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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.01.2021

Spannender Reihenauftakt mit unkonventionellem Ermittlerteam

Bis alle Schuld beglichen
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Mordermittler Jan Tommen ist total verkatert, als ihn seine Kollegen an einem Sonntagmorgen aus der Wohnung seiner Freundin Betty abholen. Doch in diesem Fall ist Jan selbst der Tat verdächtigt, denn das ...

Mordermittler Jan Tommen ist total verkatert, als ihn seine Kollegen an einem Sonntagmorgen aus der Wohnung seiner Freundin Betty abholen. Doch in diesem Fall ist Jan selbst der Tat verdächtigt, denn das Opfer, ein ehemaliger Richter, hatte ihn einst wegen Körperverletzung im Dienst verurteilt. Alle Beweismittel sprechen gegen Jan, der sich absolut nicht mehr an den vorangegangenen Tag erinnern kann. Mit Hilfe seines Freundes Chandu flieht der erfahrene Ermittler aus der Untersuchungshaft und sucht nach Beweisen für seine Unschuld, die gelangweilte Gerichtsmedizinerin Zoe und der Computerfreak Max stoßen kurz darauf ebenfalls zu Jans Team - doch schon bald schlägt der Mörder erneut zu....

"Bis alle Schuld beglichen" von Alexander Hartung ist der Auftakt einer Krimiserie um Mordermittler Jan Tommen und sein unkonventionelles Team, mit dem ich einige spannende Lesestunden erlebt habe. Es hat einige Zeit gedauert, bis ich mit dem eigenwilligen Protagonisten warm geworden bin, auch die Figuren um ihn herum sind erst einmal gewöhnungsbedürftig. Lediglich Chandu war mir sehr schnell sympathisch, obwohl der ehemalige Geldeintreiber mit dem großen Herzen, der sich im Untergrundmilieu bestens auskennt, das absolute Klischee der Krimiszene verkörpert.

Den Schreibstil habe ich als fesselnd empfunden und auch der Spannungsbogen hat sich für mich konsequent durch die gesamte Geschichte gezogen. Da ich prinzipiell dazu neige, mich von gewieften Krimiautoren blindlings an der Nase herum führen zu lassen, bin ich auch in diesem Fall bereitwillig der von Alexander Hartung ausgelegten Spur gefolgt und war von den späteren Wendungen sehr überrascht. Damit habe ich mich von dem Buch bestens unterhalten gefühlt und spreche sehr gern eine Leseempfehlung dafür aus.

Fazit: Wer unkonventionelle Ermittler, ein bunt gemischtes Team und spannende Krimihandlung, gewürzt mit einigen Klischees mag, kommt mit diesem Roman voll auf seine Kosten. Ich hatte einige unterhaltsame Lesestunden, angefüllt mit Spannung und empfehle diesen Reihenauftakt (mit abgeschlossener Krimihandlung) gern weiter.

Veröffentlicht am 27.01.2021

Keine typische CoHo-Geschichte

Never Never
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Charlie findet sich plötzlich in ihrem Klassenraum stehend und weiß nicht mehr, wer sie ist. Geistesgegenwärtig versucht sie, ihren Gedächtnisverlust zu überspielen und sich durch den Schulalltag zu mogeln. ...

Charlie findet sich plötzlich in ihrem Klassenraum stehend und weiß nicht mehr, wer sie ist. Geistesgegenwärtig versucht sie, ihren Gedächtnisverlust zu überspielen und sich durch den Schulalltag zu mogeln. Als sie Silas trifft, der offensichtlich ihr Freund zu sein scheint, bemerkt sie, dass auch er sich an nichts erinnern kann - gemeinsam versuchen Charlie und Silas ihrer Vergangenheit und den möglichen Gründen für ihr verlorenes Gedächtnis auf die Spur zu kommen. Doch 48 Stunden später kommt Silas erneut ohne Erinnerungen zu sich, mit einem Zettel in der Hand, dass er dringend Charlie finden muss........

"Never Never" ist eine spannende Gemeinschaftsproduktion der Autorinnen Colleen Hoover und Tarryn Fisher. Wie vielen anderen Lesern auch, genügte es mir, den Namen Hoover zu sehen, um das Buch kennen lernen zu wollen - wer allerdings eine typische CoHo-Geschichte erwartet, wird hier enttäuscht werden. Dabei ist der Roman äußerst fesselnd und hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gut unterhalten. Von Tarryn Fisher hatte ich bisher noch nichts gelesen, ihr gemeinschaftliches Projekt mit CoHo hat mich aber sofort überzeugt.

Charlie und Silas sind interessante Protagonisten, durch ihr verlorenes Gedächtnis hatte ich beim Lesen die Chance, beide sehr gemächlich kennen zu lernen. Zwischen ihren aktuellen Persönlichkeiten und den früheren "Ichs" kristallisieren sich so krasse Unterschiede heraus, dass Charlie eine Zeit lang in der dritten Person von sich selbst spricht - sie ist heftig schockiert von Dingen, die sie erst vor wenigen Wochen getan hat. Auch die anderen Figuren im Buch habe ich aus der Sicht von Charlie und Silas erlebt, so dass ich nicht sofort ein umfassendes Bild von ihnen vor Augen hatte - diese Art der Darstellung war äußerst ungewohnt aber meiner Meinung nach dennoch sehr reizvoll.

Den Schreibstil habe ich auf vertraute Weise als angenehm empfunden, das gehört zu den Dingen, die ich aus Colleen Hoovers Büchern kenne und liebe - auch die Romantik, die sich besonders im dritten Buchteil entfaltet, erinnert an andere CoHo-Werke. Wer bereit ist, sich auf etwas Neues einzulassen, kann sich auf eine wunderbare, spannende und unterhaltsame Lektüre freuen, für die ich sehr gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Der Roman entfaltet sich anders, als ich es nach dem Klappentext und einigen gelesenen Rezensionen erwartet hätte, dennoch hat mich die Spannung fest im Griff gehabt und mir ein angenehmes Leseerlebnis beschert, das ich gern weiter empfehle.

Veröffentlicht am 26.01.2021

Lesevergnügen für junge Pferdefreunde

Pferdeflüsterer-Mädchen, Band 1: Rubys Entscheidung (Reit- und Freundschaftsgeschichte in Cornwall für Kinder ab 8 Jahren)
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Ruby ist gerade erst mit ihrer Mutter von Berlin nach Cornwall gezogen. In der alten Heimat hat sie schon viel Erfahrung im Reiten, die sie in England unbedingt weiter ausbauen möchte. Allerdings ist der ...

Ruby ist gerade erst mit ihrer Mutter von Berlin nach Cornwall gezogen. In der alten Heimat hat sie schon viel Erfahrung im Reiten, die sie in England unbedingt weiter ausbauen möchte. Allerdings ist der Leiter der Ocean-Ranch von Rubys Stil nicht angetan, so dass sie enttäuscht zum Reitstall Hegarty´s wechselt. Hier gefällt ihr das Training und Ruby soll schon bald an Turnieren teil nehmen - doch als ihr Lieblingspferd Fantasy schwächelt, bemerkt das Mädchen, wie bei Hegarty´s tatsächlich mit den Tieren umgegangen wird.....

"Pferdeflüsterer-Mädchen1 - Rubys Entscheidung" von Gina Mayer ist, wie die Zahl im Titel schon vermuten lässt, der Auftakt einer neuen Reihe, empfohlen für Kinder ab 8 Jahren. Meiner Tochter (12 Jahre alt) und auch mir hat der Einstieg in Rubys Geschichte gut gefallen, auch wenn der Anfang eher ruhig verläuft. Da es der erste Band der Reihe ist, werden in den ersten Kapiteln die Figuren und der Hintergrund vorgestellt, schnell konnten wir beim Lesen in die Geschichte hinein finden, da alles sehr anschaulich beschrieben wird.

Später, als sich die Spannung steigert, haben wir uns in der Atmosphäre des Buches bereits heimisch gefühlt und konnten Rubys Abenteuer mit Begeisterung begleiten. Den Schreibstil habe ich als sehr flüssig, passend zum Alter der angestrebten Zielgruppe, empfunden. Einige Handlungsstränge werden nicht ganz bis zum Ende ausgeführt, so dass den jungen Lesern etwas Neugier auf die folgenden Bände erhalten bleibt. Alles in Allem bietet das Buch wunderbare Unterhaltung für junge Pferdefreunde, meine Tochter und ich geben dafür gern eine Leseempfehlung.

Fazit: Wie wir es schon von anderen Büchern der Autorin kennen, bringt dieses Buch viel Lesefreude für junge Pferdefreunde mit sich. Einiges nützliches Wissen über Rubys liebste Tiere ist im Anhang beigefügt, wir empfehlen die wunderbare Geschichte sehr gerne weiter.

Veröffentlicht am 21.01.2021

Intensiv und eindringlich erzählt, lest dieses Buch!

After the Fire - Ausgezeichnet mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2021
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Die siebzehnjährige Moonbeam gehört zu den wenigen Kindern und Jugendlichen, die den Brand und die Schießerei auf der Farm der Gotteslegion überlebt haben. Einem Psychologen soll sie ihre Erlebnisse schildern, ...

Die siebzehnjährige Moonbeam gehört zu den wenigen Kindern und Jugendlichen, die den Brand und die Schießerei auf der Farm der Gotteslegion überlebt haben. Einem Psychologen soll sie ihre Erlebnisse schildern, später kommt auch ein FBI-Agent dazu. Moonbeam ist in dem Glauben erzogen worden, dass die Welt außerhalb ihrer religiösen Gemeinschaft böse ist und staatliche Organe der Schlange dienen, doch nach und nach öffnet sie sich und erzählt aus ihrer Vergangenheit. Bis auf eine Sache, die sie sehr belastet, von der sie aber glaubt, es niemals jemandem sagen zu dürfen.....

"After the Fire" von Will Hill ist ein Buch, das mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und unter Spannung gehalten hat. Eigentlich wollte ich ja nur mal kurz rein lesen - nach ca. 80 Seiten war mir klar, dass das nicht wirklich funktioniert hat. Die Geschichte wird aus Moonbeams Sicht erzählt, so dass ich mich sofort in die Protagonistin hinein versetzen konnte. Beginnend mit dem Tag des Brandes, unterteilt sich die Erzählung in DAVOR und DANACH, nur langsam hat sich das Bild des Geschehens vor mir entfaltet. Und obwohl die Ereignisse in beiden Zeitebenen eher ruhig erzählt werden, konnte ich das Buch bis zur letzten Zeile kaum aus der Hand legen.

Besonders erschüttert hat mich das Wissen, dass Moonbeam und die Gotteslegionäre zwar in einer fiktiven Geschichte agieren, der Autor sich beim Schreiben aber an ein reales Ereignis angelehnt hat, das sich vor über 25 Jahren in Texas zutrug und bei dem viele Anhänger der Branch Davidians ihr Leben verloren. Eindringlich und intensiv zeigt er anhand der erdachten Figur Moonbeam, auf welch perfide Weise selbst ernannte Propheten ihre Gefolgsleute manipulieren und wie Spinnen nach und nach in ihren Netzen einfangen, die die Gläubigen immer enger umschließen, bis diese sich nicht mehr aus der Abhängigkeit der Sekte befreien können.

Die Protagonistin ist intelligent und durchaus auch wortgewandt beschrieben, dennoch hatte sie - selbst nach der Verbannung ihrer Mutter aus der Gotteslegion und dem Verlust des eigenen Glaubens - keine Möglichkeit, die mit Stacheldraht eingezäunte Farm zu verlassen. Und auch DANACH hört sie noch die Stimme von Father John in ihrem Kopf, der ihr verbieten will, über die Ereignisse zu berichten. Ihre Geschichte hat mich bewegt und emotional beeindruckt, dieses Buch hallt in mir nach, so dass ich dafür eine unbedingte Leseempfehlung ausspreche!

Fazit: Was für eine Geschichte! Selbst ohne das Wissen, dass Will Hill für die fiktive Erzählung von einem realen Ereignis inspiriert wurde, hätte mich das Buch emotional mit genommen und bedrückt - so ist mein Empfinden und Entsetzen um so intensiver. Ich gebe eine unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 21.01.2021

Spannend bis zur letzten Seite

Matching Night, Band 1: Küsst du den Feind? (Gewinner des Lovelybooks-Leserpreises 2021)
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Cara hat es zwar geschafft, an einem guten College angenommen zu werden, doch um finanziell über die Runden zu kommen, wohnt sie in einer günstigen Unterkunft weit vom Campus entfernt. Die tägliche Fahrzeit ...

Cara hat es zwar geschafft, an einem guten College angenommen zu werden, doch um finanziell über die Runden zu kommen, wohnt sie in einer günstigen Unterkunft weit vom Campus entfernt. Die tägliche Fahrzeit und der notwendige Nebenjob kosten Cara viel Energie, die sie für das Studium benötigt. Da kommt ihr das Angebot einer kostenlosten Unterkunft im Verbindungshaus der Ravens direkt auf dem Campus sehr gelegen, doch dafür muss sie eine Raven werden - wovon Caras beste Freundin Hannah ihr dringend abrät, ohne die rätselhafte Warnung zu begründen.

"Matching Night: Küsst du den Feind?" ist der erste Band eine spannenden Dilogie von Stefanie Hasse. Für mich war es das erste Buch, das ich von der Autorin gelesen habe und es hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Cara ist eine Protagonistin, die mir schnell sympathisch war, die beiden Jungen zwischen denen sie steht, wusste ich lange nicht einzuordnen, wobei mich ihr Matchingpartner nach und nach dann doch von sich überzeugen konnte. Hannah dagegen hat mich nicht so begeistert, dafür, dass sie von klein auf Caras beste Freundin ist, hält sie sich sehr bedeckt mit ihren Informationen, obwohl sie doch vermutet, dass Cara in Gefahr schwebt. In einer solch engen Freundschaft hätte ich mir mehr Offenheit und Vertrauen gewünscht.

Den Schreibstil habe ich als sehr angenehm empfunden und der Spannungsbogen hat sich meiner Meinung nach konsequent gesteigert - bis....ja bis zu einem echt fiesen Cliffhanger. Freundlicherweise hat der Verlag beide Bände der Dilogie gleichzeitig veröffentlicht, so dass ich mich trotz der Tatsache, dass ich das erste Buch vorab lesen durfte, nur noch einige wenige Tage gedulden muss, ehe die Fortsetzung erscheint. Daher empfehle ich, beide Teile von "Matching Night" gleichzeitig zu kaufen, so bleibt dem geneigten Leser die nervige Warterei auf den Fortgang der Geschichte erspart. Bis zur letzten Seite hat mich der Roman ganz wunderbar unterhalten und gefesselt, deshalb spreche ich dafür sehr gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Die Geschichte dreht sich um geheimnisvolle Aufnahmerituale zweier Studentenverbindungen und hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Trotz des bösen Cliffhangers empfehle ich das Buch gern weiter - wenn möglich gleich mit dem Fortsetzungsband in Griffweite.

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