wichtig, ehrlich, nachvollziehbar, lehrreich
Klappentext
„Darf ich mal deine Haare anfassen?“, „Kannst du Sonnenbrand bekommen?“, „Wo kommst du her?“ Wer solche Fragen stellt, meint es meist nicht böse. Aber dennoch: Sie sind rassistisch. Warum, ...
Klappentext
„Darf ich mal deine Haare anfassen?“, „Kannst du Sonnenbrand bekommen?“, „Wo kommst du her?“ Wer solche Fragen stellt, meint es meist nicht böse. Aber dennoch: Sie sind rassistisch. Warum, das wollen weiße Menschen oft nicht hören.
Alice Hasters erklärt es trotzdem. Eindringlich und geduldig beschreibt sie, wie Rassismus ihren Alltag als Schwarze Frau in Deutschland prägt. Dabei wird klar: Rassismus ist nicht nur ein Problem am rechten Rand der Gesellschaft. Und sich mit dem eigenen Rassismus zu konfrontieren, ist im ersten Moment schmerzhaft, aber der einzige Weg, ihn zu überwinden.
Meine Meinung
Der Titel des Buches hat mich sofort neugierig gemacht und bei mir viele Fragen im Kopf los getreten. Daher konnte ich gar nicht anders, als mir das Buch einmal zu Gemüte zu führen und mich damit zu beschäftigen.
Und was soll ich sagen? Ich bin einfach nur absolut begeistert.
Das Thema des Buches ist natürlich unfassbar wichtig und ernst. Doch wo Rassismus schon anfängt, wie weit er gehen kann und was das mit den Betroffenen, hier in diesem Fall Alice Hasters macht, das erläutert sie uns hier auf eine sehr eingängige Art und Weise.
Sie bereitet das Thema Rassismus hier sehr gut auf, berichtet von ihren Erfahrungen in der Vergangenheit und bringt es einem sehr nahe. Sie erklärt, dass schon in kleinen Äußerungen, die von weißen Menschen meist ein gut gemeintes Interesse darstellen, schon Rassismus steckt. Das alles erklärt Alice Hasteres nachvollziehbar, sodass ich ihr auch gut folgen konnte und hat mir ein gutes Verständnis dafür gegeben, warum manche Dinge einfach rassistisch sind. Ich habe viel daraus gelernt, viele Fragen wurden beantwortet und Hintergründe gut erläutert.
Sie schafft es, das Thema mit ihren Erfahrungen gut und deutlich nahe zu bringen.
Vieles, über das man sich so keine Gedanken gemacht hatte, wurde hier thematisiert und einem nahe gebracht.
Sie regt einfach zum Nachdenken und Überdenken der eigenen Verhaltensweisen an.
Alice Hasters erzählt hier auch viel über sich als Person. Welche Charaktereigenschaften sie hat, wie sich in manchen Situationen verhält, obwohl sie zugibt, sich eigentlich anders verhalten zu wollen, wie sie über viele Dinge denkt und, was und wie sie manche Dinge hinterfragt. Sie ist in der Hinsicht schonungslos ehrlich, was sie wahnsinnig sympathisch macht und es einem ermöglicht, eine Beziehung zu ihr und dem Buch aufzubauen.
Nach dem sehr deutlichen Titel, hatte ich ein bisschen Angst, dass sie sehr verurteilend oder Ähnliches schreibt. Doch das war überhaupt nicht der Fall. Sie schreibt weder verurteilend noch belehrend, sondern erklärt das Thema Rassismus anhand von Fakten hinsichtlich der geschichtlichen Ereignisse, Erfahrungen und ihren eigenen Gefühlen, Gedanken und Emotionen in der jeweiligen Situation.
Ich konnte ihr sehr gut folgen und auch der Aufbau des Buches hat mir gut gefallen. Es ist in verschiedene Abschnitte wie Schule, Liebe, Familie usw eingeteilt und sie berichtet in der jeweiligen Kategorie, wie sie dort Rassismus erlebt hat.
Sie gibt tiefe Einblicke in ihr Leben und ihre Vergangenheit, was ich sehr bewegend fand. Mich konnten sehr viele Stellen emotional berühren. Zudem war ich überrascht, wie viel sie von ihrer eigenen Familie erzählt und wie tiefe Einblicke sie hier gibt. Das hat mir wirklich gut gefallen und hat geholfen, mehr über sie und ihren Hintergrund zu lernen und zu erfahren.
Insgesamt ein sehr wichtiges und ehrliches Buch, aus dem ich viel mitgenommen habe und, das jeder einmal gelesen haben sollte.