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Veröffentlicht am 20.06.2021

Gute Idee, aber leider nur mäßige Umsetzung

Fair Play
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Im Rahmen eines Wettbewerbs entwickeln vier SchülerInnen eine App, mit der die eigenen Umweltsünden auf den Social Media Kanälen offengelegt werden. Kera hatte die Idee, Leonard hat die App programmiert, ...

Im Rahmen eines Wettbewerbs entwickeln vier SchülerInnen eine App, mit der die eigenen Umweltsünden auf den Social Media Kanälen offengelegt werden. Kera hatte die Idee, Leonard hat die App programmiert, Elodie nutzt ihren Einfluss als Influencerin, um die App bekannt zu machen und Max ist eigentlich ein Gegner der App, der trotzdem mitmischt und den Anstoß gibt für wichtige Entwicklungen. Ist dein Icon grün, kannst du durchatmen, ist es rot, verzichtest du besser auf den Blaubeermuffin und nimmst das Fahrrad statt den Bus. Denn sonst bist auch du dafür verantwortlich, dass das Gemeinschaftskonto im roten Bereich ist und die Anderen sich noch stärker einschränken müssen.
Was als Experiment an einer Schule ganz harmlos beginnt, entwickelt schnell eine bedrohliche Eigendynamik und hat letztendlich fatale Folgen. Die Idee des Buches klang für mich wirklich interessant, ein bisschen nach „Die Welle“ im aktuellen Setting, mit Smartphones, Apps und Social Media. Mich würde es auch interessieren, wie mein ökologischer Fußabdruck aussieht und wie sehr ich mich einschränken müsste, um ihn zu verbessern. Ein Buch, dass die Klimakrise in den Fokus rückt, ist auf jeden Fall immer eine gute Idee. Leider kann ich dem Buch nicht die volle Punktzahl geben, denn es hapert an der Umsetzung.
Zunächst zu den Charakteren: Mir hat ein Sympathieträger gefehlt. Ich konnte zu keinem eine richtige Verbindung aufbauen. Vielleicht lag es an den kurzen Kapiteln, vielleicht hätte der Geschichte etwas mehr Raum gut getan (sie startet direkt damit, dass Kera die Idee zur App hat und dann geht es auch direkt los damit). Das führt mich auch zum zweiten Kritikpunkt: die App an sich. Ich hätte mir viel mehr Informationen gewünscht, wie sie funktioniert, was genau die SchülerInnen damit machen. Die Autorin liefert hier aber nur sehr spärliche Informationen, dadurch konnte mich dieser Teil nicht überzeugen. Schade fand ich auch, dass der eigentliche Aufhänger für die Geschichte, nämlich das Klima, mehr und mehr in den Hintergrund rückt, die normalen Teenagerprobleme dafür in den Vordergrund. Zudem hatte ich nicht das Gefühl, dass es jemandem wirklich um Umweltschutz geht, die Charaktere kreisen hauptsächlich um sich selbst und beschäftigen sich mit ihrer Wirkung auf andere (leider ja heutzutage durch Social Media ein weit verbreitetes Problem). Ich hatte jedenfalls beim Lesen die Teenager und ihre Alltagssorgen öfter mal satt, der eigentlichen Zielgruppe des Buches mag das aber anders gehen.

Fazit: Gute Idee, mit leider nur mittelmäßiger Umsetzung. Die Autorin hat leider ihren eigentlichen Aufhänger (die Klimakrise) nicht konsequent verfolgt und auch die technischen Details nicht genügend ausgearbeitet. Deswegen nur 3 von 5 Sternen und eine bedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 31.03.2021

Erwartungen nicht erfüllt

Glückskinder
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In dem Roman „Glückskinder“ von Teresa Simon begleiten wir Toni und Griet, zwei ganz unterschiedliche Frauen, auf ihrem Lebensweg durch die Nachkriegszeit in München. Toni lebt in München, da sie ausgebombt ...

In dem Roman „Glückskinder“ von Teresa Simon begleiten wir Toni und Griet, zwei ganz unterschiedliche Frauen, auf ihrem Lebensweg durch die Nachkriegszeit in München. Toni lebt in München, da sie ausgebombt wurde, muss sie mit zahlreichen Verwandten bei ihrer Großtante Unterschlupf suchen. Griet, die ein dunkles Geheimnis hütet, kommt aus den Niederlanden, wurde zu Zwangsarbeit verpflichtet und wird nach einem Gewaltmarsch nach Wolfratshausen von den Amerikanern befreit. Sie freundet sich mit dem Amerikaner Captain Walker an, der ihr eine Arbeitsstelle in München besorgt. So kommt es, dass Griet bei Tonis Familie einquartiert wird, da der Wohnraum sehr knapp ist. Die Familie, allen voran Toni, ist darüber nicht erfreut. Der Alltag ist ein Kampf ums Überleben, obwohl der Krieg beendet ist. Es fehlt an allem, hauptsächlich an Lebensmitteln. Toni wird schnell klar, dass ein Überleben nur durch illegale Geschäfte auf dem Schwarzmarkt möglich ist. Dabei lernt sie den unsteten Louis kennen, der ihr gehörig den Kopf verdreht. In dieser schweren Zeit erfahren die Frauen, was Zusammenhalt bedeutet und wozu jede einzelne von ihnen fähig ist...
Der Roman klang genau nach meinem Beuteschema, Bücher über die Kriegs- bzw. Nachkriegszeit interessieren mich sehr und ich mag Bücher über starke Frauen. Leider muss ich sagen, dass das Buch meine Erwartungen nicht erfüllt hat. Lobend muss ich Brigitte Riebes Schreibstil erwähnen, er hat mit sehr gut gefallen, ebenso die historischen Fakten im Buch. Man merkt, dass die Autorin gründlich recherchiert hat. Mein größter Kritikpunkt sind die Figuren. Selbst Toni und Griet als Hauptfiguren blieben für mich blass, ich konnte keine richtige Verbindung zu ihnen aufbauen. Auch mit den Nebenfiguren ging es mir so, sodass ich der Autorin zum Beispiel die Beziehung zwischen Toni und Louis nicht abgekauft habe, sie war für mich unglaubwürdig. Leider gibt es im Buch noch weitere Entwicklungen, besonders zum Ende hin, die mich nur den Kopf schütteln ließen. Das hat mir das Lesen verleidet.

Fazit: Zwar ein recht unterhaltsamer Roman mit interessanten historischen Fakten, aber leider mit schwachen Figuren und unglaubwürdigen Entwicklungen. Ich kann deswegen nur eine bedingte Leseempfehlung aussprechen und vergebe gut gemeinte 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 01.02.2021

Eher Spionageroman als Krimi

Zeugin der Toten
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Judith Kepler ist „Cleanerin“, also eine Gebäudereinigerin. Ihr Job ist es auch, nach einem natürlichen Todesfall oder einem Mord, den Tatort zu reinigen. In der Wohnung einer Toten stößt Judith zufällig ...

Judith Kepler ist „Cleanerin“, also eine Gebäudereinigerin. Ihr Job ist es auch, nach einem natürlichen Todesfall oder einem Mord, den Tatort zu reinigen. In der Wohnung einer Toten stößt Judith zufällig auf ihre eigene Heimakte aus DDR-Zeiten. Judith kann sich dies nicht erklären und beginnt, Nachforschungen anzustellen. Jedoch gibt es Leute, die gewisse Dinge lieber unter den Teppich kehren würden und denen Judiths Neugier ein Dorn im Auge ist. In weiteren Handlungssträngen bekommt der Leser Rückblicke in Judiths Vergangenheit präsentiert und wir lernen den ehemaligen BND-Mitarbeiter Quirin Kaiserley kennen.
Aufgrund des Klappentextes habe ich einen Krimi erwartet, der im forensischen Milieu spielt, bei dem also Judiths Job als Cleanerin im Mittelpunkt stehen würde. Dies ist jedoch nicht der Fall. Es handelt sich um einen recht komplexen Spionageroman, bei dem es vor allem um die Beziehungen zwischen der BDR und der damaligen DDR geht. Der Schreibstil hat mir zwar gefallen, mit der Geschichte wurde ich jedoch nicht so recht warm. Viele Begriffe wurden nicht erklärt und weil mich die Spionage Thematik nicht so besonders interessiert, fand ich das Buch eher anstrengend zu lesen. Leider war mir auch Judith nicht besonders sympathisch, sodass ich noch nicht sagen kann, ob ich die Reihe weiterlesen werde.

Fazit: Für Leute, die an Spionage, der DDR und der Stasi interessiert sind, sicherlich ein guter Roman, ich fand ihn nur mittelmäßig und vergebe drei von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 27.01.2021

Hält nicht, was es verspricht

Das andere Haus
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Die Inhaltsangabe zu „Das andere Haus“ von Rebecca Fleet hat mich erstmal total überzeugt und neugierig gemacht: Ein Paar bietet auf einer Internetseite sein Haus zum Tausch an und bald findet sich ein ...

Die Inhaltsangabe zu „Das andere Haus“ von Rebecca Fleet hat mich erstmal total überzeugt und neugierig gemacht: Ein Paar bietet auf einer Internetseite sein Haus zum Tausch an und bald findet sich ein Interessent. Caroline und Francis möchten sich gerne eine Auszeit nehmen und beschließen, das Angebot anzunehmen. Für eine Woche werden die Häuser getauscht. Als Caroline und Francis in ihrer Unterkunft auf Zeit ankommen, stellen sie fest, dass das Haus nur spärlich eingerichtet ist und fast schon unbewohnt wirkt. Nach und nach ereignen sich seltsame Dinge, Caroline stößt im Haus auf Gegenstände, die sie an ihre Vergangenheit erinnern und über die eigentlich niemand anderes Bescheid wissen kann. Schnell wird deutlich, dass nichts so ist, wie es scheint und dass Caroline und Francis keineswegs das perfekte Paar sind, das sie anfangs zu sein schienen…
Ich liebe Geschichten, in denen es um Häuser und Geheimnisse geht! Beim Lesen wurde mir allerdings schnell klar, dass das Haus, obwohl es ja in Titel und Inhaltsangabe vorkommt, eine total untergeordnete Rolle spielt. Es geht vielmehr um die Vergangenheit von Caroline und Francis, wobei Carolines Leben deutlich im Vordergrund steht. Es geht um ihre Beziehung zueinander und zu anderen Menschen. Ich fand es nicht schlecht, wie die Autorin die Geschichte aufgebaut hat, man erfährt häppchenweise immer mehr über die Ereignisse in der Vergangenheit. Einen Pluspunkt gibt es auch für die überraschende Wendung gegen Ende der Geschichte. Bemängeln muss ich allerdings, dass die Spannung deutlich zu kurz kommt, die Protagonisten nicht besonders sympathisch sind und ich aufgrund von Titel und Inhaltsangabe eine andere Geschichte erwartet habe.

Fazit: Kein Psychothriller, sondern eher ein Beziehungsdrama. Nicht schlecht zu lesen, aber ich habe etwas anderes erwartet und es hätte spannender sein können. Ich vergebe 3 von 5 Sternen und nur eine bedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 16.12.2020

Nettes Buch mit technischen Mängeln

ministeps: Hör rein, sing mit! Erste Kinderlieder zum Anhören: Soundbuch ab 1 Jahr, Spielbuch, Bilderbuch
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„Hör rein, sing mit“ ist ein Soundbuch für die Kleinsten. Es enthält die Lieder „Bruder Jakob“, „Alle meine Entchen“, „Backe backe Kuchen“, „Summ summ summ“ und „Schlaf, Kindlein, schlaf“ sowie den Text ...

„Hör rein, sing mit“ ist ein Soundbuch für die Kleinsten. Es enthält die Lieder „Bruder Jakob“, „Alle meine Entchen“, „Backe backe Kuchen“, „Summ summ summ“ und „Schlaf, Kindlein, schlaf“ sowie den Text und die Noten dazu. Die Illustrationen sind sehr süß und kindgerecht. Die Seiten sind aus stabilem Karton und halten Kinderhänden stand. Die Lieder klingen gut, der Sound ist nicht blechern.
Leider gibt es einige Mankos: Das Buch funktioniert mit einem Lichtsensor, das heißt, wenn es zu dunkel ist, wird kein Lied abgespielt. Da ich das anfangs nicht wusste, dachten wir schon am 2. Tag, dass die Batterien leer seien. Wie sich später rausstellte, war es nur zu dunkel, dabei haben wir das Buch am helllichten Tag gelesen!
Es gibt außerdem noch einen Sensor, der erkennt, wann umgeblättert wird und dann das nächste Lied anspielt. Dieser Sensor ist aber sehr empfindlich, oft wird ein falsches Lied angespielt oder das Lied stoppt nach einigen Sekunden. Die Kinder stört das nicht besonders, mich aber schon.

Fazit: Schöne Idee und nette Aufmachung, an der technischen Umsetzung hapert es aber, da sollte nachgebessert werden, deshalb gibt es 3 von 5 Sternen.

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