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Veröffentlicht am 25.02.2021

Gelungenes Verwirrspiel

König und Meister
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Als Ada ihren Vater Frank König besucht, weil dieser ihr etwas Wichtiges mitzuteilen hat, haben die beiden einen schweren Autounfall. Während Ada mit leichten Blessuren davonkommt, liegt der König schwerverletzt ...

Als Ada ihren Vater Frank König besucht, weil dieser ihr etwas Wichtiges mitzuteilen hat, haben die beiden einen schweren Autounfall. Während Ada mit leichten Blessuren davonkommt, liegt der König schwerverletzt im Koma. Ada bleibt vorerst im alten Elternhaus der Königs und versucht herauszufinden was denn so dringend gewesen sein könnte. Vor dem Haus steht ein riesiger, bedrohlich wirkender Walnussbaum, den ihr Vater den "Meister" nennt, und überall, auch im Haus, findet Ada alte Walnüsse. Dann begegnet sie einem durch schwere Verbrennungen unkenntlich gewordenen Mann, der ihre eine Schuld vorwirft, die sie nur durch das Erfüllen von drei Aufgaben begleichen könne. Ab jetzt häufen sich die merkwürdigen, mysteriösen und unheimlichen Vorfälle. Ada bittet ihre Mutter, die die Familie schon vor Jahrzehnten verlassen hatte um Karriere zu machen, nach Peining zu kommen. Doch auch ihre Mutter scheint nur Geheimnisse zu haben und etwas zu verbergen. Letztendlich liegt es an Ada, die Rätsel der Vergangenheit zu entschlüsseln und herauszufinden, was damals vorgefallen ist. Dabei erhält sie verwirrende Hilfe von der alten Else, die sich als Nachbarin und Bekannte ihres Vaters vorstellt. Und von einem weiteren Verbündeten, den sie auf überaus kuriose Weise kennenlernt.

Besonders gut gefallen hat mir an dem Buch, dass es fast unmöglich war, vorherzusehen was als nächstes kommt. Immer wieder hatte ich eine Ahnung, wie alles zusammenhängen könnte, nur um im nächsten Kapitel wieder einmal eines besseren belehrt zu werden. Es war ein großes Vergnügen, diese Schnitzeljagd mit Ada zu verfolgen und nach und nach die Geheimnisse der Königs, des Meisters und auch ihrer eigenen Vergangenheit aufzudecken. Hat Ada Wahnvorstellungen? Steckt jemand anderes hinter all den unheimlichen Ereignissen? Oder gibt es eine einfache rationale Erklärung? "König und Meister" liefert ein gelungenes Verwirrspiel, das mich bis zur letzten Seite in seinen Bann gezogen hat.

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Veröffentlicht am 17.02.2021

Gewöhnungsbedürftig aber genial

Hollow Kingdom
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Wie erzählt man eine Geschichte aus Sicht einer Krähe? In diesem Falle ist es die Krähe S.T., die wie ein Haustier zusammen mit dem Bluthund Dennis bei Big Jim lebt. S.T. ist allerdings keine normale Krähe: ...

Wie erzählt man eine Geschichte aus Sicht einer Krähe? In diesem Falle ist es die Krähe S.T., die wie ein Haustier zusammen mit dem Bluthund Dennis bei Big Jim lebt. S.T. ist allerdings keine normale Krähe: sie hat sprechen gelernt und überhaupt fühlt sie sich inzwischen eher als Mensch denn als Tier. Doch eines Tages ändert sich das beschauliche Leben, als sich die Menschen in Zombies verwandeln. Von nun an muss sich S.T. mit Dennis alleine durchschlagen, und bald findet S.T. seine Mission: anderen Haustieren zu helfen, die in den verlassenen Häusern eingesperrt sind. Bald finden S.T. und Dennis auch Unterstützung durch andere Tiere, und S.T. muss sich die Frage stellen, ob sie tief in sich drin nicht doch immer eine Krähe geblieben ist.

Es hat eine Weile gedauert, sich an die Sichtweise und Sprache von S.T. zu gewöhnen. Der derbe Humor war oft passend, manchmal aber auch so überzogen, dass er einfach nur nervte. Die ganze Geschichte war aber so ungewöhnlich und anders, dass es mit jedem Moment etwas neues zu entdecken und erfahren gab. Das war durchaus anstrengend, wirkte manchmal schon überbemüht und erforderte mit jeder Zeile und jedem Satz die volle Aufmerksamkeit, um ja kein Detail oder eine versteckte Bedeutung zu verpassen. Am Ende wird man aber mit einem unvergleichlichen Leseerlebnis belohnt und dem Gefühl, an etwas besonderem teilgehabt zu haben.

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Veröffentlicht am 16.02.2021

Von Frauen und Büchern

Die Bücherfrauen
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Bei diesem Buch hat es recht lange gedauert, bis ich mich hinein gefunden habe, die ersten ca. hundert Seiten fand ich irgendwie sperrig und sogar ziemlich langweilig. Auch die beiden Hauptpersonen, Angelina ...

Bei diesem Buch hat es recht lange gedauert, bis ich mich hinein gefunden habe, die ersten ca. hundert Seiten fand ich irgendwie sperrig und sogar ziemlich langweilig. Auch die beiden Hauptpersonen, Angelina und Traci, die neu nach Prairie Hill kommen, waren mir relativ egal. Aber dann zog mich die Geschichte doch langsam aber sicher in ihren Bann, vor allem die kleinen großen Schicksale der Leute aus Prairie Hill, die Angelina und Traci hier kennenlernen. Besonders beeindruckt haben mich die Tagebucheinträge von Angelinas Großmutter, die vom harten Leben und dem unnachgiebigen Kampf der Frauen für eine Bibliothek im Ort erzählen. Überhaupt sind die ehemalige Bibliothek von Prairie Hill, die im Tornado zerstörte Bibliothek von New Hope und alle anderen Carnegie-Bibliotheken, um deren Entstehungsgeschichte es hier ja auch geht, immer präsent und vermitteln einen unerschütterlichen (wenn auch nicht tornado-festen) Halt im Leben der Frauen. Am Ende ein sehr faszinierende Buch über Kansas, Bibliotheken und natürlich die Menschen, die sie zusammenbringen.

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Veröffentlicht am 02.02.2021

Was wäre wenn?

Die Mitternachtsbibliothek
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Was wäre wenn? Diese Frage hat sich wohl jeder schon einmal gestellt, und dieses Buch gibt gleich eine Fülle möglicher Antworten. Als Nora Seed sich das Leben nehmen will, landet sie in der Mitternachtsbibliothek: ...

Was wäre wenn? Diese Frage hat sich wohl jeder schon einmal gestellt, und dieses Buch gibt gleich eine Fülle möglicher Antworten. Als Nora Seed sich das Leben nehmen will, landet sie in der Mitternachtsbibliothek: eine Bibliothek mit Büchern, in denen die unendlich vielen Varianten ihres eigenen Lebens geschrieben stehen, die auf Basis abweichender Entscheidungen parallel zu ihrem jetzigen Leben verlaufen sind. Nora hat die Möglichkeit, diese alternativen Leben auszuprobieren und ein anderes Leben für sich zu finden. Doch egal welches neue Leben Nora auch wählt - sie landet immer wieder in der Mitternachtsbibliothek. Und macht dabei nicht nur die Erfahrung, dass ein 'Was wäre wenn' Leben ganz und gar nicht so verlaufen sein muss wie man es sich vorgestellt hat...

Es war aufregend, mit Nora die verschiedenen Leben zu erkunden, die sie führen würde, hätte sie sich hier oder da anders entschieden. Allerdings konnte ich für Nora keine tiefen Sympathien entwickeln, so dass ich mich eher als außen stehender Beobachter gefühlt habe, als dass ich emotional hätte mitfiebern können. Das Ende, Noras letztes Buch, war konsequent und hat mir gut gefallen. Ein ungewöhnliches Buch, das einen auch über das eigene Leben und die darin getroffenen Entscheidungen nachdenken lässt und das altbekannte "Was wäre wenn" in ein völlig anderes Licht rückt.

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Veröffentlicht am 27.01.2021

Klassiker für Groß und Klein

Das Gespenst von Canterville
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Diese Rezension bezieht sich auf die alte Schneiderbuch Ausgabe!

Ein zeitloser Klassiker den ich noch von früher kannte, und gute Geschichten möchte man ja auch gerne an den Nachwuchs weitergeben. Natürlich ...

Diese Rezension bezieht sich auf die alte Schneiderbuch Ausgabe!

Ein zeitloser Klassiker den ich noch von früher kannte, und gute Geschichten möchte man ja auch gerne an den Nachwuchs weitergeben. Natürlich kamen die Streiche der Jungs besonders gut an, aber auch die Geschichte des Geistes war interessant und spannend erzählt. Dass ich trotz der anspruchsvollen, verschachtelten Bandwurmsätze und der mittlerweile altertümlich anmutenden Sprache immer noch weiter lesen sollte, zeigt dass die Geschichte noch lange nichts von ihrer Anziehungskraft eingebüßt hat und auch nach so vielen Jahren noch immer begeistert. Die Schneider-Ausgabe enthält zudem einen interessanten Kommentar am Ende des Buches, der erklärt woher die Idee zu dieser Geschichte stammt.

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