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Veröffentlicht am 14.11.2021

Einsam unter vielen

Offline - Du wolltest nicht erreichbar sein. Jetzt sitzt du in der Falle.
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"Offline" von Arno Strobel ist ein Psychothriller, der mit den Nerven der Leser spielt.
Man hat eine Gruppe von sich teilweise unbekannten Leuten, die in einem abgelegenen Hotel, dass zudem noch nicht ...

"Offline" von Arno Strobel ist ein Psychothriller, der mit den Nerven der Leser spielt.
Man hat eine Gruppe von sich teilweise unbekannten Leuten, die in einem abgelegenen Hotel, dass zudem noch nicht fertig gestellt ist, eingeschneit werden. Ihre Kommunikation haben sie freiwillig abgegeben, so eine Art digitales Detox. Das hoteleigene Funkgerät fällt dann natürlich auch noch aus. Auf ganz besonders brutale Art und Weise kommt der erste von ihnen ums Leben.
Es passiert das, was man sich dann schon denken kann. Der Verdächtige wird gesucht, man verdächtigt sich nacheinander gegenseitig, will niemandem mehr trauen, oder wem kann man denn noch trauen und in der ganzen Zeit, geht der Horror weiter.
Abwechselnd erzählen die Personen ihre Geschichte und wir können ihren Gedanken folgen und uns selber Gedanken um Schuld oder Unschuld machen.
Leider gibt es Geschichten mit dieser Story schon sehr viele, ich hätte mir hier den Ansatz etwas anders gewünscht. Die Protagonisten bleiben mir fremd und unsympathisch und leider ist sehr vieles vorhersehbar.
Das Ende war für mich dann so, dass ich drüber nachdenken musste, ob ich das schon eher hätte wissen können. Trotz der Vorhersehbarkeit habe ich das Buch gerne gelesen, es war zu jeder Zeit spannend und hat mich gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 28.01.2021

Begegnung in Venedig

Orangen für Dostojewskij
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"Orangen für Dostojewskij" von Michael Dangl finde ich von der Grundidee einfach genial. Es ist eine Geschichte über die Begegnung zweier Ausnahmetalente, die zwar höchstwahrscheinlich so nicht stattgefunden ...

"Orangen für Dostojewskij" von Michael Dangl finde ich von der Grundidee einfach genial. Es ist eine Geschichte über die Begegnung zweier Ausnahmetalente, die zwar höchstwahrscheinlich so nicht stattgefunden hat, aber die Möglichkeit zumindest gegeben wäre.
Der Großteil dieser Geschichte spielt im wunderbaren Venedig, von dem auch viele tolle Eindrücke vermittelt werden. Wir begleiten Fjodor Michailowitsch Dostojewski auf seiner Reise durch Europa. Er ist gesundheitlich angeschlagen, hat wenig finanzielle Mittel und wirkt sehr wortkarg und kontaktarm. Interessant sind seine Erinnerungen an die Zeit seiner Verbannung nach Sibirien und Erinnerungen an Petersburg. Auch die Ideen in seinem Kopf über zu schreibende Romane habe ich interessiert mitverfolgt, da ich einige seiner Werke gelesen habe. Die Grundstimmung der Autors Dostojewskijist hier aber eher pessimistisch und negativ.
Zu diesem Zeitraum trifft er dann ganz zufällig auf den lebensbejahenden Genussmenschen Gioachino Rossini, der den Russen sofort in sein großes Herz schließt. Von dem Zeitpunkt an passiert in dem Buch etwas mehr an Handlung. Die beiden führen lange Gespräche, unternehmen Ausflüge, ja musizieren gemeinsam. Rossini bringt Dostojewskij die italienische Lebensart näher, die Leichtigkeit des Seins in Venedig, trotz politisch schwerer Zeiten.
Diese fiktive Freundschaft der beiden großen Künstler ist ein tolles Thema für das Buch, aber so recht konnte der Funke bei mir nicht überspringen. Viele Seiten habe ich mich auch mal durch den Text gequält, war es mir zu langatmig. Ich habe das Buch gerne gelesen, aber aus diesem tollen Thema hätte man eindeutig mehr machen können.

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Veröffentlicht am 25.06.2020

Zimmer mit Aussicht

Verschließ jede Tür
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Riley Sager hat mit "Verschließ jede Tür" hier einen Thriller über ein Haus geschrieben und über seine Bewohner. Das Bartholomew wurde im Jahre 1919 in New York direkt am Central Park eröffnet und ist ...

Riley Sager hat mit "Verschließ jede Tür" hier einen Thriller über ein Haus geschrieben und über seine Bewohner. Das Bartholomew wurde im Jahre 1919 in New York direkt am Central Park eröffnet und ist ein berühmtes Gebäude mit teuren Wohnungen.
Jules hat ihren Freund verloren, mit ihm ihre Wohnung, hat keine Arbeit und kein Geld. Dann wird ihr der Traumjob schlechthin angeboten, Room-Sitter in eben diesem Gebäude, tolles kostenloses wohnen mit der Traumaussicht und dazu noch gut bezahlt. Sie ahnt ja fast, dass da ein Haken sein muss. Sie darf keine Nacht auswärts schlafen, keinen Besuch empfangen und nicht mit den Bewohnern reden.
Sie spricht mit einer anderen Room-Sitterin und die ist dann verschwunden. Bei Nachforschungen kommen noch mehr solcher Fälle zum Vorschein. Die Spannung steigert sich nach und nach und man hat auch schon sehr zeitig einen konkreten Verdacht.
Der Schreibstil ist sehr gekonnt und nimmt den Leser von Anfang an mit, ein klein weinig gruseliger hätte es gerne sein können und die Auflösung ist dann in einigen Punkten doch eine Überraschung wert. Im Nachhinein finde ich den Buchtitel nicht allzu passend.

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Veröffentlicht am 28.05.2020

Gänsehaut

Blutrote Federn im Schnee
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Dieser Gedichtband spricht über Gewalt, es ist ein sehr hartes Thema, dass hier in sehr zarte Worte gekleidet wird.

Die Verse gehen einem unter die Haut und sie erzählen nach und nach eine Geschichte, ...

Dieser Gedichtband spricht über Gewalt, es ist ein sehr hartes Thema, dass hier in sehr zarte Worte gekleidet wird.

Die Verse gehen einem unter die Haut und sie erzählen nach und nach eine Geschichte, die tief erschüttert und zu berühren vermag. Mir gefällt besonders gur, dass die Verse auch Trost spenden und Hoffnung geben.

Einige wunderschöne, passende Illustrationen sind in dem Büchlein auch vorhanden. Mir hat es sehr gefallen.

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Veröffentlicht am 10.02.2020

leben in erinnerungen

Der Regisseur / Der Kuss
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Der Roman “Der Kuss” von von Olivia Kleinknecht ist eine Fortsetzung des Romans “Der Regisseur”. Ich habe ihn allerdings ohne Vorkenntnisse gelesen und auch rein gefunden, empfehlen würde ich eher, beide ...

Der Roman “Der Kuss” von von Olivia Kleinknecht ist eine Fortsetzung des Romans “Der Regisseur”. Ich habe ihn allerdings ohne Vorkenntnisse gelesen und auch rein gefunden, empfehlen würde ich eher, beide zu lesen in der richtigen Reihenfolge.
Im Buch geht es um eine alte Dame, einsam und allein in ihrer Wohnung, ihr Verfall ist sehr gut beschrieben. Wir lesen von ihrem Kampf mit den alltäglichen Kleinigkeiten, die ihr unheimlich schwer fallen, sowas wie Wäsche wechseln und waschen und einkaufen und kochen oder saubermachen. Die Beschreibungen sind sehr gut gelungen, man leidet regelrecht mit der Frau mit.
Ihr Lichtblick im Alltag sind alte Briefe, die sie liebevoll gesammelt und aufbewahrt hat und täglich das lesen davon regelrecht zelebriert. Die Briefe sind von ihrem ehemaligen Liebhaber, einem alternden Regisseur, der seine recht abartigen und kranken Gedanken, Gefühle und Taten mit ihr teilt. Diese Briefe sind teilweise schon sehr harter Stoff, da der Regisseur wohl mit dem altern so gar nicht klar kommt und die Sache auf seine Weise löst.
Das Buch ist in abwechselnden Passagen von beiden geschrieben, es macht sehr nachdenklich und beschreibt das älterwerden auf eine sehr eindrückliche Weise. Ich mußte lange nachdenken über dieses Buch. Sehr gut geschrieben, aber eben anders.

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