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Veröffentlicht am 03.02.2021

Ein bißchen Mord muß sein, maledetto!

Festa Mortale
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"Die schöne Unna", klandestine Hauptdarstellerin dieses Buches zeigt ihre häßliche, mörderische Fratze! Extrem fesselnder dritter Fall, top!

Unna, im Ruhrpott verortet, ist auf jeden Fall die heimliche ...

"Die schöne Unna", klandestine Hauptdarstellerin dieses Buches zeigt ihre häßliche, mörderische Fratze! Extrem fesselnder dritter Fall, top!

Unna, im Ruhrpott verortet, ist auf jeden Fall die heimliche Hauptdarstellerin dieses exzellent geschriebenen Krimis. Der dritte der Reihe, aber als Stand Alone lesbar. 

Festa Italiana ist mal wieder sich auf Unna absenkend, in Grün, Weiß und Rot. Das Mittelmeer in NRW - quasi als Pensionsgast, der mediterranes Lebensgefühl im Gepäck hat, Vino, Musica, la dolce vita eben. 

Unbeschwerte Menschen mit einer luminierten Innenstadt, die ihresgleichen sucht. 

Das Kind Torben möchte mit seiner Mama den Panoramablick vom Riesenrad aus genießen. ( Und garantiert hofft dann jede Mutter, daß das Kind sich bitte nicht erbrechen möge! 😀 )

In der Höhe über dem Festplatz schwebend begriffen, vermeint Torben seinen alten Herrn zu sichten, getrennt von der Mutter lebend. Hibbelig will er wieder Bodenkontakt und enteilt ihm entgegen. 

Aber es ist, als ob das Bergische Bermudadreieck sich nach Unna verschoben und ihn spurlos verschlungen habe. Trotz ausgedehnter Suche bleibt der Junge perdu. 

Das wird zum Fall für Maike Graf und Max Teubner, als ein Toter involviert ist und das ist der Auftakt, der blutige Beginn. Torben scheint der gemeinsame Faktor zwischen den Ermordeten zu sein. Verheimlicht seine Mutter entscheidende Fakten? 

Dabei fängt es scheinbar harmlos an. Es wird ziemlich viel Lebenssaft fließen. Aber das Buch ist nicht über Gebühr brutal. Also keine Sorge! Aber extrem fesselnd! Das Lokalkolorit ist kongenial eingefangen und jede Seite des Buches atmet Unna. Klasse!

Ein Ruhrpottkrimi, mal wieder zum Glück, sehr spannend und äußerst informativ geschrieben. Mehr als nur echt gut! Außerordentlich authentisch! 

Das komplizierte Geflecht und die Motive, warum gerade diese Personen sterben ( müssen ) muß erst von der Kripo aufgedröselt werden. Auseinanderklamüsert. Sehr kompetente und sympathische, für den Leser zugängliche Ermittler. 

Heikel, wenn ein Kind entführt wurde und die Mutter der Desperation sehr nahe ist. Unglaubliche Abgründe, die sich auftun, unglaublich häßliche Nachtseite der Gesellschaft Unnas. 

Die Beamten müssen sich regelrecht die Hacken ablaufen und hoffentlich den Fall auch lösen können? Wenn der Faktor Mensch eine Rolle spielt, kann es sehr unangenehm werden, mit unerwarteten Aufträgen für den Bestatter und neu belegten Gräbern. 

Atmosphärisch, mit hohem Tempo, sehr gelungener Taktung und ausgeklügeltem Timing! Der Touristikverband Unnas sollte der Autorin eine Prämie zahlen und ihr Buch neben Souvenirs bevorraten, denn bessere ( düsterere Bruhahahaha ) Werbung, "die schöne" Unna zu besuchen, gibt es gar nicht.

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Veröffentlicht am 03.02.2021

Das einzige, das man fürchten muß, ist die Furcht!

Wer hat Stella & Tom die Angst gemopst?
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Ein Buch, das sehr wichtig ist, eine großartige Hilfestellung bietet und Kindern eine wunderbare Stütze sein kann. Hervorragend!

Stella muß zu ihrem Leidwesen erfahren, daß ihr Vater seine Arbeit verloren ...

Ein Buch, das sehr wichtig ist, eine großartige Hilfestellung bietet und Kindern eine wunderbare Stütze sein kann. Hervorragend!

Stella muß zu ihrem Leidwesen erfahren, daß ihr Vater seine Arbeit verloren hat. So wirkt sich die sozioökonomische globale Situation direkt bis ins kleinste Glied der Gesellschaft aus - den Kindern. Dabei bedürfen gerade auch diese mit des größten Schutzes. 

Angst, ob nun Singular oder Plural sowie Angststörungen, sind die wohl häufigste psychische Belastung bei Heranwachsenden. Ich möchte mir dann nicht einmal in meinen dunkelsten Träumen ausmalen, welche Folgen der ganze Coronakomplex noch zeitigen wird, von den extremsten Fällen wie Mißhandlungen und Mißbrauch einmal zu schweigen.

Zurück zu Stella. Traurigkeit, Angst und Wut suchen sie heim. Der Urlaub kann nicht mehr stattfinden. Dabei wäre dieser mit ihrem besten Freund Tom gewesen. Stella weint sich in den Schlaf und ein unerwarteter Retter in der Not naht. Mampfred, der pummelige Mops, ist ihr Beistand, hilft ihr und ihren Freunden dann immer, wenn die Angst sich materialisiert. Kann es da einen besseren Therapeuten als Mampfred geben? 

Wunderbare, schöne Illustrationen hat Saskia Gaymann beigetragen. Der Autor des Buches, Dr. Christian Lüdke, ist Kinder - und Jugendlichentherapeut und Ttaumaexperte. Des öfteren wird er von Funk und Fernsehen um seine Expertise gebeten und genießt zurecht einen exzellenten Ruf. 

Das Buch wendet sich von der Altersgruppe her an Kinder wischen 5 und 10 Jahren. 

Sehr kindgerecht nähert sich hier der Autor diesem diffizilen Thema und verleiht dem Komplex eine gewisse Leichtigkeit, aber das geht nicht auf Kosten der Seriosität, denn Ernst und Tiefe ist durchaus vorhanden, nur eben nicht bleiern. 

Ängste sind kein sinnentleertes Konstrukt der Evolution, sondern haben durchaus seinen Sinn, den Menschen in allen möglichen Lagen vor potentiellem Schaden zu bewahren. Menschen mit Schäden an der Amygdala sind oft auffällig frei von Angst, bis ins Extrem. Manche Serienkiller haben geschädigte Amygdalae, aber das impliziert selbstredend nicht, daß jeder mit solch einer Läsion zum Mörder mutiert.

Wenn aber der relativ normal funktionierende Mensch, vor allem als Kind merkt, daß Ängste zu entgleisen drohen? Bis hin zur Dsyfunktionalität des Alltags? 

Dieses Buch ist ein sehr wertvoller Ratgeber, weil er nicht nur Hilfestellung in Form von einer warmherzigen, tiefgründigen, liebevollen Geschichte bietet, sondern ebenso im Anschluß noch weitere Tipps für die Erwachsenen parat hält, betroffenen Kindern gerecht zu werden. Unbedingt empfehlenswert, von kreativer Einschlagskraft!

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Veröffentlicht am 28.01.2021

Alles für die Katz zum Glück und nicht vergeblich!

Löwenfisch
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Krimi mit ordentlich Wiener Schmäh und Katze - mit unerwartetem, überraschenden Ende sowie sympathischen Protagonisten. Was will man mehr?

Johann Rumpler, ein pensionierter Polizeibeamter ist offenbar ...

Krimi mit ordentlich Wiener Schmäh und Katze - mit unerwartetem, überraschenden Ende sowie sympathischen Protagonisten. Was will man mehr?

Johann Rumpler, ein pensionierter Polizeibeamter ist offenbar Magnet für Kriminalfälle. Denn er wird prompt wieder in einen hineingezogen.

Drei Männer wurden bisher aus dem Weg geräumt.

Rumplers Freundin Alma, die Ärztin ist, hat eine Tochter, Sonja. Sie hat von einem Reporter etwas erfahren und gibt es an Rumpler weiter. Die Sache entpuppt sich als brandheiß und gefährlich.

Anton Zargl, ein Enthüllungsjournalist, ist unter den Toten, der über beschlagnahmte Drogen berichtet hatte, die illegal wieder auf den "Markt" kommen. Man weiß also nicht wem man trauen kann. Für Drogen, wegen Drogen, durch Drogen mußten schon viele ihr Leben lassen.

Zu ihrer eigenen Sicherheit, um sie zu beschützen, wird Sonja von "Yeti" in das Burgund verfrachtet.

Rumpler wendet sich an seinen ehemaligen Kollegen Moser. Er hilft ihm bei seinen Recherchen, auch dann des Polizistens "Vorsterber".

Rumpler wohnt mit der wunderbar kapriziösen und bis ins letzte Schwanzhaar hochadligen Rosamunde im trauten Zuhause. Nach einer Operation wird sie, das arme Hascherl, nun extra verwöhnt. Gut so!

Weil lästigerweise Renovierungen in seinem Haus anstehen ist sein Ausweichquartier bei Alma mitsamt Rosamunde.

Rumpler fährt nach Drosendorf. Er will Kettler dort treffen und einiges erfahren. Aber es könnte sein, daß Rumpler bald selbst in tödlicher Gefahr schwebt? Denn wer ist Freund und wer ist Feind?

Ein klassisch guter Krimi mit viel Wiener Charme und Schmäh. Eh klar, daß Rosamunde natürlich die heimliche Hauptdarstellerin ist. 😸

Fantastisch geschrieben, ungemein spannend, mit schönen Naturschilderungen. Stimmig, mit einem wahrhaft unvorhersehbarem Ende. Wer hätte das gedacht? Rumpler und Rosamunde sind ein Dream Team und ungemein sympathisch. Das Buch ist ebenso bodenständig und authentisch. Das Lokalkolorit superb eingefangen und literarisch verewigt.

Die Rosenstöcke möchte ich auch einmal sehen. Die Rezepte sind zum Nachmachen deliziös.

Das neue österreichische literarische Jahr fängt wirklich wieder phänomenal an. Aber ich hätte es nicht anders erwartet.

Und, Herr Trink? Kochen Sie genauso gut wie Rumpler? Haben Sie auch eine Katze, die sie nur anzuschauen braucht und schon tun Sie alles? Danke für diesen exzellenten Krimi und ich werde mir die ersten zwei ebenfalls noch besorgen. Servus!!!

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Veröffentlicht am 27.01.2021

Immerzu wird versucht, den Menschen zu manipulieren

Die Grauzonen, Teil I und II
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Nordwestschweiz 1817 u. Präsens. 2 Geschichten, zeitlich weit voneinander entfernt, aber durch gemeinsamen Nenner verbunden: Manipulation!

Mir sagt es sehr zu, daß Olivier Mantel auf sehr hohem Niveau ...

Nordwestschweiz 1817 u. Präsens. 2 Geschichten, zeitlich weit voneinander entfernt, aber durch gemeinsamen Nenner verbunden: Manipulation!

Mir sagt es sehr zu, daß Olivier Mantel auf sehr hohem Niveau schreibt, aber trotzdem verständlich und liquide ist.

Wie leicht sind Menschen manipulierbar? 

In einem Band sind die ersten beiden Teile der "Nordwestschweizer Trilogie" enthalten.

Teil I: Die Blechklinge

1817:

Franz Brogli ist ein Überlebender von Napoleons Rußlandinvasion, aber "moralisch erschüttert" und "wahnsinnig". 

Das Ehepaar Schäfer, die siebzehnjährige Annette und Arzt Emil treffen in jenem Rheinfelden ein. Er beginnt seine Arbeit im dortigen Hospital. Emil will Franz helfen, heilen. Er fängt an äußerst zweifelhafte Methoden anzuwenden. Immer mehr scheint er zu Ensetzen Annettes in den Wahnsinn zu driften ...

Tiefgründig und genau recheriert präsentiert Olivier Mantel ein Sammelsurium exzellent ausgearbeiteter Figuren. 

Die damaligen historischen Umstände wurden sehr gut eingearbeitet. Atmosphärisch und unheimlich.

Eindrücklich rührt er nicht nur an das Visuelle und das Haptische des Lesers sondern an das Olfaktorische, so wie er Gerüche beschreibt, was durchaus Assoziationen an "Das Parfum" weckt. Regelrechter Aufruhr herrscht dadurch im Neuronennetzwerk durch diese mannigfaltigen Impressionen.

Individuelle Protagonisten mit Ecken und Kanten, die man nicht so schnell vergißt.


Teil II: Die falsche Frequenz

In Basel spielt der zweite Part.

Riccardo Bumann ist der Marketing - und Verkaufsleiter einer Keramikfabrik. Ein alter Schulkamerad unternimmt einen Feldversuch und Riccardo greift nach diesem letzten Strohhalm. ( Natürlich nicht aus Plastik! )

Akustische Reize, eine gewisse Frequenz in der Werbung soll Menschen dahingehend manipulieren, daß sie kaufen.

Im Präsens geschrieben, präsentiert sich dieser Teil in einem hohen, atemlosen Tempo. Das Ende war etwas zu abrupt. Ich hätte gut und gerne hundert Seiten mehr davon lesen können.

Er entwirft ein erschreckendes Szenario, was alles möglich sein könnte, um Menschen nach Gutdünken zu lenken. Das öffnet weitere Einsichten, was Militär, Geheimdienste und die Politik damit anstellen würde. Mißbrauch wäre damit Tür und Tor geöffnet. Und was mißbraucht werden kann, wird garantiert mißbraucht. 

Beängstigend und unglaublich authentisch verfasst. Denn was einst Utopie (oder Dystopie ) war, gibt es heute ( leider ) auch. 

Olivier Mantel schafft es wunderbar Unbehagen zu stiften, was ich sehr gut finde, weil das zum nachhaltigen Reflektieren anregt.

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Veröffentlicht am 27.01.2021

Auf dem Weg zu sich selbst

Allvaters Auge
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Eine Parabel und eine bezaubernde Coming of Age - Geschichte im märchenhaften, becircenden Setting!

Das Mädchen Ylvi lebt abgeschieden mit ihrer Mutter in einem Haus. Die Mutter verletzt sich schwer bei ...

Eine Parabel und eine bezaubernde Coming of Age - Geschichte im märchenhaften, becircenden Setting!

Das Mädchen Ylvi lebt abgeschieden mit ihrer Mutter in einem Haus. Die Mutter verletzt sich schwer bei einem Unfall.

Und Ylvi macht sich allein auf ins Ungewisse, um Hilfe zu holen. Das ist aber erst der Anfang. Rettung herbeizuholen und die ersten Schritte auf dem eigenen Weg zu ihrem wahren, authentischen Ich.

Ein Wald, wie die Initiation zu tieferen Ebenen des Wissens, Begegnungen und vieles mehr. Wird sie ihre Mutter retten können und wie wird sie sich dadurch verändern?

Zandra Souris hat die stimmungsvollen Ilustrationen beigesteuert. Andreas Mähler schreibt auf hohem Niveau, aber verständlich.

Er gebraucht gelungene Metaphern in einer atmosphärischen, stimmigen Geschichte.

Er zweifelt nicht an einen Gott, den Allvater, sondern an der institutionalisierten Kirche, was er sehr schlüssig darstellt. Sehr tiefgründig und mit Profundität.

Und das Außergewöhnlichste: Die Geschichte gibt es zweimal identisch, von vorne in Fraktur und von hinten in Antiqua. Ich habe viele Bücher in Fraktur. Deswegen fiel mir das nicht schwer es zu lesen. Schön nostalgisch. Schade, daß es so etwas nicht öfters gibt!

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