammen. Wenn sie fertig sind, bringt Nina Maggie zurück in ihr Zimmer im Dachgeschoss und legt sie in Ketten. Denn Maggie hat Dinge getan, die unverzeihlich sind, und jetzt bezahlt sie den Preis dafür.
Aber in der Vergangenheit gibt es vieles, was Nina nicht weiß, und Maggie wird dafür sorgen, dass es so bleibt – auch wenn es sie tötet. Denn in diesem Haus ist die Wahrheit gefährlicher als jede Lüge.

(Quelle: Amazon)

Zum Buch

Das Cover dieses Thrillers ist unheimlich düster gemacht und passt zur Atmosphäre der Story. Erzählt wird diese aus den Perspektiven von Maggie und Nina in der ersten Person.

Ich hatte anhand des Klappentextes gedacht, dass es sich bei den Protagonistinnen um Schwestern handelt, aber der Fall liegt hier ganz anders. Mehr möchte ich dazu aber gar nicht vorwegnehmen, denn das sollt ihr selbst herausfinden. Daher werde ich auch nicht auf die Charakterisierung der beiden Frauen eingehen. Aber ich kann sagen, dass beide sehr ruhig auf mich gewirkt haben. Sowohl Maggie in ihrem Gefängnis, als auch Nina in ihrem Alltag, dem sie nach wie vor nachgeht. Keiner weiß von ihrem Geheimnis und Maggie hat keine Chance zu entkommen. Ideen gab es über die Jahre genug, aber Nina hat alle Möglichkeiten vereitelt. Ich war überaus schockiert, als ich herausfand, wie lange Maggie schon in ihrem Dachgeschoss lebt … Und natürlich auch, dass Nina sie so lange vor der Außenwelt abschirmen und verbergen kann. Dass niemand auch nur den Hauch mitbekommen hat, spricht ja mal wieder für eine tolle Gesellschaft … Ein erschreckendes Szenario, das der Autor aber authentisch dargestellt hat.
Es gibt in der Geschichte immer mal wieder einige Rückblenden in die Vergangenheit, woraus der Leser sich die Geschichte nach und nach erschließen kann. Es betrifft sowohl die im Klappentext angesprochenen Geheimnisse, wie auch den Werdegang von Nina. Was sie aus der Bahn geworfen hat, warum sie reagiert, wie sie es tut. Kein Leben läuft absolut perfekt und auch wenn es Gründe für die Gefangenschaft von Maggie geben mag, habe ich mich Seite um Seite gefragt, wie es zu dieser grässlichen Situation kommen konnte. Wie ein Mensch einen ihm wichtigen Menschen zu so einem Leben verdammen konnte. Und sich in gewisser Weise gleich mit, denn wirklich frei ist Nina ja nun auch nicht.

Mit einer Ausnahme halte ich die meisten Menschen aus gutem Grund auf Abstand. Wenn man eine emotionale Bindung zu einer anderen Person zulässt, wird sie einen irgendwann enttäuschen.
9% des E-Books

John Marrs hat mich mit seinem Thriller absolut mitreißen, schockieren und irgendwie auch begeistern können. Er hat ein unfassbares Szenario erschaffen, das äußerst bedrückend und einfach nur ungeheuerlich auf mich wirkte. Die Situation von Protagonistin Maggie, die Kaltblütigkeit von Protagonistin Nina und die ständige Frage nach dem Warum. Denn auch, wenn sich mir als Leser die Fakten nach und nach darlegten, kann ich über die Handlungsweise von Nina und auch Maggie nur entsetzt sein. Bis zu einem gewissen Grad könnte ich gerade Maggies Intention noch verstehen (auch wenn sich das ziemlich komisch anhört und die Geschehnisse auf keinen Fall gutheißen soll), aber dann driftete das Ganze einfach ins Bodenlose ab und ich habe mich nur gefragt, wie ein Mensch so handeln kann. Es gibt immer Grenzen – auch für die Menschen, die man liebt und beschützen will! Die Story hat mich so gefangengenommen (kleines Wortspiel am Rande), dass ich meine Finger kaum davon lassen konnte. Ich fand sie äußerst erschreckend und authentisch und durch die relativ kurzen Kapitel und die verschiedenen Sichtweisen raste ich nur so durch die Seiten. Der Autor baut gerade ab der Hälfte des Buches immer wieder neue Wendungen und Enthüllungen ein, die eine neue Sichtweise auf die verschiedenen Ereignisse lieferten. Ein wirklich sehr gut geschriebener Thriller, der mir das Blut in den Adern gefrieren ließ …

Ich hätte nie gedacht, dass die Liebe zu einem Menschen so schnell erlöschen kann, aber jetzt empfinde ich nur noch Hass für den Mann, den ich einst vergöttert habe.
77% des E-Books


Zum Autor

John Marrs arbeitet freiberuflich als Journalist und lebt in London und Northampton. Seit fünfundzwanzig Jahren interviewt er für verschiedene Magazine und Zeitschriften Prominente aus den Bereichen TV, Film und Musik.
Mehr über ihn erfahren Sie auf Twitter (@johnmarrs1), Instagram (@johnmarrs.author), Facebook (www.facebook.com/johnmarrsauthor) oder auf seiner Website (www.johnmarrsauthor.co.uk).


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428 Seiten
übersetzt von Tanja Lampa
ISBN 978-2-49670-577-5
Preis: 7,99 Euro
erschienen bei https://www.amazon.de/Moerderisch-Spannende-Buecher-eBooks/b?ie=UTF8&node=9336101031
Leseprobe https://www.amazon.de/Wenn-Schweigen-tötet-John-Marrs/dp/2496705778/ref=sr12?_mkde_DE=ÅMÅŽÕÑ&crid=2UNSLCJ6XBY6Q&keywords=john+marrs&qid=1608742841&sprefix=john+marrs%2Caps%2C166&sr=8-2

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

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