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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.01.2021

Sechs Kinder und der Glaube an Gott

Glitzer hält auch auf Matschhosen
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Karin Engel berichtet in ihrem Buch über den Familienalltag mit sechs Kindern. Als Mutter von zwei Kindern ziehe ich definitiv meinen Hut vor Frau Engel, denn sechs Kinder, Haushalt und ein Job im Homeoffice, ...

Karin Engel berichtet in ihrem Buch über den Familienalltag mit sechs Kindern. Als Mutter von zwei Kindern ziehe ich definitiv meinen Hut vor Frau Engel, denn sechs Kinder, Haushalt und ein Job im Homeoffice, das ist schon eine Hausnummer! Die Episoden sind mal humorvoll, mal nachdenklich stimmend, wirken aber immer authentisch. Allerdings ist die Autorin sehr religiös und so nimmt sie in ihren Betrachtungen fast immer einen Bezug auf Gott und die Bibel. Als nicht religiöser Mensch wurde mir das manchmal zu viel. Ich hätte gerne mehr über den Alltag mit sechs Kindern gelesen, gerne auch mit Tipps und Tricks von so einer erfahrenen Mutter. Aber darauf liegt nicht das Hauptaugenmerk des Buches. Davon abgesehen hat mich das Buch gut unterhalten und ich kann es empfehlen. Den Preis von 15 Euro für ein Taschenbuch mit 240 Seiten finde ich allerdings nicht angemessen.

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Veröffentlicht am 28.01.2021

Toller Krimi mit viel Lokalkolorit und einzigartigen Figuren!

Weiße Fracht
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Weiße Fracht“ ist der 3. Teil der Krimireihe um Leander Lost, der deutsche Kommissar mit Asperger-Syndrom, der in Portugal an der Algarve ermittelt. In Fuseta wird der deutsche Aussteiger Uwe Ronneberg ...

Weiße Fracht“ ist der 3. Teil der Krimireihe um Leander Lost, der deutsche Kommissar mit Asperger-Syndrom, der in Portugal an der Algarve ermittelt. In Fuseta wird der deutsche Aussteiger Uwe Ronneberg ermordet, dessen Bruder in Hamburg Polizeipräsident ist. Aus diesem Grund reisen auch zwei Kollegen von Lost aus Hamburg an: Manz und Mohrmann, kurz M & M. Im nahegelegenen Tavira ereignet sich unterdessen ein weiterer Mord an einer Lehrerin, scheinbar haben die Fälle nichts miteinander zu tun. Doch Lost und seine Kollegen Graciana Rosado und Carlos Esteves decken schon bald eine Gemeinsamkeit und erfahren von einer geplanten Drogenlieferung, die mehrere Tonnen Cannabis und Kokain umfassen soll. Dann geschieht ein Mord an einem Drogendealer und ein Freund des Teams gerät in große Gefahr…

Ich habe den ersten und vor allem den zweiten Band dieser Reihe geliebt, entsprechend hoch waren meine Erwartungen. Leider konnte der Autor sie dieses Mal nicht ganz erfüllen. Die Szenen mit Leander und dem Team sind wieder wunderbar gelungen, ich liebe diese Figuren einfach, allen voran natürlich Leander Lost. Er ist für mich eine einzigartige Figur, faszinierend, warmherzig, ehrlich. Ich finde es immer wieder interessant, von ihm zu lesen, welche Schwierigkeiten ihm zum Beispiel die Mimik von „Neurotypischen“ bereitet oder wenn er mal wieder über eine Metapher oder eine Redewendung stolpert. Gil Ribeiro bedient sich hier aber keineswegs irgendwelcher Klischees, er scheint das Asperger-Syndrom wirklich gut recherchiert zu haben und zeigt auch immer wieder Stärken von Leander Lost auf. Auch die Charakterisierung der Nebenfiguren ist sehr gut gelungen.

Nun aber zu meiner Kritik: Für mich nimmt in diesem 3. Band der Fall zu viel Raum ein. Zwei Morde, die erstmal nicht viel miteinander zu tun haben und dann die Ermittlungen im Drogenmilieu, das hat mich alles nicht so richtig vom Hocker gerissen. Spannend war das Ganze aber schon, da will ich mich nicht beschweren. Auch die Beschreibungen von Land und Leuten sind wieder wunderbar gelungen und haben das Fernweh in mir geweckt (es gibt sogar einen Abstecher ins spanische Sevilla). Gelungen fand ich auch die beiden deutschen Kommissare (M & M), auch wenn sie vor Klischees strotzen, ich habe mich wunderbar über sie amüsiert.

Fazit: Für mich bisher der schwächste Band der Reihe, aber immer noch ein guter Krimi mit wunderbaren Figuren und viel Lokalkolorit, das ist also jammern auf hohem Niveau! Für mich darf es in Band 4 aber gerne wieder etwas „privater“ werden, also mehr um Leander und die anderen Figuren gehen. Dennoch auf jeden Fall eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 27.01.2021

Ein wichtiges und witziges Buch über Depressionen

Morgen ist leider auch noch ein Tag
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Tobi Katze leidet an Depressionen. Er ist außerdem Künstler (Autor und Comedian) und hat ein ehrliches Buch über seine Krankheit geschrieben. Wir begleiten ihn zur Therapie und in seinen dunkelsten Stunden, ...

Tobi Katze leidet an Depressionen. Er ist außerdem Künstler (Autor und Comedian) und hat ein ehrliches Buch über seine Krankheit geschrieben. Wir begleiten ihn zur Therapie und in seinen dunkelsten Stunden, wenn er es nicht aus dem Bett schafft, Panikattacken bekommt, einen Verlust verarbeiten muss und zugibt, dass Selbstmord vielleicht ein nicht mehr ganz so ferner Gedanke ist. Dabei beweist der Autor seinen Lesern, dass er einen tollen Humor hat und wirklich gut mit Worten umgehen kann. Die Krankheit Depression mit Humor zu betrachten, ist ja schon eher ungewöhnlich. Tobi Katze zeigt, dass es funktioniert, ich musste oft schmunzeln. Trotzdem bleibt es während des ganzen Buches klar, dass der Autor an seiner Diagnose zu knacken hat, er nimmt sie ernst und muss auch feststellen, dass es nicht damit getan ist, seine Diagnose zu kennen und zur Therapie zu gehen.
Ich denke, dieses Buch kann sowohl Betroffenen, als auch Angehörigen helfen, die Krankheit besser zu verstehen und damit umzugehen. Und ganz wichtig: trotz allem den Humor nicht zu verlieren. Ganz besonders, wenn mal wieder jemand sagt: "Ich bin auch manchmal traurig. Ich schaue mir dann Videos von süßen Katzenbabys an, das hilft."

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Veröffentlicht am 29.12.2019

Best of "Sachen suchen"

Mein schönstes Sachen suchen
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Ich liebe die „Sachen suchen“ Reihe und meine Tochter ebenfalls, deswegen besitzen wir natürlich einige Bände. Dieser Jubiläumsband hat mich auch direkt angesprochen. Die Aufmachung ist sehr schön, das ...

Ich liebe die „Sachen suchen“ Reihe und meine Tochter ebenfalls, deswegen besitzen wir natürlich einige Bände. Dieser Jubiläumsband hat mich auch direkt angesprochen. Die Aufmachung ist sehr schön, das Buch ist etwas größer als die anderen der Reihe, die Seiten sind aus stabilem Karton und halten kleinen Kinderhänden gut stand.
Ich muss allerdings gestehen, dass ich die Inhaltsangabe nicht besonders aufmerksam gelesen habe. Es handelt sich hier wirklich nur um ein „Best of“ der Reihe, wir haben viele Szenen aus den anderen Büchern entdeckt. Für Fans der Reihe gibt es also nur sehr bedingt Neues zu entdecken, dessen sollte man sich bewusst sein. Mein Lesevergnügen wurde dadurch getrübt, das meiner Tochter eher nicht.
Was mich aber wirklich geärgert hat: Zwei der Suchbildchen sind auf den großen Bildern nicht zu finden, was daran liegt, dass die Bilder abgeschnitten wurden (wir besitzen die Bücher, aus denen die Szenen entnommen wurden und konnten vergleichen). Das finde ich nachlässig vom Verlag und dafür gibt es einen Punkt Abzug.

Fazit: Wer schon viele Bücher der Reihe besitzt, wird hier kaum etwas Neues entdecken, alle anderen sollten zugreifen, ein wirklich schönes Buch für Kinder ab 2 Jahren.

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Veröffentlicht am 05.09.2019

Atmosphärisch dichter Roman mit Horroreffekt!

Harz
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Die Brüder Jens und Mogens wachsen auf einer dünn besiedelten dänischen Insel auf. Ihr Vater Silas ist Schreiner, liebt die Natur und ist leidenschaftlicher Sammler von allen möglichen Dingen. Der wortkarge ...

Die Brüder Jens und Mogens wachsen auf einer dünn besiedelten dänischen Insel auf. Ihr Vater Silas ist Schreiner, liebt die Natur und ist leidenschaftlicher Sammler von allen möglichen Dingen. Der wortkarge und eigenbrötlerische Jens gründet eine eigene Familie und gibt diese Leidenschaften an seine Tochter Liv weiter. Die Familie ist glücklich: Sie leben ein zurückgezogenes Leben, Liv wird von ihrer Mutter unterrichtet, ihr Spielkamerad ist ihr Bruder Carl, den jedoch nur sie sehen kann. Mit ihrem Vater fährt sie durch die Gegend und sammelt Sachen, die andere Leute für sie versteckt haben. Liv ist sich nicht bewusst, dass es sich dabei um Diebstahl handelt. Als Livs Großmutter zu Besuch kommt und den Eltern erklärt, dass Liv eine vernünftige Schulbildung braucht, entschließt sich Jens zu drastischen Maßnahmen, denn er ist der Ansicht, dass man ihm seine Tochter wegnehmen will.

Bei diesem Buch handelt es sich meiner Meinung nach nicht um einen Thriller, sondern um einen Roman. Das Buch hat sicherlich seine spannenden Momente, aber für einen Thriller fehlten mir doch einige entscheidende Aspekte, wie zum Beispiel einen klar zu erkennenden Spannungsbogen. Was mir besonders gut bei diesem Buch gefallen hat, waren der Schreibstil der Autorin sowie die Figuren, welche wirklich außergewöhnlich sind. Allen voran Liv, ein wunderbares, kluges, starkes Mädchen, für das die ungewöhnlichen (und, wie der Leser am Ende erfährt, tatsächlich entsetzlichen) Lebensumstände der Familie völlig normal sind. Eben diese Lebensumstände haben für mich einen großen Teil des Reizes beim Lesen ausgemacht und sie haben mich gleichzeitig abgestoßen. Ein bisschen wie ein Verkehrsunfall, bei dem man es einfach nicht schafft, wegzuschauen. So hat mich dieses Buch also gleichzeitig abgestoßen und angezogen, ich habe es gerne gelesen und war auch froh, als es vorbei war.

Fazit: Wer einen herkömmlichen Thriller sucht, ist hier schlecht beraten. Wer einen psychologischen Spannungsroman lesen möchte und keine Angst vor schockierenden, makaberen Details hat, dem kann ich das Buch empfehlen. Ich vergebe vier von fünf Sternen.